Originalprüfung 2007 Bayern

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Originalklausur
mit Musterlösung
Abitur Physik
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Aufgabe 5:
Ladung von Elektronen / Polarlichter
Elektromagnetischer Schwingkreis / Interferenz
Compton-Effekt / Sonnensegel
Uran / Kernspaltung
Elektrische Feldkonstante / Leuchtstoffröhren
In den Aufgabenstellungen werden unterschiedliche Operatoren (Arbeitsanweisungen) verwendet; sie weisen auf unterschiedliche Anforderungsbereiche
(Schwierigkeitsgrade) hin und bedeuten, dass unterschiedlich viele Punkte
erzielt werden können. Die Lösungen zeigen beispielhaft, welche Antworten
die verschiedenen Operatoren erfordern.
Alles Wissenswerte rund um die Abiprüfung finden Sie im Buch im Kapitel
„Prüfungsratgeber und Prüfungsaufgaben“.
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Die Veröffentlichung der Abitur-Prüfungsaufgaben erfolgt mit Genehmigung des zuständigen Kultusministeriums.
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Für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte,
Biologie, Chemie, Physik sowie Politik und Wirtschaft
Abiturprüfung 2007
PHYSIK
als Leistungskursfach
Arbeitszeit: 240 Minuten
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.
–2–
BE
L Ph 1
1. Bestimmung der spezifischen Ladung von Elektronen nach Busch
Braun’sche Röhre
In einer Versuchsanordnung nach Busch (1926) befindet sich eine Braun'sche
Röhre im homogenen Magnetfeld einer Spule (siehe Skizze). Elektronen aus
der Glühkathode G werden in x-Richtung durch die Spannung Ub beschleunigt. Sie gelangen horizontal mit der Geschwindigkeit vx in das homogene
elektrische Feld des Kondensators K der Länge l mit Plattenabstand d und
angelegter Spannung Ua. Nach der Ablenkung im Kondensator bewegen sich
die Elektronen auf einer Schraubenbahn, bis sie auf den Schirm im Abstand s
treffen (gemessen von der Mitte M des Kondensators). In der Frontalansicht
des Schirmes ist gepunktet die Projektion der Schraubenbahn auf die Schirmebene eingezeichnet. Das Magnetfeld ist zunächst ausgeschaltet.
3
8
14
a) Bestimmen Sie allgemein die Geschwindigkeit vx, mit der die Elektronen
in den Ablenkkondensator eintreten (nichtrelativistische Rechnung).
b) Bestimmen Sie allgemein die Geschwindigkeitskomponente vy der
Elektronen am Ende des Kondensators K.
l Ua
e
[zur Kontrolle: v y =
]
d
2 m Ub
Nun wird das Magnetfeld eingeschaltet. Wegen der geringen Länge l des
Kondensators kann vereinfachend angenommen werden, dass die y-Ablenkung der Elektronen am Kondensatormittelpunkt M geschieht und sie hier die
in Teilaufgabe 1b berechnete Geschwindigkeitskomponente vy erhalten.
c) Begründen Sie, warum die Bewegung der Elektronen bis zur Ablenkung
im Kondensator nicht durch das Magnetfeld beeinflusst wird. Warum bewegen sich die Elektronen nach der Ablenkung im Kondensator auf einer
Schraubenbahn? Zeigen Sie, dass für den Radius r der Schraubenbahn der
Elektronen sowie für ihre Umlaufdauer T folgende Formeln gelten:
(Fortsetzung nächste Seite)
–3–
BE
r=
6
9
8
l Ua
Bd
m
;
2 e Ub
T=
2mπ
eB
d) Die Flussdichte B wird nun so eingestellt, dass die
Schirmrand
Elektronen nach einem halben Umlauf auf ihrer
Schraubenbahn auf den Schirm treffen. Ihren Auftreffpunkt P sowie die Projektion ihrer Flugbahn auf
den Schirm zeigt die nebenstehende Abbildung.
Übertragen Sie nebenstehende Skizze auf Ihr Blatt
und ergänzen Sie die Auftreffpunkte A bzw. B der
Elektronen für die Fälle, dass jeweils nur die Ablenkspannung bzw. nur
die magnetische Flussdichte halbiert wird.
Zur Bestimmung der spezifischen Ladung von Elektronen wird bei konstanter
Ablenkspannung Ua die Flussdichte B von Null beginnend so lange erhöht,
bis die Elektronen beim Wert B1 nach einem vollen Umlauf auf einer Schraubenbahn den Schirm treffen.
e) Wie lässt sich am Schirmbild erkennen, dass der Wert B1 erreicht wurde?
Berechnen Sie den Betrag der spezifischen Ladung von Elektronen aus
den folgenden Messwerten:
B1 = 1,88 mT, Ub = 800 V, s = 32 cm
Tatsächlich verwendet man bei der Versuchsdurchführung als Ablenkspannung eine hochfrequente sinusförmige Wechselspannung.
f) Begründen Sie folgende Aussagen:
α) Bei abgeschaltetem Magnetfeld erscheint eine vertikale Strecke auf
dem Schirm.
β) Erhöht man die Flussdichte vom Wert 0 an, so dreht sich die Strecke.
(Hinweis: Es muss nicht nachgewiesen werden, dass auf dem Schirm
wieder eine Strecke erscheint.)
5
7
60
γ) Erreicht die Flussdichte den Wert B1, so schrumpft die Strecke auf einen Punkt zusammen.
2. Polarlichter
Polarlichter sind Leuchterscheinungen in 70 bis 1000 km Höhe, die in der
Nähe der Erdmagnetpole zu sehen sind. Elektrisch geladene Teilchen des
Sonnenwindes treten in das äußere inhomogene Erdmagnetfeld ein und bewegen sich auf schraubenförmigen Bahnen, die den Feldlinien folgen.
a) Erklären Sie die physikalischen Hintergründe für das Leuchten.
b) Erläutern Sie an Hand einer geeigneten Skizze, warum diese Leuchterscheinung bevorzugt in Polnähe zu beobachten ist. Geben Sie einen
Grund an, warum sich dort die schraubenförmigen Bahnen verengen.
–4–
BE
L Ph 2
1. Elektromagnetischer Schwingkreis
Ein elektromagnetischer Schwingkreis enthält einen Kondensator der Kapazität 40 µF und eine Spule der Induktivität 500 H.
Die abgebildeten Diagramme zeigen jeweils den zeitlichen Verlauf
der Kondensatorspannung U, der
Stromstärke I in der Spule und der
gesamten Schwingungsenergie E
dieses gedämpften Schwingkreises.
2
5
5
a) Wodurch wird die Schwingung
eines elektromagnetischen
Schwingkreises gedämpft?
b) Lesen Sie aus einem der
Diagramme die Periodendauer
der gedämpften Schwingung
ab. Zeigen Sie, dass diese Periodendauer in guter Näherung
übereinstimmt mit der Periodendauer eines ungedämpften
Schwingkreises mit den angegebenen Werten für Induktivität und Kapazität.
c) Begründen Sie, dass die
Energieachse des t-E-Diagramms an der mit dem Pfeil
markierten Stelle mit dem Wert
1,0 mJ beschriftet werden
muss.
