Neues Rahmenkonzept für das UNESCO

Werbung
Neues Rahmenkonzept für das UNESCOBiosphärenreservat Rhön
Protokoll und Dokumentation der ersten Sitzung
der Arbeitsgruppe Ökosysteme:
Zeit:
Ort:
5. März 2015, 17:00 – 21:00 Uhr
Gasthof zur Guten Quelle, Kaltensundheim
Teilnehmende Personen:
Arbeitsgruppe (Akteur/innen):
• Dr. Eike Biedermann (NABU Naturschutzzentrum Alte Warth), TH
• Dorit Bollmann (Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken), BY
• Maik Deckert (Landesjagdverband Thüringen e. V. – Kreisjägerschaft Meiningen e. V.), TH
• Julia Djabalameli (BUND Kreisverband Fulda), HE
• Heike Godt (Regierungspräsidium Kassel, Dezerant Schutzgebiete, Artenschutz, Landschaftspflege), HE
• Holger Göpfert (Untere Naturschutzbehörde Wartburgkreis), TH
• Christoph Helm (Birkwildhegering), BY
• Silvia Holzner (Untere Naturschutzbehörde Rhön-Grabfeld), BY
• Martin Hormann (Vogelschutzwarte Hessen, Rheinladn-Pfalz, Saarland), HE
• Prof. Dr. Eckhard Jedicke (Projektentwicklung im Naturschutz, Moderation der Sitzung),
HE
• Dr. Thomas Keller (Regierung von Unterfranken, Höhere Naturschutzbehörde), BY
• Walter Kemkes (Biosphärenreservat Bliesgau und Impulsreferent), SL
• Kai-Uwe Margraf (Thüringer Landesverwaltungsamt, Planungsstelle Südwestthüringen),
TH
• Mathias Pfüller (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt, Bereich
Forsten), BY
• Doris Reim (Verein WEISSE ZONE RHÖN e. V.) HE, BY, TH
• Dr. Martin Reiss (RhönNatur e. V. – Verein zur Förderung von Natur und Landschaft in der
Rhön), HE, BY, TH
1
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
• Bernd Rether (NABU Naturschutzzentrum Alte Warth), TH
• Skadi Thiel (Thüringer Landesverwaltungsamt – Obere Naturschutzbehörde), TH
• Oswald Türbl (Bund Naturschutz in Bayern e. V. – Kreisgruppe Bad Kissingen), BY
• Gunther v. Lorentz (HessenForst, Forstamt Hofbieber- Bereich Naturschutz), HE
Vertreter/innen der Verwaltungsstellen des Biosphärenreservats Rhön:
• Karl-Friedrich Abe (Leiter Thür. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön) – Moderation
• Michael Geier (Leiter Bayer. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Karola Marbach (Thür. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön),
• Torsten Raab (Leiter Hess. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Ewald Sauer (Hess. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Hendrik Schlaugat (Praktikant Bayerische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Erika Sjnaric (Praktikantin Bayerische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Uwe Steigemann (Bayer. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Joachim Walter (Hess. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
• Josef Wehner (Bayer. Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
Protokoll:
• Ulrike Schade (Projektkoordination Rahmenkonzept– Bayerische Verwaltungsstelle BR
Rhön)
2
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
TOP 1. Begrüßung und Vorstellung der teilnehmenden Personen
Prof. Dr. Jedicke, Moderator der AG Leistungen und Schutz von Ökosystemen begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch im Namen der drei anwesenden
Verwaltungsstellenleiter des Biosphärenreservats Rhön und bedankt sich für das
zahlreiche Erscheinen von Vertreter(inne)n aus allen Bundesländern.
TOP 2. Das erweiterte UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die Erstellung des
neuen Rahmenkonzepts
Frau Schade berichtet in einer Kurzpräsentation über die 2014 stattgefundene Erweiterung des Biosphärenreservats und die den Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzepts. Der Vortrag kann unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de/wie-istder-plan vortrag-rk-arbeitsgruppen.pdf heruntergeladen werden.
TOP 3. Status-Quo-Berichte im Bereich Ökosysteme
•
•
•
•
länderübergreifend (Prof. Dr. Eckhard Jedicke)
aus Bayern (Dr. Thomas Keller– Höhere Naturschutzbehörde, Regierung von
Unterfranken, Würzburg),
aus Hessen (Ewald Sauer – Hessische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat
Rhön) und
aus Thüringen (Karola Marbach – Thüringer Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön)
Für die Status-Quo-Berichte im Bereich Ökosysteme des Biosphärenreservats wurde
in Vorgesprächen zwischen den Verwaltungsstellen und den zuständigen Behörden
vereinbart, neben den Zielen des alten Rahmenkonzepts 1995 und dem länderübergreifenden Status Quo von Prof. Jedicke (beide Dokumente im Download unter
http://biosphaerenreservat-rhoen.de/rk-2punkt0-ag-schutz-und-leistungen-vonoekosystem) folgende Themen in Vorträgen vorzustellen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Schutzgebiete und deren Größen sowie Schutzziele (NSG, FFH-Gebiete, SPAGebiete, LSG und Zonierung im Biosphärenreservat)
Aktiver Biotopschutz (Landschaftspflegemaßnahmen, Vertragsnaturschutzprogramme und Zuständigkeiten etc.)
