6 457 Kilometer durch den Westen der USA

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Zum Wochenende
Samstag, 8. September 2012
Von Wind und Wetter geformt: die riesigen Felsen im Arche National Park in Utah. (Alle Fotos: Emil Wadle)
Vom Skywalk kann man tief in den Grand Canyon West blicken, in dem der Colorado River fließt.
6 457 Kilometer durch den Westen der USA
Die PZ-Leser Emil und Marliese Wadle berichten von einer außergewöhnliche Reise
q Wenn einer eine Reise tut, dann
kann er viel erzählen. PZ–Leser
sind in der ganzen Welt unterwegs
und kommen mit Eindrücken nach
Hause, die sie gerne weitergeben
wollen. In loser Folge wird die PZ
über die Reisen ihrer Leser berichten. Den Auftakt machen Emil und
Marliese Wadle aus Rodalben, die
einen sechswöchigen Trip durch
den Westen der USA hinter sich haben. Hier einige Eindrücke von der
Reise in Wort und Bild.
Am Dienstag, 15. Mai, ging es im
zwölfstündigen Non-Stop-Flug von
Frankfurt nach Las Vegas. Dort erwarteten uns 37 Grad Hitze, starke
Winde, meine Schwester und mein
Schwager. Noch am Abend wurde
die Stadt erkundet. Beeindruckend
der Nachbau verschiedener Gebäude
aus aller Welt und die riesigen Spielhöllen mit bis zu 15 000 Automaten.
*
Nach zwei Ruhetagen bezogen
wir zu viert den Trailer, ein 17 Meter langes Wohnmobil, das für die
nächsten Wochen unser Zuhause
sein sollte. Die Fahrt führte durch
die Wüste von Nevada zum Grand
Canyon West und dem dort errichteten Skywalk, einer Aussichtsplattform, die weit in den Canyon hineinragt. Hauptziel war aber die
Stadt Williams an der Route 66 im
Bundesstaat Arizona. Dort stellten
wir den Trailer auf einem Campground ab, um später mit einem
Pick-up zu weiteren Erkundungen
zu starten. Zum Abendessen war
Grillen angesagt – mit guten Steaks
und deutschem Weizenbier!
*
Touristen sollten sich einen Besuch des South Grand Canyon nicht
entgehen lassen. Hier, in einer
Höhe von 2 100 Metern, bietet sich
ein gigantischer Blick in dieses Naturwunder. Der Grand Canyon ist
Marliese und Emil Wadle (rechts) legten zusammen mit Karin und Otto Wilhelm 6 457 Kilometer durch die
US-Bundesstaaten Nevada, Arizona, Utah und Kalifornien zurück.
433 Kilometer lang und an seiner
schmalste Stelle nur 180 Meter
breit. Bis zu 2 400 Meter tief hat der
Colorado River sich in die Erde „gegraben“.
*
Überwältigend ist auch der Arche
Nationalpark in Moab, Utah. Die
Felsgebilde sind hier noch größer
und gigantischer als alles, was wir
vorher gesehen hatten. Unser Rod-
Das besondere
-THEMA
PZ-Leser
unterwegs
alber Bruderfelsen und die Bärenhöhle sind im Vergleich dazu so
groß wie eine Streichholzschachtel.
Der Sandstein, der sich über einer
bis zu mehrere tausend Meter dicken Salzschicht erhebt, bestimmt
hier das Bild. Mehrere hundert,
zum Teil gewaltige Sandsteinbögen, pilzförmige Felsgebilde, hohe
Sandsteinwände, spitze Felsnadeln,
-zinnen, -kuppen und -grate haben
den Nationalpark berühmt gemacht. Diese Ansammlung ist auf
der Erde einzigartig. Die Gesteinsformationen sind vor etwa 150 Millionen Jahren entstanden, als sich
dicke Sandsteinschichten über einer Schicht aus Gips und Salz (Paradox-Formation) ablagerten. Im Laufe der Zeit versteinerten sie oder
wurden durch Wind und Wetter
verformt. Trotz aufkommenden
starken Windes und brutaler Hitze
blieben wir den ganzen Tag.
*
Ganz anders die klimatischen
Verhältnisse im National-Park Capitol Reef, einer gigantischen Falte in
der Erdkruste in Südutah. Ein weißblauen Himmel überspannte bei
unserem Besuch das Land. Wir zogen unsere Wanderschuhe an und
gingen auf Tour. 700 n. Chr. lebten
hier schon Indianer. Ihre Felsmalereien und Ritzzeichnungen an den
Ein Spektakel vor allem für Touristen: Die Cable Cars-Bahn in San Francisco wird an den Endstationen auf
Drehscheiben von Hand in die Abfahrtsposition gebracht.
Canyonwänden sind noch an einigen Stellen gut sichtbar.
*
Nach soviel überwältigender Natur standen mehrere Städtetouren
auf dem Programm. Zuerst besuchten wir Salt Lake City im Bundestaat
Utah, die Hauptstadt der Mormonen. Nach einem Abstecher am Salt
Lake (Salzsee) führte unsere Route
weiter auf dem Freeway 170 Richtung San Francisco, die wir nach 15
Stunden Fahrt erreichten. Nach einer Stadtrundfahrt erkundeten wir
zu Fuß einige Stadtteile. Mit der
Zahnradbahn ging es hoch nach
Chinatown. Von Pier 39 aus kann
man das berühmte Gefängnis Alcatraz in der Bucht sehen. Wer es besuchen will, sollte sich vorher anmelden. Es gibt eine Warteliste von
drei Tagen. Die Golden Gate Bridge
vesteckte sich im Nebel. Erst am
Abend verzog er sich und gab den
Blick auf das gigantische rote Bauwerk frei. Gerne hätten wir noch
mehr Zeit eingeplant, doch unsere
Route führte weiter nach San Diego
und nach Laguna Beach mit seinen
Der Tempel der Mormonen in Salt Lake City.
herrlichen Stränden. Die riesigen
Wellen des pazifischen Ozeans sind
ein Paradies für Wellenreiter und
Surfer. Nach einem unvergesslichen
Tag am Strand ging es weiter nach
Hemet im Bundesstaat Kalifornien
(Homeland) wo wir uns mehrere
Die Golden Gate Bridge von San Francisco am Abend.
Tage von den Strapazen der Tour
durch den Westen der USA erholten. In sechs Wochen legten wir
6 457 Kilometer zurück. Bilder von
dieser Reise findet man auch im Internet.
www.emil-pfalzauge.de
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