Schulter 3/2003 - österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie

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d.h. der Kopf tritt aus der Panne aus. Meist tritt der Kopf
nach vorne aus, seltener nach hinten. Häufigste Ursache
für Verrenkungen ist der Sport. Schulterverrenkungen
sind sehr schmerzhaft und häufig auch für den Laien
an Hand der Abflachung der Schulterkontur als solche
erkennbar. Manchmal springt der Kopf von selbst wieder
in die Pfanne zurück, meistens muß die Einrenkung aber
durch den Arzt erfolgen. Bei jungen, sportlich aktiven
Patienten kommt es nach einer ersten Verrenkung häufig
zu Wiederholungen. Bei diesen Patienten wird auf Grund
einer individuellen Entscheidung manchmal schon nach
einer ersten Verrenkung operiert, zumeist wird jedoch
erst nach dem Auftreten einer mehrmaligen Verrenkung
chirurgisch vorgegangen. Nach mehrmaliger Verrenkung
führen andere Behandlungen als die operative selten zum
Ziel. In den meisten Fällen kann heute die Operation
arthroskopisch, d.h. auf minimal invasivem Wege
durchgeführt werden. Das Prinzip der Operation besteht
darin, die vom knöchernen Pfannenrand abgelöste
Gelenkskapsel wieder am Pfannenrand zu fixieren. Die
rechnen, so daß ab diesem Lebensalter wiederholte
Verrenkungen unbedingt operativ behandelt werden
sollten.
Brüche
Am häufigsten ist an der Schulter der Oberarmkopf
von Brüchen betroffen, wobei diese besonders
beim älteren Menschen auftreten. Typischerweise
kommt es durch den Sturz auf den ausgestreckten
Arm, seltener durch direkten Sturz auf die Schulter
zum Bruch des Oberarmkopfes. Bei geringer
Verschiebung der Bruchfragmente kann konservativ
mit einer Schulterbandage behandelt werden, bei
starker Verschiebung der Fragmente ist die Operation
unvermeidlich. Die gewählte Operationsmethode, ob
offen operiert werden muß oder ob der Bruch auch
durch die Haut hindurch eingerichtet werden kann, hängt
von der Bruchform und von der Zahl der Bruchstücke
ab. In Einzelfällen mit starker Zertrümmerung kann es
auch notwendig sein, den Kopf durch ein Kunstgelenk
ersetzen zu müssen.
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das Leben
genießen
Die Schulter – die UnfallchirurgInnen
heilen Verletzungen und verhindern
Folgeschäden.
Information
In Zweifelsfällen, bei Beschwerden oder wenn Sie
mehr über das Schultergelenk wissen möchten, hilft
Ihnen die
Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie
A-1020 Wien, Hollandstraße 14 / Mezzanin
Fax: (01) 533 35 42-19 gerne weiter.
Für eine ärztliche Beratung wenden Sie sich an die
Abteilungen für Unfallchirurgie in den Krankenhäusern
oder an die Praxis eines Facharztes für Unfallchirurgie.
Erfolgsrate nach operativer Behandlung ist hoch und
man kann mit einer weitgehenden Wiederherstellung
der Schulterfunktion mit Rückkehr zum gewohnten
Sport rechnen.
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E-Mail: [email protected]
Bei Schulterverrenkungen ab dem 40. Lebensjahr ist mit
zusätzlichen Sehnenrissen der Rotatorenmanschette zu
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Die Schulter ist äußerst komplex aufgebaut. Von allen
Gelenken unseres Körpers weist sie den größten
Bewegungsumfang auf. Dies ist nur möglich, weil ein sehr
großer Gelenkskopf mit einer verhältnismäßig kleinen
Gelenkspfanne korrespondiert. Um die Bewegungen
ausführen zu können, ist das Zusammenspiel vieler
verschiedener Muskel erforderlich. Verletzungen und
Erkrankungen dieses Systems machen sich mit Schmerzen
und Funktionseinschränkungen bemerkbar. Gerade
an der Schulter stört das sehr, da die Unfähigkeit, die
Hand in Gebrauchsstellung zu bringen, eine erhebliche
Behinderung darstellt.
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Impingementsyndrom
Dieses sehr weit verbreitete Leiden beschreibt
Schulterschmerzen, die durch eine absolute oder relative
Einengung des Raumes zwischen dem Oberarmkopf und
dem sogenannten Schulterdach entstehen. In diesem
Zwischenraum laufen mehrere Sehnen, die man in
ihrer Gesamtheit als Rotatorenmanschette bezeichnet.
Zwischen den Sehnen der Rotatorenmanschette und
dem Schulterdach befindet sich eine Gleitschicht,
ein sogenannter Schleimbeutel, der sich bei
Einengung entzündet und Schmerzen verursacht.