U/V
8
4
0
0,4
0,8
1,2
1,6
2,0
t/s
2,4
1,2
1,6
2
2,4
-4
-8
I/mA
2
1
0
t/s
0,4
0,8
1
-1
-2
E/mJ
t/s
0
0,4
0,8
1,2
1,6
2
2,4
9
d) Lesen Sie aus dem t-E-Diagramm ab, um wie viel die Schwingungsenergie im Zeitintervall [0,45 s; 0,90 s] abnimmt. Berechnen Sie mit diesem
Ergebnis und dem Effektivwert der Stromstärke näherungsweise den
ohmschen Widerstand des Schwingkreises. Verwenden Sie dabei, dass
die Stromstärke in guter Näherung sinusförmig verläuft.
7
e) Abgesehen von einer gewissen Welligkeit nimmt die Schwingungsenergie
exponentiell ab. Entnehmen Sie dem t-E-Diagramm die „Halbwertszeit“
für die Schwingungsenergie und berechnen Sie damit, nach welcher Zeit
der Schwingkreis 99 % seiner anfänglichen Schwingungsenergie verloren
hat.
(Fortsetzung nächste Seite)
–5–
BE
6
f) Durch Rückkopplung kann ein Schwingkreis zu ungedämpften Schwingungen angeregt werden. Fertigen Sie eine saubere, beschriftete Skizze
einer dazu geeigneten Schaltung an.
2. Interferenz bei einer CD
Auf einer CD (compact disc) ist die Information auf einer spiralförmigen
Spur gespeichert. Abb. l zeigt schematisch den stark vergrößerten Teil einer
CD-Oberfläche im Querschnitt:
Erhebungen
a
Laser
Spuren
CD
b
Abb. 1
Schirm
Abb.22
Abb.
Die Erhebungen zwischen benachbarten Spuren reflektieren Licht und können damit als Erregerzentren von Elementarwellen, die miteinander interferieren, aufgefasst werden. Die Oberfläche der CD ist demnach ein Reflexionsgitter mit der Gitterkonstanten b.
Wird eine CD, wie in Abb. 2 dargestellt, senkrecht mit Laserlicht der Wellenlänge λ = 633 nm bestrahlt, so beobachtet man auf einem im Abstand
a = 30,0 cm parallel stehenden Schirm (Radius 50 cm) helle, zum Strahl
symmetrisch liegende Punkte.
7
a) Erklären Sie unter Zuhilfenahme einer aussagekräftigen Skizze das
Zustandekommen dieser Punkte.
7
b) Der Abstand der beiden innersten Punkte auf dem Schirm beträgt
25,8 cm. Berechnen Sie daraus den Abstand b benachbarter CD-Rillen.
[zur Kontrolle: b = 1,60 µm]
6
c) Ermitteln Sie, wie viele Punkte man auf dem Schirm beobachten kann.
6
d) Nun wird die CD mit einem feinen Strahl weißen Lichtes beleuchtet.
Entscheiden Sie rechnerisch, ob das sichtbare Spektrum zweiter Ordnung
auf dem Schirm noch vollständig abgebildet wird.
60
–6–
BE
L Ph 3
6
Aluminium1. Compton-Effekt
Für einen Versuch zum blech
Compton-Effekt wird
als Strahlungsquelle
das Americium-Isotop
241
Am verwendet, das
γ-Quanten der Energie
Bleiabschirmung
Eγ = 59,5 keV emittiert. Die AmericiumNaJAm-241
Quelle und ein NaJKristallKristalldetektor, mit
detektor
dem auftreffende
Strahlung energieaufgelöst nachgewiesen
werden kann, sind an den Enden eines halbkreisförmigen Aluminiumblechs
angebracht, das als Streumaterial dient. Eine Bleiabschirmung verhindert die
direkte Bestrahlung des Detektors.
a) Sowohl beim Photo- als auch beim Compton-Effekt wechselwirken
Photonen mit Elektronen. Erläutern Sie die beiden Effekte und zeigen Sie
Unterschiede auf. Gehen Sie auch auf die energetischen Unterschiede von
Photo- bzw. Compton-Elektronen ein.
Es werden im Folgenden nur einfach gestreute Quanten betrachtet.
6
b) Im Detektor werden durch Compton-Effekt gestreute Photonen der
Energie E′γ nachgewiesen. Begründen Sie, dass alle am Aluminiumblech
Compton-gestreuten und im Detektor registrierten Photonen die gleiche
Energie E′γ besitzen. Berechnen Sie die Energie E′γ .
[zur Kontrolle: E′γ = 53,3 keV]
10
c) Fertigen Sie ein Impulsdiagramm für den Fall, dass das gestreute Photon
im Detektor nachgewiesen wird und ermitteln Sie, unter welchem Winkel
zur Einfallsrichtung des Photons das Compton-Elektron emittiert wird.
Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich dann ein Compton-Elektron?
d) Der Detektor reagiert nicht nur auf Photonen, sondern auch auf eintreffende Elektronen. Warum können keine Elektronen in den Detektor gelangen, die durch Comptoneffekt ausgelöst wurden? Beantworten Sie die
Frage mit Hilfe eines Impulsdiagramms.
e) Im Detektor werden auch Photonen der Kα-Linie von Aluminium
nachgewiesen. Berechnen Sie die zugehörige Energie und erklären Sie,
wie diese Strahlung zustande kommt.
(Fortsetzung nächste Seite)
5
5
–7–
BE
5
6
4
6
7
60
2. Sonnensegel Cosmos-1
Der Einsatz von Sonnensegeln, die den Strahlungsdruck des Sonnenlichts für
den Antrieb von Satelliten nutzen sollen, wird als Alternative zu den konventionellen chemischen Triebwerken untersucht. Der Testsatellit Cosmos-1 mit
einer Gesamtmasse von 110 kg befinde sich zunächst auf einer Sonnenumlaufbahn mit Radius r = 1,496 · 1011 m (Erdbahnradius), wobei die Segel noch
eingeklappt sind. Nachdem er sich auf dieser Bahn stabilisiert hat, werden die
drehbaren Segel mit einer Gesamtfläche von 600 m2 ausgeklappt. Das Intensitätsmaximum des kontinuierlichen Sonnenspektrums liegt bei einer Wellenlänge von λm = 455 nm, die Leuchtkraft (Strahlungsleistung) der Sonne beträgt L = 3,82 · 1026 W. Vereinfachend wird im Folgenden davon ausgegangen, dass die Sonne ausschließlich Licht der Wellenlänge λm abstrahlt, das
Sonnenlicht vorerst senkrecht auf die Segel trifft und alle auftreffenden Photonen reflektiert werden.
a) Berechnen Sie Energie und Impuls eines Photons der Wellenlänge
λm = 455 nm. Wie viele Photonen sendet die Sonne pro Sekunde aus?
b) Welche Kraft wird durch die reflektierten Photonen auf den Satelliten, der
sich auf seiner Sonnenumlaufbahn befindet, übertragen?
