Broschüre

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Schutz
der Knoblauchkröte
im Münsterland
Westfälische Ureinwohner
Knoblauchkröten sind eine in NordrheinWestfalen sehr selten gewordene Amphibienart. Sie leben heimlich und versteckt,
oftmals eingegraben im Boden.
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und geben, im Gegensatz zu vielen anderen Amphibienarten, fast keine Laute von
sich. In der Bevölkerung sind sie deshalb
kaum bekannt und normalerweise bekommt man sie auch nicht zu Gesicht.
Ihr Name erweckt nicht gerade positive
Emotionen, denn wenn man eine Knoblauchkröte in der Hand hält oder sie sich
bedroht fühlt, gibt sie ein nach Knoblauch riechendes Sekret ab, was ihr den
Namen verlieh. Eigentlich alles Gründe,
die nicht für diese Tiere sprechen, aber
sollten wir sie deshalb schnell vergessen?
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Keineswegs, denn Knoblauchkröten gehören zu den Ureinwohnern. Sie sind Teil unserer Heimat und ein unverzichtbarer
Bestandteil der Biologischen Vielfalt Westfalens.
Jedoch macht den Knoblauchkröten und nicht nur ihnen, der
starke Wandel und die zunehmende intensive Nutzung der
/DQGVFKDIWEHVRQGHUV]XVFKD΍HQ†FNHUZHUGHQLPPHULQWHQ
siver und ertragreicher genutzt. Bioizide und Düngemittel
sorgen für eine monotone und artenarme Agrarlandschaft,
so dass Insekten wie auch „Un“kräuter verschwinden. Diese
sind aber wichtig und dienen auch der Knoblauchkröte als
1DKUXQJ.QREODXFKNU¸WHQVWHUEHQLQ:HVWIDOHQXQGLQJDQ]
Nordrhein-Westfalen, wenn nichts Gegenteiliges passiert,
gerade aus. Die Bestandszahlen gehen stark zurück,
Vorkommen erlöschen. Leise und heimlich, kaum bemerkt
von der Mehrheit der Bevölkerung. Mit diesem LIFE+-Projekt
wollen wir das Aussterben dieser Art verhindern.
Erfahren Sie im Nachfolgenden mehr über das faszinierende
und so verborgene Leben der Knoblauchkröte und was wir
gemeinsam für das Überleben tun können.
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Knoblauchkröten sind Spezialisten und einmalig unter unseren Amphibien. Sie leben
den Großteil des Jahres eingegraben im
Boden und können sich je nach Grundwasserstand unterschiedlich tief einbuddeln. Im
Nahrung. Außerdem enthält der Boden geQ¾JHQG)HXFKWLJNHLWVRGDVVGLH7LHUH¾EHU
die Haut atmen können und dabei nicht
austrocknen. Eine wichtige Voraussetzung
für diese Lebensweise ist eine „Schaufel“
Boden sind sie vor Fressfeinden, wie zum
Beispiel Störchen, Eulen und Waschbären
JHVFK¾W]WXQGȴQGHQDXFKHLQHQ7HLOLKUHU
und ein zum Graben gut geeigneter Boden.
Er muss locker sein und darf sich nicht zu
sehr verdichten. Sandböden ohne größere
4
Knoblauchkröten
sind Spezialisten
/HKPRGHU6FKOX΍DQWHLOHVLQGKLHUI¾ULGHDO
am besten wenn sie regelmäßig bearbeitet
werden, gut durchfeuchtet und durchlüftet
sind und zahlreiche Kleinlebewesen als
Futter beherbergen.
Solche Böden wurden vor 30 oder mehr
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PDQGLHNOHLQHQ.QREODXFKNU¸WHQK¦XȴJ
EHLGHU.DUWR΍HOHUQWHPLWDXVJHJUDEHQ
hatte, bezeichnete man sie oftmals auch als
Ȍ.DUWR΍HOWUROOHȊ
Damit sich Knoblauchkröten gut in den
Boden eingraben können, besitzen sie einzigartige körperliche Merkmale.
