AUSGABE 36 / April / Mai 2017 SPIELZEIT DAS MAGAZIN DES LANDESTHEATERS IE IM SP LPLA N HEINRICH VON KLEIST DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN ODER DIE FEUERPROBE INSZENIERUNG JESSICA SONIA CREMER AUSSTATTUNG MATHIAS RÜMMLER MIT STEPHAN CLEMENS MARIE LUISA KERKHOFF ROBERT OSCHMANN Freunde LIEBE LESERINNEN UND LESER, VOM 19. BIS 28. MAI KOMMEN DIE BESTEN SCHAUSPIELPRODUKTIONEN NORDRHEIN-WESTFALENS NACH DETMOLD! DAS LANDESTHEATER DETMOLD WIRD DAS DIESJÄHRIGE NRW-THEATERTREFFEN AUSRICHTEN UND HAT UNTER DEM MOTTO »BEGEGNUNGEN« EIN VIELFÄLTIGES PROGRAMM ZUSAMMENGESTELLT. DAS PRINZIP JAGO Schauspiel Essen Foto: Birgit Hupfeld Felicia Zeller VORWORT bbe-Haus a r G jetzt im In dieser Ausgabe unseres Theatermagazins finden Sie nicht nur eine Übersicht über das Festival-Programm, wir möchten Ihnen auch einen der ­Sponsoren des NRWTheatertreffens vorstellen: Jörg Karlikowski, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold, hat sich die Zeit genommen, einige Fragen zum NRW-Theatertreffen und zur Aufgabe des Kultursponsorings zu beantworten. IE IM SP LPLA N Termine im März Di, 28.3. / Mi, 29.3., jeweils 19.30 Uhr, Grabbe-Haus Zusätzliche Termine im April: Mi, 12.4. / Fr, 28.4., jeweils 19.30 Uhr, Grabbe-Haus 2 Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets! Nach dem überaus erfolgreichen Tanzabend »Let’s Rock« wird ab dem 7. April eine neue Ballettproduktion unseren Spielplan erweitern: »Jahreszeiten4 – Short Silly Stories« von Richard Lowe verbindet in einem zweiteiligen Abend Tschaikowskis »Jahreszeiten« mit kurzen, humorvollen Episoden, die von Begegnungen unterschiedlichster Art erzählen. Ausgezeichnet mit dem Jugendliteratur­ preis, war Wolfgang Herrndorfs Bestseller »Tschick« im vergangenen Jahr das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen: ein moderner Literaturklassiker, der nun als mitreißende Bühnenadaption von Schauspieldirektor Martin Pfaff auch nach ­Detmold kommt! Die Premiere findet am 12. April im Jungen Theater KASCHLUPP! statt. Was man bei einem spontanen Roadtrip alles beachten sollte? Lesen Sie es nach! Wir haben die besten Reisetipps für Sie zusammengestellt. Silbrig schwebend und traumhaft schön: Bühnen- und Kostümbildner Michael Heinrich berichtet im Gespräch über seine Arbeit an Hans Werner Henzes Oper »Elegie für junge Liebende«, die ab dem 5. Mai in einer Inszenierung von Kay Metzger am Landestheater zu sehen sein wird. Tanzworkshops im Jungen ­T heater KASCHLUPP!, Gastspiele, Konzerte – Stöbern Sie in dieser Ausgabe unseres Theatermagazins und entdecken Sie das spannende und abwechslungsreiche Angebot des Landes­ theaters Detmold! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Blättern! Ihr Landestheater Detmold 3 NRW-THEATERTREFFEN 2017 IN DETMOLD KULTUR IST EIN STÜCK LEBENSQUALITÄT. GESPRÄCH MIT JÖRG KARLIKOWSKI, GESCHÄFTSFÜHRER DER STADTWERKE DETMOLD, ZUM SPONSORING DES NRW-THEATERTREFFENS 2017 Zum NRW-Theatertreffen sind unter dem Motto »Begegnungen« zehn herausragende Inszenierungen des Bundeslandes eingeladen. Als Detmolder Energieversorger fördern Sie das NRW-Theatertreffen 2017 und haben somit maßgeblich Anteil an der Austragung des Festivals in Detmold. Landesbrand Energie benötigen, um es in angemessener und gelungener Form, wie hier in Detmold präsentiert wird, auf die Bühne zu bringen. Vor vier Jahren haben wir »Il Trovatore«, eine wahrhaft dramatische Verwicklung um einen Bruderkampf, Macht und Liebe – energiegeladen, wenn ich so sagen darf, gefördert. Seit Anfang des Jahres sind Sie, Herr Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. Welche Bedeutung hat das Landestheater für Sie persönlich? Für mich persönlich trägt das Landestheater erheblich zum bunten Leben in ­Detmold bei. Ein facettenreiches Angebot lässt den Besucher Theater »hautnah« erleben. Mich persönlich faszinieren Aufführungen, bei denen die Dramatik und die Spannung im Fokus stehen. Und mit Spannung kennen wir uns als Energieversorger ja bestens aus. Was erwarten Sie vom NRW-Theatertreffen 2017 in Detmold? Die besten Inszenierungen aus ganz Nordrhein-Westfalen zu sehen. Vielen Dank! Welche besonderen Theaterbegegnungen konnten Sie in Detmold bereits erleben? Ich erinnere mich sehr