Umwelt + Klimakompass

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Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
Umwelt + Klimakompass
Die Charakteristik der Energie Flüssiggas
Umweltrelevante Eigenschaften im Hinblick auf CO2 und lokale Luftqualität
1. Die Energie
Flüssiggas ist eine schadstoffarme Energie mit hohem Heizwert und Reinheitsgrad,
die traditionell weltweit zur Energieversorgung beiträgt. Der Bedarf in Europa wird
zu etwa 60 Prozent aus natürlichen Quellen bei der Erdgas- und Rohölförderung,
maßgeblich auch durch Förderung in der Nordsee, gedeckt. Der übrige Anteil dieser natürlichen Energie wird in inländischen Raffinerien gewonnen. Er entsteht bei
einer effizienten Rohölverarbeitung im Rahmen der Koppelproduktion.
Die Verfügbarkeit von Flüssiggas steigt weltweit an. Daraus resultiert eine weiterhin
hohe Versorgungssicherheit.
2. Der CO2 - Footprint von Flüssiggas
Treibhausgasemissionen gelten als potenzielle Verursacher der globalen Erwärmung. Der Begriff CO2-Footprint wird heute zur Beschreibung des globalen
Erwärmungspotenzials (GWP) eines Produkts oder einer Dienstleistung verwendet.
Mit dem GWP für Gas wird der Einfluss des betreffenden Gases auf die globale
Erwärmung im Verhältnis zu einer äquivalenten Einheit Kohlendioxid bezeichnet.
Die GWPs für atmosphärische Gase werden vom IPCC (Intergovernmental Panel
of Climate Change/Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaveränderungen/kurz:
Weltklimarat) im Kontext der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen festgelegt.
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Weltklimarat: Das unmittelbare GWP
von Flüssiggas ist Null.
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Gemäß der Festlegung des Weltklimarats liegt das unmittelbare GWP von
Flüssiggas bei Null, das mittelbare bei 3,3 bis 4,0.
Zum Vergleich: Das unmittelbare GWP von Erdgas (Methan) beträgt 25.
Mit anderen Worten, die direkten Emissionen von Flüssiggas haben so gut
wie keinen Einfluss auf den Klimawandel.
Internationale Studien:
Ökologische Relationen sprechen
für Flüssiggas.
Auch der CO2-Footprint von Flüssiggas, der beim Einsatz als Energie entsteht, ist
im Verhältnis zu anderen Brennstoffen vergleichsweise niedrig. Auf der Basis umfangreicher Studien wird Flüssiggas in Europa deshalb als Niedrig-Carbon-Energie
charakterisiert. Europäische und US-amerikanische Studien zum CO2-Footprint der
unterschiedlichen Energien zeigen in den fünf Hauptverwendungsbereichen, dass
Flüssiggas in nur relativ geringem Umfang, verglichen mit anderen Energien, zur
CO2-Belastung beiträgt.
Ein ähnlich günstiges Bild zeigt sich bei den europäischen Studien, die den
CO2-Footprint unterschiedlicher Energien spezifisch im Bereich der Heiztechnik
untersuchen. (Abbildung 1)
Der Einsatz von Flüssiggas als Kraftstoff, also als Autogas, trägt ebenfalls zur
CO2-Reduzierung nachhaltig bei. (Abbildung 2)
Energieart
CO2-Äquivalent in g/kWh Endenergie
249
249
Erdgas
303
303
Heizöl EL
Flüssiggas
263
263
Holz-Pellet 42
42
Strom-Mix
647
Abb. 1
Abbildung 1: CO2-Äquivalent in g/kWh Endenergie bei der Nutzung verschiedener
Endenergien für Anlagen zur Heizung und Warmwasserbereitung nach GEMIS (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme des Instituts für angewandte Ökologie e. V.)
WTW-Treibhausgasäquivalent g CO2/km
CNG
28,0
LPG
15,4
Benzin
24,1
0
117,7
123,6
WTW: 145,7
WTW: 139,1
139,9
20
40
60
80
WTT - Bereitstellungsaufwand bis in den Fahrzeugtank
100
TTW - Verbrennung
120
140
160
WTW: 164,0
180
WTW - Bereitstellung und Verbrennung
Abbildung 2: Treibhausgasäquivalent in g CO2/km nach Kraftstofftypen
Abb. 2
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3. Flüssiggas und lokale Luftqualität
Die umweltorientierte Charakterisierung einer Energie darf nicht nur auf den
CO2-Footprint abheben. Die durch den Einsatz von Energie beeinflusste Luftverschmutzung auf lokaler Ebene, insbesondere in städtischen Gebieten, stellt ein unmittelbares und langfristiges Gesundheitsrisiko dar. Zwei wesentliche Verursacher
der lokalen Luftverschmutzung sind der Straßenverkehr und die Heizung.