Aktiver Artenschutz: spezielle Artenhilfsprojekte und –maßnahmen
Problematik Neophyten und Neozoen
naturschutzfachlich relevante Eingriffe in Ökosysteme wie beispielsweise
Windenergie und Straßenbau sowie Tourismus
weitere Aktivitäten
3
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
zu 1. Schutzgebiete im Biosphärenreservat, Stand März 2015:
Schutzgebiete
Naturschutzgebiete
BR Rhön
gesamt
Anzahl
Fläche
BR Rhön
Bayern
Anzahl
12.436 ha
55
22
22
FFH-Gebiete
54
SPA-Gebiete
35
Landschaftsschutzgebiete
9
Naturparke
2
Kernzonen
105
Pflegezonen
100
Entwicklungszonen
3
63.463,6 ha
26,08 %
74.289 ha
30,53 %
193,632 ha
79,57 %
188.436 ha
77,44 %
7.444 ha
3,07 %
53.897 ha
22,15 %
181.988 ha
74,79 %
33
7,26 %
322 ha
10
25
2
1
1
58
70
1
Fläche
4.704 ha
5,97 %
1.460 ha
0,6 %
Anzahl
7.732 ha
5,11 %
Naturwaldreservate
bzw. -zellen
Fläche
BR Rhön
Hessen
0,25 %
26.502 ha
20,45 %
19.603 ha
15,13 %
96.025 ha
74,1 %
123.608 ha
95,4 %
3.889 ha
3%
25.965 ha
20,04 %
99.731 ha
76,96 %
BR Rhön
Thüringen
Anzahl
juristisch keine
Naturschutzgebiete,
sind durch Biosphärenreservatsverordnung (Kern- und Pflegezone) unter Schutz
836 ha
10
10
1
7
1
22
2
1
Fläche
1,29 %
23.547 ha
36,4 %
36.051 ha
56 %
48.697 ha
75,1 %
64.828 ha
100 %
2.088 ha
3,21 %
23.440 ha
36,16 %
39.306 ha
60,63 %
302 ha
2
19
32
1
0
25
28*)
1
0,6 %
13.414,6 ha
27,43 %
18.635,3
38,1 %
48.910 ha
100 %
0 ha
0%
1.467 ha
3%
4.492 ha
9,18 %
42.951 ha
87,82 %
*) Stand Juli 2015
zu 2. Aktiver Biotopschutz (Landschaftspflegemaßnahmen, Vertragsnaturschutzprogramme etc.)
Hessen: Landschaftspflege wird in Form von Entbuschungsaktionen durch Schafe
und Ziegenherden aber auch durch Motorsägen durchgeführt. Standortfremde Gehölze wie die Fichte sind am Stirnberg entnommen worden.
Bayern: Akteure im aktiven Biotopschutz sind die Unteren Naturschutzbehörden an
den Landratsämtern Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, die Landschaftspflegeverbände Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen sowie der Gebietsbetreuer „Naturschutzge4
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
biet Lange Rhön“ (Wildland-Stiftung Bayern). Die Höhere Naturschutzbehörde und
die Bayerische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön bei der Regierung
von Unterfranken sind weitere staatliche Akteure bei der Umsetzung der Bayerischen
Biodiversitätsstrategie. Schutzziele für das FFH-Gebiet Bayerische Hohe Rhön
ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der
•
•
•
•
•
•
Weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesengesellschaften
(LRT 6520:2889 ha),
großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230: 1733 ha),
der wertvollen Moorgebiete sowie
der strukturreichen Wälder (LRT 9130: 3660 ha + LRT 9180: 577 ha)
als biotopreichste Landschaft Unterfrankens mit
Vorkommen äußerst seltener Arten.
Für das SPA-Vogelschutzgebiet 5526-471 Bayerische Hohe Rhön (19.029,1 ha) sind
folgende Schutzziele vermerkt - Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen
von:
•
•
•
•
•
Bekassine, Wiesenpieper, Wachtelkönig und Braunkehlchen,
Birkhuhn und Schwarzstorch
Raubwürger und Neuntöter,
Spechten (Schwarz-, Mittel- und Grauspecht),
Greifvögeln (Rot- und Schwarzmilan, Wespenbussard),
2014 wurden ca. 743.000 Euro für das Landschaftspflegeprogramm (LNPR) im Biosphärenreservat Bayerischer Teil ausgegeben. Herr Dr. Keller informiert zudem über
die Anteile des Vertragsnaturschutzprogramms 2015. Ca. 200.000 Euro wurden für
Flächen im Wald des BR Rhön, bayerischer Teil, entrichtet. Kleinstmaßnahmen wurden weiterhin in Höhe von ca. 50.000 Euro wurden 2015 gefördert.
