Vor einiger Zeit erwarb ich von einem DCG

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HAPLOCHROMS LEUCOSTIGMA
trin Bericht von Erwin Schraml (8903)
Vor einiger Zeit erwarb ich von einem DCG-MitgLied ein Pärchen
von Haplochrornis leucostigma. Das Mäanchen dürfte eine Länge von
ungefähr I cm gehabt haben, während das Weibchen mit 6-7 cm etwas kleiner war. In dem Aquarium, in das ich die Tiere gab, befanden sich zu dieser Zeit noch drei weitere Arten afrikanischer Bunt-
barsche (Labeotr. fuelleborni, Pseudotr. fuscus, Pseudotr. zebra),
Eine Woche nach dem Kauf bemerkte ich, daß die Fische ablaichen
wollten. Das Weibchen hatte schon die Laichpapille ausgestüIpt, als
ich zu dem Geschehen kam. Das Männchen loclrte das Weibchen immer
wieder zum Laichplatz, doch schon im nächsten Augenblick vertrieb
er es wieder. Der Laichplatz war eine vom Männchen zuvor mit den
Flossen entrnulmte Plattform bei den Steinaufbauten, Nach ca. eiler
halben Stunde, die aus dem Anlocken und Vertreiben des Weibchens
bestanden hatte, erfolgte endlich eine Eiabgabe. Das Weibchen legte
4-5 Eier auf die Plattform. Zu diesem Augenblick befand sich das
Männchen mit seinem Maul über der Afterflosse des Weibchens. Als
die Eier gelegt waren, spreizte das
Männchen seine Afterflosse, auf der
jetzt deutJ.ich drei
gelbe Eiflecke sichtbar waren, neben
(D XMO ; A Ill/S)=Flossenformeln
die Eier, die die gleiche gelbe Färbung zeigten und etwa 2-3 mm groß von länglicher Gestalt waren. Jetzt nahm das Weibchen die Eier auf und schlappte nach
den Eiattrappen des Männchens. Dadurch nahm es das vom Männchen
unter Zittern abgegebene Sperma auf. Der Laichak:t wurde immer wieder von dem weitaus überlegenen Labeotr, fuelleborni-Männchen ge-
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stört, der einige Eier unter der Nase des Weibchens wegschnappte.
Doch kaurn war er verschwunden, laichten die Haplochromis leucostigma weiter. Wieviel Eier in den zahlreichen Abgaben insgesamt gelegt
wurden, kann ich nicht mehr sagen, weil ich vollkornrnen vergaß mitz,uzählen. Nachdem das Weibchen vollständig ausgelaicht hatte, zog es
sich in die obere Region des Aquariums zurück. Ich beobachtete nun
weiter, wie das Weibchen die Eier durch Kaubewegungen umschichtete,
sie so mit frischem Wasser und damit auch mit Sauerstoff versorgte.
Um es vor Nachstellungen der anderen Beckeninsassen zu schützen,
setzte ich es in ein dicht bepflanztes 20 1tr. Aquarium um. Nach drei
Tagen hatte es die Eier gefressen. Ich füttede das Weibchen noch eine
Woche gut, bevor ich es wieder zu den anderen Fischen zurücksetzte.
Nach vier Tagen hatte das Männchen es zu Tode gehetzt. Wenige Monate später erwarb ich ein sehr junges Pärchen der Art. Auch sie laichten bald ab, jedoch in einem Becken ohne Steinaufbauten. Ich bemerkte
es erst, a1s das Weibchen einen vollen Mundboden hatte. Auch diesmal
sah ich keine Laichgrube in dernAquarium. 15 Tage nach demvon rnir
vermuteten Ablaichtag entließ das Weibchen die Jungen zum ersten Mal.
Die 10 Jungen waren graubraun, ohne jegliche Zeichnung und etwa
4 mrn groß. Das Weibchen hatte v/ährend der ganzen 15 Tage nichts gefressen und so sah es auch aus. Ihr Bauch war derart eingefallen, daß
ich um ihr Leben bangte, doch zum Glück ging sie sofort wieder an
Trockenfutter und Tubifex. Auch die Jungen gingen an das aufgeweichte
Trockenfutter. Es waren die ersten Jungen des paares, und deshalb war
die Anzahl wohl auch nicht so hoch. Das Weibchen nahm sie noch 6 Tage bei Gefahr und zur Nachtzeit wieder ins Mau1.
Färbung: Das ausgewachsene Märrnchen hat einen dunld.en, grünschwarzen etwa 5 mm breiten Querstrei-fen, der an den Kiemendeckeln beginnt und bis zur Schwanzwurzel reicht. Eine di.innere Verlängerung des
Streifens reicht bis zum Auge, und von dort bis zum MauI und darüber
hinaus. Oberhalb und unterhalb des dicken Streifens g1änzt der Fisch
rnetallisch schwarzgrün und gelb. Der Rest ist hellbraun. Das Weib-
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chen ist nur hellbraun. Die Flossen sind durchsichtig grau. Sind die
Tiere geängstigt, treten zusätzlich zum Horizontalstreifen auch noch
Vertikalstreifen auf und das Schwarzgrün verschwindet. Wenn das
Männchen um das Weibchen wirbt, wird das Hellbraun vom jetzt sehr
intensiven, metallischen S chwarz grün verdrängt. Die Schwanzflosse
ist nun samtschwarz und hat eineri breiten roten Saurn und die Rückenflosse leuchtet blau rnit einem roten Saum. Die schmale gelbe Iris ist
schwarz umrandet. In der Afterflosse befinden sich drei Eiflecke, die
einen Durchmesser von etwa drei Millirneter haben. Das Weibchen hat
einen ganz kleinen Eifleck. Haplochromis leucostigma stammt aus dem
Tanganjikasee. Bei mir leben die tr.ische bei Temperaturen von 250
im Winter und 280 irn Sornrner.
Abschließendes Urteil: Es ist eine farblich ansprechende, muntere
Art, die sich rn. E, auch für bepflanzte Aquarien eignet, weil sie, zumindest bei mir, überhaupt nicht wühlte.
CICHLIDEN IM SCHRIFTTUM
Künftig wollen wir Sie in Forrn von Kurzreferaten auf Veröffentlichungen über unser Interessengebiet aufmerksarn machen, wobei wir uns wegen Platzmangels sehr beschränken müssen. Der Zweck: Quellenhinweis.
Wer näher informiert sein möchte, wird auf das Original zurückzugrei-
fen wissen. - trrfaßt werden zunächst:
Die Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift
- DATZ Aquarien-Magazin
- Amag Das Aquarium
- Aqu Der Literaturhinweis sieht so aus: DATZ 27 (1974\, 1:1, das bedeutet:
27. Jahrgarrg,7974, Heft 1, Seite 1.
AlIe Leser sind eingeladen (und gebeten), auch aus anderen Zeitschriften
zu kurzberichten.
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