Social CRM

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Warum dieser Leitfaden?
Falls Sie mit unseren Leitfäden für besseres Marketing
bereits vertraut sind, dann wissen Sie ja, worum es hier
geht. Für all jene, die unsere Leitfaden-Serie noch nicht
kennen: Wir möchten Marketing-Profis mit minimalem
Zeitaufwand so viel Wissen wie möglich zu den aktuellsten
Trends, neuesten Technologien und heißesten Themen
vermitteln.
In diesem Leitfaden geht es um das Trend-Thema „Social
CRM“. Federführend bei der Erstellung des Leitfadens war
Paul Greenberg, eine Koryphäe im CRM-Bereich (wurde
z.B. vom „CRM Magazine“ in deren Hall of Fame berufen)
und ein ausgewiesener Experte für Social CRM. Ebenfalls
beteiligt war Brian Vellmure, eine weitere bekannte Größe
für CRM und Social Media.
Was ist Social CRM?
Customer Relationship Management (CRM) gibt es schon
seit mindestens 20 Jahren. Geschaffen wurde es, um
Unternehmen dabei zu helfen Prozesse und Arbeitsabläufe
im Bereich des Kundenmanagements effektiver steuern
zu können, und damit die Beziehungen zu Kunden zu
verbessern. Zumindest in der Theorie.
Ungefähr 10 Jahre lang durchlief das CRM eine Lernkurve,
bevor dann endlich ein messbarer Mehrwert ersichtlich
wurde. Einer aktuellen Studie von Nucleus Research
zufolge liegt der Ertrag für jeden investierten Dollar bei
$5,60. Das erklärt auch, warum sich die CRM-Branche
in den letzten 10 Jahren über ein konstantes Wachstum
freuen durfte. Der Gesamtwert der Branche lag 2011
irgendwo zwischen $12 Mrd. und $18 Mrd., je nach dem,
welchem Analysten man Glauben schenkt.
Trotzdem ist es dem CRM nie wirklich gelungen sein
grundlegendes Versprechen, den Kontakt zu Unternehmen
kundenfreundlicher zu gestalten, einzulösen. Ebenso wenig
scheint es dafür geeignet zu sein, den Kunden das Gefühl
zu vermitteln, dass sie geschätzt und persönlich betreut
werden.
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Um das zu erreichen, müssen Unternehmen den
individuellen Bedarf und die Interessen jedes einzelnen
Kunden wirklich verstehen. Üblicherweise nutzen
Unternehmen aber Transaktionsdaten (wie z.B. die
Kaufhistorie, allgemeine Kontaktinformationen,
demographische Daten, usw.), um daraus die Interessen
und Präferenzen ihrer Kunden abzuleiten. Doch mit dem
Einzug von Social Media hat sich der Dialog zwischen
Kunden und Unternehmen in Kanäle wie Facebook, Twitter,
Xing und LinkedIn verlagert. Hier berichten Kunden
ungefiltert über ihre Erfahrungen mit Unternehmen
und lassen ihr gesamtes Netzwerk (Freunde, Familie,
Geschäftspartner) daran teilhaben.
Inzwischen ziehen viele Konsumenten diese Art der
Kommunikation mit Unternehmen vor. Als Reaktion darauf
fingen Unternehmen damit an, ihren Kunden in Social
Media zu begegnen - der Beginn des Social CRM. Wie
bei vielen anderen neuen Disziplinen hat es für Social
CRM eine Reihe unterschiedlicher Definitionen gegeben
(mehr dazu in unserem Chart auf Seite 4). Die gängigste
Definition besagt, dass externe Social-Media-Kanäle, wie
z.B. Twitter und Facebook, sowie Online-Communities für
Kunden, mit den traditionellen Kanälen, wie E-Mail, SMS,
Telefon und persönlichem Kontakt, verbunden werden
müssen. Auf diese Weise soll es Unternehmen möglich
sein genau festzustellen, wo und wie Kunden mit ihnen
kommunizieren wollen.
Mit anderen Worten: Das Social CRM soll die Gesamtheit
aller Interaktionen zwischen Unternehmen und Kunden
abbilden. Und zwar über alle Kanäle hinweg.