Anmerkung der Protokollantin - die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise RhönGrabfeld und Bad Kissingen haben für die Fläche des Biosphärenreservats Rhön auf bayerischer Seite folgende Vertragsnaturschutzprogrammförderbestände für das Jahr 2015 ermittelt
(E-Mail 8. September Doris Dellert, Umweltamt Landratsamt Rhön-Grabfeld:
•
Die berechnete Gesamtflächengröße der VNP-Flächen innerhalb des NSG „Lange Rhön“ beträgt 1.786,1 Ha, die Gesamtfördersumme 902.458,45 € (Summe der
Werte des Feldes „Prämie“ der Jahrestabelle 2015 für die VNP-Flächen innerhalb des
NSGs).
•
Die berechnete Gesamtflächengröße der VNP-Flächen innerhalb des Biosphärenreservats Rhön (bayerischer Teil) beträgt 7.560,4 ha; die Gesamtfördersumme 3.655.009,90 € (Summe der Werte des Feldes „Prämie“ der Jahrestabelle
2015 für die VNP-Flächen innerhalb des Biosphärenreservats).
5
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Thüringen: Für das Gebiet der Thüringer Rhön sind folgende Daten des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP 2007) statistisch erhoben:
KULAP 2007
Acker
Grünland
Gesamtflächen BR Thür. Rhön
10.780 ha
17.676 ha
Förderung ökologisches Anbauverfahren
1.498 ha (13,9 %)
1.695 ha (9,6 %)
Artenreiches Grünland
4.054 ha
Ackerrandstreifen
11,3 ha
Biotoppflege durch Beweidung
775 ha
Bergwiesen
1.155 ha
Feucht- und Nasswiesen
320 ha
Wiesenbrüter
34,9 ha
Umwandlung Ackerland in Grünland
0,6 ha
Flächenförderung durch Biotopschutzprogramm NALAP (Vertragsnaturschutz):
Anteil Landkreis
Wartburgkreis
am BR Rhön
Anteil Landkreis
SchmalkaldenMeiningen am
BR Rhön
Extensive Beweidung
von Streuobstwiesen
1,7 ha
---
sonst. Offenland- u. Waldlebensräumen
0,7 ha
---
von Magerrasen
Einschürige Mahd
Feucht- und Nassgrünland
Trockenrasen
Bergwiesen
Flächen im Wiesenbrütergebiet mit
später Mahd
Betreuung Amphibienschutz
Pflege Kopfweiden
Anpflanzung Streuobstwiese
3,7 ha
0,39 ha
1,85 ha
3,65 ha
0,46 ha
--1,44 ha
---
0,00 ha
3,30 ha
300 m
20 Stk.
10 Bäume
2.300 m
-----
NALAP 2014
zu 3. Aktiver Artenschutz (spezielle Artenhilfsprojekte und –maßnahmen)
Hessen: Schwarz- und Weißstorch (36 Nistplatzhilfen für Schwarzstorch gebaut mit
60%igem Bruterfolg), Rotmilan, Skabiosenscheckenfalter, Schwarzer Apollo, Schneider, Deutscher Edelkrebs, Biber, Quellenfauna, Kreuzotter und Arnika
6
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Bayern: Folgende Artenhilfsprojekte und –maßnahmen wurden und werden gefördert:
•
•
•
•
•
•
Birkhuhn 5000
Raubwürger
Wiesenbrüter (Bekassine, Wachtelkönig, Braunkehlchen, Wiesenpieper)
Rotmilan
Schmetterlinge (Schwarzer Apollo, Violetter Feuerfalter, Lilagold-Feuerfalter,
Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Goldener Scheckenfalter,
Hochmoor-Perlmuttfalter, Randring-Perlmuttfalter, Streifenbläuling)
Wildkatze – Monitoring 2013/14
Dabei gibt es immer wieder Störungen an Horsten von Greifvögeln und Schwarzstörchen insbesondere durch Bewirtschafter. Rotmilane werden vergiftet.