[zur Kontrolle: 5,44 mN]
c) Von der Sonne wird auch der „Sonnenwind“ emittiert, der u. a. aus
Protonen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 400 km/s besteht. An der Position des Satelliten treffen jede Sekunde 3,0 · 108 Protonen
auf einen Quadratzentimeter. Weisen Sie nach, dass die durch die Protonen verursachte Kraft auf die Segel vernachlässigbar ist.
d) Zeigen Sie, dass die Gravitationskraft, die die Sonne auf den Satelliten
ausübt, die in Teilaufgabe 2b berechnete Kraft erheblich überwiegt. Begründen Sie damit, dass sich der Satellit nur dann mit Hilfe des Sonnensegelantriebs von der Sonne entfernen kann, wenn er sich zunächst auf
einer Sonnenumlaufbahn befindet.
Begründen Sie schließlich, ob und gegebenenfalls wie sich das Verhältnis
der beiden Kräfte ändert, wenn der Satellit weiter von der Sonne entfernt
ist.
e) Der Satellit soll sich auf einer spiralförmiSatellitenbahn
gen Bahn von der Sonne entfernen. Um ihn
r
zu beschleunigen, wird das Sonnensegel so
FF s
gedreht, dass α = 30° gilt (siehe AbbilSegel
dung). Begründen Sie, warum die beschleuSatellit
α
nigende Kraft senkrecht zum Segel wirkt.
Auf welchen Prozentsatz sinkt der Betrag F
der durch die Photonen übertragenen Kraft
bei der Verringerung des Winkels α von 90°
auf 30°?
Sonne
–8–
BE
L Ph 4
6
8
5
4
5
5
1. Bestrahlung von Uran mit Neutronen
Um neue radioaktive Substanzen zu erzeugen, bestrahlten Forscher in mehreren Laboratorien Europas ab Mitte der Dreißiger Jahre Uran mit Neutronen.
In Berlin verwendeten Otto Hahn und Fritz Straßmann dabei als Neutronenquelle ein sieben Zentimeter langes und knapp einen Zentimeter dickes Röhrchen, das mit einem Gemisch aus Beryllium-Pulver und 1,0 g pulverförmigem 226Ra gefüllt war.
a) Stellen Sie die Gleichung des Zerfalls von 226Ra auf und berechnen Sie
die Aktivität von 1,0 g 226Ra.
Ein Teil der vom 226Ra mit einer kinetischen Energie von 4,8 MeV abgegebenen α-Teilchen reagiert mit den Beryllium-Atomen unter Aussendung von
Neutronen.
b) Stellen Sie die Gleichung dieser Kernreaktion auf, zeigen Sie, dass die
Kernreaktion exotherm verläuft, und schätzen Sie ab, welche kinetische
Energie ein ausgesandtes Neutron höchstens haben kann. Nehmen Sie dabei vereinfachend an, dass das Neutron die gesamte nach der Reaktion zur
Verfügung stehende Energie aufnimmt.
c) Begründen Sie, dass längst nicht jedes vom Radium emittierte α-Teilchen
im Beryllium-Pulver zur Freisetzung eines Neutrons führt.
d) Auf welchen Wert muss die mittlere kinetische Energie der Neutronen
vermindert werden, damit man von thermischen Neutronen reden kann?
Beziehen Sie sich bei der Rechnung auf Raumtemperatur.
Hahn und Straßmann ummantelten ihre Neutronenquelle mit einem zylinderförmigen Paraffinblock.
e) Wie wirkt der Paraffinblock auf die Neutronen? Erklären Sie, weshalb das
wasserstoffhaltige Paraffin dafür besonders gut geeignet ist. Geben Sie
eine weitere Substanz an, die man statt dessen hätte verwenden können.
An die Außenseite des Paraffinblocks wurde ein Papiertütchen mit 15 g Uran
gestellt, das 30 min lang dem Bombardement der Neutronen ausgesetzt wurde. Um die dabei entstandenen radioaktiven Substanzen zu identifizieren,
wurde die Aktivität der Uranprobe nach der Bestrahlung mit Hilfe eines Geiger-Müller-Zählers in Abhängigkeit von der Zeit untersucht.
f) Hahn und Straßmann führten die Zählrohrmessungen an der vorher mit
Neutronen bestrahlten Uranprobe in einem 15 Meter vom Bestrahlungsraum entfernten Zimmer durch. Warum war das sinnvoll? Erläutern Sie
einen störenden Effekt, der beim Messen im Bestrahlungsraum selbst
aufgetreten wäre.
(Fortsetzung nächste Seite)
–9–
BE
8
5
8
6
60
2. Entdeckung der Kernspaltung
Ende 1938 kamen Hahn und Straßmann durch diese Messungen und durch
chemische Analysen der Proben zu einem erstaunlichen Ergebnis, das allen
Erwartungen widersprach: Sie fanden in der Probe keine Elemente, die
schwerer als Uran („Transurane“) sind, sondern das mittelschwere Element
Barium.
Lise Meitner und Otto Frisch erkannten bald darauf, dass durch den Neutronenbeschuss 235U-Kerne gespalten worden waren. Zum Beispiel können aus
einem 235U-Kern nach dem Einfang eines thermischen Neutrons die Nuklide
140
Ba (Atommasse 139,91060 u) und 93Kr (Atommasse 92,93118 u) sowie einige freie Neutronen entstehen.
a) Stellen Sie die Reaktionsgleichung für diese Kernspaltung auf und
berechnen Sie die frei werdende Energie Q. Welche Masse an 235U muss
gespalten werden, um eine Energie von 1,0 kWh freizusetzen, wenn man
annimmt, dass alle Spaltreaktionen nach derselben Reaktionsgleichung
stattfinden und Folgeprozesse außer Betracht bleiben?
[zur Kontrolle: Q = 172 MeV]
Meitner und Frisch entwickelten das folgende Modell für das Auseinanderbrechen des Urankerns: Von dem Moment an, in dem sich die Spaltprodukte
140
Ba und 93Kr gerade nicht mehr berühren, werden sie aufgrund ihrer elektrischen Abstoßung auseinandergetrieben.
b) Berechnen Sie gemäß dieser Modellvorstellung die kinetische Energie,
die die beiden Spaltprodukte zusammen erhalten, während sie sich voneinander entfernen. Bestätigen Sie damit, dass der erhaltene Wert in grober Näherung mit dem in Teilaufgabe 2a berechneten Q-Wert übereinstimmt. (Für den Radius r eines Kerns mit der Massenzahl A gilt:
r = 1,4 ⋅ 10 −15 m ⋅ 3 A .)
3. Das Isotopenverhältnis von 235U und 238U
Heutzutage gefördertes Natururan besteht lediglich zu 0,72 % aus dem leicht
spaltbaren Isotop 235U, der Rest praktisch nur aus 238U. Für die Verwendung
in modernen Leistungsreaktoren wird deshalb der 235U-Anteil durch Anreicherung auf 3,5 % erhöht.
a) Vor wie vielen Jahren hatte Natururan das gleiche Isotopenverhältnis
zwischen 235U und 238U wie das heute in Leistungsreaktoren verwendete
Uran?
b) Man vermutet, dass in manchen Uranerzvorkommen (z. B. Oklo, Westafrika) auf natürliche Art Kettenreaktionen stattfanden. Begründen Sie,
warum hierfür nur solche Uranlagerstätten in Frage kommen, die eine hohe Urankonzentration aufwiesen und in die Wasser eindringen konnte.