$QGHQ)HUVHQGHU+LQWHUEHLQHEHȴQGHQ
sich harte Schwielen, die als Grabeschaufeln
benutzt werden, und auf dem Hinterkopf–
quasi als Helm, haben sie einen Scheitelhöcker, der ihnen hilfreich ist, wenn sie sich
wieder nach oben aus dem Boden heraus
graben müssen. Immerhin müssen sich die
7LHUHQDFKGHU:LQWHUUXKHDXVHLQHU7LHIH
von bis zu einem Meter aus dem Boden
Die Rufe von Knoblauchkröten sind
sehr leise und werden oftmals unter
Wasser abgegeben. Sie klingen in
etwa wie „wock .. wock .. wock“ oder
„klock .. klock .. klock“.
Damit locken die männlichen Tiere
die Weibchen an und versuchen
Nebenbuhler auf Abstand zu halten.
Für das menschliche Ohr sind die
Rufe am besten wahrnehmbar,
wenn man direkt im oder am Wasser steht oder ein Hydrophon, ein
Unterwassermikrophon benutzt.
Diese Geräte werden auch zur Aufnahme von Rufen großer Meeressäuger wie Walen oder Delphinen in
den Ozeanen genutzt.
wieder befreien.
Scannen und dem Ruf der Knoblauchkröte lauschen
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Hochzeit unter Wasser
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Jahres in ihrem Landlebensraum, benötigen
MHGRFK]XU)RUWSȵDQ]XQJZLHDOOH$PSKLbien, das Wasser. Im Gewässer paaren sie
sich, legen die Laichschnüre ab und hier
entwickeln sich die Kaulquappen bis zur
Umwandlung zur fertigen Kröte (Metamorphose).
Knoblauchkröten beenden ihre Winterruhe bei uns im März / April. Dann verlassen
sie ihre Winterquartiere im Boden und wandern bei warmem und regenreichem Wetter
zu den Laichgewässern.
1DFKZHQLJHQ7DJHQEHJLQQHQGLH0¦QQchen nach den Weibchen zu rufen, oft
Die Gewässer, in denen sich KnoblauchNU¸WHQIRUWSȵDQzen sind meistens
stehende, manchmal auch langsam
strömende Gewässer, die in manchen
Jahren austrocknen können. Zur
Laichzeit sind sie
mindestens 20 cm
tief, vielfach aber
tiefer.
Sie sind oft besonnt,
vegetationsreich und
ȴVFKIUHL.ODUHV:DVLaichschnur und Kaulquappen der Knoblauchkröte
ser ist von Vorteil.
Da die Kaulquappen
in kurzer Zeit sehr groß werden, benötigen
nachts im Schutz der Dunkelheit, an milden
sie produktive Gewässer, in denen ausreiXQGYHUUHJQHWHQ7DJHQDEHUDXFKWDJV¾EHU
FKHQGSȵDQ]OLFKHXQGWLHULVFKH1DKUXQJ]XU
Anschließend erfolgt die Paarung und
Verfügung steht.
Laichabgabe, in der Regel Mitte April.
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Stammesgeschichtlich gehören
Knoblauchkröten zu den ursprünglichen Amphibienarten
und zählen wie die Unken zu den
urtümlichen „niederen“ Froschlurchen, was sich bei der Paarung
zeigt.
Die Männchen umklammern zur
Paarung mit ihren Vorderbeinen
die Weibchen in der Lende unmittelbar vor deren Hinterbeinen. Bei
Erdkröten oder Fröschen wie dem
Laubfrosch greift bei der Paarung
das Männchen das Weibchen hinter den Vorderbeinen. Diese Art
der Klammerung bei der Paarung
ist stammesgeschichtlich jünger.
Die Paarung von Laubfrosch und Knoblauchkröte
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'LH+RFK]HLWGHU.QREODXFKNU¸WHȴQGHWXQWHU
Wasser statt. Der Laich wird von dem Paar in
einer dicken mehrreihigen Schnur um senkUHFKWLP:DVVHUVWHKHQGH3ȵDQ]HQKHUXP
gewickelt. Diese Schnur ist einige Dezimeter
lang und kann zwischen wenigen hundert
und mehreren tausend Eiern enthalten. Die
Anzahl der Eier hängt von der Größe und
dem Alter des laichabgebenden Weibchens
ab. Bei der gesamten Laichabgabe umklammert das Männchen das Weibchen.
