LGÖ Ks Ph 12 2-stündig Schuljahr 2016/2017 Zusammenfassung: Elektromagnetische Schwingungen und Wellen Inhaltsverzeichnis Elektromagnetische Schwingungen ................................................................................................... 1 Elektromagnetische Wellen ................................................................................................................ 2 Elektromagnetische Schwingungen Ein elektromagnetischer Schwingkreis besteht aus einem Kondensator der Kapazität C und einer Spule der Induktivität L. In der gezeichneten Schalterstellung wird der Kondensator aufgeladen. I Nach dem Umlegen des Schalters beginnt der Kondensator, sich über die Spule zu entladen. Die Selbstinduktion der Spule wirkt der Zunahme der Stromstärke entgegen, sodass sich der KondenL C U U0 sator nicht schlagartig entlädt. Die Stromstärke ist am größten, wenn der Kondensator gerade entladen ist. Jetzt wirkt die Selbstinduktion der Spule der Abnahme der Stromstärke entgegen, sodass der Strom weiterfließt. Dadurch lädt sich der Kondensator mit umgekehrtem Vorzeichen wieder auf. Betrachtet man die Spule als ideal, sodass keine Energie verloren geht, dann liegt schließlich am Kondensator wieder dieselbe Spannung wie zu Beginn, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Nun wiederholt sich der ganze Vorgang mit umgekehrtem Vorzeichen, bis wieder der Ausgangszustand erreicht ist. Bei einer solchen elektromagnetischen Schwingung pendelt die Energie E periodisch zwischen dem elektrischen Feld des Kondensators und dem Magnetfeld der Spule hin und her. Liegt am Konden , dann fließt kein Strom, und es gilt sator die maximale Spannung U 1 2 Emag = 0 und = E E = CU . el 2 Ist der Kondensator gerade entladen, dann ist die Stromstärke maximal, und es gilt 1 2 Eel = 0 und = E E = LI . mag 2 Wir betrachten nur ungedämpfte Schwingungen, d. h. wir nehmen stets an, dass keine Energie verloren geht. Dann gilt nach dem Energieerhaltungssatz: 1 2 1 2 CU = LI . 2 2 Eine Formel für die Schwingungsdauer einer elektromagnetischen Schwingung erhält man durch einen Vergleich mit einer mechanischen Schwingung: Mechanische Schwingung: Ein Körper der Masse m an einer Feder mit der Federkonstanten D schwingt mit der Periodendauer m . T = 2π D Elektromagnetische Schwingung: Ein Schwingkreis aus einem Kondensator der Kapazität C und einer Spule der Induktivität L schwingt mit der Periodendauer T = ?. Ist der Körper aus der Gleichgewichtslage ausgelenkt, dann bewirkt die Auslenkung s die Rückstellkraft F. Ist der Kondensator geladen, dann bewirkt die Ladung Q die Spannung U. zus_elektromagnetischeschwingungenundwellen 1/3 LGÖ Ks Ph 12 2-stündig Schuljahr 2016/2017 s = Q F = U F U = s Q 1 D = C Beim Durchgang durch die Gleichgewichtslage Ist der Kondensator entladen, dann bewirkt die bewirkt die (Trägheit der) Masse m, dass sich (Selbstinduktion der Spule mit der) Induktivider Körper weiterbewegt. tät L , dass der Strom weiterfließt. m=L m L = π 2π 2= 2π LC 1 D C Thomson’sche Schwingungsgleichung: Ein ungedämpfter Schwingkreis aus einem Kondensator der Kapazität C und einer Spule der Induktivität L schwingt mit der Periodendauer T = 2π LC . L C Elektromagnetische Wellen Ein gerades Stück Draht geeigneter Länge in der Nähe der Spule eines mit hoher Frequenz schwingenden elektromagnetischen Schwingkreises wirkt als Hertz’scher Dipol, d. h. in der Umgebung des Dipols ist ein elektrisches Wechselfeld (am stärksten in der Umgebung der Dipolenden) und ein magnetisches Wechselfeld (am stärksten in der Umgebung der Dipolmitte): t= t = 0: T : 4 E t= B 3 t= T: 4 T : 2 E B Ein sich änderndes Magnetfeld erzeugt ein elektrisches Wirbelfeld, d. h. die elektrischen Feldlinien verlaufen kreisförmig um die Magnetfeldlinien. Die Richtung der elektrischen Feldlinien soll hier nicht begründet werden. Ein anwachsendes Magnetfeld erzeugt folgendes elektrische Feld: B E zus_elektromagnetischeschwingungenundwellen 2/3 LGÖ Ks Ph 12 2-stündig Schuljahr 2016/2017 Umgekehrt erzeugt ein sich änderndes elektrisches Feld ein magnetisches Wirbelfeld, d. h. die magnetischen Feldlinien verlaufen kreisförmig um die elektrischen Feldlinien. Die Richtung der Magnetfeldlinien soll hier nicht begründet werden. Ein anwachsendes elektrisches Feld erzeugt folgendes Magnetfeld: E B Das von einem schwingenden Hertz’schen Dipol erzeugte sich ändernde elektrische Feld erzeugt ein sich änderndes Magnetfeld. Dieses erzeugt wiederum ein sich änderndes elektrisches Feld usw.: Eine elektromagnetische Welle breitet sich aus. Man zeigt experimentell, dass elektromagnetische Wellen Transversalwellen sind, d. h. die elektrischen und die magnetischen Feldlinien verlaufen orthogonal zur Ausbreitungsrichtung (und sind orthogonal zueinander). Wie jede fortschreitende Welle transportiert eine elektromagnetische Welle Energie. Trifft eine elektromagnetische Welle auf eine Metallwand, dann wird sie (zu einem erheblichen Teil) reflektiert, und vor der Wand bildet sich eine stehende Welle mit Knoten und Bäuchen der elektrischen Feldstärke. Hat die Welle die Wellenlänge λ, dann haben (wie bei einer mechanischen Welle) zwei benachbarte Knoten den Abstand λ . Durch Ausmessen der Abstände der Knoten kann 2 man experimentell die Wellenlänge λ bestimmen. Kennt man die Frequenz f der elektromagnetischen Welle, dann kann man ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit c berechnen; wie bei einer mechanische Welle gilt c = λ = λf . T Experimente ergeben, dass sich alle elektromagnetischen Wellen unabhängig von ihrer Frequenz im Vakuum (und näherungsweise in Luft) mit derselben Geschwindigkeit ausbreiten, nämlich mit der Lichtgeschwindigkeit. Das liegt daran, dass auch Licht eine elektromagnetische Welle ist. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer elektromagnetischen Welle im Vakuum kann man berechnen: Ohne Herleitung: Elektromagnetische Wellen breiten sich im Vakuum mit der Geschwindigkeit 1 1 m c= ≈ ≈ 3, 00 ⋅ 108 s ε 0 m0 F Vs 8,8542 ⋅ 10−12 ⋅ 1, 2566 ⋅ 10−6 m Am aus, also mit der Lichtgeschwindigkeit m km c= 3, 00 ⋅ 108 300 000 = . s s zus_elektromagnetischeschwingungenundwellen 3/3