CRM ist eine Wissenschaft, die sich darum bemüht die
Prozesse menschlicher Interaktion widerzuspiegeln. Social
CRM bindet den Kunden in die Planung solcher Prozesse
und in die Feedback-Schleifen mit ein, so dass ihren
Erfahrungen mit dem Unternehmen mehr Gewicht
verliehen wird.
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Warum sich Ihr Unternehmen mit
Social CRM befassen sollte
Die grundlegenden Prinzipien der Wirtschaft haben sich
nicht großartig geändert. Die Welt, in der wir leben, hingegen
schon.
Wir sind Zeugen einer Revolution in der Kommunikation.
Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, hat sich verändert
(von Angesicht zu Angesicht, über Telefon, Computer bis
hin zur mobilen Kommunikation). Die Technologie, die wir
für Kommunikation nutzen, hat sich verändert (inzwischen
werden sogar privat genutzte Geräte zur Arbeit mitgebracht).
Die Frequenz unserer Kommunikation hat sich verändert
(die schier niemals endenden Updates auf LinkedIn oder
Facebook). Und unsere Erwartungshaltung bezüglich
Kommunikation hat sich verändert (sollte möglichst in
Echtzeit sein). Doch vor allen Dingen hat sich geändert, wem
Kunden vertrauen - nämlich Individuen, statt Institutionen.
Seit dem Jahr 2000 erstellt Edelman ein „Trust Barometer“,
um zu messen, wen wir als besonders vertrauenswürdige
Quellen erachten. 2003 waren dies noch vor allem
institutionelle Ratgeber und Finanzexperten. „Jemand wie
ich“ - also jemand, der in puncto Geschmack, Vorstellungen
und kulturellem Hintergrund den Befragten ähnelte - wurde
damals von nur 23% der Teilnehmer als vertrauenswürdige
Quelle angegeben. 2004 waren es bereits 51% und 2012
mit 65% fast zwei Drittel.
Für 88% der CEOs ist
„mehr Kundennähe“ das
wichtigste 5-Jahres-Ziel.
Immer mehr Kunden suchen gezielt in Social Media nach
solchen vertrauenswürdigen Quellen. Und immer mehr
Unternehmen realisieren, dass sie die gleichen Kanäle
nutzen müssen, um eine engere Beziehung zu ihren Kunden
aufzubauen. In einer Umfrage auf CEO-Ebene sagten 88%
der Teilnehmer aus, dass es ihr wichtigstes 5-Jahres-Ziel sei,
mehr Kundennähe zu schaffen. Gleichzeitig wird das CRM
mit immer größerer Sorge betrachtet und springt auf der
Prioritätenliste von CIOs vom 18. auf den 8. Platz.
Unternehmen müssen sich eingestehen, dass sie den
Kunden weder vorschreiben können, welche Kanäle diese
nutzen sollten, noch die Kontrolle über Inhalte der OnlineDialoge haben. Aber sie können ihren Kunden die richtigen
Mittel an die Hand geben – Produkte, Tools, Dienste, sowie
Möglichkeiten zu einem interaktiven Dialog – die ihnen dabei
helfen, die Beziehung zum Unternehmen zu vertiefen und
ihre Erfahrungen mit Gleichgesinnten zu teilen. Genau darum
geht‘s bei Social CRM.
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Wie führt man Social CRM ein?
Um gleich zu Beginn etwas klar zu stellen: Normalerweise
spricht man von „Einführung“, wenn eine neue Software
implementiert wird. Doch Social CRM beinhaltet viel mehr
als nur Software. Es erfordert eine Strategie, ein Konzept und
die regelmäßige Zusammenarbeit mit Ihrem Team und Ihren
Kunden. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei einen
Anfang zu machen:
Binden Sie Ihre Kunden mit ein. Zu allererst sollten Sie
herausfinden, was Ihre Kunden wirklich wollen. Was erwarten
sie von Ihrem Unternehmen? Versuchen Sie die Meinungen
Ihrer Kunden in regelmäßigen Abständen einzufangen.
Entwickeln Sie eine kundenzentrierte Strategie. Sobald Sie
wissen, was Ihre Kunden wollen, können Sie eine passende
Strategie entwickeln. Dabei kommt es natürlich darauf an,
die Kundenwünsche mit der Realität unter einen Hut zu
bringen. Sie müssen also darauf achten, was Sie tatsächlich
schaffen und welche Kanäle Sie bedienen können. Halten Sie
die Ziele in Ihrem Strategie-Papier fest.