Thüringen: Verwaltungsstelle: Rotmilan länderübergreifend mit Hessen und Bayern
2015 – 2020 (Biodivprojekt), Inventarisierung der Quellen - Rhönquellschnecken mit
Hessen fortlaufend. Haselmaus-Projekt (25 Stk. im Wartburgkreis und 25 Stk. im
Landkreis Schmalkalden-Meiningen), Steinkauzkästen (10 Stk. im Wartburgkreis und
10 Stk. im Landkreis Schmalkalden-Meiningen), Schwarzstorchhorstbetreuung (5 bekannt (3 Bruterfolge) im Wartburgkreis und 2 bekannt (1 Bruterfolg) im Landkreis
Schmalkalden-Meiningen), 2013 Libellenkartierung (einmalige Erfassung)
Artenschutz von Partnerinstitutionen in der Thüringischen Rhön:
Landschaftspflegeverband „Biosphärenreservat Thür. Rhön“ e. V. in Kaltensundheim:
•
•
Naturschutzgroßprojekt Thüringer Rhönhutungen (2005 – 2015) - Projektgebiet 13.650 ha, 8 Teilflächen mit insgesamt 3.500 ha Kerngebiete, davon 1/3
im Wartburgkreis und 2/3 im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Spez. Arten- und Biotopmaßnahmen zum Streifenbläuling, zur Berghexe, zu
Orchideen, Streuobstpflanzungen, Ackerwildkräuter, zur Bekämpfung des
Riesenbärenklaus als Schutz der heimischen Flora
Weitere Partner: Fischerei-Vereine, Orchideen-Freunde, Naturschutzprojekte vom
Rhönklub. Der Nachwuchs fehlt bei den Naturschutzverbänden.
zu 4. Neophyten und Neozoen in der Rhön:
Hessen: Problematik zur Ausbreitung der Lupine, des Indischen Springkrauts, der
Traubenkirsche, und des Herkulesstaude wurden benannt. Der Waschbär ist für den
Bereich der Neozoen genannt worden.
7
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Bayern: Auch in Bayern stellt die flächenhafte Vermehrung der Lupine insbesondere
auf den Magerwiesen der Hochrhön eine zunehmende Bedrohung für die heimische
Pflanzenwelt dar. Dieser wird durch eine großflächige Bekämpfung, va. Durch einen
früheren Mähzeitpunkt (15.6.) entgegengewirkt. Der Waschbär wird durch den Birkwild-Hegering (2013 – 22 Individuen, 2014 – 37 Individuen) bejagt. Neuzugang in
der Rhön ist der Marderhund (2014 – ein Individuum).
Thüringen: In der Thüringer Rhön gibt es Bemühungen, die Herkulesstaude (Landschaftspflegeverband Biosphärenreservat Thür. Rhön e. V.) und das Indische Springkraut an Fließgewässern zu bekämpfen. Große Probleme verursachen die Ausbreitung
des Orientalischen Zackenschötchens und die Notwendigkeit der aktiven Landschaftspflege. Ein Problem stellt dar, dass es kein Kataster für Neophyten und Neozoen in Thüringen gibt.
zu 5. naturschutzfachlich relevante Eingriffe in Ökosysteme wie beispielsweise Windenergie und Straßenbau sowie Tourismus:
In Bayern und Hessen sowie von der Thür. Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats
wurden Windräder als massive Eingriffe in die Ökosysteme dargestellt. Es gibt Bürgerinitiativen (Bspl. BI Marbach, HE), die gegen Windräder in den Wäldern protestieren. In Bayern sind laut Vorrangplan keine Vorrang- und Vorbehaltsgebiete im LSG
„Bayerische Rhön“ vermerkt.
Weitere Beeinträchtigungen erfolgen durch den Tourismus. Es herrscht sehr hoher
Besucherdruck, insbesondere an den Tourismusmagneten Hochrhön, Wasserkuppe,
Kreuzberg etc. und vorzugsweise am Wochenende. Immer neue Freizeitbeschäftigungen und Modesportarten sind in Einklang mit der naturräumlichen Ausstattung zu
bringen. Wegekonzepte für die Kernzonen wie auch Mountainbike-Trails sind wichtige Instrumente für ein nachhaltiges Miteinander.
Der Aus- bzw. Neubau von Straßen, Brücken etc. wird in allen drei Bundesländern
problematisch für den Naturschutz gesehen (Beispiel B87n, deren Planung derzeit
ruht). In Bayern sind zudem verschiedene Trassenvorschläge für die geplante Stromleitung SuedLink in Planung. Naturschutzfachlich relevante Eingriffe lagen 2014 in
Bayern außerhalb des Biosphärenreservats.
zu 6. Weitere Aktivitäten
Naturschutzfachliche Defizite liegen für alle drei Bundesländer in der Entwicklungszone. Hier ist es Ziel, Lebensräume für Kiebitz, Feldhase etc. zu schaffen. Derzeit werden Managementpläne für FFH- und Vogelschutzgebiete (SPA) erstellt. In Bayern
werden Waldumbaumaßnahmen in den neuen Kernzonen der Bayerischen Staatsforsten koordiniert, Wege- und Wildtiermanagement-Konzepte für die Kernzone erstellt.