Während dieses die Laichschnur aus der
Kloake auspresst, werden die schwarzbrau-
nen Eier vom Männchen befruchtet. Nach
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kleine Kaulquappen. Erst hängen sie noch
an der Gallerthülle (den Resten der Laichschnur) und leben von einem kleinen aus
dem Ei stammenden Dottersack. Dann fangen sie an frei zu schwimmen und ernähren
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RGHU6WHLQHQLP:DVVHUȴQGHQ*HUQH
IUHVVHQVLHDXFKSȵDQ]OLFKHQ$XIZXFKVGHU
VLFKXQWHUGHU:DVVHUREHUȵ¦FKHGHP:DVserhäutchen (Pleustron) gebildet hat, oder
DXFK:DVVHUȵ¸KH
7
Die Kaulquappen von Knoblauchkröten werden sehr groß und brauchen während ihrer
Entwicklung große Mengen an Nahrung. Dies
N¸QQHQ$OJHQRGHU:DVVHUSȵDQ]HQVHLQHV
werden aber auch kleinere Wassertiere und
selbst Aas gefressen.
Zu Beginn sind sie kaum, dann immer
deutlicher sichtbar.
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z.B. die Lunge oder die Haut umgewandelt
haben, reduziert sich der Schwanz deutlich
und die Vorderbeine brechen durch, die sich
Die Entwicklung der
Knoblauchkröten
dauert in der Regel
von Mitte April bis
Ende Juni. Bei kühleren Temperaturen
oder geringerem
Nahrungsangebot
kann sie sich aber
auch bis in den
August, ca. 80 bis
150 Tage, hinziehen.
Die Metamorphose, die Umwandlung zum
fertigen kleinen Froschlurch, beginnt bei
einer Größe der Kaulquappe von 8 bis 10 cm.
Zuerst bilden sich die Hinterbeine auss.
8
vorher unter der Haut gebildet hatten. Dann
geht die junge, ca. 3 cm große Knoblauchkröte an Land und beginnt quasi ein neues
Leben.
Aussehen von
Knoblauchkröten
Knoblauchkröten sind unscheinbar grauEUDXQJHI¦UEWH7LHUHGHUHQ.¸USHUPLW
einem feinen Muster versehen ist.
'LHVHVLVWEHLMHGHP7LHUXQWHUVFKLHGOLFK
gezeichnet und anders ausgeprägt, so dass
man die einzelnen Individuen unterschei-
den kann, ähnlich wie beim menschlichen
Fingerabdruck.
Männliche Knoblauchkröten werden maxiPDOFPJUR¡ZHLEOLFKH7LHUHHUUHLFKHQ
eine Gesamtgröße von bis zu 8 cm.
Im Durchschnitt bleiben aber beide
Geschlechter etwas kleiner.
Bei sorgfältigem Hinschauen fällt der relativ
große Kopf mit seiner helmartigen Erhebung
an der Kopfmitte auf.
Die Pupillen
stehen schlitzförmig und
senkrecht in
der Iris des Auges. Nachts bei
Dunkelheit sind
sie allerdings
RIWZHLWJH¸΍net und wirken
rund und groß.
Einzigartig , und
bei genauerem
Hinsehen sehr
DX΍¦OOLJLVWGHU
einige Millimeter lange,
verhornte und
scharfkantige
Fersenhöcker
an den Innenseiten der Hinterfüße, der
beim Eingraben mittels Muskeln aktiv aufgerichtet wird und wie eine Grabeschaufel
funktioniert.
9
Weitere Amphibien
Besonders eindrücklich ist das
Konzert der Laubfrösche.
Ihre Rufe sind in warmen Frühjahrsnächten einige Kilometer weit zu
hören, Chöre mit vielen hundert
Rufern sind heute selten aber im
wahrsten Sinne des Wortes
ohrenbetäubend.
Knoblauchkröten kommen in Gewässern
vor, in denen auch andere bedrohte und
seltene Amphibien leben. Neben Erdkröte
(Bufo bufo), Grasfrosch (Rana temporaria),
Wasserfrosch (Pelophylax esculentus-Komplex), 7HLFKXQG%HUJPROFK (Lissotriton vulgaris, Ichthyosaura alpestris), die bei uns noch
K¦XȴJHUDQ]XWUH΍HQVLQGVLQG/DXEIURVFK
(Hyla arborea) und Kammmolch (Triturus
cristatus) besonders zu erwähnen.