Konzipieren Sie passende Programme. Ihre Social-CRMProgramme sollten sich an den Zielen orientieren, die Sie in
Ihrer Strategie festgelegt haben. Das könnte z.B. ein stärkerer
Fokus auf kundenbasierte Empfehlungen sein. In diesem
Szenario wäre ein Treue-Programm eine gute Option, bei dem
Sie Treuepunkte an Kunden verteilen, die ihre Erfahrungen
über die Produkte Ihres Unternehmens mit anderen teilen.
Überprüfen Sie Ihre Prozesse. Ihre CRM-Prozesse sollten
sich ganz nach Ihren Kunden richten. Die Frage, in wie weit
Prozesse die Kundenerfahrung positiv beeinflussen, dient
dabei als Gradmesser, ob Prozesse beibehalten, verändert
oder gänzlich abgeschafft werden sollten.
Wählen Sie die richtigen Tools aus. Social CRM ist nicht
nur eine Frage der Unternehmenskultur, sondern auch der
richtigen Tools. Um erfolgreich zu sein, brauchen Sie eine
Technologie, die in der Lage ist Ihre Programme und Prozesse
abzubilden (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Sie sollten
sorgfältig alle Optionen und die damit verbundenen Kosten
evaluieren.
Sorgen Sie für frischen Wind. Social CRM fusst auf dem
Grundsatz, dass nicht das Unternehmen, sondern der Kunde
den Dialog steuert. Für den Erfolg von Social CRM ist es
unabdingbar, dass alle Beteiligten in Ihrem Unternehmen
dieses Paradigma akzeptieren und entsprechend danach
handeln.
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5 Kriterien für erfolgreiches
Social CRM
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen Social CRM
einführen wollen, müssen Sie Ihre Kunden verstehen.
Hierfür gibt es fünf essenzielle Kriterien, die Sie
erfassen und analysieren sollten.
Welche Kundengruppen sind für Sie relevant?
Um diese Frage zu beantworten, reichen die
traditionellen Mittel der Datensegmentierung
möglicherweise nicht aus. Es sollten auch Daten
aus Social Media in die Analyse einfließen. Die
Kombination aus beiden hilft Unternehmen dabei ihre
Kunden auf einer individuellen Ebene zu verstehen.
Welche Kommunikationskanäle werden von Ihren
Kunden bevorzugt?
Manche kommunizieren viel über Twitter, andere
setzen auf klassische Kanäle wie E-Mail oder Telefon.
Sie sollten wissen, auf welchem Wege Sie Ihre Kunden
am besten erreichen.
Worüber wollen Ihre Kunden in den jeweiligen Kanälen
mit Ihnen reden?
Nutzen Ihre Kunden Twitter nur, um Support-Anfragen
zu stellen, oder kommen Marketing-Botschaften auch
ganz gut an? Wie reagieren sie auf Anrufe aus dem
Call Center? Diese Informationen helfen Ihnen dabei
stets den richtigen Ton zu treffen.
Was kostet es, mit Kunden über die am besten
geeigneten Kanäle zu kommunizieren?
Wenn z.B. die Mehrzahl Ihrer Kunden zwar
telefonischen Support erwartet, tatsächlich aber viele
unkritische Fragen (z.B. „Wie lautet Ihre Adresse?“)
über Ihre Website kommen, dann könnte es sich
lohnen Anrufer automatisch auf Ihr Online-Angebot zu
lenken, um Kosten für das Call Center einzusparen.
Wie verteilen Sie am besten Ihr Budget auf die
unterschiedlichen Kanäle?
Hier spielen einige Faktoren eine Rolle: das
Volumen an Interaktion und Kommunikation, die
Inhalte, sowie der Stellenwert der Kanäle für Ihre
Kunden. Wenn Sie sich entschieden haben in einen
Kommunikationskanal zu investieren, dann sollten Sie
allerdings keine halben Sachen machen. Ihre Kunden
werden es Ihnen danken.
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Social CRM
Sag’s auf Twitter
Sind Sie bereit für
Social CRM? 5
Fragen, die Sie zuerst
beantworten sollten
An dieser Stelle sind Sie eventuell
schon gewillt die Welt mit Ihrem neu
Brian Vellmure
erworbenen Wissen über Social CRM
zu erobern. Aber ist Ihr Unternehmen wirklich bereit dafür?