8
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Ein Biodiversitätsprojekt Agrarlandschaft in der Entwicklungszone (Feldvögel, Feldhase, Acker-Wildkräuter) ist in Arbeit.
Ein abgestimmtes Kernzonen-Monitoring (BY, HE, TH) ist in Planung und wird von
den Verwaltungsstellen des Biosphärenreservats durchgeführt. Grundlage für alle Naturschutzarbeiten stellen die Umsetzungen der FFH- und Vogelschutz-Richtlinien
sowie die Biodiversitätsprogramme der Länder dar.
TOP 4. Impulsvortrag:
Herr Walter Kemkes (Geschäftsführer des Biosphärenreservats Bliesgau) erläutert
nach Vorstellung der Eckdaten des Biosphärenreservats Bliesgau den Prozess zur Erstellung des Rahmenkonzepts, welcher im November 2013 durch eine Auftaktveranstaltung gestartet wurde. Ausgehend von einer Ist-Analyse werden die Schwächen
und Risiken im Bereich Naturschutz identifiziert. In diesem Falle sind es:
•
•
•
•
Der Verlust von Kulturlandschaft/Artenvielfalt/Biotopen durch Verstädterung/Intensivierung der Landwirtschaft und Nutzungsaufgabe ertragsschwacher Flächen, auch durch Extensivierung droht dieser Verlust
Zunehmende Schwierigkeit der Erhaltung der Vielfalt an Arten und Kulturlandschaften
Fortschreitender Verlust von Lebensraumtypen und Arten
Tendenz zur Uniformierung der Kulturlandschaft
Mit 5 thematischen Arbeitsgruppen wurden bis November 2014 Ziele, Strategien und
mehr als 200 Projektvorschläge erarbeitet.
Der Vortrag ist als Download unter http://biosphaerenreservat-rhoen.de/rk2punkt0-ag-schutz-und-leistungen-von-oekosystem für Sie bereitgestellt.
9
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
TOP 5.
Diskussion zu Zielen und Handlungsfeldern für den Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen im neuen Rahmenkonzept UNESCOBiosphärenreservat Rhön
Der zweite Veranstaltungsteil beleuchtet in der Forumsdiskussion
die Handlungsfelder im Bereich
Leistungen und Schutz von Ökosystemen, die in der gleichnamigen
Arbeitsgruppe mit Blick auf das
neue Rahmenkonzept zur konkreten Bearbeitung im Herbst und
späteren Formulierung anstehen.
Meine drei zentralen Anliegen /
Zielsetzungen, die speziell im
Rahmen und Kontext des Biosphärenreservats Rhön als zukunftsweisende Aspekte im Bereich Ökosysteme, Naturschutz und Ökosystemdienstleistungen bearbeitet
werden sollen:
Grundgerüst dieser Aufgaben- und
Zieldiskussion waren die von den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern
entstandenen Statements zur nebenstehenden Leitfrage.
Wo sehen Sie die größten
Potenziale für die weitere
Entwicklung?
Welche Instrumente könnten
stärker ausgebaut werden?
Die einzelnen Aussagen lassen sich
unter folgende Begriffe zusammenführen:
•
•
Ökosysteme – Naturschutz und Ökosystemdienstleistungen:
o Grün- und Ackerland
o Wald
o Gewässer
o Siedlungen und Städte
o Moore und Sümpfe
Ökosystemübergreifend
o Tourismus, Erholungsraum und Landnutzungskonzepte (Kernzonen,
Pflegezonen, Entwicklungszonen)
o Ökosysteme und Bildung/Kommunikation
o Ökosysteme und Forschung/Monitoring
o Ökosysteme und Energie
o Landschaftsbild
*Schnittstellen in der Diskussion mit den thematischen Arbeitsgruppen Tourismus,
Energie, Bildung und Kommunikation sowie Forschung und Monitoring
10
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Im Folgenden werden die Kernaussagen der einzelnen Themen dokumentiert. Wiedergeben ist eine Abschrift der Pinnbilder (Ziele) und eine Zusammenfassung bzgl.
