Bergwetter Ostalpen Nächste Aktualisierung: Samstag bis ca. 15 Uhr Großwetterlage und Entwicklung Das Höhentief wandert ... nur langsam weiter und verharrt mit seinem Zentrum ab morgen Samstagfrüh voraussichtlich südöstlich von Österreich. Von dort aus zapft es feuchte Mittelmeerluft an, die sich folglich über dem nordwestlichen Balkan mit der Höhenkaltluft vermischt, wodurch sich zusätzliche Niederschläge bilden. Diese werden dann von Südosten her nach Österreich transportiert. Somit sind am Wochenende in der Osthälfte viele Niederschläge zu erwarten, am Samstag flächendeckend und oft anhaltend, während in der Westhälfte generell etwas trockenere Luftmassen aus Nordost heranströmen und im Südwesten Nordföhn weht. Bei diesem Szenario bestehen allerdings erneut Unsicherheiten, da kleine Veränderungen der Zugbahn des schwer zu berechnenden Tiefzentrums, lokal und zeitlich große Auswirkungen haben können. Bergwetter am Samstag, 13. September Im Osten feucht, im Westen trüb und im Südwesten Nordföhn Westhälfte Der Tag beginnt häufig mit Sichtbehinderungen durch Hochnebel oder Hangwolken, seltener zwischen den Ortler-Alpen und Osttirol. Am Alpenhauptkamm stecken viele Gipfel und Kämme ab der Früh in Wolken oder geraten so wie die Nordalpen im Verlauf häufig in Hangwolken oder Nebelbänke. Alpennordseitig und in Osttirol kann es zeitweise auch noch etwas regnen oder meist oberhalb von 2300 bis 2500 m leicht schneien. Besonders westlich vom Karwendelgebirge kann sich aber auch zunehmend etwas Sonne zwischen den Hangwolken zeigen sowie generell in den Sarntaler Alpen und oft auch noch in den westlicheren Dolomiten. Der Nordwind kann in hohen Lagen oft kräftig sein, besonders vom Alpenhauptkamm nach Süden hin, auf Grund föhniger Effekte. Vom Hochkönig bis zum Karnischen Hauptkamm treffen voraussichtlich noch am späten Vormittag Niederschläge von Südosten her ein, welche sich bis Mittag noch etwas weiter westlich ausbreiten können. Es trübt sich dann von Osten her voraussichtlich bis zur Silvretta, den Lechtaler Alpen und der Zugspitze generell wieder mehr ein und die Wahrscheinlichkeit für etwas Niederschlag ist überall gegeben, steigt aber besonders östlich von Innsbruck an. Von den Plessur-Alpen bis zu den Sarntaler Alpen bleibt es meist trocken, womöglich auch in den Dolomiten. Osthälfte Nach aktuellem Stand per Freitagnachmittag breiten sich teils kräftige Niederschläge von Südosten her bis zum frühen Vormittag fast auf die gesamte Osthälfte der Ostalpen aus. Lediglich in der Osterhorngruppe, den Berchtesgadener Alpen und im Tennengebirge dauert es bei tiefen Hangwolken womöglich noch bis zum späteren Vormittag. Schneien kann es dabei verbreitet auf 2200 bis 2100 m, stellenweise auch auf 2000 m, etwa von den Gurktaler Alpen über die Karawanken bis zu den Julischen und Steiner Alpen. In den Friauler Dolomiten bleibt es voraussichtlich bei ein paar Schauern, aber deutlichen Sichtbehinderungen und kräftigem Nordwind. Am Nachmittag lassen die Niederschläge von Südosten her generell etwas nach und legen teilweise auch Pausen ein, wobei es im Friaul und in Unterkärnten als Erstes trocken werden wird. Mittagstemperaturen in der freien Atmosphäre: in 3000 m: Westhälfte: -2 bis 0 Grad, Osthälfte von Nordost nach Südwest: +1 bis -1 in 2000 m: Westhälfte von Nord nach Süd: 5 bis 8 Grad, Osthälfte von Ost nach West: 7 bis 4 Grad im Norden und 6 bis 4 Grad im Süden Bergwetter am Sonntag Noch unsicher – voraussichtlich im Osten feucht, im Westen wechselhaft Aus aktueller Sicht bewegt sich das Tief eine Spur nach Südosten. Dadurch gelangen die Niederschläge nun östlich von Salzburg schon seit der Nacht über Ungarn nach Österreich, südlich davon ab der Früh. Das Niederschlagsfeld kommt von Ost bis Nordost mit übergreifenden Schauern am Rande, nach aktuellem Stand bis zu den folgenden Bergregionen voran: Chiemgauer Alpen, Berchtesgadener Alpen, Kitzbüheler Alpen, Hohe Tauern, Kreuzeckgruppe, östlicher Karnischer Hauptkamm, Julische Alpen, Karawanken. Auf Grund der bereits erwähnten Unsicherheiten kann sich aber auch noch einiges ändern, wir sind an die Modellrechnungen gebunden und müssen manchmal mit größeren Unsicherheiten leben, die wir aber an den Bergsportler weiterleiten. Die Schneefallgrenze zieht sich mit 2700 bis 2900 m am Vormittag und 3000 m und höher am Nachmittag wieder in das Hochgebirge zurück. Vom Friaul bis zum Zillertal und dem Rofangebirge ist zwar nach Westen hin immer wieder mit Sichtbehinderungen zu rechnen, es kann aber auch immer wieder etwas Sonne scheinen. Besonders von den Sarntaler Alpen bis zum Tiroler Außerfern ist nach Westen hin einiges an Sonne möglich, wobei auch dort nach einigen Hochnebelfeldern zeitweise aufsteigende Hangwolken die Sicht einschränken können und bis Mittag wieder größere Quellwolken entstehen können, aus denen es aber nur vereinzelt kurze Schauer gibt. Besonders im Bregenzerwald und in den Allgäuer Alpen ist viel Sonne möglich. Mittagstemperaturen in der freien Atmosphäre: in 3000 m: von Ost nach West: -1 bis +2 Grad in 2000 m: Westhälfte von Nord nach Süd: 6 oder 7 bis 10 Grad, Osthälfte: 5 bis 7 Grad bzw. bis 8 Grad im Südwesten Bergwetter Ausblick Voraussichtlich wechselhaft Das Tief schwächt sich über dem Balkan ab. Immer noch leichter Tiefdruckeinfluss von Südosten her sowie erneut von Westen her, sorgt am Montag für wechselhaftes Bergwetter. Nach einigen Nebel- und Hochnebelfeldern in der Früh wechseln Sonne und Wolken bei einzelnen Sichtbehinderungen und ein paar Schauern am Nachmittag im Süden und Westen, sowie im äußeren Osten. Zum Teil kann es aber recht sonnig werden. Bergwetter Weitblick Danach ist nach wie vor noch alles offen und es bleibt spannend, ob sich ein Hochdruckkeil über Italien hinaus über die Ostalpen schieben kann, oder ob an seinem Rande Niederschläge vom beständigen Azorentief über Spanien und Frankreich zu den Alpen gelangen. Es wird aber in beiden Fällen wieder wärmer. Aus aktueller Sicht bleibt es am Rande des Keiles leicht wechselhaft mit immer wieder schaueranfälligen Nachmittagen besonders in der Westhälfte.