Bevor Unternehmen mit Social CRM loslegen, gilt es zwei
grundlegende Prinzipien zu verstehen.
3
4
geschaffen sind, sollten Sie sich besser zunächst darum
kümmern. Nur so werden Sie später in der Lage sein Social
Media für Ihr Unternehmen optimal zu nutzen.
>>Herrscht in Ihrem Unternehmen eine offene Kultur?
Im Gegensatz zu den traditionellen Unternehmensformen,
beruht die Kommunikation in Social Media auf Offenheit,
Gleichheit und Zusammenarbeit. Je flacher und offener die
Hierarchien, desto höher die Wahrscheinlichkeit mit Social
CRM erfolgreich zu sein. Falls das auf Ihr Unternehmen
zutrifft, stehen Ihre Chancen also gut. Falls nicht, könnte
Sie das auf Ihrem Weg ein Stück zurück werfen.
Erstens: Auch wenn Social-Media-Kanäle für Marketing und
Vertrieb sehr nützlich sein können, dienen sie meistens
nur als Sprungbrett für tiefergehende Diskussionen in den
traditionellen Kanälen. Denn oftmals beginnt eine Interaktion
zwar in sozialen Netzwerken, verlagert sich dann aber
recht schnell in klassische Kanäle wie E-Mail, Telefon oder
persönliche Meetings.
Zweitens: Social Media kann negative Effekte genauso
verstärken wie positive. Und die Kommunikation läuft durch
alle Netzwerke in Echtzeit. In der Social-Media-Welt spielt
sich jede Interaktion potenziell vor einem Millionen-Publikum
ab.
1
Die Anzahl der Unternehmen, die darauf mit „nein“
antworten, schrumpft kontinuierlich. Wenn Sie aber
beispielsweise Schrauben an Flugzeughersteller verkaufen,
könnte es unter Umständen wenig sinnvoll sein Zeit und
Geld in Social Media zu investieren. Wenn Ihre wichtigsten
Geschäftskontakte in Social Media nicht aktiv sind, dann
können Sie es auch sein lassen (oder zumindest Ihre
Prioritäten anders setzen).
2
>>Sind Ihre wichtigsten Systeme (CRM, Marketing
Automation, ERP) und die damit verbundenen Prozesse klar
definiert und auf Social CRM ausgelegt?
Viele Unternehmen möchten in Social Media aktiv sein,
haben aber die Kompetenzen intern noch nicht geklärt. Es ist
harte Arbeit Social Media in die Prozesse im Kundendienst,
Vertrieb, Marketing und andere abteilungsübergreifende
Abläufe zu integrieren. Falls diese Grundlagen noch nicht
05
Der Leitfaden für besseres Marketing zum Thema Social CRM
Ihr Unternehmen verfolgt bestimmte Ziele. Entweder mehr
Kunden zu gewinnen. Oder den Channel in der EMEA-Region
auszubauen. Vielleicht auch mehr Leads zu generieren.
Der springende Punkt ist: Social CRM ist die Summe aus
Strategien, Konzepten, Aktivitäten und Technologie, die
Ihnen dabei helfen soll, diese Ziele zu erreichen. Aber
Sie müssen definieren, wie genau das passieren soll.
Meistens ergeben sich reelle Einsatzmöglichkeiten aus den
traditionellen Unternehmensfunktionen wie Marketing,
Kundenservice oder Vertrieb. Diese Überlegungen sollten Sie
aber anstellen, bevor Sie weiter in die Tiefe gehen.
5
Diese beiden Prinzipien sollten Sie beherzigen, wenn Sie sich
mit der Frage befassen, ob Ihr Unternehmen für Social CRM
bereit ist. Falls die Antwort „ja“ lautet, sind hier fünf weitere
Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie weiter machen:
>>Sind Ihre Kunden, Partner und Wettbewerber in Social
Media aktiv?
>>Haben Sie schon definiert, wie Sie Social CRM einsetzen
wollen, um die Vision, Strategie und die Ziele Ihres
Unternehmens aktiv zu unterstützen?
>>Verfügt Ihr Unternehmen über interne Kompetenz im
Bereich Social Media und gibt es überhaupt den Wunsch
in sozialen Netzwerken aktiv zu sein?