gut, dass ich bereits als Kind die Aufführungen vom ­Weihnachtsmärchen sehr genossen habe. Was verbindet Ihr Unternehmen mit dem Landestheater Detmold? Kultur ist ein Stück Lebensqualität. Und gerade eine Stadt wie Detmold lebt von einer besonderen, kulturellen Szene. Das Landestheater ist ein überregional anerkannter Botschafter Detmolds. Wir haben als Detmolder Unternehmen ein Interesse daran, dass diese Stadt aktiv und attraktiv bleibt. Deshalb engagieren wir uns unter anderem für die Kultur in Detmold. Ebenso in den Bereichen Sport, Bildung und Soziales. Vielleicht darf ich es einmal so ausdrücken: Die Stadtwerke versorgen Detmold mit Energie. Und Energie ist weitaus mehr als Strom, Gas und Wärme. Was bedeutet Ihnen die Förderung dieses besonderen Kulturereignisses? Das NRW-Theatertreffen bietet attraktive, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Werke, die sowohl von den Akteuren als auch von den Unterstützern viel positive Gefördert von Mit freundlicher Unterstützung 3 Karten 05231 - 974 80 4 4 www.nrw-theatertreffen.de www.landestheater-detmold.de JEPHTHA BALLETT 4 JAHRESZEITEN LANDESTHEATER ANDERE SPIELSTÄTTEN LANDESTHEATER Fr 19 Do 19.00 25 ERÖFFNUNG: NRW-THEATERTREFFEN 2017 LANDESTHEATER DETMOLD THEATER AACHEN 18.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 19.30 / Premierenabo, Freitagsabo 3, Entdecker-Abo / 6-26 € 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 19.30 / DETMOLDER SOMMERTHEATER / 26 | 13 € DIE WAND (DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG) nach dem Roman von Marlen Haushofer ERÖFFNUNGSPREMIERE: AM STRAND DER WEITEN WELT von Simon Stephens anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion So 21 Mo 22 anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion 11.30 / FOYER-RESTAURANT / Eintritt frei KULTURPOLITISCHE BEGEGNUNGEN I: SEKTFRÜHSTÜCK Zum Thema Theater in ,postfaktischer’ Zeit: Politisierung, Traditionspflege oder Abendunterhaltung? BESUCHEN SIE DIE EINFÜHRUNGEN UND NACHGESPRÄCHE diskutieren u. a. Prof. Jens Roselt (Hildesheim) und ZU DEN VORSTELLUNGEN. Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann THEATER AN DER RUHR, MÜLHEIM 15.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 16.00 / Nachmittagsabo 1, Abo Ernst des Lebens / 6-26 € DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS: BÜRGERBÜHNE 17.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 18.00 / DETMOLDER SOMMERTHEATER / 8-26 € von Tennessee Williams frei nach William Shakespeare DIE GLASMENAGERIE EIN SOMMERNACHTSTRAUM anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion THEATER KREFELD UND MÖNCHENGLADBACH THEATER MÜNSTER 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 19.30 / Streiflichter 2 / 6-26 € KEIN SCHÖNER LAND (URAUFFÜHRUNG) von Lothar Kittstein und Hüseyin Michael Cirpici 10.00 / JUNGES THEATER KASCHLUPP! / 12 | 6 € Fr 26 11.30 / FOYER-RESTAURANT / Eintritt frei KULTURPOLITISCHE BEGEGNUNGEN II: FRÜHSCHOPPEN Zum Thema Spielen künftig Migranten, Laien und Profis für das Abo-Publikum: Für wen und mit wem macht Deutschland künftig Theater? diskutieren u.a. der Autor und Regisseur Nuran David Calis (München) und Schauspieldirektor Martin Pfaff Sa 27 GOLD! [5+] DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS SCHLOSSTHEATER MOERS 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 19.30 / DETMOLDER SOMMERTHEATER / 8-26 € anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion THEATER BIELEFELD 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im CAFE GOTHLAND 19.30 / GRABBE-HAUS / 16 | 8 € Ballett von Cathy Marston nach William Shakespeare von Nick Payne THEATER BIELEFELD 17.15 / WERKEINFÜHRUNG im CAFE GOTHLAND 18.00 / GRABBE-HAUS / 16 | 8 € Musiktheater für Kinder von Leonard Evers nach dem Märchen Der Fischer und seine Frau anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion THEATER AN DER RUHR, MÜLHEIM 24 anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion PEER GYNT So von Henrik Ibsen 28 anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion SCHAUSPIEL ESSEN DAS RHEINISCHE LANDESTHEATER NEUSS 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 19.30 / DETMOLDER SOMMERTHEATER Mittwochsabo 3 / 8-26 € anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion 17.