der abzuleitenden Arbeitseinstiege für die nächsten AG-Sitzungen:
1
Ökosystem Grünland im Biosphärenreservat Rhön
1.1
Biotopvernetzung (Schaffung linearer Strukturen im Offenland)
1.2 Erhaltung und Entwicklung artenreicher Grünländer
1.3 Erhalt und Wiederherstellung der Wiesenbrüterhabitate
1.4 Wiesenvogelschutz: Braunkehlchen, Wiesenpieper, Raubwürger, Birkhuhn
Erhaltung von Bergwiesen durch Nutzung und Vermarktung, bessere Wirtschaftlichkeit
1.5
dieser Flächen
1.6 Aufwertung der Berg-Mähwiesen in den Schwarzen Bergen
1.7
Erhaltung durch Wertschöpfung (großflächige Beweidung)
1.8 Pflege und Management der Kalkmagerrasen und Rhönnutzungen
1.9 Erhaltung und Förderung der Hüteschäfereien --> Schutz durch Nutzung
1.10 Optimierung des Hütemanagements
1.11 Stärkung der betrieblichen Einkommen der Schäfereien
1.12 Optimierung der regionalen Vermarktung der verschiedenen Schaf- und Ziegenprodukte
1.13 Rhönschaf in jeder tegut-Kühltheke
Erhalt und Förderung des Grünlandes in Entwicklungszonen,
1.14
Fokus "Ökologische Landwirtschaft"
Entwicklung und Umsetzung von Artenhilfskonzepten für Honigorchis, Sumpf-Sitter,
1.15
Frauenschuh
1.16 Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz (an einem Strang ziehen!)
2
Ökosystem Acker im Biosphärenreservat Rhön
2.1 Erhöhung des Strukturreichtums in Agrarlandschaften
2.2 Förderung der Agro-Biodiversität, v.a. in Entwicklungszonen
2.3 Begrenzung des Maisanbaus
Zentraler Diskussionsfaden in den landwirtschaftlich geprägten Ökosystemen Grünland und Acker sind der Erhalt und die Entwicklung arten- und strukturreicher Ökosysteme und den Verbund dieser. Dabei werden schonende Pflegemaßnahmen - auch
für die Umweltmedien Boden und Wasser - und deren Optimierung präferiert. Für die
Entwicklungszone und den dortigen zu Teilen intensiven Agrarlandschaften wird ein
klarer Fokus auf die Förderung der Agro-Biodiversität gelegt. Voraussetzung für eine
Umsetzung dieser Ziele sieht die Arbeitsgruppe Ökosysteme in einer professionellen
und zielorientierten Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz.
3
Wald
3.1
Wildtiermanagement --> Schutz vor Verjüngung der natürlichen Waldgesellschaften,
Verhinderung von Schäl- und Verbissschäden durch Reh-/Rotwild
3.2
Professionelles Miteinander zwischen privaten und staatlichen Jägern fördern
11
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
3
3.3
Wald
Sicherung der waidgerechten Jagdausübung als Ausgleich zum Wildtiermanagement
3.4 mehr Fokus auf den Naturschutz im Wald und Umsetzung von Projekten
3.5
Wald-FFH-Gebiete mit "festen" Inhalten füllen
3.6
Förderung von Vernetzungsstrukturen zwischen vorhandenen Prozessschutzflächen
im Wirtschaftswald, Staats-, Privat- und Kommunalwald
3.7
Naturverträgliche Waldneulage: Vorbeugung möglicher Folgen des privilegierten
Energiewaldes/Kurzumtriebsflächen
3.8 Naturverträgliche Forstwirtschaft
Zentraler Diskussionsfaden, welcher gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern
der Arbeitsgruppe Wald und Forstwirtschaft angestrebt wird zu diskutieren, liegt in
der Intensivierung der Zusammenarbeit von Forstwirtschaft und Naturschutz im
Wald. Bisher werden nur einzelne Kooperationen und zu wenige gemeinsame Ziele
konstatiert. Konkrete Zielsetzungen sollten aus den FFH-Managementplänen (Vogelschutzpläne) gemeinsam umgesetzt werden. Dabei ist es der Gruppe nicht nur wichtig, die Ausarbeitung dieser Pläne im Biosphärenreservat Rhön schnell voranzutreiben, sondern auch der Grundfrage zu unterziehen, wie sich die Modellregion für
nachhaltige Entwicklung gerade in diesem Bereich stärker von den Gebieten außerhalb durch höhere Schutz- und Entwicklungsziele zukünftig unterscheiden kann. Eine
weitere Zielebene ist ein kontrolliertes Wildtiermanagement und die dadurch sich ergebene Chance einer natürlichen Sukzession.
4 Gewässer
4.1 koordiniertes Gewässer-Monitoring: Was ist los in unseren Gewässern?