Warum finden heute keine derartigen Kettenreaktionen mehr statt?
– 10 –
BE
L Ph 5
5
4
1. Elektrische Feldkonstante
Kraftmesser
Zur Bestimmung der elektrischen Feldkonstanten wird mit einem Kraftmesser die
Kraft F auf eine bewegliche, kreisförmige
Kondensatorplatte P1 gemessen, wenn zwischen den Platten P1 und P2 eine Spannung
U angelegt ist. Um die Platte P1 ist ein MeP1
S
S
tallring S fest angeordnet, der auf dem glei- d
chen Potential liegt wie die Platte P1.
P2
a) Skizzieren Sie das elektrische Feld
zwischen der kreisförmigen Platte P2 und der Anordnung aus Ring S und
Platte P1. Erläutern Sie kurz, welche Funktion der Ring S in der Versuchsanordnung hat.
b) Zeigen Sie, dass für die Kraft F auf die Platte P1 gilt: F =
1ε
2 0
2
⎛rU⎞
π⎜
⎟ ;
⎝ d ⎠
hierbei ist r der Radius der Platte P1 und d der Plattenabstand.
Durch eine geeignete mechanische Vorrichtung wird der Plattenabstand d
konstant bei 10 mm gehalten. Der Radius r beträgt 7,2 cm. In einer Messreihe
wird zu verschiedenen Kondensatorspannungen U jeweils die elektrische
Kraft F zwischen den Platten gemessen.
U in kV
F in mN
6
7
6
2,5
4,3
3,0
6,4
3,5
8,5
4,0
11,0
4,5
14,1
5,0
17,4
c) Zeichnen Sie das U2-F-Diagramm.
d) Erklären Sie, warum der Graph durch eine Gerade angenähert werden
kann und ermitteln Sie aus der Geradensteigung den Wert für die elektrische Feldkonstante ε0. Bestimmen Sie auch die prozentuale Abweichung
vom Literaturwert.
2. Leuchtstoffröhren
Eine Leuchtstoffröhre zeichnet sich gegenüber einer Glühlampe durch eine
höhere Nutzungsdauer aus und spart 80 % der Energie bei gleicher Lichtausbeute.
a) Eine 100-W-Glühlampe kostet 1,50 €, eine Leuchtstoffröhre mit gleicher
Lichtleistung 10 €. Nach welcher Betriebszeit haben sich die höheren Anschaffungskosten amortisiert, wenn für 1 kWh elektrische Energie 15
Cent zu bezahlen sind?
(Fortsetzung nächste Seite)
– 11 –
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6
5
5
5
4
7
60
Für das Zünden einer Leuchtstoffröhre
Glimmlampe
reicht die übliche Netzspannung nicht
aus. Der Zündvorgang wird durch einen
2
1
S
internen Schalter ausgelöst und kann mit
einem Versuch zur Selbstinduktion veranschaulicht werden: Wie in der Abbildung skizziert, werden eine Glimmlampe
Spule
(Zündspannung ca. 100 V) und eine SpuU0
le mit sehr großer Induktivität L und einem ohmschen Widerstand von 280 Ω
20 V
über einen Schalter S an eine Stromquelle (U0 = 20 V) angeschlossen.
b) Begründen Sie, warum die Glimmlampe nicht zündet, wenn der Schalter
S geschlossen wird. Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Stromstärke
in der Spule und berechnen Sie die maximale Stromstärke.
Die Glimmlampe leuchtet beim Öffnen des Schalters S kurz auf.
c) Erklären Sie, wie die Zündspannung erreicht wird.
d) Welche der beiden Elektroden der Glimmlampe leuchtet auf? Begründen
Sie Ihre Antwort.
Der größte Teil des entstehenden Lichts in der Leuchtstoffröhre, in der sich
hauptsächlich Quecksilberdampf bei sehr geringem Druck befindet, ist für
unser Auge unsichtbar. Es handelt sich um Lichtquanten der Energie 4,9 eV.
Um das UV-Licht in sichtbares Licht umzuwandeln, ist die Röhre innen mit
einem fluoreszierenden Material beschichtet (Leuchtstoff).
e) Erklären Sie, wie es in der Röhre zur Emission von Lichtquanten der
Energie 4,9 eV kommt und berechnen Sie die zugehörige Wellenlänge
des Lichts.
f) Erläutern Sie an Hand eines Energieniveauschemas das Prinzip der
Fluoreszenz, durch die das UV-Licht in sichtbares Licht umgewandelt
wird.
Das Spektrum einer Leuchtstoffröhre, die hauptsächlich Licht im Bereich
zwischen 400 nm und 620 nm emittiert, soll nun mit einem optischen Gitter
betrachtet werden.
5°
g) Wie viele Spalte (Striche) pro mm muss
ein optisches Gitter mindestens haben, Leuchtdamit sich das Interferenzspektrum
stoff1. Ordnung über einen Winkelbereich
röhre
von mindestens 5° erstreckt? (Die
Kleinwinkelnäherung soll hier angewendet werden.)
Gitter
Musterlösung für die
Prüfungsaufgaben Abitur
Prüfungsfach:
Physik (Bayern 2007, Aufgabenstellungen 1, 2 und 3)
Autor:
Dr. Rainer Reichwald
Hinweis: Die gesamte Abiturprüfung besteht aus fünf Aufgaben, von denen ein
Fachausschuss zwei auswählt. Hier werden die Lösungen der Aufgaben1, 2 und 3
beschrieben.
Aufgabe 1
Zu 1
a)
Bei nichrelativistischer Betrachtung ergibt sich die Geschwindigkeit der Elektronen in x1
2
Richtung aus Ekin = m ⋅ v x2 = e ⋅ Ub . Daraus folgt v x =
2eUb
für die
m
Horizontalgeschwindigkeit der Elektronen.
b)
Durch das elektrische Feld des Plattenkondensators überlagert sich innerhalb des
Plattenkondensators die gleichförmige Bewegung mit v x = konst. mit einer gleichmäßig
beschleunigten Bewegung in y-Richtung.
Es gilt v y = ay ⋅ t .
•
Berechnung von ay :
Die beschleunigende Kraft ist die elektrische Feldkraft Fy = e ⋅ E = e ⋅
Die Beschleunigung ist dann ay = e ⋅
Ua
= m ⋅ ay .
d
Ua
.
m ⋅d
• Berechnung von t:
Die horizontale Bewegung ist eine gleichförmige Bewegung. Damit folgt
t=
vx
=
2eUb
m
= ⋅
Somit ist v y = e ⋅
vy =
m
.
2eUb
Ua
m
oder mit einigen mathematischen Umformungen
⋅
2eUb
m ⋅d
⋅ Ua
e
.
