Homöopathie in der Zahnmedizin: Vom Zahn zum Organ

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Homöopathie in der Zahnmedizin: Vom Zahn zum Organ
Thema der Zeitschrift Homöopathie, Ausgabe Frühjahr 2012
Die Homöopathie ist in der modernen Medizin ein Schlüssel zur ganzheitlichen Betrachtung von
Patienten. Auch in der Zahnheilkunde hilft sie, Erkrankungen der Mundhöle zu erklären und zu
vermeiden. Krankheitsbilder aus der Zahnmedizin werden in ihren gesamtorganistischen Bezug
gestellt. Arztgruppenspezifische Befundorientierung weicht da zurück, wo ganzheitliches
Denken in Diagnose und Therapie vorherrscht. Mit der Brücke „Homöopathie“ lässt sich die
Grenze zwischen Zahnmedizin und Humanmedizin oder innerhalb unterschiedlicher
Facharztgruppen überwinden.
Zahn-Organ-Tabelle
Die ausführliche Zahn-Organ-Tabelle zeigt die Beziehungen zwischen Zähnen und anderen
Bereichen des Körpers auf:
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Ein wichtiger Baustein bei der Diagnostik in der ganzheitlichen Zahnmedizin sind die
energetischen Wechselbeziehungen zwischen Zähnen und Organen, wie sie vom deutschen Arzt
Dr. Reinhold Voll und dem Zahnarzt Dr. Fritz Kramer zusammengestellt wurden. Die
Zusammenhänge zwischen Erkrankungen an Zähnen und anderen Bereichen des Körpers sind
auch in der konventionellen Zahnmedizin weitgehend anerkannt. Ein Beispiel: Ein
Krankheitsherd am Zahn 13, also am oberen rechten Eckzahn aus Sicht des Patienten, steht in
einer Wechselbeziehung mit den Fuß- Hüft- und Kniegelenken, der Leber und der Gallenblase
sowie dem Hypophysenhinterlappen (HHL), der beispielsweise über das Hormon ADH
(antidiuretisches Hormon) den Wasserhaushalt des Körpers steuert. Ein Krankheitsherd am
Zahn 13 kann also über die Verbindung zum HHL Symptome wie Flüssigkeitsmangel, ständiges
Durstgefühl oder trockene Haut und Schleimhäute auslösen. Diese Zusammenhänge zu
erkennen, gelingt nur mittels einer ausführlichen Anamnese, wie sie bei homöopathischen
Zahnärzten üblich ist.
Die hauptsächlich auftretenden und ursächlichen Krankheitsherde aus dem Zahn- und
Kieferbereich sind: tote und wurzelgefüllte Zähne, verlagerte Zähne, Leerkieferstellen mit
Wurzelresten oder Fremdkörpern sowie chronische Pulpitiden (Entzündungen des Zahnnervs).
Solche Herde können vielfältige Krankheiten auslösen oder unterhalten. Insbesondere bei
folgenden Erkrankungen sollte abgeklärt werden, ob diese mit einem Krankheitsherd am Zahn
oder Kiefer zusammenhängen: alle Formen von Rheuma im frühen Stadium, funktionelle
Beschwerden an Muskeln und Gelenken, Nervenschmerzen, Migräne und Kopfschmerzen sowie
Exzeme und Hauterkrankungen.
In welchen Fällen ist Homöopathie in der Zahnmedizin besonders hilfreich?
Hahnemann hat die Homöopathie als eine in sich geschlossene Heilkunst beschrieben. Sie
umspannt alle Gebiete im medizinischen und zahnmedizinischen Bereich, solange eine
Regulation möglich ist. Zahnmediziner können nach dieser Einschätzung auf drei Ebenen mit
der homöopathischen Arznei eingreifen. Nach den sogenannten „Bewährten Indikationen“
(siehe S. 14) kann bei Notfällen erste Hilfe geleistet werden, beispielsweise mit Arnica,
Aconitum oder Gelsemium. Hier werden immer gleiche Symptome den klinischen Fall
beschreiben, was ein schnelles und in gewissen Grenzen standartisiertes Vorgehen bei der
Medikation erlaubt. Bei akuten Erkrankungen muss dagegen auf die individuellen
Besonderheiten des Kranken eingegangen werden. Mithilfe einer kurzen Anamnese werden die
Beschwerden und der Gemütszustand des Patienten bei Schmerzen abgefragt und die
Situationen, wodurch der Schmerz auftritt oder wieder gelindert werden kann. Hier sind die
genaue Schilderung des Patienten und die Beobachtung durch den Arzt besonders wichtig. Als
chronische Erkrankungen gelten in der Zahnheilkunde Karies, Parodontitis, Zahn- und
Kieferfehlstellungen und andere Leiden, die große Strukturveränderungen bringen können. Die
Möglichkeiten auf diesen drei unterschiedlichen Behandlungsebenen zu agieren, hängt vom
Wissensstand des Arztes und von der Bereitschaft ab, die notwendige Zeit und Ruhe für die
Anamnese zu erbringen. Insbesondere komplexe, chronische Krankheiten können mithilfe der
Homöopathie und der Auswertung aller Symptome des Patienten gut behandelt werden.
Den Zahnarzt verstehen: Welcher Zahn hat welche Nummer?
Jedem Zahn ist eine Nummer zugeordnet. Sie entspricht dem Zahnschema der Fédération
Dentaire Internationale (FDI). Dabei wird das Gebiss in vier Quadranten eingeteilt: Die Zähne
des - aus Perspektive des Patienten - oben rechts gelegenen Viertels bekommen die Ziffer eins,
Zähne des linken oberen Viertels die Ziffer zwei. Der linke Unterkiefer wird mit der drei
bezeichnet, der rechte Unterkiefer mit der vier. Jeder Zahn bekommt dann eine weitere Ziffer.
Die Nummerierung beginnt dabei am mittleren Schneidezahn. Sagt der Zahnarzt also „eins fünf
ist kariös“, so hat er am zweiten Backenzahn oben rechts Karies festgestellt.
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