4.2 Quellen-Monitoring und Revitalisierung fördern
Stärkung der Quellen- und Fließgewässerschatzes im Wald: Kartierung, Gefähr4.3
dungsanalyse
4.4 Erhöhung des Strukturreichtums der Fließgewässer, Durchgängigkeit schaffen
4.5 Entwicklung strukturreicher Uferrandstreifen
4.6 Neophytenmanagement im Auenbereich länderübergreifend projektieren
Ausweitung der Artenschutzprojekte im Gewässerbereich, länderübergreifend, für
4.7 habitatgebundene Arten (z.B. Rhönquellschnecke, Salamander…) auch im Nichtstaatswald
4.8
4.9
4.10
4.11
5
5.1
5.2
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie vorwiegend im BR Rhön fördern
Quellen- und Fließgewässerschutz "Wasserrahmenrichtlinie"
kein Ausbringen von Gülle in Trinkwasserschutzgebietszone II
Revitaliserung von Mooren durch Wiedervernässung und Speicherung von CO2
Siedlung und Verkehr
Reduzierung des Flächenverbrauchs
Förderung von Naturschutzprojekten in Siedlungsgebieten
12
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Zentrale Diskussionsfäden für das Ökosystem Gewässer beinhalten zum einen die
Stärkung des biologischen, chemischen und physikalischen Monitorings von Quellen
und Fließgewässern im Biosphärenreservat weit über den Ansätzen der EUWasserrahmenrichtlinie sowie zum anderen der länderübergreifenden Ausweitung
von Naturschutzprojekten an Gewässern wie bspw. das Neophytenmanagement (u. a.
Ziegenbeweidung gegen Indisches Springkraut).
Für den Ökosystembereich Siedlung und Verkehr stehen neben der Reduktion
des Flächenverbrauchs und der Förderung von Naturschutzprojekten in Siedlungsgebieten insbesondere die Fragen des Biotopverbundes für das länderübergreifende Biosphärenreservat im Vordergrund bei der Erstellung des neuen Rahmenkonzepts.
6 Tourismus
6.1 naturverträglicher Tourismus und Ausbau sowie Entwicklung dessen
Erlebbarmachen der Ökosysteme: Möglichkeit/Notwendigkeit der Besucherlenkung
6.2
bzw. Bündelung mit Informationsangeboten, Bildungsausflug, Lehrpfade
Besucherlenkungskonzept mit Schwerpunkt Naturschutz (Schutz empfindlicher Leben6.3
räume vor Störungen)
Zielkonflikte unterschiedlicher Interessen: landschaftsgebundene Erholung --> Winter6.4
sport, Mountainbiking, Wanderwege v.a. in naturnahen Räumen
Zentraler Diskussionsfaden für den Bereich Ökosysteme und Tourismus bezieht sich
auf angepasste touristische Nutzungskonzepte in den Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen des Biosphärenreservats sowie den anderen Schutzgebieten.
Ökosystemübergreifend:
Einheitlichkeit:
Ausweisungskriterien im gesamten BR, Ver- und Gebote in Schutzgebieten (Pflegezonen),
Beschilderung, Schutzgebietsbetreuersystem, Konzept zur Bekämpfung eingewanderter
Arten
Berücksichtigung gesellschaftlicher und umweltbezogener Entwicklungen ≥ 2025 (demografischer Wandel, Klimawandel etc.)
Planung und Umsetzung eines Gesamtkonzepts für den Biotopverbund in BR (nicht nur für
Pflegezonen)
vorrangige Erarbeitung der Managementpläne im BR Rhön
Biotopmanagement in Erweiterungsgebieten, mögliche Nutzung dieser Räume
Neue Kernzonen nach Wertigkeiten (ökologischer Zustand) einordnen (bayer. Defizite Erweiterung)
Kompetenzorientierte Aufgabenteilung bei der Betreuung von Schutzgebieten
Spezielle Förderkulisse "BR-Reservat" in bestehende, naturschutzfachliche, landwirtschaftliche und forstliche Förderprogramme einbringen? (erhöhte Fördersätze, spezielle Fördertalbestände, …)
13
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Ökosystemübergreifend:
Nutzung der Instrumente der ländlichen Entwicklung zur Umsetzung des Zielkonzeptes:
Naturschutz und Landschaftsplanung
Vollzug BNatSchG
vorwiegende Umsetzung von NATURA 2000 im Biosphärenreservat durch Monitoring und
Maßnahmenplanung
Landschaftsbild
Schutz des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes "Land der offenen Fernen", ohne
Störung durch große technische Bauwerke
Möglichkeiten der Erhöhung der Strukturvielfalt in der Landschaft (insbes. in der Entwicklungszone)
Forschung zu Naturschutz in der Kulturlandschaft ausbauen
Stützung und Förderung des ehrenamtlichen Monitorings
Citizen Science fördern
Analyse der Schutzbedürftigkeit der vorkommenden Ökosysteme --> darauf aufbauend
verschiedene Landnutzungskonzepte fördern: Schutz statt Nutzung? Schutz und Nutzung?