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 18.00 / Freitagsabo 1 / 8-26 € DETMOLDER SOMMERTHEATER BILDER VON UNS (URAUFFÜHRUNG) von Thomas Melle 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER 19.30 / DETMOLDER SOMMERTHEATER / 8-26 € 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 19.30 / Mittwochsabo 1 + 2 / 6-26 € DAS PRINZIP JAGO (URAUFFÜHRUNG) nach Motiven aus Othello von William Shakespeare von Volker Lösch, Oliver Schmaering und Ulf Schmidt Mitarbeit: Vera Ring von Nick Payne THEATER BONN Musiktheater für Kinder von Sophie Kassies Mi KONSTELLATIONEN von Elfriede Jelinek SCHAF [4+] In Planung: Konzerte zum Theatertreffen mit Schnipo Schranke, Dirty Honkers, Me and My Drummer, Bordun Quintett, Fightball, Mary Ocher. anschließend NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion SCHAUSPIELHAUS BOCHUM 10.00 / JUNGES THEATER KASCHLUPP! 12 | 6 € Pop meets Theater! KONSTELLATIONEN 17.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 18.00 / Samstagsabo 3, Herzschmerzabo / 6-26 € DIE SCHUTZBEFOHLENEN / APPENDIX / CODA / EPILOG AUF DEM BODEN ZWEITEILIGER BALLETTABEND VON RICHARD LOWE ZUR MUSIK VON PETER TSCHAIKOWSKI, FRANZ SCHUBERT, ERIC SATIE, DAVE BRUBECK UND ANDEREN. von William Shakespeare MUSIKTHEATER IM REVIER, GELSENKIRCHEN HAMLET SHORT SILLY STORIES RICHARD III. 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 19.30 / Freitagsabo 2, Abo Dance & Swing / 8-40 € MUSIKTHEATER IM REVIER, GELSENKIRCHEN 23 AKTUELLES FESTIVALPROGRAMM: nrw-theatertreffen.de facebook.com/nrwtheatertreffen landestheater-detmold.de 18.45 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 19.30 / Wechselabo / 6-26 € WILLKOMMEN (URAUFFÜHRUNG) Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion Di ANDERE SPIELSTÄTTEN DETMOLDER SOMMERTHEATER, GRABBE-HAUS, JUNGES THEATER KASCHLUPP! DETMOLDER SOMMERTHEATER, GRABBE-HAUS, JUNGES THEATER KASCHLUPP! 11.30 / FOYER-RESTAURANT / Eintritt frei KULTURPOLITISCHE BEGEGNUNGEN III: KATERFRÜHSTÜCK Zum Thema Leere Kassen – leere Bühnen: Welche Zukunft hat das Theater in den Kommunen? diskutiert Intendant Kay Metzger mit Gesprächsgästen aus Kultur und Politik 18.00 / LANDESTHEATER DETMOLD PREISVERLEIHUNG NRW-THEATERTREFFEN 2017 THEATER HAGEN 17.15 / WERKEINFÜHRUNG im FOYER-RESTAURANT 18.00 / Sonntagsabo / 8-40 € BAUMEISTER SOLNESS von Henrik Ibsen TANZ-BEGEGNUNGEN Ein Abend mit dem balletthagen anschließend im FOYER-RESTAURANT NACHGESPRÄCH mit Beteiligten der Produktion DIE ABOS ZUM NRW-THEATERTREFFEN DAS BESTE AUS NRW - XXL: Mit dem XXL-Abo können Sie sechs Theatertreffen-Vorstellungen nach Wahl schauen – ganz einfach nach dem Scheck-Abo-Prinzip: Sie haben die Möglichkeit, über die sechs enthaltenen Schecks vollkommen frei zu verfügen. Haben Sie sich Stücke und Termine für den Einsatz der Schecks nach Ihren Prämissen ausgesucht, n ­ ehmen unsere Mitarbeiter Ihre Reservierungswünsche gern entgegen, mit freier Platzwahl nach Maßgabe des verfügbaren Kontingents. Preis: 90 € für 6 Schecks! DAS BESTE AUS NRW - L: Es fehlt Ihnen die Zeit, sechs Vorstellungen anzuschauen? Dann ist das Theatertreffen-Abo L mit vier Schecks genau das Richtige: Sie können entweder vier Vorstellungen alleine besuchen oder zwei zu zweit oder… Preis: 60 € für 4 Schecks! MITTEN INS HERZ: DAS SHAKESPEARE-ABO: 4x Shakespeare aus ganz NRW in einem Abo: Von Tragik bis Verzauberung, von Schauspiel bis Ballett – erleben Sie die vielfältigen Möglichkeiten, die Werke des Klassikers heute auf die Bühne zu bringen, und lassen Sie sich von den heftigen Gefühlen seiner Kunst treffen – mitten ins Herz! So 21.05.18.00 EIN SOMMERNACHTSTRAUM Do25.05.19.30RICHARD III. Fr 26.05. 19.30 HAMLET Mi 24.05.19.30 DAS PRINZIP JAGO (UA) Preis: 50 € für 4 Aufführungen! 