⋅
2mUb
d
© Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008
1
c)
Bis zur Ablenkung der Elektronen durch das elektrische Feld im Kondensator bewegen sich
die Elektronen nur parallel zu den Feldlinien des magnetischen Feldes. Es wirkt folglich
keine Lorentzkraft. Durch das elektrische Feld des Plattenkondensators erhalten die
Elektronen eine Geschwindigkeitskomponente (v y ), die zu jeden Zeitpunkt senkrecht zu den
Feldlinien des homogenen Magnetfeldes steht. Dies bewirkt eine stets radial nach innen
wirkenden Lorentzkraft (Zentripetalkraft) und somit auch den Schraubenradius r.
Es gilt m ⋅
v y2
r
= e ⋅ v y ⋅ B und somit r =
m ⋅vy
e⋅B
.
Mit der Gleichung für v y aus b) folgt für den Schraubenradius r =
r =
⋅ Ua
m
e
oder
⋅
⋅
e ⋅B
d
2mUb
⋅ Ua
m
. (Quadrieren, Vereinfachen und Radizieren)
⋅
B ⋅d
2eUb
Für die Bestimmung der Umlaufdauer auf der Kreisbahn geht man von der allg. Beziehung
m ⋅ vy
2π r
aus. Mit der hergeleiteten Gleichung für den Radius (r =
) ergibt sich daraus
vy =
e ⋅B
T
m ⋅ 2π
.
T =
e ⋅B
d)
Ausgangspunkt ist eine Analyse der Gleichung r =
⋅ Ua
m
.
⋅
B ⋅d
2eUb
Da alle weiteren Größen in der Gleichung konstant gehalten werden, ist sofort ablesbar,
dass bei einer Halbierung von Ua sich auch der Radius r halbiert. Daraus folgt der
Auftreffpunkt A.
Bei einer Halbierung der Flussdichte
y
B ergibt sich aus r =
⋅ Ua
m
⋅
B ⋅d
2eUb
eine Verdopplung von r. Da sich
dabei aber auch die Umlaufdauer
m ⋅ 2π
T =
verdoppelt, ergibt sich für
B
e⋅B
die Elektronen der Auftreffpunkt B.
Die Elektronen legen nur eine Viertel
Schraubendrehung bis zum
Auftreffen auf den Bildschirm zurück.
z
A
P
e)
Bei B = 0 liegt der Ausgangspunkt und Auftreffpunkt im Ursprung (Mitte des Bildschirms).
Nach einem vollen Umlauf in der Zeit T treffen die Elektronen erstmals wieder im Ursprung
auf dem Bildschirm auf.
© Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008
2
Berechnung von
e
:
m
Die Elektronen durchlaufen die Strecke s (längs der x-Achse) mit der Geschwindigkeit v x in
der Zeit T. Es gilt T =
Da auch T =
s⋅
s
und mit v x =
vx
2eUb
m
aus Aufgabe 1 a folgt T = s ⋅
.
m
2eUb
m ⋅ 2π
gilt (Aufgabe 1c), ergibt sich durch Gleichsetzen
e ⋅ B1
m
m ⋅ 2π
m
m2 ⋅ 4π 2
e
= 2 2 . Nach
aufgelöst ergibt sich
. Es folgt s 2 ⋅
=
e ⋅ B1
2eUb
2eUb
m
e ⋅ B1
e 8π 2 ⋅ Ub
= 2 2 . Mit den eingesetzten Werten erhält man
m
s ⋅ B1
e
6,31⋅ 104 V
C
=
= 1,75 ⋅ 1011 V −1 ⋅ s−2 ⋅ m2 = 1,75 ⋅ 1011
m 1,02 ⋅ 10 −1 m2 ⋅ 3,54 ⋅ 10−6 V 2 ⋅ s2 ⋅ m−4
kg
(Umrechnung der Maßeinheiten: 1
m2 ⋅ s−2
kg ⋅ m2 ⋅ s−2
W ⋅s
V ⋅A ⋅s
C
=1
=1
=1
=1 )
V
kg ⋅ V
kg ⋅ v
kg ⋅ V
kg
f)
α) Der Elektronenstrahl wird ohne Magnetfeld im Plattenkondensator nur vertikal ausgelenkt
(siehe auch 1 b). Durch die Wechselspannung wandert der Auftreffpunkt längs einer
Geraden, die durch den Ursprung geht. Durch die Trägheit unserer Augen wird ein vertikaler
Strich auf dem Bildschirm wahrgenommen.
β) Bei einem Wert der Flussdichte 0 < B > B1 und für Ua (t ) ≠ 0 liegt der Leuchtpunkt wegen
der vorhandenen Lorentzkraft (siehe auch 1 c) nicht auf der y-Achse. Wenn Ua (t ) = 0, liegt
der Leuchtpunkt auf der y-Achse. Daraus ergibt sich (siehe Voraussetzungen bzgl. der
Streckenform) eine Drehung des Strichs aus der y-Achse heraus.
γ) Bei B = B1 ergibt sich gerade ein vollständiger Umlauf (siehe 1 c). Unabhängig vom
jeweiligen Wert der angelegten Wechselspannung Ua liegt demzufolge der Leuchtpunkt
immer im Ursprung.
Zu 2
a) Die Teilchen des Sonnenwindes treten mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre
und besitzen so viel Energie, dass sie beim Zusammenstoß mit Gasteilchen der
Erdatmosphäre die Elektronen dieser Teilchen(Moleküle bzw. Atome) auf ein höheres
Energieniveau „heben“. Bei den unmittelbar folgenden Übergängen in den Grundzustand
wird diese Energie als Photon u.a. auch im sichtbaren Bereich abgegeben.
b)
S
N
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3
Wenn die elektrisch geladenen Sonnenwindteilchen unter einem Winkel α ≠ 00 auf die
magnetischen Feldlinien treffen, wirkt eine Lorentzkraft. Es gilt für diese Zentripetalkraft
m⋅
2
m ⋅ v senkrecht
v senkrecht
= e ⋅ v senkrecht ⋅ B und somit r =
.
e ⋅B
r
(v senkrecht Geschwindigkeitskomponente, die senkrecht zu den magnetischen Feldlinien
steht.)
Die Teilchen werden zu den magnetischen Polen hin abgelenkt und umkreisen die Feldlinien
auf einer Spiralbahn. Da in Polnähe die magnetische Flussdichte größer wird, werden die
Radien kleiner (r =
m ⋅ v senkrecht
).
e ⋅B
Aufgabe 2
Zu 1
a)
Durch den stets vorhandenen ohmschen Widerstand der Spule und der Verbindungsleiter
wird die (einmalig) zugeführte elektrische Energie in thermische Energie umgewandelt. Bei
hochfrequenten Schwingkreisen (ist hier nicht relevant) wird auch Energie als
elektromagnetische Welle abgestrahlt.
b)
Aus dem U-t- oder I-t-Diagramm kann die Periodendauer mit etwa 0,9 s abgelesen werden.