Einscannen und dem Ruf
des Laubfrosches lauschen
Der Laubfrosch
Laubfrösche sind mit 3 – 5 cm unsere
kleinsten Froschlurche. Ihre Körperfarbe ist
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6LHODLFKHQLQVRQQHQGXUFKȵXWHWHQ
YHJHWDWLRQVUHLFKHQXQGȴVFK
freien Gewässern.
Die
Kaulquappen
brauchen klares
Wasser, um rechtzeitig
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N¸QQHQ'LHHUZDFKVHQHQ7LHUH
halten sich tagsüber gerne in Hecken oder
DQ:HJU¦QGHUQDXI+LHUȴQGHQVLHJHQ¾gend Nahrung wie Insekten oder Kleintiere,
die von den Blüten und Früchten z.B. der
Brombeere angelockt werden.
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Der Kammmolch
Kammmolche sind unsere größten heimischen Schwanzlurche. Sie erreichen im
Münsterland eine Gesamtlänge von bis zu
15 cm. Wegen des hohen und gezackten
Kammes am Rücken der Männchen zur
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als „Wasserdrachen“ bezeichnet.
=XU/DLFK]HLWEHȴQGHQVLFKGLHDGXOWHQ7LHUH
im Gewässer, leben dann im Ufer- und
Randbereich und wandern erst im Herbst
in die nicht weit entfernten Winterquartiere
ab. Kammmolche können bis zu 15 Jahre alt
werden, bis zur Geschlechtsreife benötigen
sie fast zwei Jahre.
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Fische die kleinen frisch geschlüpften Larven
gerne fressen.
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und Schutz
Das Gesamtverbreitungsgebiet der Knoblauchkröte
erstreckt sich über rund 5.000 km von Belgien
und den Niederlanden nach Osten bis in das
nordwestliche Kasachstan und nach Westsibirien. Die maximale Nord-Süd Ausdehnung dieses
Gebietes beträgt nahezu 2.000 km. In der neueren
Forschung wird die Knoblauchkröte seit kurzer Zeit
in zwei Arten aufgeteilt, der Westlichen Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), die auch im Münsterland
vorkommt, und der Östlichen Knoblauchkröte
(Pelobates vespertinus).
» Knoblauchkröten kommen in ganz Deutschland vor, der
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RVWGHXWVFKHQ7LHȵDQGYDLQ%UDQGHQEXUJ6DFKVHQXQG
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6FKOHVZLJ+ROVWHLQ1LHGHUVDFKVHQ
» ΖQ1RUGUKHLQ:HVWIDOHQLVWGLH$UWQXUQRFKVHKUSXQN
tuell verbreitet und die einzelnen Vorkommen liegen weit
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12
*HI¦KUGXQJ
Die Knoblauchkröte ist in Nordrhein-Westfalen und im Münsterland „vom Aussterben bedroht“. Sie gilt deutschlandweit als
„stark gefährdet“ und wird im Anhang IV
der FFH-Richtlinie geführt. Die Art ist im
nationalen FFH-Bericht 2013 mit einem
ungünstigen-schlechten Erhaltungszustand
eingestuft.
Die Kriterien „Verbreitung“, „Population“,
„Habitat der Art“ und „Zukunftsaussichten“
werden als „schlecht“ bewertet.
Die Ursachen für die Gefährdung sind in
der Zerstörung und Verschlechterung der
Laichgewässer und auch der Landlebens-
U¦XPH]XȴQGHQ9RUDOOHPGLHLPPHU
intensiver werdende Landnutzung und der
damit verbundene Einsatz von Bioziden sind
hierfür verantwortlich, da zum Beispiel eine
ausreichende Nahrung wie Kleintiere, Würmer, Schnecken und Insekten in den letzten
Jahren und Jahrzehnten deutlich weniger
geworden ist.
Die Knoblauchkröte gehört laut Pilotstudie
„Klimawandel und Biologische Vielfalt in
Nordrhein-Westfalen“ zu den „potenziell
QHJDWLYEHHLQȵXVVWHQ$UWHQȊGXUFKGHQSURJnostizierten Klimawandel.