6 Änderungen und Irrtümer vorbehalten TICKETS/PREISE SCHAUSPIEL Landestheater: Am Strand der weiten Welt, Die Glasmenagerie, Kein schöner Land, Das Prinzip Jago, Willkommen, Die Schutzbefohlenen/Appendix/Coda/Epilog auf dem Boden A: 26/13 € | B: 22/11 € | C: 16/8 € | D: 12/6 € Detmolder Sommertheater: Die Wand (26/13 €), Ein Sommernachtstraum, Baumeister Solness, Richard III., Bilder von uns, Peer Gynt A: 26/13 € | B: 22/11 € | C: 16/8 € Grabbe-Haus: Konstellationen 16/8 € TANZ Landestheater: Hamlet, TANZ-Begegnungen A: 40/20 € | B: 34/17 € | C: 28/14 € | D: 16/8 € MUSIKTHEATER FÜR KINDER Junges TheaterKASCHLUPP! Gold!, Schaf 12/6 € Bühnenbildentwurf: Petra Mollérus »Ich bin sehr in Stimmung, mich jetzt mit Klavierstücken zu beschäftigen«. Das antwortete Peter Iljitsch Tschaikowski Ende November 1875 dem Petersburger Verleger Nikolaj Bernhard. Dieser hatte die reizvolle Idee, in seiner Zeitschrift »Nouvelliste« jeden Monat ein passendes Charakterstück zu veröffent­lichen. Die konkreten Titel sowie kleine Verse bekannter russischer Dichter wie Alexander Puschkin, Leo Tolstoi oder Appolon Maikow gab er als Vorlage, vielleicht wurden die Zitate aber auch erst später mit der Musik verbunden. Tschaikowski komponierte ab Januar 1876 nach und nach zwölf Werke für die Ausgaben der Zeitschrift. Exklusiv für Abonnenten publizierte der Verlag noch im selben Jahr eine mit pittoresken ­Kupferstichen geschmückte Gesamtausgabe aller zwölf »Morceaux caractéristiques« (Charakterstücke) unter dem Titel »Die Jahreszeiten«. Sie ­bilden ein umfangreiches Werk von ca. 40 Minuten Spielzeit. Tatsächlich sind die »Jahreszeiten« ein im Konzertsaal selten gespieltes Werk. Zu Unrecht, denn Tschaikowski erfasst einfallsreich typische Szenen der jeweiligen Monate, um den Jahresverlauf klanglich zu illustrieren. Er kreiert jeweils passende musikalische Stimmungen: So bringt er im »Mai« die Atmosphäre einer sternenklaren romantischen Frühlingsnacht zum Klingen und im »September« wird der Hörer Zeuge einer Jagd. Richard Lowes Choreografie führt mit Sentiment, Melancholie und Humor Tschaikowskis Musik, die Poesie der russischen Dichter und den Tanz seines Ensembles zu einer spannungsvollen Einheit zusammen. Die Welt des Tanzes – Rhythmus, Plastizität, Körperausdruck, Magie der Gestik, alles was wir im Überfluss in den Balletten Tschaikowskis »Schwanensee«, »Dornröschen« und »Nussknacker« finden – entsteht vor uns als ein Mikrokosmos in einer Vielzahl von kleinen Stücken, die wie Miniaturballette anmuten. Das Bühnenbild von Petra Mollérus nimmt die 12 Monate des Klavierzyklus auf. Im Mittelpunkt des Raumes ist ein großer Kirschbaum im Wechsel der Jahreszeiten zu sehen, die fließenden Stoffe der Kostüme werden das Poetische in Musik und neoklassischer Choreografie bedienen. Der Flügel, an dem Ruslana Pavlovska-Holowko diesen Ballettabend begleitet, wird präsent in der Mitte der Bühne unter dem Baum erklingen und so werden sich Szene und Musik zur Einheit verbinden. Auch der zweite Teil des Abends mit Werken von Schubert, Satie, Brubeck und anderen wird von Ruslana ­Pavlovska–Holowko am Flügel begleitet. Short Silly Stories – kleine, vergnügliche und verrückte Geschichten – erzählen von Menschen, die es auf der Suche nach Entspannung und Unterhaltung in eine Piano-Bar treibt. Es sind Begegnungen unterschiedlichster Typen und Charaktere. Da begegnet das 7 It-Girl dem Nerd, das Gothik-Mädchen dem Banker und die Sekretärin ärgert sich über den Zuhälter. Ein Mikrokosmos verrückter Typen, die mit all ihren Launen und Marotten diesen Tanzabend zu vergnüglicher Unterhaltung machen. Elisabeth Wirtz JAHRESZEITEN⁴ – SHORT SILLY STORIES BALLETT VON RICHARD LOWE ZUR MUSIK VON PETER TSCHAIKOWSKI Choreografie: Richard Lowe Ausstattung: Petra Mollérus Mit: Marc Balló y Cateura, Karina Campos Saba, Gaëtan Chailly, Carolin Lusken, Keegan Raven May, Gisela de Paz Solvas, Jérôme Peytour, Charline Pinxteren-Dujardin, Narcís Subatella Sánchez Am Flügel: Ruslana Pavlovska–Holowko EINFÜHRUNGSMATINEE: Sonntag, 2. April 2017, 18.00 Uhr, Detmolder Sommertheater PREMIERE: Freitag, 7. April 2017, 19.30 Uhr, Landestheater VORSTELLUNGEN: Mi, 12.4./ Sa, 22.4./ So, 23.4./ Di, 25.4./ Fr, 28.4./ So, 30.4./ Mi, 21.6.2017 JUNGES THEATER KASCHLUPP! IM S TSCHICK PLA L E I P N AM 12. APRIL 2017 FEIERT DIE BÜHNENADAPTION VON WOLFGANG HERRNDORFS BESTSELLERROMAN »TSCHICK« IM JUNGEN THEATER KASCHLUPP! PREMIERE. Regie führt der Schauspieldirektor Martin Pfaff und wirbelt auf seinem rasanten Roadtrip ordentlich Staub auf: Die Außenseiter Tschick, Maik und Isa nehmen ihr Glück selbst in die Hand und entfliehen der grauen Realität über die Sandpisten