Rechnerisch ergibt sich die Schwingungsdauer (bei vernachlässigbaren ohmschen
Widerstand) aus der thomsonschen Schwingungsgleichung
T = 2π ⋅ L ⋅ C = 2π ⋅ 5 ⋅ 102 H ⋅ 4 ⋅ 10−5 F = 2π ⋅ 2 ⋅ 10 −2 ⋅
V ⋅s A ⋅s
≈ 0,88 s. Es besteht eine gute
⋅
A
V
Übereinstimmung beider Werte.
c)
In dem vorgegebenen Bereich ist im Zeitintervall von etwa 0,8 s bis 0,9 s der Graphenverlauf
nahezu waagerecht; d. h. die Energieverluste sind hier nahezu Null. In diesem Zeitintervall
hat die Spannung ein Maximum (U-t-Diagramm) und die Stromstärke ist praktisch null (I-tDiagramm). Demzufolge ist in diesem Zeitintervall die gesamte Energie der Schwingung als
elektrische Energie des (geladenen) Kondensator vorhanden.
Mit U (0,9 s) = 7 V (abgelesen aus U-t-Diagramm) ergibt sich die Energie des Kondensators
1
2
zu E = C ⋅ U =
1
A⋅s 2
⋅ 4 ⋅ 10−5 F ⋅ 4,9 ⋅ 10 V 2 ≈ 9,8 ⋅ 10 −4
⋅ V ≈ 9,8 ⋅ 10−4 J ≈ 1mJ.
2
V
d)
Aus dem E-t-Diagramm kann man für Δt = 0,90 s − 0,45 s = 0,45 s sofort auch
ΔE ≈ 1,0mJ − 1,4mJ = 0,4mJ ablesen. Daraus ergibt sich die Verlustleistung PVerlust =
ΔE
Δt
(1).
2
⋅ R (2) (ergibt sich aus P = U ⋅ I und
Für einen sinusförmige Wechselstrom gilt P = Ieffektiv
i
U
). Darüber hinaus gilt Ieffektiv = max (3). Aus dem I-t-Diagramm ist im betrachteten
I
2
Zeitintervall imax ≈ 2,2mA ablesbar. Durch Gleichsetzung von (1) und (2) folgt
R=
ΔE
Δt
2
= Ieffektiv
⋅ R.
Umstellen nach R und Berücksichtigung von (3) führt zu
R=
2 ΔE
2
imax
⋅ Δt
=
2 ⋅ 0,4 ⋅ 10 −3 J
4,84 ⋅ 10
−6
A ⋅ 0,45 s
2
≈ 3,7 ⋅ 102
VAs
2
A s
= 3,7 ⋅ 102 Ω .
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4
e)
Aus dem E-t-Diagramm ist die Halbwertszeit von t1/2 = 0,9 s ablesbar, da sich diese bei
einem Ausgangswert der Schwingungsenergie von E (0) = 2mJ zu diesem Zeitpunkt halbiert
hat ( E (0,9 s) = 1mJ ). Nach 1,8 s beträgt die Energie des Schwingkreises noch etwa 0,5 mJ,
das sind rund 25 % des Ausgangswertes.
Berechnung von λ :
Unter den gegebenen Voraussetzungen gilt für die Energie E (t ) = E (0) ⋅ e −λ ⋅t . Daraus folgt
E (t )
E (t )
= e − λ ⋅t und durch Logarithmieren ln
= −λ ⋅ t .
E (0)
E (0)
1mJ
ln
−0,7
2mJ
Es ergibt sich λ =
=
= 0,78 s−1 .
−0,9 s −0,9 s
Berechnung der Zeit für die Restenergie von 1%:
E(t) beträgt 0,02 mJ (1% von E(0)).
Aus E (t ) = E (0) ⋅ e −λ ⋅t
E (t )
ln
E (t )
−4,605
E
(0)
folgt ln
= −0,78 s−1 ⋅ t und somit t =
s ≈ 5,9 s .
=
−
1
E (0)
−0,78
−0,78s
Nach etwa 5,9 s (das sind rund 6,6 Schwingungen) hat der Schwingkreis 99 % seiner
Ausgangsenergie „verloren“.
f)
Geeignet ist die meißnersche Rückkopplungsschaltung.
Zur Steuerung kann sowohl eine Elektronenröhre als auch ein Transistor benutzt werden.
Zu 2
a)
Die einfallenden Strahlen werden an den Erhebungen reflektiert. Diese reflektierten Strahlen
überlagern sich. Die symmetrischen hellen Punkte auf dem Schirm sind gerade die Gebiete,
in denen sich die reflektierten Strahlen durch einen entsprechenden Gangunterschied Δs
verstärken (konstruktive Interferenz). Dazu muss der Gangunterschied Δs ein ganzzahliges
Vielfaches der eingestrahlten Wellenlänge sein. In der Skizze erkennt man die
Winkelabhängigkeit des Gangunterschieds deutlich. Es gilt Δs = k λ, k = ±1, ±2,... .
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5
Strahl 2
Strahl 2
Ebenso ist aus der Skizze der
Zusammenhang zwischen α, b und Δs
ersichtlich:
Δs k λ
sin α =
. Für k = ±1ergeben sich die
=
b
α
b
b
beiden inneren, symmetrisch zum
Einfallslot liegenden Punkte.
Δs
α
b) Aus der Abb. 2 der Aufgabenstellung ergibt sich für die Berechnung des Winkels α:
tan α =
0,5 ⋅ 25,8cm
= 0,45 ⇒ α = 23,30 .
30 cm
Da für den innersten Punkt sin α =
1⋅ λ
gilt (siehe Aufgabe b), kann man jetzt mit der
b
gegebenen Wellenlänge den Abstand b berechnen.
λ
6,33 ⋅ 10−7 m
Es folgt b =
=
= 1,6μm .
0
0,3955
sin 23,3
c)
Aus dem Schirmradius von 50 cm berechnet sich der größte Winkel, bei dem noch
Interferenzpunkte (Maxima) theoretisch zu sehen sind. Es gilt tan α ≤
r 50cm
=
= 1,66 und
a 30cm
somit α ≤ 59,040 .
Aus sin α =
k ⋅λ
b ⋅ sin α 1,6 ⋅ 10−6 m ⋅ sin(59,040 )
folgt k =
=2.
=
b
λ
6,33 ⋅ 10 −7 m
(Der Zahlenwert beträgt etwa 2,18.)
Demzufolge sind nur noch Maxima 2. Ordnung auf den Schirm zu sehen, d. h. insgesamt
vier Punkte (Gebiete der Verstärkung).
d)
Das sichtbare Spektrum umfasst etwa den Bereich 400nm < λsichtbar < 800nm.
kλ
(Aufgabe a) erkennt man, dass bei konstanten
Aus der Gleichung für die Maxima sin α =
b
k und b (k = 2, b = 1,6 μm) sin α ∼ λ ist. Dies gilt im Bereich zwischen 0 und 900. Demzufolge
braucht nur der Bereich für die größte Wellenlänge (800 nm – rotes Licht) untersucht
werden.
k λ 2 ⋅ 8 ⋅ 10−7 m
Es ergibt sich sin α =
=
= 1 ⇒ α = 900 .