Auf der Basis der Studien der Europäischen Umweltagentur (EEA) zum Vergleich
von Heizungsenergien und lokaler Luftqualität gelten die gasförmigen Energien
Flüssiggas und Erdgas in Relation zu ihren Konkurrenten hinsichtlich der lokalen
Luftverschmutzung als deutlich überlegen. Ihre Emissionen sind in Bezug auf Kohlenwasserstoff, Stickstoffoxid und Feinstaub sowie Kohlenmonoxid, Giftstoffe und
Schwermetalle deutlich niedriger als die von anderen Heizenergien.
(Abbildung 3 und 4)
Eine besondere Rolle im Hinblick auf die lokale Luftqualität spielt der Straßenverkehr. In der EETP-Studie (Europäisches Emissions Test Programm) wird ein direkter
Vergleich zwischen den Kfz-Emissionen beim Einsatz von Flüssiggas, Benzin und
Diesel im Hinblick auf die lokale Luftqualität gezogen. Die Studie verdeutlicht, dass
Flüssiggas einen wesentlich niedrigeren NOx-Wert hat als Benzin und Diesel.
Sein Feinstaubanteil ist etwa vergleichbar mit dem von Benzin und deutlich geringer
als der von Diesel. Auch bei Stoffen wie Aldehyd, Benzol, Toluen, Xylol (BTX) und
polyaromatischen Kohlenwasserstoffen liegen die Emissionen von Flüssiggas deutlich unter Diesel und partiell auch unter den Emissionen von Benzin. (Abbildung 5)
Relation der Feinstaubemission von Heizungsanlagen
4364
100
100
Erdgas
Flüssiggas
351
Heizöl
Pellets
Abb. 3
Abbildung 3: Die Grafik weist die Relation für Feinstaub entsprechend den
Ergebnissen von GEMIS aus.
Relation der NOx-Emission von Heizungsanlagen
186
88
Erdgas
100
Flüssiggas
100
Heizöl
Pellets
Abbildung 4: Die Grafik weist die Relation für Stickoxide entsprechend den
Ergebnissen von GEMIS aus.
Abb. 4
Gute Bilanz in der lokalen Luftqualität.
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Flüssiggas –
der Alternativkraftstoff Nr. 1.
Mit einem Anteil von 2 Prozent am gesamten Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr
der Europäischen Union zählt Flüssiggas derzeit in Europa zu den am meisten
verbreiteten Alternativkraftstoffen.
Auch in Deutschland ist Flüssiggas mit einem dynamisch wachsenden Bestand
von 430.000 Fahrzeugen und einem engmaschigen Tankstellennetz von über 6.000
Stationen der führende Alternativkraftstoff. Die Belastung durch den umweltrelevanten Transitverkehr in Deutschland wird durch eine hohe Präsenz von AutogasTankstellen an den Autobahnen deutlich reduziert.
Rund 17 Prozent der EU-Treibhausgasemissionen sind auf den Straßenverkehr
zurückzuführen. Die Niedrig-Carbon-Energie Flüssiggas trägt als Alternativkraftstoff
sowohl zur Verbesserung der lokalen Luftqualität, als auch zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei.
Flüssiggas erzeugt signifikant weniger CO2-Emissionen als Benzin. Nach einer
aktuellen Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes werden
bei der ganzheitlichen WTW-Betrachtung (Well to Wheels) beim Einsatz von Autogas 15,2 Prozent weniger CO2 emittiert als beim Einsatz von Benzin. Der Bericht
weist für Erdgas eine CO2-Einsparung von 11,2 Prozent aus.
Bei einem mittleren CNG-Bereitstellungsweg von 2.350 km sind die CO2-Einsparungen beider Gasantriebsvarianten für durchschnittliche Fahrzeuge identisch und
liegen um ca. 25 g CO2/1 km günstiger als bei Benzinbetrieb.
Im Jahr 2015 werden nach Experten-Schätzungen über eine Million abgasarme
Autogasfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein.
Emissionen im Bereich Verkehr nach Kraftstofftyp
g/km
0,45
0,4
0,35
0,3
0,25
0,2
0,15
Flüssiggas
0,1
Diesel
0,05
Benzin
NOx
Feinstaub
HC
Abb. 5
Abbildung 5: Emissionen im Bereich Verkehr nach Kraftstofftyp
Herausgeber:
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
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Quellenangaben unter www.dvfg.de I Stand: Januar 2011 I gedruckt auf chlorfreiem Papier
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