Richtung Walachai. Die wahrscheinlich beste Geschichte zum Thema Freundschaft, die je erzählt wurde. Tschick und Maiks »LANDKARTEN SIND FÜR MUSCHIS« Travelguide für den ultimativen Roadtrip Hightech-Navis, Google Maps, Der große Straßenatlas 1998 – völlig egal: Wenn man in den Urlaub fährt, braucht man keine Landkarten. Punkt. Und wenn man richtig geilen Urlauben machen will, schon gar nicht. Denn die Walachai oder die Pampa sind eh nicht auf den Straßenkarten eingezeichnet. Genausowenig wie die Abkürzung über die Sandpiste. Oder zum »Norma«. Und dann könnte es passieren, dass man einen großen Teller Risi-Pisi verpasst. Sei kein Angsthase! Manchmal muss man sich für eine Flasche Limonade die Lebensgeschichte von einem schießwütigen Alt-Nazi mit Gewehr anhören, für eine Schale Nachtisch eine Wissenslücke eingestehen oder bei einem Unwetter warten, bis es aufgehört hat. Denn nach Regen kommt Sonnenschein. Ist so. Die besten Leute lernt man aus Zufall kennen. Manchmal sogar mitten auf einem Schrottplatz. Pass in Physik auf. Kein Witz jetzt. Das Schlimmste, was einem auf einem Roadtrip passieren kann? Das verheißungsvolle Piepen der Tankanzeige. Wenn du in deinem Geldbeutel nur einen verknitterten Schülerausweis, dein Pfadfinderabzeichen und das Foto deines M ­ eerschweinchens findest – dann bist du sehr wahrscheinlich nicht alt genug, um mal eben an der nächsten Tankstelle vollzutanken. Dann hilft dir nur eines: ein Schlauch und die Physikstunde, in der das mit der Gravitation und dem Unterdruck dran war. Das Sprichwort gibt es nicht umsonst. Zu zweit kann man die coolsten Sachen erleben. Keine ätzenden Diskussionen. Zu dritt wird alles nur komplizierter. Besonders, wenn der Dritte eine Frau ist. Und noch schlimmer wird es, wenn die Frau dann auch noch knutschen will und scheiße singt – aber eigentlich ganz gut aussieht… Wenn du kein Auto hast… …und du eins › leihen» musst, dann sei besser unter 14! TSCHICK NACH DEM ROMAN VON WOLFGANG HERRNDORF Inszenierung: Martin Pfaff Bühne: Tessa-Veronika Janus Kostüme: Tatiana Tarwitz Mit: Thomas Ehrlichmann, Wenja Imlau, Adrian Thomser HEINRICH VON KLEIST DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN PREMIERE: Mittwoch, 12. April, 19.30 Uhr, Junges Theater KASCHLUPP! VORSTELLUNGEN: Do, 20.4./ Fr, 21.4./ So, 23.4./ Mi, 26.4./ Fr, 28.4./ Sa, 29.4./ Di, 2.5./ Mi, 3.5./ Sa, 6.5./ Mo, 29.5./ Di, 30.5./ Mi, 31.5./ Di, 13.6.2017 ODER DIE FEUERPROBE Drei mentale Grenzgänger, am seelischen Abgrund balancierend, stehen im Mittelpunkt einer kruden Mischung aus Schauergeschichte, Ritterroman und poetischen Traumvisionen. Am Freitagabend hat das Stück »Käthchen von Heilbronn« eine gefeierte Premiere erlebt. Intendant Kay Metzger und Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann haben das Bühnenwerk von Heinrich von Kleist rigoros von sämtlichen Nebensträngen befreit und auf knapp drei Stunden Spieldauer gekürzt. Lippische Landes-Zeitung 8 9 ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE Bühnenbildentwurf: Michael Heinrich SILBRIG SCHWEBEND UND TRAUMHAFT SCHÖN HANS WERNER HENZES DREIAKTIGE, 1961 IN SCHWETZINGEN URAUFGEFÜHRTE OPER »ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE« DREHT SICH UM EINE ZENTRALE FIGUR: DEN DICHTER GREGOR MITTENHOFER, DER DIE MENSCHEN, DIE IHN UMGEBEN, SKRUPELLOS ALS INSPIRATIONSQUELLE FÜR SEINE ARBEITEN AUSBEUTET. DAS ZEIGT SICH AUCH BEI SEINEM NEUESTEN WERK, EINER ELEGIE MIT DEM TITEL »DIE JUNGEN LIEBENDEN«. Dabei kommen ihm die beiden Verliebten Toni und Elisabeth gerade gelegen. Aus Eigeninteresse und künstlerischer Egomanie stellt Mittenhofer die beiden vor die lebensgefährliche Aufgabe, eine Bergblume vom Hammerhorn zu pflücken. Durch das Zusammenspiel ­ unterschiedlicher Klangfarben, der Konzentration auf wenige Charaktere und der Bergwelt als Ort extremer psychologischer Gegebenheiten entsteht in Henzes Oper eine einzigartige Atmosphäre zwischen Schönheit und Kälte. Der Bühnen- und Kostümbildner Michael Heinrich berichtet im Gespräch über seine Arbeit an Hans Werner Henzes »Elegie für junge Liebende«, die in einer Inszenierung von Kay Metzger am 29. April in Gütersloh Premiere feiert und ab 5. Mai am Landestheater zu sehen sein wird. Wie haben