−6
b
1,6 ⋅ 10 m
Da das Licht mit diesem Winkel (bei der vorgegebenen Versuchsanordnung) nicht auf den
Schirm auftrifft (siehe auch Aufgabe c), wird das sichtbare Spektrum 2. Ordnung nicht
vollständig auf den Schirm abgebildet.
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6
Aufgabe 3
Zu 1
a)
Unter dem Compton-Effekt versteht man die die Wechselwirkung eines Photons mit einem
(quasi-) freien Elektron. Das Photon wird unter einem Winkel β „gestreut“. Dabei gibt das
Photon ein Teil seiner Energie und seines Impulses an das Elektron ab. Dadurch wird auch
wegen E = h ⋅ f die Frequenz kleiner und die Wellenlänge größer. Nach der Wechselwirkung
existiert ein Sekundärphoton. In Abhängigkeit vom Streuwinkel sind verschiedene Energieund Impulsverteilungen möglich. Die Konstante
h
me ⋅ c
wird als Compton-Wellenlänge λc
bezeichnet.
Beim Fotoeffekt treffen die Photonen auf ein in der Fotokatode gebundenes Elektron. Das
Elektron nimmt bei dieser Wechselwirkung die gesamte Energie des Photons auf und nutzt
die Energie, um aus dem Material auszutreten (Ablösearbeit). Eventuell zusätzlich vorhandene Energie liegt dann in Form von kinetischer Energie des Elektrons vor. Nach der
Wechselwirkung existiert kein Sekundärphoton.
b)
Durch das halbkreisförmige Aluminiumblech und durch die geometrische Anordnung der
Probe und der Detektoröffnung (liegen auf dem Durchmesser) ergibt sich nach dem Satz des
Thales der gemeinsame Streuwinkel aller den Detektor treffenden Quanten β = 900.
Dadurch besitzen auch alle am Aluminiumblech gestreuten und im Detektor registrierten
Photonen die gleiche Energie.
Die Wellenlänge λ ' der gestreuten Quanten ergibt sich aus Δλ = λ '− λ = λc (1 − cos β ) zu
λ ' = λc + λ . Allgemein gilt E = h ⋅ f und mit c = λ ⋅ f folgt E =
Daraus folgt für die gesuchte Energie Eγ' =
h ⋅c
λ
. (1)
h ⋅c
h⋅c
=
. (2)
λ'
λc + λ
Aus (1) folgt für die Wellenlänge des einfallenden Photons λ =
h⋅c
59,5keV
und für die Compton-Wellenlänge (mit der Ruhemasse m0 des Elektrons)
λc =
h
.
me ⋅ c
Diese Werte in (2) eingesetzt ergeben
Eγ' =
h ⋅c
h ⋅c
h
+
59,5keV m0 ⋅ c
=
h ⋅c
h⋅c
h ⋅c
+
59,5keV m0 ⋅ c 2
=
1
1
1
+
59,5keV m0 ⋅ c 2
.
Berechnen des Wertes m0 ⋅ c 2 :
m0 ⋅ c 2 = 9,109 ⋅ 10−31 ⋅ (2,998 ⋅ 108 m ⋅ s1 )2 = 8,19 ⋅ 10−14 Nm = 8,19 ⋅ 10 −14 ⋅ 6,242 ⋅ 1015 keV = 511keV
Mit diesem Wert ergibt sich Eγ' =
1
1
1
+
59,5keV m0 ⋅ c 2
=
1
1
59,5 ⋅ 103 eV
+
1
≈ 53,3keV.
511⋅ 103 eV
c)
Für die Zeichnung werden die Beträge der Impulse der Photonen und der Streuwinkel des
Elektrons benötigt. Aus Aufgabe b) ist bekannt, dass der Streuwinkel zwischen den beiden
Photonen 900 beträgt.
Es gilt E = p ⋅ c ⇒ p =
E
und somit
c
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7
pγ' =
pγ =
Eγ'
c
=
53,3keV
3 ⋅ 10 m ⋅ s
8
−1
=
53,3 ⋅ 103 ⋅ 1,6 ⋅ 10−19 J
3 ⋅ 10 m ⋅ s
8
−1
≈ 2,8 ⋅ 10 −23
Js
= 2,8 ⋅ 10 −23 Ns und
m
Eγ
59,5keV
59,5 ⋅ 103 ⋅ 1,6 ⋅ 10 −19 J
Js
≈ 3,2 ⋅ 10 −23
= 3,2 ⋅ 10−23 Ns.
=
=
8
−1
8
−1
c
m
3 ⋅ 10 m ⋅ s
3 ⋅ 10 m ⋅ s
Für den Streuwinkel ε (Winkel zwischen Einfallsrichtung des Photons und des gestreuten
Elektrons) ergibt sich tan ε =
pγ'
pγ
=
Eγ'
Eγ
=
53,3
= 0,89 ⇒ ε ≈ 420 .
59,5
Impulsdiagramm mit entsprechenden Maßstab
(z. B. 2cm 1⋅ 10−23 Ns )
Berechnung der Geschwindigkeit der Elektronen
In der Quantenphysik bewegen sich die Objekte oft in
der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit. Darum
ist für die Berechnung der Geschwindigkeit ein
relativistischer Ansatz sinnvoll. Aus der kinetischen
Energie lässt sich eine Formel für die Berechnung der
Geschwindigkeit ableiten.
Bekannt sind
→
pe
420
→
pγ
•
Ekin,Elektron = 59,5keV − 53,3keV = 6,2keV
E0,Elektron = m0,Elektron ⋅ c 2 = 511keV (aus Teilaufgabe b).
→
pγ'
Es gilt
Eges,Elektron = Ekin,Elektron + E0,Elektron oder
E0,Elektron
⎛v ⎞
1− ⎜ ⎟
⎝c ⎠
2
= Ekin,Elektron + E0,Elektron .
Sinnvoll ist jetzt ein Umstellen der Gleichung nach
v
, da man daraus ableiten kann, wie sich
c
v relativ zur Lichtgeschwindigkeit c verhält.
Aus
⎡ ⎛ v ⎞2 ⎤
( E0,Elektron )
.
= Ekin,Elektron + E0,Elektron folgt ⎢1 − ⎜ ⎟ ⎥ =
2
2
c
⎝
⎠
⎢
⎥
E
+
E
⎣
⎦ ( kin,Elektron
⎛v ⎞
0,Elektron )
1− ⎜ ⎟
⎝c ⎠
2
E0,Elektron
⎛v ⎞
⎛v ⎞
E2
0,Elektron
≈ 0,15.
Aufgelöst nach ⎜ ⎟ erhält man ⎜ ⎟ = 1 −
2
c
c
⎝ ⎠
⎝ ⎠
( Ekin,Elektron + E0,Elektron )
Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt etwa 15 % der Lichtgeschwindigkeit.
d)
Aus den geometrischen Bedingungen des Versuchsaufbaus ergibt sich sofort, dass der
Streuwinkel des Compton-Elektrons ε = 900 betragen muss, damit es in den Detektor gelangt.
Aus dem Impulsdiagramm ist ablesbar, dass für jeden Winkel ε > 450 der Impuls des
gestreuten Photons größer wäre als der Impuls des einfallenden Photons. Dies ist aber nicht
möglich (Impulserhaltung). Somit können mit diesem Versuchsaufbaus keine derartigen
Elektronen registriert werden.