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Schutzmaßnahmen
Um das Aussterben der Knoblauchkröte im
Münsterland zu verhindern, wurde das ArWHQVFKXW]SURMHNW/Ζ)(1$7'(Ȍ6FKXW]
der Knoblauchkröte“ ins Leben gerufen.
QDQ]LHUXQJVLQVWUXPHQWHV/Ζ)(ȴQDQ]LHUW
An einigen Laichgewässern, an denen vor
Projektbeginn nur noch sehr wenige Knolauchkröten nachgewiesen werden konnten,
Optimierungsmaßnahmen in den Lebensräumen
Im Rahmen des Projektes werden zahlreiche
2SWLPLHUXQJVPD¡QDKPHQLQGHQ/DQGOHbensräumen und an den Gewässern sowie
Gewässerneuanlagen durchgeführt und
unter kontrollierter Haltung sogar Rettungszuchten realisiert.
Das Projekt hat eine Laufzeit von rund 4 Jahren und wird zu 50% aus Mitteln des EU-Fi-
14
wurden die Gewässerufer freigestellt, Wurzelstubben gerodet und lockerer Rohboden
JHVFKD΍HQ
So können sich die Kaulquappen wieder
HUIROJUHLFKHQWZLFNHOQXQGGLHDGXOWHQ7LHUH
geschützt und gut in den Boden eingraben.
In der Emsaue im Kreis Warendorf sind
in zwei extensiv genutzten Beweidungsgebieten fünf neue Gewässer
angelegt und die benachbarten
Landlebensräume für die Art u.a. durch
die Anlage von Sanddünen optimiert
worden.
In einem der Gebiete wurden drei
ehemalige Fischteiche hergerichtet.
Hier wurden Gehölze entfernt, Ufer
DEJHȵDFKWGLH*HZ¦VVHUDEJHȴVFKW
XQG0D¡QDKPHQHUJUL΍HQXPVLH
GDXHUKDIWȴVFKIUHL]XKDOWHQ
(LQHZHLWHUH3ȵHJHGHU*HZ¦VVHUVRZLHGDV2΍HQKDOWHQGHUVDQGLJHQ%Rdenbereiche erfolgt hier weitestgehend
durch die Heckrinder und Konikpferde.
Hierdurch wird langfristig das Überleben der Knoblauchkröte gesichert.
Hier werden ehemalige Fischteiche hergerichtet
Von den beschriebenen Maßnahmen
SURȴWLHUWQLFKWQXUGLH.QREODXFKNU¸WH
sondern auch andere Arten der Stillgewässer wie Laubfrosch, Kammmolch
oder Ringelnatter, die in den Gebieten
vorkommen. Vor allem für die beiden
genannten Amphibienarten stehen
nun weitere gut geeignete Laichgewässer zur Verfügung, die für eine
deutliche Förderung und Stabilisierung
der lokalen Populationen sorgen.
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5HWWXQJV]XFKWHQ
Zur Durchführung der Rettungszuchten
wurden zur Risikostreuung an zwei Standorten in Ennigerloh und Metelen Freilandterrarien errichtet und zahlreiche Wasserbecken
aufgebaut.
Nach dem Ablaichen in speziell hergerichteten etwa 6.000 Liter großen RundformbeFNHQZHUGHQGLH7LHUH]HLWQDKZLHGHULQLKUH
Ursprungsgewässer in die Natur entlassen.
In den ersten beiden Projektjahren wurden
Rundformbecken und Freilandterrarium in der Zuchtstation in Ennigerloh
Hier sollen Knoblauchkröten und nach Projektende auch weitere gefährdete Amphibienarten zu Naturschutzzwecken vermehrt
werden.
Für die Zucht wurden zu Projektbeginn an
den noch bekannten Standorten der Art
Fangzäune aufgebaut, um einige wenige,
GHUQRFKDQZDQGHUQGHQ7LHUHDE]XIDQJHQ
16
so über 28.000 kleine Knoblauchkröten aus
verschiedenen Gebieten erfolgreich aufgezogen, um sie anschließend als Kaulquappen
oder Jungkröten an geeigneten Standorten
wieder auszusetzen oder neu anzusiedeln.
+LHUEHJU¾QGHQVLHKR΍HQWOLFKLQGHQQ¦FKVten Jahren auch neue Populationen und
stabilisieren die alten Bestände.