Sie sich zu Beginn diesem Stoff genähert? Den besten Eindruck zu Struktur, Inhalt und Atmosphäre des Werkes gibt mir stets das Hören der Oper bei parallelem Lesen des Librettos. Auch wenn für den Zuschauer der Text beim Musiktheatererlebnis vielleicht eher durch die Ästhetik der Musik, der Figurenbewegung und des atmosphärischen Raumes an den Rand gedrängt ist, stellenweise sogar unverständlich ist, steht der Text des Librettos und die gestalterischen Ableitungen daraus für mich als Grundlage der Figuren­ psychologie zusammen mit der Musik an erster Stelle. Welche Aspekte haben Sie daran am meisten interessiert und welche haben Sie in Ihrem Bühnen- und Kostümbild sichtbar aufgegriffen? 10 Ich war zunächst überrascht und begeistert über die Ähnlichkeit des Textes mit naturalistischen Dramen, über den Detailreichtum der verbalen Kommunikation und über die Schlüssigkeit der dramaturgischen Konstruktion. Henzes Musik wiederum, die ich teils als sehr scharfgeschliffen und jäh, teils als silbrig schwebend wahrgenommen habe, nimmt nicht nur in vielen Details, sondern auch gesamtatmosphärisch engen Bezug zum Topos Vereisung/Gletscher, aber auch zur unheilschwangeren Mehrschichtigkeit vieler Dialoge. Das psychologische Grundmotiv schien mir, die Dialektik des blühenden, jugendfrischen und arglosen Lebens einerseits und der verdorrten, ja geradezu pathologischen Egomanie andererseits zu sein, die dieses Leben verrät, benutzt, sich einverleibt und gleichzeitig tötet. Diese Dialektik ist im Bühnenbild durch das Zerbrochensein der menschlichen Behausung und ihres Ausgeliefertseins an die schöne, doch gnadenlose und kalte Übermenschlichkeit der Bergwelt visuell codiert. Wie geht die Ausstattung auf die einzelnen Figuren ein? Das Bühnenbild nimmt zunächst Bezug auf dialektische Grundgestalten der Dynamik des gesamten Figurengeflechts, insbesondere auf das Verhältnis Innen/Außen sowie Wärme/Kälte, und zwar beides sowohl topologisch als auch psychologisch gedeutet. Den konkretesten Bezug zu einer Einzelfigur stellt vielleicht das Adlermotiv auf der stehengebliebenen Wanduhr und im Oberlicht der Eingangstür dar: Es ist Symbol des Herrschaftsanspruches der Hauptfigur Mittenhofer, dessen Wille selbst über Zeit, Leben und Tod gebieten möchte. Wie entstand aus der Zusammenarbeit mit der Regie, in diesem Fall Kay Metzger, das Grundkonzept für Bühne und Kostüm? Herr Metzger und ich entwickeln zunächst gemeinsam eine Sichtweise zu den Figurenpsychologien und den situativen Hauptentwicklungen, die sich durch die psychischen Dynamiken der Figuren ergeben. Die dazu passende ästhetische Semantik entsteht dann meist wie von selbst, wird in der Folge atmosphärisch und symbolisch angereichert und präzisiert und funktional angepasst. Ich erlebe die Zusammenarbeit mit Herrn Metzger stets als einen höchst inspirierenden Dialog, der von Leichtigkeit, Tiefe und gegenseitigem Verständnis gleichermaßen geprägt ist. Welche Herausforderungen haben sich Ihnen in der Entwicklung des Bühnen- und Kostümbilds gestellt? Die spezifische Herausforderung für mich war bei diesem Stück, nicht in die Falle des Naturalismus zu gehen und den Anweisungen des Librettos brav zu folgen. Vielmehr wollte ich einerseits behutsam diesen Naturalismus bedienen, ihn aber andererseits verdichtend überhöhen, um ihn durch die gewonnene Symbolhaftigkeit auch zu einem psychischen Raum zu machen. So gingen dem endgültigen Entwurf illustrativ-naturalistische Vorentwürfe voraus, die dann »erwachsen« geworden sind. ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE Welche Atmosphäre wollen Sie mit Ihrem Bühnenbild schaffen? Die surreale Vermischung von eigentlich realem Innenraum und ebensolchem Außenraum soll eine traumartige Enthobenheit des Geschehens erzeugen, die den Raum als Ganzes letztlich von der Funktion einer naturalistischen Abbildung löst und den Betrachter zu einem schwebend-beobachtenden Träumenden macht. Im Traum vermischen sich reale Milieus und decken dadurch häufig verborgene, psychische Bedeutungsverwandtschaften zwischen realen Erscheinungen auf. Und: Bei aller Zwiespältigkeit des im Stück vorgeführten Schönheitsbegriffs und der Opfer, die ihm gebracht werden, soll der Zuschauer genau