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8
e)
Photonen der Kα-Linie von Aluminium entstehen beim (spontanen) Übergang von Elektronen
von der L- zur K-Schale. Diese Übergänge sind möglich, wenn Elektronen genügender
Energie mit gebundenen Elektronen der K-Schale in Wechselwirkung treten und diese dort
herauslösen. Bei dem anschließenden Übergang eines Elektrons von der L-Schale zur KSchale entsteht ein Photon mit der zugehörigen Energiedifferenz und der Wellenlänge λK ,α .
3
, E = h ⋅ f und
4
h ⋅c
3
c = λ ⋅ f ergibt sich für die Energie des Photons E = h ⋅ f =
= h ⋅ c ⋅ R ⋅ ( z − 1)2 ⋅ .
4
λ
Ausgehend vom Moseley-Gesetz (mit Z = 13 für Aluminium)
1
λ
= R(Z − 1)2 ⋅
(R Rydberg-Konstante)
Somit erhält man für die Energie eines Photons der Kα-Linie von Aluminium
E = 6,626 ⋅ 10−34 Js ⋅ 3 ⋅ 108 m ⋅ s−11,097 ⋅ 107 m−1(12)2 ⋅
3
= 2,355 ⋅ 10 −16 J ≈ 1,46keV.
4
Zu 2
a) Für die Energie eines Photons mit der Wellenlänge λ = 455nm folgt aus
E = h ⋅ f und c = λ ⋅ f ⇒ EPhoton =
h⋅c
=
6,626 ⋅ 10 −34 Js ⋅ 3 ⋅ 108 ms−1
λ
4,55 ⋅ 10 m
Der Impuls eines Photons ergibt sich damit zu
p=
−7
= 4,37 ⋅ 10 −19 J ≈ 2,73 eV.
EPhoton
2,73keV
2,73 ⋅ 1,602 ⋅ 1019 Nm
≈ 1,46 ⋅ 10 −27 Ns .
=
=
c
3 ⋅ 108 ms−1
3 ⋅ 108 ms−1
Somit werden bei der gegebenen Strahlenleistung etwa 8,75 ⋅ 1044 Photonen pro Sekunde
ausgesendet. Rechnung:
L
EPhoton
=
3,82 Js−1
4,37 ⋅ 10 −19 J
≈ 8,75 ⋅ 1044 s−1.
b)
Die Anzahl der Photonen, die das Sonnensegel treffen, ergibt sich aus dem Verhältnis
ASonnensegel
AKugeloberfläche
=
NPhotonen,Sonnensegel
NPhotonen,Sonne
NPhotonen,Sonnensegel = 8,75 ⋅ 10 44 s−1 ⋅
. Daraus folgt
600m2
4π (1,496 ⋅ 1011m)2
≈ 1,87 ⋅ 1024 s−1.
Beim senkrechten Auftreffen eines Photons auf das Sonnensegel wird der doppelte Betrag
des Einzelimpulses bei der Reflexion übertragen.
Es gilt Fgesamt,Photonen =
Δp 1,87 ⋅ 1024 ⋅ 2 ⋅ 1,46 ⋅ 10−27 Ns
=
≈ 5,46 ⋅ 10 −3 N.
1s
Δt
c)
Mit N = 3,0 ⋅ 108 cm−2 ergibt sich die Gesamtzahl der Photonen, die jede Sekunde auf das
Sonnensegel treffen zu Ngesamt = N ⋅ ASonnensegel = 3,0 ⋅ 108 ⋅ 104 ⋅ m−2 ⋅ 600m2 = 1,8 ⋅ 1015 .
Aus F =
2 ⋅ mP ⋅ vP
Δp
folgt für den Fall der Reflexion der Protonen Fgesamt,Protonen = Ngesamt ⋅
Δt
1s
und somit Fgesamt,Protonen = 1,8 ⋅ 1015 ⋅
2 ⋅ 1,672 ⋅ 10−27 kg ⋅ 4 ⋅ 105 ms−1
≈ 2,4 ⋅ 10−6 N.
1s
Die Gesamtkraft der Photonen ist etwa um das 2000-fache größer als die Gesamtkraft der
Protonen.
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9
d)
Mit dem Gravitationsgesetz ergibt sich für die Anziehungskraft zwischen Sonne und Satellit
F =G⋅
mSatellit ⋅ mSonne
r
2
= 6,67 ⋅ 10−11m3kg−1s−2 ⋅
110kg ⋅ 1,98 ⋅ 1030 kg
(1,496 ⋅ 10 m)
11
2
≈ 0,66N.
Die Gravitationskraft ist etwa 120-mal größer als die Kraft, die auf das Sonnensegel durch
die Photonen einwirkt. Da sich der Satellit auf einer Sonnenumlaufbahn bewegt, wirkt diese
Gravitationskraft als Zentripetalkraft und hält den Satellit auf der Sonnenumlaufbahn.
Ansonsten würde der Satellit „in die Sonne stürzen“. Die Kraft durch die Photonen genügt
aber für kleine Kursänderungen.
Aus dem Gravitationsgesetz ist erkennbar, dass die Kraft quadratisch mit dem Abstand
abnimmt. Auch die Anzahl der Photonen pro Flächeneinheit (Photonendichte) nimmt
quadratisch ab (Photonen verlassen senkrecht die Sonnenoberfläche). Demzufolge ändert
sich das Kräfteverhältnis nicht, wenn der Satellit sich weiter von der Sonne entfernt.
e)
→
Der resultierende Impuls nach der Reflexion ergibt sich aus dem unveränderten Anteil p
längs des Sonnensegels und der Impulsänderung Δp⊥ senkrecht zum Sonnensegel (siehe
Skizze).
→
Durch p wird demzufolge keine Kraft auf das Sonnensegel ausgeübt.
Es gilt für die Beträge p⊥ = presultierend ⋅ sin α und somit auch F⊥ = FPhoton ⋅ sin α .
Darüber hinaus ändert sich durch den Einfallswinkel auch die Anzahl der Photonen, die pro
Flächeneinheit auf das Sonnensegel treffen. Die „effektive „ Fläche“, d.h. die Fläche die von
den Photonen senkrecht getroffen würde, ergibt sich zu A⊥ = ASonnensegel ⋅ sinα . D. h., die
Kraft verringert sich um den Faktor sin α .
Insgesamt ergibt sich bei α = 300 für die Kraftwirkung auf das Sonnensegel also
Fgesamt = FPhotonen ⋅ (sin α )2 = FPhotonen ⋅ 0,25 . D. h., die Gesamtkraft verringert sich auf 25 % des
ursprünglichen Wertes.
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Die hier abgedruckten Lösungsvorschläge sind nicht die amtlichen Lösungen des
zuständigen Kultusministeriums.
Impressum:
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, vorbehaltlich der Rechte die sich aus den Schranken des
UrhG ergeben, nicht gestattet.
© Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2008
Autor: Dr. Rainer Reichwald
Redaktion: Heike Krüger-Beer, Christa Becker
© Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008
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