Um mit Social CRM erfolgreich zu sein, müssen Sie wissen,
wie Social Media funktioniert. Je mehr Leute in Ihrem
Unternehmen das enorme Potenzial von Social Media sehen
und auch wissen, wie man es richtig nutzt, desto eher
wird das Projekt messbare Erfolge liefern. Der Versuch,
Social CRM in einem Umfeld zu implementieren, wo es an
Kompetenz oder Interesse für Social Media mangelt, ist
jedoch zum Scheitern verurteilt.
Wenn Sie alle, oder zumindest die meisten, der genannten
Fragen bejahen konnten, dann können Sie guten Gewissens
mit Social CRM loslegen. Sollten Sie bei der einen oder
anderen Frage jedoch noch unsicher gewesen sein, dann
sollten Sie sich zunächst darauf konzentrieren die richtigen
Grundlagen zu schaffen. Dieser Leitfaden wird Ihnen dabei
helfen.
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Handwerkszeug für Social CRM
Der Wandel beim Umgang mit Daten und in der
Kommunikation verändert auch nachhaltig die traditionellen
CRM-Systeme. Transaktions- und Prozess-Tools werden
miteinander verbunden, wobei oftmals vollkommen neue
Lösungen zustande kommen.
Traditionelle CRM-Systeme
Vertriebsautomatisierung: Darunter fallen das Management
von Kundenstammdaten, Firmendaten, Adressen, Projekten,
Kontakten, Angeboten, sowie Berichte und Dashboards über
die Entwicklung im Vertrieb.
Marketing Automation: Hierzu zählen die Prozesse für
mehrstufige Multi-Channel-Kampagnen, Lead Scoring, Lead
Nurturing, Datensegmentierung und Datenbereinigung.
Kundenservice: Beinhaltet Funktionen wie z.B.
Ticketingsysteme, Case Management, Call-CenterAutomatisierung, Spracherkennung, interaktive
Sprachsteuerung, Unternehmens-Wikis und Online-Hilfen.
Je mehr sich Kommunikation auf Social-Media-Kanäle
verlagert hat, desto mehr haben diese Tools an Bedeutung
gewonnen. Sie dienen aber nicht als Ersatz für klassische
CRM-Systeme, sondern eher als deren Erweiterung.
Prädiktive Analyse: Daten sind nutzlos, wenn Sie daraus
keinen Mehrtwert schöpfen können. Tools für prädiktive
Analyse, Sentimentanalyse und Textanalyse liefern wertvolle
Informationen über die Präferenzen Ihrer Kunden und
Interessenten.
Community-Plattformen: Online-Foren und Communities
erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, wenn es darum
geht Kunden über Aktuelles zu informieren, Trainings und
Schulungen anzubieten und mit Ihnen zu interagieren. Viele
solcher Communities entstehen auf externen Kanälen (wie
z.B. Facebook Pages, LinkedIn- oder Xing- Gruppen, usw.).
Etliche Unternehmen bevorzugen jedoch eigene OnlineCommunities, bei denen sie den Aufbau, das Konzept und
die Inhalte selbst steuern können. Im B2B-Bereich hat
sich die Plattform „Jive“ weitestgehend etabliert, im B2CBereich zählt „Lithium“ zu den führenden Anbietern.
Collaboration Tools: Einbahnstraßen-Kommunikation war
gestern. Heutzutage ist die bidirektionale Kommunikation
mit Kunden und Mitarbeitern ein Muss. Dafür gibt es Tools,
die z.B. in Fenstern anzeigen, was Ihre Kunden Ihnen
mitteilen und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, direkt zu
antworten. Collaboration Tools wie Microsoft Yammer oder
Salesforce Chatter sind die bekanntesten Beispiele. Das
Social CRM von Pivotal bietet die Möglichkeit über Twitter
oder Facebook einen Support Case zu öffnen und auf dem
gleichen Wege mit dem Kunden zu kommunizieren.
Neue Social-CRM-Tools
Social Media Monitoring: Das sind Tools, die es Ihnen
ermöglichen in Social Media „zuzuhören“ und die
Inhalte, die dort diskutiert werden, zu strukturieren. Zu
den besten Tools in dieser Kategorie zählen z.B. Radian6
von Salesforce.com sowie Sysomos. Beide schaffen es
unstrukturierte Informationen aus über 200 Millionen
verschiedener Quellen zu analysieren.