diese Schönheit auch sehen können und damit den Zwiespalt zwischen Schönheit und Kälte als Frage mit nach Hause nehmen. EINFÜHRUNGSMATINEE: Sonntag, 23. April 2017, 11.30 Uhr, Ressource, Allee 11 Das Gespräch führte Andreea Geletu 11 OPER IN DREI AKTEN VON HANS WERNER HENZE Musikalische Leitung: Lutz Rademacher Inszenierung: Kay Metzger Ausstattung: Michael Heinrich Mit: Eva Bernard, Katharina von Bülow, Stephen Chambers, Andreas Jören, Kirsten Labonte, Robert Oschmann, Michael Zehe Symphonisches Orchester und Statisterie des Landestheaters Detmold PREMIEREN: Samstag, 29. April 2017, 19.30 Uhr, Theater Gütersloh Freitag, 5. Mai 2017, 19.30 Uhr, Landestheater Vorstellungen: Do, 11.5./ Fr, 9.6.2017 In Kooperation mit dem Theater Gütersloh wikipedia ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE JUNGES THEATER KASCHLUPP! THEATERFREUNDE KOMMT VORBEI - FÜR EIN VIELFÄLTIGES THEATERLEBEN BEI UNS WIRD GETANZT! DER VEREIN DER »THEATERFREUNDE« Foto: Schmidtpott TANZWORKSHOPS FÜR KINDER UND JUGENDLICHE IM JUNGEN THEATER KASCHLUPP! Für ein starkes Landestheater: »Theaterfreunde«-Vorsitzender Jürgen Wannhoff (Mitte) mit seinen Stellvertretern Rolf Wieneke (links) und Andreas Trotz. Let's Rock Der Ausdruck mit dem Körper bietet besonders jungen Menschen einen Zugang zu Texten, Situationen und Beziehungen. Bei unserer diesjährigen Speed-Art-Veranstaltung, bei der Schülerinnen und Schülern kurze Ausschnitte aus aktuellen Produktionen gezeigt wurden, war das Ballett wieder ganz hoch im Kurs. Bei Jungen und bei Mädchen. Freie Assoziation, statt langer Erklärungen – Das kommt gut an! Darauf haben wir reagiert und bieten neu in dieser Spielzeit Tanzworkshops an, geleitet vom Choreografen und Tänzer Gaëtan Chailly. Gaëtan ist vielen sicherlich bekannt durch seine Rollen als David Bowie in »Let’s Rock« oder als Stiefmutter in »Cinderella«. Auch für »Der Junge mit dem Koffer« entwickelte er – zusammen mit der Regie und den Schauspielern - eigene, ausdrucksstarke Choreografien. Der erste Tanzworkshop für Jugendliche »Let’s Rock« fand bereits im Oktober an einem Wochenende statt. Nun steht der zweite Workshop »Modern Dance« vor der Tür: In den Osterferien vom 18.-21. April können Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren die ersten Schritte des Modern Dance lernen und gemeinsam mit Gaëtan Chailly kurze Choreografien entwickeln. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, denn Lust an der Bewegung und gute Laune stehen an erster Stelle. 12 Die Kleinen zwischen 6 und 9 Jahren können sich am 7. Mai in dem Tanzworkshop »Tanz der Insekten« ausprobieren. Gaëtan zeigt wie Schmetterlinge tanzen, wie Spinnen kriechen oder wie eine Raupe krabbelt. Auch hierfür ist nur bequeme Kleidung erforderlich. Anmeldung und Information unter 0 52 31 – 30 28 977 oder [email protected] Wir freuen uns auf Euch! Der Verein der Theaterfreunde sieht seine Aufgabe nicht nur darin, herausragende Produktionen sowie das Kinder- und Jugendtheater finanziell zu unterstützen. Er versteht sich auch als Fürsprecher der Reisebühne, wenn es, wie gerade wieder einmal, um die finanziellen Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre geht. Zwar sind die direkten Einflussmöglichkeiten relativ gering, doch verdeutlicht die Tatsache, dass dem Verein deutlich mehr als 600 Mitglieder angehören, wie sehr Lippe hinter »seinem« Theater steht. Das sollte seinen Eindruck in Düsseldorf nicht verfehlen. Es sind ja beileibe nicht nur die großen Stücke, die das Theater­leben – und damit das kulturelle Leben – in unserer Region prägen. Gerade auch in den weniger spektakulären Produktionen, auf der Bühne im Grabbe-Haus etwa, spiegelt sich die ganze Vielfalt des Angebots wider. Und das hohe Engagement der Ensemblemitglieder sowie aller anderen ­Mitarbeiter/innen des Theaters wird hier besonders deutlich. Die »Theaterfreunde« freuen sich auf ein Programm, das neben Bewährtem auch Überraschendes bietet, neben beliebten Stücken auch unbekannte, neben jungem Theater auch solches, das die ältere Generation anspricht. Damit dies auch in Zukunft in allen Sparten möglich ist, hat der Vorstand der Theaterfreunde im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs des Intendanten an das Land NRW und alle Gesellschafter des Theaters appelliert, keine finanziellen Abstriche an der Theaterfinanzierung vorzunehmen. Der Förderverein verspricht, auch in Zukunft das ihm ­Mögliche zu tun, diesen kulturellen Leuchtturm weit in die Region hinein strahlen zu lassen. Euer Junges Theater KASCHLUPP!