0RQLWRULQJ
Um die Wirkung der durchgeführten
Maßnahmen zu erkennen und damit die
Ergebnisse zu kontrollieren und beurteilen
zu können, wird im Rahmen des Projektes
ein so genanntes Monitoring durchgeführt.
Geschlecht bestimmt und auch teilweise
IRWRJUDȴHUWXQGJHZRJHQXPVLHDQVFKOLHßend auf der anderen Seite des Zaunes
wieder frei zu lassen.
Alle Beobachtungen werden notiert, so dass
Hierfür werden beispielsweise Amphibienfangzäune aufgebaut und kontrolliert.
An den etwa 40 cm hoKHQ.XQVWVWR΍]¦XQHQ
werden in regelmäßigen Abständen (etwa
alle 8 bis 10 Meter) auf
beiden Seiten des Zaunes Eimer ebenerdig
in den Boden eingelassen.
An- oder auch abwandernde Knoblauchkröten laufen auf dem
Weg zum Laichgewässer
an diesem Zaun entlang.
Da sie den Zaun aufgrund einer schräg
stehenden (und im Projekt neu entwickelten) Dachkonstruktion nicht überklettern
können, fallen sie nach kurzer Zeit in einen
der Eimer hinein.
Die Eimer werden regelmäßig kontrolliert
und ein bis zweimal täglich geleert. Die
JHIDQJHQHQ7LHUHZHUGHQQDFK$UWXQG
Amphibienfangzaun mit Dachkonstruktion
sich eine genaue Dokumentation der am
*HZ¦VVHUDNWLYHQ7LHUH¾EHUGHQJHVDPWHQ
Fangzeitraum ergibt.
Neben der Fangmethode mit dem Zaun
werden auch nächtliche Besuche der Laichgewässer zur Paarungszeit durchgeführt,
um die rufenden paarungsbereiten Männchen zu erfassen.
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Kooperationspartner
'DV$UWHQVFKXW]SURMHNW/Ζ)(1$7
DE/348 „Schutz der Knoblauchkröte“ ist ein
innovatives Amphibienschutzprojekt, das
herkömmliche und erprobte Maßnahmen
ZLHGLH+HUVWHOOXQJRGHU2SWLPLHUXQJYRQ
Kleingewässern und Landlebensräumen mit
innovativen Methoden wie die Durchführung
von Rettungszuchten für bestandsbedrohte
Amphibienarten miteinander verbindet.
Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf unter
www.knoblauchkroetenschutz.de
Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit u.a. mit den Niederlanden trägt das
Projekt auch international zum Schutz der
Knoblauchkröte bei.
Wollen Sie mehr über die Knoblauchkröte
erfahren und helfen, dass die Knoblauchkröte im Münsterland überleben kann?
Naturschutzstation Münsterland
18
oder melden sich bei uns.
Bilder: A. Beulting, M. Bisping, Fotolia.de,
C. Göcking, F. Grawe, M. Held, K. Mantel,
N. Menke, J. Rodenkirchen, B. Stephan,
Karten: BFN, A. Mendt, N. Menke
Kontaktadressen:
Christian Göcking, Norbert Menke
NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V.
Haus Heidhorn
Westfalenstraße 490, 48165 Münster
7HOHIRQ
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Georg Kesse
Kreis Warendorf
Waldenburger Str. 2, 48231 Warendorf
7HOHIRQ
E-Mail: [email protected]
Arno Geiger
Landesamt für Natur,
Umwelt und Verbraucherschutz NRW
Leibnizstraße 10
45659 Recklinghausen
7HOHIRQ
3HWHU3DYORYLF1RUEHUW6WX΍
Kreis Borken
Burloer Str. 93, 46325 Borken
3HWHU3DYORYLF7HOHIRQ
E-Mail: [email protected]
1RUEHUW6WX΍7HOHIRQ
(0DLOQVWX΍#NUHLVERUNHQGH
E-Mail: [email protected]
19
LIFE11 NAT/DE/348
„Schutz der Knoblauchkröte“
:HLWHUHΖQIRUPDWLRQHQȴQGHQ6LHXQWHU
www.knoblauchkroetenschutz.de
Herunterladen