Big Data Management: Angesichts der Tatsache, dass es
weltweit mittlerweile mehr als 1,8 Zettabyte an Daten gibt,
braucht es Tools, die mit diesen Daten umgehen können.
Wenn Ihr Unternehmen große Datenmengen verarbeiten
muss, oder in Zukunft weiter wachsen soll, dann benötigen
Sie ein Tool, das in der Lage ist große Datenmengen zu
managen. Ein Beispiel für solch ein Tool ist die OpenSource-Software Hadoop, die einige bereits als Standard
für Big Data Management ansehen. Bei der Auswahl eines
Tools sollten Sie den Anbietern auf den Zahn fühlen, wie
sich die Performance entwickelt, wenn Ihr Datenvolumen
weiter wächst.
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GiffGaff’s Kunden übernehmen
das Reden
Falls Sie eine Frage an GiffGaff haben sollten,
brauchen Sie sich keine Mühe machen, deren Call
Center anzurufen. Es gibt nämlich keins.
Statt dessen lässt der Mobilfunk-Discounter aus UK
seine Kunden für sich sprechen.
GiffGaff‘s Marketing basierte auf durch Nutzer
erstellte Videos, die mit einem kleinen Budget
ausgestattet eine beträchliche Online-Community
aufbauen konnten. Diese Community agiert nun als
GiffGaff‘s Support-Team, beantwortet die Fragen
anderer Kunden und hilft mit praktischen Tipps und
Tricks.
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Die Ergebnisse sind bemerkenswert! Im Durchschnitt
braucht es keine drei Minuten für eine erste Reaktion
und die meisten Fragen werden normalerweise in
weniger als einer Stunde beantwortet. Die zehn aktivsten
User verbringen 9,5 Stunden pro Tag in der GiffGaffCommunity.
Natürlich mißbraucht GiffGaff seine Kunden nicht
als kostenlose Arbeitskräfte, sondern belohnt das
Engagement mit Zeitgutschriften und zusätzlichen
Services. Trotz der kleinen Belegschaft - GiffGaff hat nur
14 Mitarbeiter - hat das Unternehmen einen Net Promoter
Score von 72. Das ist in etwa gleichauf mit Google und
Apple, und einer der höchsten Werte in der gesamten
Telekommunikationsbranche weltweit.
Weitere Informationen zu Social CRM bei GiffGaff
finden Sie in Laurence Buchanans Artikel über das
Unternehmen.
Was man bei Social CRM unbedingt
und was auf keinen Fall machen
sollte
UNBEDINGT…
...Ihre Kunden verstehen. Der Kunde in Social Media
ist vergleichbar mit dem Kunden von früher: er erwartet
persönliche Wertschätzung. Der Unterschied zu früher
ist, dass heute die ganze Welt Ihre Interaktion mit
dem Kunden verfolgen kann. Es ist also Ihre Aufgabe
die hohen Erwartungen zu erfüllen, unabhängig vom
Kommunikationskanal.
…das neue Paradigma verinnerlichen. Wer den Sprung in
Social CRM wagt, ohne wirklich anzuerkennen, dass der
Kunde den Dialog steuert, braucht sich über ausbleibenden
Erfolg nicht zu wundern. Sie können nur kontrollieren, was
im Rahmen Ihres eignen Tuns stattfindet. Ihre Kunden
können Sie in Social Media aber nicht steuern. Beherzigen
Sie das und handeln Sie entsprechend.
...Ziele im Auge behalten. Vergessen Sie nicht, dass
Ihre Ziele (ROI, mehr Umsatz, Rentabilität, größere
Kundenzufriedenheit oder ein höherer Net Promoter Score)
nicht unbedingt mit dem in Einklang stehen, was Ihre
Kunden wollen. Sie möchten persönlich wahrgenommen
und geschätzt werden. Ihre Ziele sind also nicht identisch,
sondern auf gegenseitige Vorteilsnahme bedacht.
AUF KEINEN FALL…
...machen, nur weil Social Media angesagt ist. Nur weil
Social Media gerade stark im Kommen ist, heißt das noch
lange nicht, dass Sie auch sofort mitmachen müssen. Im
Gegenteil. So eine Einstellung richtet in der Regel mehr
Schaden an, als dass Gutes dabei rauskommt.