-Team Grit und Charlotte. 13 GASTSPIEL SONNTAG, 2. APRIL 2017, 18 UHR, LANDESTHEATER EMMI & WILLNOWSKY Emmi und Willnowsky sind wie ein schlimmer Unfall: Es ist schlimm, aber man möchte trotzdem immer wieder hinsehen! Seit über 20 Jahren zünden Emmi und Willnowsky ein Feuerwerk der Lachsalven auf dem Schlachtfeld ihrer turbulenten Ehe. »Ja, wir sind verheiratet, aber ich mache keinen Gebrauch davon!«, so stellt Frau Emmi sich und ihren Mann Herrn Willnowsky gerne vor. Auch 2017 ist Deutschlands beliebtestes Comedy-Paar wieder garstig, gut gelaunt und bitterböse unterwegs. »Ihre Art der Unterhaltung ist so unterirdisch peinlich, dass man schon wieder darüber lachen kann. Die beiden haben den schlechten Geschmack zur Kunstgattung erhoben. Mit schrägen Liedern, schrillen Sketchen und absolut miesen Witzen!«, so können Sie sich auf einen irrwitzigen Abend freuen und werden der Kritikerin der Berliner Morgenpost zustimmen. Nutzen Sie also die Chance auf diesen wahnwitzigen Abend in der Region mit dem Kolchosen-Komiker und seiner Blitzkrieg-Britney. EXTRAS SONNTAG, 30. APRIL, 18 UHR, GRABBE-HAUS CHAPEAU! »IN RESIDENCE« FOLGE 2: TANZ IN DEN MAI In der zweiten Folge von »In Residence« können Sie Conny, Lotta, Dennis und ihre Special-Guests wieder in ihrer WG besuchen. Wie auch schon letztes Mal erwartet Sie ein Abend, der Ihre Sehgewohnheiten herausfordern und ein im wahrsten Sinne des Wortes bewegendes Programm bieten wird. Manche zelebrieren den Tanz in den Mai mit Maibaum und Bowle, andere fahren zum Randalieren nach Berlin, wieder andere ergeben sich dem erotisierenden Zauber einer wilden Walpurgisnacht. Auch in der Bruchstraße herrscht eine komische Stimmung. Die WG schwankt zwischen Frühlingserwachen und Revolutionsgebaren. Maibaum: Ja oder nein? Beziehung: Ja oder nein? Auf die Barrikaden: Ja oder nein? Schnaps: Ja oder nein? Mit: Hubertus Brandt, Wenja Imlau, Marie Luisa Kerkhoff, Lukas Schrenk, Nicola Schubert, Karoline Stegemann u.a. ZARAH 47 – SONNTAG, 9. APRIL, 11.30 UHR, SCHLOSSKAPELLE KAMMERKONZERT: ZEITENSPRÜNGE Musikalische Sprünge durch die Zeit: Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Jahrhunderte mit Kompositionen für mehrere Flöten und lauschen Sie den Interpretationen der Ensemblemitglieder des Symphonischen Orchesters. Mit mittelalterlicher Literatur Hildegard von Bingens, Joseph Bodin de Boismotiers und Bachs aus der Barockzeit Impressum: Theaterzeitung des Landestheaters Detmold. Erscheint fünf mal pro S­ pielzeit als Beilage der ­Lippischen Landes-Zeitung Herausgeber: Landestheater ­Detmold, Spielzeit 2016/2017 Intendant Kay Metzger, ­Redaktion: ­Dramaturgie, Fotos: Birgit Hupfeld, Bochum (S. 3,12), Jochen Quast, Bad Bevensen (Titel, U2, S. 8-9) Marie Johannsen (U3), Kerstin Schomburg, Hamburg (U3, Zarah) Grafik: Michael Hahn, Hamburg DAS TOTALE LIED und einem Ausflug ins 20. Jahrhundert mit Werken von Casterède, Ferroud und Hindemith, erwartet Sie in der Schlosskapelle eine musikalische Zeitreise in ganz besonderem Ambiente. MUSICAL-SOLO VON PETER LUND Vorstellungen im April und Mai: So, 2.4, 18 Uhr / Sa, 8.4., 19.30 Uhr / Sa, 22.4., 19.30 Uhr / So, 23.4., 18 Uhr / Fr, 12.5., 19.30 Uhr / So, 14.5., 18 Uhr, Grabbe-Haus Mit: Mechthild Braun, Gabriele Bertolini, Horst Kreidler Herstellung: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Anzeigenleitung: Ralf Büschemann, ­Christian Erfkamp Anzeigenverkaufsleitung: Christian Erfkamp, Tel: 05231 911-0, E-Mail: [email protected] Druck: ­Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Tel. 05231 911-0, E-Mail: [email protected] / Auflage: 60 000 Erscheinungstermin: 25. März 2017 Titel: Das Käthchen von Heilbronn, Nicola Schubert EIN STARKER VEREIN FÜR EIN STARKES ­THEATER. DER FÖRDERVEREIN THEATERFREUNDE E.V. UNTERSTÜTZT DAS L ­ ANDESTHEATER DETMOLD MIT VIELFÄLTIGEN AKTIVITÄTEN — WERDEN SIE MITGLIED! GEFÖRDERT DURCH DAS 14 www.theaterfreunde-detmold.de 15