B e t a i s o d o n a” ~~ Sichtbure Wirksumkeit Antiseptika können helfen, Antibiotiku-Resistenzen vorzubeugen Unk.-Prof. DDr. Wolfgang Graninger, Leiter der Klinischen Abteilung fiir Infektionen und Chemotherapie, Unh.Klinik fiir Innere Medizin 1, Wien, betont, dassAntiseptika wie PVP-Jod auch gegen multiresistente Erreger wirksam sind und zudem dazu beitragen,der Entwicklungvon Antibiotika-Resistenzen vorzubeugen. für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin) darstellt. PVP-Jod ist gegen alle Bakterienspezies sowie gegen Pilze, Viren und Bakteriensporenwirksam.Auch Antibiotika-resistente Bakterien zeigen keine Resistenzgegen PVP-Jod. Das oxidative Wirkprinzip der Jodophore fiihrt zu einer vielfältigen, irreversiblen Schädigung der Mikroorganismen; dadurch ist eine Resistenzentwicklung der Erreger praktisch nicht möglich. Die Wirksamkeit von Jodophoren gegen MRSA übertrifft 2.B. die von Chlorhexidin signifikant und wurde sowohl il;l vitro als auch im Priifmodell an Leichenhaut bestätigt. Herr Prof. Graninger, welchen Stellenwert hat die Antiseptik mittels lokaler Anti infektiva? Eine Studie zeigt, dass Betaisodona@ aufgrund seines entzündungshemmendenPotentialszueiner besserenWundheilung beitragen kann. Können Sie dies näher erläutern? Wolfgang Graninger Die Antiseptik hat in den letzten Jahren wieder vermehrt an Bedeutung gewonnen, da bei einer mikrobiellen Kolonisation oder Infektion der Körperoberfläche systemische Antiinfektiva nicht wirksam sind. Ziele der Antiseptik sind z.B., eine Keimverschleppung in normalerweise nicht mikrobiell besiedelte Körperbereiche des Patienten bzw . die Keimiibertragung auf andere Personen zu verhindern, Schutz vor systemischer Ausbreitung lokaler Infektionen sowie die Sanierung von Keimträgern. Um der Entwicklungvon Antibio&-Resistenen vorzubeugen, ist bei lokaler Anwendung einem Antiseptikum unbedingt der Vorzug vor einem lokal applizierten Antibiotikum zu geben. Welche Indikationen sehen Sie als Anwendungsgebiete für PVP-Jod? PVP-Jod ist sehr gut verträglich und lässt sich daher in verschiedenen Arealen am Körper gut anwenden, so 2.B. auch auf bzw. in der Nähe von Schledäuten. Für die Haut- und Schledautantiseptik ist PVP-Jod sowohl präoperativ als auch in der Wundbehandlung eines der am besten geeigneten Mittel. Eine weitere Indikation ist die Sanierung von Keimträgern etwa bei einer Kolonisierung durch MRSA - im Rahmen der Ganzkörperantiseptik. Aber auch wenn in einem Wundabstrich multiresistenteStaphylokokkus epidermidis-Stämmefestgestellt werden, müssen diese als potentielle Gefahrenquelle eliminiert werden. Auch hier eignet sich PVP-Jod aufgrund seiner Wirkungsweise und seines umfassenden Wirkspektnims. Welches Erregerspektrumdeckt PVP-Jodab, gibt es Resistenzen? BeiJodophoren sind bisher keine Wirkungslückenaufgetreten, was auch eine Voraussetzung für die Aufnahme eines Antiseptikums in die Listung der ÖGHMP (Osterr. Gesellschaft Die genannte in vitro-Studie belegt, dass Betaisodonag die überschießende Freisetzung verschiedener proinflammatorischer Zytokine wie 2.B. IL (Interleukin)-8, IL-10 und TNF (Tumornekrosefaktor) hemmt. Zusätzlich werden die Effekte von Exo- und Endotoxinen unterdrückt. Aufgrund dieser immunmodulatorischen Charakteristika kann Betaisodona@ überschießende inflammatorische Ereignisse abfangen, ein besserer Verlauf der Wundheilung wird dadurch auf jeden Fall unterstützt. Vor- bzw. Nachteile der Braunfärbungvon PVP-Jodwerden unter denAnwendernkontroversiellbeurteilt.Was ist Ihre Meinungdazu? Meiner Ansicht nach ist die Sichtbarkeit ein Vorteil: Einerseits ist das behandelte Areal genau ersichtlich; andererseits ist das Verblassen der Farbe ein Indikator dafür, dass nachdosiert werden muss. Vielen Dank für das Gespräch! Literatur: 1) Kramer A. et al.: Antiseptika im Kampf mit den Keimen. PharmazeutischeZeitu”g 2) Wewalka G.: Der Resistenzentwicklungvorbeugen(Interview). Clinicum 12/98 3) Mittermayer H.: PVP-Jod - ein Standardantisepdkum! Top medizin, April 200 1, Sonderdruck 4) Kramer A. et al.: Explantationstestmit Haut und Peritoneum der neonatalenRatte als Voraussagetestzur Verträglichkeit lokaler Antiinfekuva fiir Wunden und Körperhöhlen. Der Chirurg (1998) 69: 840-845 5) Verbrennung - Verbnihung. www.kinderkhik.ddverbrenn.htm1 6) Seipp H.-M.: Hyg Med 26. Jahrgang 2001 - Heft 11 7) Kramer A.:AktuellesPräparatespekr” und Anwendungsempfehlungen furdie Wundantiseptik (Replik). Hygiene Monitor 12/99 8) König B. et al.: Einfluss von Betaisodona@auf Parameter der Infektabwehr. Hyg Med 2 1.Jahrgang, 1996 - Suppl. 1 Mundipharma Ges.m.b.H Apollogasse 16-18 A-1072 Wien . Betaisodona@ Nr. 28 Antiseptika können helfen, Antibiotika-Resistenzen vorzubeugen OKZ 12/02, Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Graninger, Leiter der Klinischen Abteilung für Infektionen und Chemotherapie, Univ. Klinik für Innere Medizin 1, Wien Um der Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen vorzubeugen, ist bei lokaler Anwendung einem Antiseptikum unbedingt der Vorzug vor einem lokal applizierten Antibiotikum zu geben. Indikationen von PVPJod Für die Haut- und SchleimhautantisePtik ist PVP-Jod sowohl präoperativ als auch in der Wundbehandlung eines der am besten geeigneten Mittel. Nicht zu vergessen die Sanierung von MRSA-Keimträqern und die Eignung zur Eliminieruna von MRSE in der Wunde. Keimspektrum Bei PVP-Jod sind bisher keine Wirkungslücken aufgetreten. Das ist eine Voraussetzung für die Aufnahme eines Antiseptikums in die Listunq der OGHMP. Wund heilung PVP-Jod unterstützt den Verlauf der Wundheilunq, da es überschießende inf lammatorische Ereignisse abfängt. Farbindikator Sichtbarkeit von PVP-Jod ist ein Vorteil, da das behandelte Areal genau ersichtlich ist und das Verblassen der Farbe ein Indikator dafür ist, dass nachdosiert werden muss.