...annehmen, es sei alles gratis. Der Mythos, Social
Media würde wenig bis gar nichts kosten, hält sich
hartnäckig. Natürlich hält sich das Investment zu Beginn
in überschaubaren Grenzen, und ein Scheitern tut
finanziell auch nicht sonderlich weh. Aber der Erfolg kann
auch zu höheren Kosten führen, wenn sich das Projekt
positiv weiter entwickelt. Der äußerst erfolgreiche TwitterService-Kanal von Comcast, @comcastcares, beschäftigt
mittlerweile zahlreiche Vollzeitkräfte, weil er so erfolgreich
ist. Also: wertvoll, ja. Billig, nein.
...denken, dass eine Software alles lösen wird. Viele Leute
kaufen eine Social-CRM-Software in der Annahme, dass sie
alle Probleme von alleine Lösen wird. Aber keine Software
verfügt über so ein Feature. Software unterstützt Ihre
anderen Systeme, Programme, Prozesse und Strategien,
aber sie vollbringt keine Wunder.
...jeden Kanal genau gleich behandeln. Sie dürfen nicht
davon ausgehen, dass die Interaktion mit Kunden in
jedem Kanal genau gleich abläuft. Jeder Kanal hat seine
Eigenheiten. Bei Twitter kommunizieren Sie anders als
auf Facebook. Kommentare in Ihren Blog beantworten
Sie anders, als Diskussionen in Ihrem Kundenforum. Sie
sollten die Gepflogenheiten jedes Kanals kennen und sich
danach richten.
...mehrere Kanäle anbieten. Denken Sie daran, dass es
sich bei Social CRM nicht bloß um eine einzelne Plattform,
sondern um eine Multi-Channel-Strategie handelt.
Analysieren Sie, welche Kanäle Ihre Kunden nutzen, um
über Ihr Unternehmen und – das ist wichtig – andere
Themen, die ihnen am Herzen liegen, sprechen. Überlegen
Sie sich dann die Vorgehensweise, bei der Sie Kosten und
Vorteile abwägen sollten.
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Ressourcen
Bücher
Organisationen (jede von ihnen hat Analysten,
die regelmäßig etwas zum Thema Social CRM
beitragen)
CRM at the Speed of Light, 4. Ausgabe von Paul Greenberg
Gartner Group (Michael Maoz, siehe auch bei Blogs)
End of Business as Usual von Brian Solis
Forrester Group (Bill Band, Kate Leggett)
Hello Ladies, Dispatches from the Social CRM Frontier (BlogKompendium) von Denis Pombriant
IDC (Mike Fauscette)
Social Business by Design von Dion Hinchcliffe und Peter Kim
Constellation Research (Ray Wang) (siehe Blogs)
Publikationen
Auszeichnungen / Wettbewerbe
CRM Magazine
Die im Folgenden genannten Auszeichnungen und
Wettbewerbe dienen als Musterbeispiele für den Bereich
der kleinen, aufstrebenden sCRM-Unternehmen, die
gesamte CRM-Branche und für Kunden. (Hinweis: die
ersten beiden werden von Paul Greenberg organisiert, dem
Originalautor dieses Leitfadens.)
1to1 Magazine
Webseiten:
MyCustomer.com
CRM Search
Search CRM
Destination CRM
Social Media Today
1to1 Media
Blogs:
ZDNet: Social CRM The Conversation (Paul Greenberg)
Brent Leary’s Social CRM Blog (Brent Leary)
ThinkJar (Esteban Kolsky)
BeagleResearch Blog (Denis Pombriant)
CRM Idol – für kleine, aufstrebende sCRM-Unternehmen,
dem TV-Format „American Idol“ nachempfunden
(„Deutschland sucht den Superstar“ wäre das Äquivalent
hierzulande).
CRM Watchlist – Branchenauszeichnung für sCRMTechnologie, die man im Auge behalten sollte.
Gartner/1to1 Media CRM Excellence Awards – Eine
gemeinsame Aktion von Gartner & Peppers/Rogers, bei der
exzellenter Kundenservice im CRM-Bereich ausgezeichnet
wird.
Constellation Group SuperNova Awards – Auszeichnung für
exzellenten Kundenservice mit speziellen Kategorien in den
Bereichen „customer-facing“ und „social“.
Michael Maoz (Gartner Analyst)
ZDNet: Enterprise Web 2.0 (Dion Hinchcliffe)
A Software Insider’s Point of View (Ray Wang)
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