Eine absolute Einengung kann durch Knochenbrüche
des Oberarmkopfes oder auch durch Arthrosen,
welche Knochenauflagerungen am Schulterdach bilden
können, entstehen. Häufiger kommt es zu relativen
Einengungen durch Entzündungen der Sehnen oder
auch des Schleimbeutels. Die Folge sind Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen. Typischerweise treten die
Schmerzen vor allem in der Nacht auf und strahlen in den
Oberarm aus. Als Behandlung genügen in der Regel die
Gabe von schmerzstillenden, entzündungshemmenden
Medikamenten gemeinsam mit physikalischen Maßnahmen wie Heilgymnastik, Eisanwendung, Ultraschall- oder
Mikrowellentherapie. Bei schweren Schmerzzuständen
sind manchmal auch Injektionen direkt in die Engstelle
notwendig. Ist diese Behandlung über mehrere Wochen
erfolglos, muss operiert werden. Dabei wird von der
Unterseite des Schulterdaches Knochen abgefräst, um
den Raum künstlich zu erweitern.
Fällen ist eine Vernähung der gerissenen Sehnen nicht
mehr möglich. In diesen Fällen kann es notwendig sein,
benachbarte Sehnen als Ersatzsehnen zu verwenden. Ist
auch das aus irgendeinem Grunde nicht mehr möglich,
oder wegen einer zusätzlich vorliegenden Arthrose des
Oberarmkopfes nicht mehr sinnvoll, kann ein spezielles
Kunstgelenk implantiert werden. Diese Kunstgelenke
sind auf eine funktionierende Rotatorenmanschette
nicht angewiesen. Sie führen zumeist zu Schmerzfreiheit
bei guter Beweglichkeit, jedoch geringer Kraft bei
Überkopftätigkeiten. Für alltägliche Tätigkeiten reicht
die Funktion üblicherweise aus.
Schultergelenksarthrose
Bewegungseinschränkungen. Die Diagnose wird durch
die klinische Untersuchung, sowie durch Ultraschall oder
Kernspintomographie gestellt.
Risse in der Rotatorenmanschette können unterschiedlich
groß sein und führen zu Schmerzen, Kraftminderung und
Die Therapie richtet sich sehr nach den Ansprüchen des
Patienten und ist damit sehr individuell. Bei jüngeren
Patienten wird zumeist eine Naht der Sehnen durchgeführt,
da ansonsten in jedem Fall mit einer verbleibenden
Kraftminderung zu rechnen ist. Beim älteren Menschen
kann entsprechend den Bedürfnissen und der Rißform
differenziert vorgegangen werden. Nicht selten kann
durch physiotherapeutische Maßnahmen auch ohne
Naht der Sehnen Schmerzarmut bei guter Beweglichkeit
erzielt werden. Kommt es durch diese Maßnahmen aber
nicht zu einer zufriedenstellenden Besserung, muß auch
beim älteren Menschen operiert werden. Bei sehr
ausgedehnten Rißbildungen verliert der Oberarmkopf
die Führung in der Pfanne, so daß eine Operation schon
aus diesem Grunde notwendig sein kann. In manchen
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Rotatorenmanschettenriss
Die Sehnen der Rotatorenmanschette können auch
reißen. Rißbildungen können als Folge eines schweren
aber auch leichten Sturzes auftreten. Manchmal reicht
das abrupte Hochheben eines schweren Gegenstandes
aus, eine Rißbildung zu erzeugen, und nicht selten
ist ein Unfall gar nicht erinnerlich. Dies hat mit
der naturbedingten Schwächung der Sehnen mit
zunehmendem Lebensalter zu tun.
Wie in jedem anderen Gelenk kann es auch hier
zur Abnützung des Knorpels kommen. Im Vergleich
zum Hüft- und Kniegelenk tritt diese jedoch seltener
auf, da das Schultergelenk einer geringeren
Gewichtsbelastung ausgesetzt ist. Die Ursachen für
Arthrosen im Schultergelenk können vorangegangene
Knochenbrüche, ausgedehnte chronische Sehnenrisse,
eine Fehlbelastung des Gelenkes durch gestörte
Muskelbalance oder auch Rheuma sein.
Die Behandlung der Wahl ist die Implantation eines
Kunstgelenkes, wobei in Abhängigkeit vom Zustand
der Sehnen der Rotatorenmanschette unterschiedliche
Modelle verwendet werden. Generell kann gesagt
werden, daß, je besser der Zustand der Sehnen ist,
um so besser ist die zu erwartende Funktion. Auf jeden
Fall ist aber mit einer Schmerzreduktion und einer
Funktionsverbesserung zu rechnen. Die Haltbarkeit
der Kunstgelenke in der Schulter ist vergleichbar mit
jener in der Hüfte oder im Kniegelenk.
Schulterluxation oder
Schulterverrenkung
Auf Grund der sehr guten Beweglichkeit des
Schultergelenkes, die durch einen sehr großen
Gelenkskopf bei sehr kleiner Pfanne ermöglicht wird, ist
dieses Gelenk aber auch sehr anfällig für Verrenkungen,
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