Schutz durch Nutzung?
besondere Rücksicht auf gefährdete Arten
Erarbeitung von Leitarten für gesamte Rhön - für bestimmte Ökosysteme und Lebenstypen
Schutz von Zielarten/Verantwortungsarten: Rotmilan, Schwarzstorch --> konsequenter
Horstschutz
Fledermaus: Kartierung und Monitoring
Erstellung eines Wolfkonzepts und Etablierung einer Wolfs-AG
ökologische Vernetzung der Zonen I und II (Pflegezone)
Renaturierung und Erhalt der Moore --CO2-Speicher
systematische Partner:
Landwirtschaft, Förster, Jäger, Freizeitnutzer naturkundlich bilden/fortbilden
Biosphärenreservat als Vorreiter hinsichtlich einer Landwirtschaft, die auch die Ziele des
Naturschutzes umsetzt
Böden: Klimaschutz (Forschung), Archive, Geotope
Umsetzung des Naturschutzes in Landbewirtschaftung
Förderung einer an die heutigen Verhältnisse angepasste umweltverträglichen Landnutzung
Schutz der Nacht - Naturschutz im Sternenpark
Verbindung Naturschutz und erneuerbare Energien
Steuerung von Windenergieanlagen (WEA)
für Kernzonen eine elektromagnetische Befeldung durch mobile Funktechnik vermeiden
bzw. abbauen, geringstmögliche Belastung für FFH-Gebiete --> weiße Zone Rhön
Kommunikation
Mehr Informationen an Interessengruppen wie Mountainbiker, Fotografen, Wanderer usw.
Bevölkerung noch besser über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön aufklären
Stärkung der Identifikation und Teilhabe der Rhöner Einwohner
14
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Zusammenfassend ergeben sich für die AG Leistungen und Schutz von Ökosystemen
folgende Handlungsfelder und Aufgaben- bzw. Zielstränge:
HF 1: Klimaschutz
•
•
Wie kann das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als Modellregion für nachhaltige Entwicklung Vorreiter für innovative Projekte und Maßnahmen des Klimaschutzes und für eine innovative Anpassung an Klimaveränderungen sein?
Wie können natur- und ökosystembasierte Ansätze beim nachhaltigen und klimaschutzorientierten Wirtschaften berücksichtigt werden?
HF 2: Ökosystem Siedlung & Stadt
•
•
•
Wie kann der Lebensraum für kulturfolgende Tierarten langfristig in Städten
und Siedlungen des UNESCO-Biosphärenreservats erhalten bleiben?
Wie können freiwillige Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt an Gebäuden
und in Gärten angeregt und unterstützt werden?
Wie können Ämter bei Sanierung- und Baumaßnahmen inhaltlich unterstützt
werden?
HF 3: Ökosystem Wasser
•
•
•
•
Wie kann der überwiegend gute ökologische Zustand der Oberflächen-und
Grundwässer gehalten und stärker in einen sehr guten ökologischen Zustand
überführt werden?
Wie können die Neophyten- und Neozooenausbreitungen im und am Gewässer
eingeschränkt und verhindert werden?
Wie können Nährstoffeinträge, die die Biozönose der Gewässer stark beeinflussen durch die Landwirtschaft stärker unterbunden werden? Welche Anreize
sind dazu möglich?
Wie können die Herausforderungen des Klimawandels bezüglich der Feuchtgebiete, Oberflächen- und Grundwässer
HF 4: Naturschutz in landwirtschaftlichen Gebieten
•
•
Wie können die Verpflichtungen „Schutz der Artenvielfalt im Offenland“ aus
den Vorgaben der NATURA 2000 gemeinsam praxistauglich umgesetzt werden?
Wie kann der Schutz des Offenlandes und seiner Biozönosen sowie dem Auskommen der Landwirtschaft instrumentell begleitet werden?
15
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
HF 5: Naturschutz in Wald/Forst
•
•
Wie können die natürliche Biodiversität in Wäldern und Forst erhalten und gefördert werden und gleichzeitig die forstwirtschaftliche Produktivität nachhaltig
gewährleistet sein?
Wie können die Herausforderungen des Klimawandels dabei berücksichtigt
werden?
HF 6: Tourismus in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen
•
•
•
Wie kann im UNESCO-Biosphärenreservat nachhaltiger „sanfter“ Tourismus
zum Schutz der Biozönose und der Lebensräume etabliert werden?
Wie können „sanfte“ touristische Angebote im Einklang mit dem Leben und
Wirtschaften sowie der Natur entwickelt werden?
Wie kann die Zonierung als Gebietskulisse für unterschiedlich intensiv genutzte
Tourismusangebote genutzt werden?
HF 7: Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
•
•
Wie kann die Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zur Erhaltung von
Lebensräumen gefördert werden?
Wie können invasive Arten durch Jagdkonzepte kontrolliert werden?
16
Biosphärenreservat Rhön Regierung von Unterfranken Bayerische Verwaltungsstelle
Federführende Verwaltungsstelle 2015 – 2017
Projektkoordination Rahmenkonzept Dipl.-Geoökol. Ulrike Schade
Tel.: (09 31) 3 80 – 16 70
E-Mail: [email protected]
Fax: (09 31) 3 80 – 26 70
WEB: www.biosphaerenreservat-rhoen.de
Einfach erhebend
Herunterladen