Warum heute ein Steildach

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Warum heute ein Steildach?
Entgegen allen Strömungen und Trends in der Architektur zu flachen Dächern, gewinnt das
Steildach immer mehr an Bedeutung. Gerade das hinterlüftete Steildach ist in Zeiten des viel
strapazierten Klimawandels jenes Dach, welche die kommenden Anforderungen am Besten
erfüllen wird.
Das Dach soll natürlich ein architektonisch bestimmendes Element eines Gebäudes sein.
(Anmerkung: wenn kein Dach vorhanden ist, fehlt es natürlich auch als Gestaltungselement).
Aber es hat auch sehr viele technische und ökologische Aufgaben zu erfüllen wie
Schutz des Hauses
o Wasser ist die Hauptursache für die Zerstörung von Gebäuden. Die alte
Bauregel „Wasser soll so schnell als möglich vom Gebäude weg“ wird immer
Gültigkeit haben.
o Ein steiles Dach wird Niederschlagswasser schneller ableiten, als jenes, wo
kaum ein Gefälle vorhanden ist.
o Dachvorsprünge schützen Fassade und Fenster vor zu starker Bewitterung und
Sonneneinstrahlung.
o Durch die Beschattung des Dachvorsprunges entsteht im Sommer ein
angenehmeres Raumklima
Nachhaltigkeit:
Hier sind mehrere Aspekte zu beachten wie
o Lebensdauer:
Ein Steildach mit schuppenförmiger Deckung hat in der Regel eine wesentlich
längere Lebensdauer als Flachdächer. Während es bei Dachsteinen Garantie
bis zu 30 Jahre gibt, sind bei Flachdachprodukten das Maximum 10 Jahre
Materialgarantie – Warum wohl?
Da ein Steildach immer als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt wird, kann die
diffundierende Feuchtigkeit schadfrei abgeführt werden. Die Feuchtigkeit bleibt
nicht in der Konstruktion. Sollte es zu einer Undichtigkeit bei der Eindeckung
kommen, wird diese sehr schnell bemerkt und auch lokalisiert. Der Schaden
kann schnell und einfach behoben werden. Anders bei einem Flachdach. Hier
bemerkt man den Schaden - hervorgerufen durch Kondensat, meist sehr spät.
Oft zu spät. Die Folge ist eine Totalreperatur.
prirscgu
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01.10.2008
o Reparaturfähigkeit:
Hagel und Stürme der letzten Jahre haben es ganz deutlich gezeigt.
Schaden an Steildächern mit schuppenförmiger Deckung wiesen die geringsten
Schäden auf. Das hat folgende Ursachen:
1. je steiler ein Dach umso geringer die Sogwirkung. Die Windkräfte brechen
am First
2. Schuppenförmige Deckungen wie z.B. Dachsteine zeigen eine gewisse
„Intelligenz“ bei Sturm. Durch die auftretenden Wind- und Sogkräfte
entweicht der an der Unterseite entstehende Druck. Dachsteine „klappern“
etwas, bleiben aber auf der Latte hängen.
Fällt doch einmal ein Dachstein runter, ist der Schaden meist sehr schnell und
einfach behoben. Anders bei flachen, mit großen Deckelementen oder Bahnen
gedeckten Dächern. Neben der starken Sogwirkung, bieten diese großen
Elemente eine riesige Angriffsfläche für den Sturm. Die großen Elemente
wirken wie Segel. Komplette Dachflächen werden vom Sturm abgetragen. Die
daraus folgenden Schäden sind enorm.
Gerade Dachsteindächer zeigen sich sehr hagelresistent, wie die letzten
Hagelunwetter bewiesen haben. Wenn ein Schaden auftritt ist er nur
geringfügig, und durch das Auswechseln einzelner Steine auch schon behoben.
Anders z. B. bei Blechdächer. Die durch Hagel verursachten Dellen werden von
den Versicherungen dann oft nur als optischer Schaden abgetan. Ähnlich wie
bei Autos, ist der Schadenersatz meist sehr gering.
Die Nutzung des Daches als Energielieferant für das Haus ist bei einem Steildach wesentlich
einfacher, als bei einem flachen Dach. In die Dachfläche integrierte Solaranlagen fügen sich
wesentlich harmonischer ein, als aufgeständerte Lösungen.
Solarkollektoren sind nicht nur einfacher und schneller auf einem Steildach zu verlegen, sie
weisen auch eine wesentlich höhere Regensicherheit auf, als aufgeständerte Kollektoren bei
Flachdächern, wo die Abdichtung durch die Befestigung geschwächt wird.
Wie sieht es mit der Ökobilanz aus?
So modern und energiebewusst Dächer aus Folien oder Metall erscheinen mögen – sie sind
es in Wahrheit nicht!
Wie der m²-Vergleich des Institutes für Baubiologie und Ökologie zeigt, schneiden
Eindeckungen mit Metall in allen Punkten um ein Vielfaches schlechter ab als z.B.
Dachsteine.
Bauen beruht zum großen Teil auf Erfahrungen. Es gibt in der Baugeschichte keine Epoche
in unseren Breitengraden, bei der das Flachdach als bestimmendes Stilelement vorkommt.
Es gibt auch keine alten Häuser mit einem Flachdach. Dies sollte einem zu Denken geben!
Moden sind auch beim Bauen eben sehr vergänglich – auch wenn sie sich manchmal
wiederholen. Was jedoch bleibt sind Häuser, gebaut mit der nachhaltigen Erfahrung des
Handwerks.
Der Autor:
Ing. Günter Prirschl ist Leiter der Anwendungstechnik der Bramac Dachsysteme.
Kontakt: [email protected] bzw. 02757/4010-260
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