Therapieangebote Ergotherapie Aufbau von praktischen, handwerklichen und kreativen Fertigkeiten. Sporttherapie Frühgymnastik und Nordic Walking werden mit dem Ziel einer angemessenen körperlichen Leistungsfähigkeit und der Vermittlung eines angenehmen Körpergefühls angeboten. Behandlung weiterer komorbider Erkrankungen (z.B. Posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen) Die Behandlung erfolgt im Rahmen der Einzeltherapie und/oder in der Gruppe. Die Behandlung von posttraumatischen Störungen kann nur unter der Bedingung begonnen werden, dass bereits notwendige Ressourcen in der Emotionskontrolle, Stresstoleranz und ausreichende interpersonelle Kompetenzen aufgebaut wurden. Evaluation und Qualitätssicherung Durch den Einsatz klinisch bewährter Messinstrumente erfolgt eine kontinuierliche Überprüfung der Therapieergebnisse. Ausstattung der Station Das Behandlungsteam der Station setzt sich zusammen aus anerkannten DBT-Supervisoren, DBT-Therapeuten und DBT-Pflegekräften. UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Direktor: Prof. Dr. F. Hohagen Ratzeburger Allee 160 23568 Lübeck Campus Lübeck Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie www.psychiatrie-luebeck.uk-sh.de ■ Station 4 Anmeldung / Sekretariat Prof. Dr. med. Ulrich Schweiger, Stellv. Klinikdirektor Dr. phil. Valerija Sipos, Ltd. Psychologin der Klinik Sekretariat: Tel.: 0451/ 500-24 50 Hochschulambulanz und Sekretariat Aufnahmearzt: Tel.: 0451/ 500-2910 Aufnahmemodus Die Aufnahme der Patientinnen und Patienten erfolgt durch die Vermittlung und Überweisung von niedergelassenen Allgemeinärzten, Psychiatern, Psychotherapeuten, Nervenärzten, psychiatrischen Kliniken und Kliniken anderer Fachgebiete. Borderline – Persönlichkeitsstörung Betroffene können auch den direkten Kontakt zu uns suchen (Tel.: 0451/ 500-28 88). Frauen, die kleine Kinder zu betreuen haben, können auch gemeinsam mit ihrem Kind auf die Station aufgenommen werden. Anfahrt Bus: Buslinien 4 und 6 bis Haltestelle Universität. Buslinien 9 und 19 fahren direkt bis auf das Klinikgelände. PKW: Über die A1, Autobahnkreuz Lübeck auf die A 20 (Richtung Rostock), Ausfahrt Nr. 3 - Groß Sarau auf die B 207, Richtung Norden nach Lübeck. Das UK S-H liegt ca. 1 km hinter dem Ortseingangsschild auf der linken Seite. Stabsstelle PÖ, G. Weinberger, Stand Oktober 2007 Station 4 - Daten Die Station umfasst 19 Betten (1- bis 2-Bett-Zimmer). Den Patientinnen und Patienten stehen Aufenthaltsräume, ein Gruppenraum und eine Gartenanlage in der therapiefreien Zeit zur Verfügung. Kontakt Konzept und Therapieangebote Behandlungsangebot Das Behandlungsangebot richtet sich an Frauen und Männer, die an wiederkehrenden emotionalen Krisen und emotionaler Instabilität leiden. Dabei treten ausgeprägte Stimmungsschwankungen auf, Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Spannungszuständen, Gefühle der inneren Leere, Neigung zu selbstschädigendem und selbstverletzendem Verhalten, Suizidversuche, Beziehungschaos sowie ausgeprägte Angst. Die Betroffenen und deren Umwelt erleben die Störung insgesamt als außerordentlich belastend. Psychiater und Psychotherapeuten sprechen von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Sie ist eine Erkrankung, die häufig von weiteren schwerwiegenden psychischen Störungen begleitet ist. Auf der Station bieten wir auch bei besonders stark ausgeprägter Symptomatik eine Behandlungschance an. So haben viele Patientinnen und Patienten zusätzlich Essstörungen, Substanzmissbrauch, Depressionen, Angststörungen, Zwänge oder Posttraumatischen Belastungsstörungen und leben in schwierigen sozialen Situationen. Stationskonzept Die Behandlung erfolgt nach dem Konzept der DialektischBehavioralen Therapie von Marsha Linehan. Zusätzlich bestehen verhaltenstherapeutische Angebote für die Behandlung der begleitenden psychischen Störungen, insbesondere der Essstörungen und Angststörungen. Ziele der Behandlung Entsprechend dem Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie liegt die höchste Priorität in der Reduktion selbstschädigender Verhaltensweisen und in der emotionalen Stabilisierung. Patientinnen und Patienten haben dabei die Aufgabe, bisherige schädigende Gedanken, Gefühle und Handlungen (Selbstverletzungen, Erbrechen, Hungern, Untergewicht, Substanzmissbrauch, Fortführung schädigender Kontakte und Lebensverhältnisse) zu reduzieren und aufzugeben. Ihr Entschluss dazu wird in individuellen Therapieverträgen festgehalten. Gleichzeitig werden die Patientinnen und Patienten dabei unterstützt, neue erwünschte Verhaltensweisen aufzubauen. Die neuen Fertigkeiten ermöglichen die Bearbeitung von weiteren Therapiezielen. Zur Unterstützung erfolgen Expositionsübungen, Realitätserprobungen, Familien- oder Paargespräche, Kontaktaufnahme mit Wohngruppen. Behandlungsdauer Zu Behandlungsbeginn werden Therapiedauer und persönliche Therapieziele festgelegt. Bei komplexen Krankheitsbildern kann eine Intervallbehandlung erforderlich sein. Gruppentherapie Die Gruppentherapie findet dreimal in der Woche 90 Min. statt. Sie enthält die Basisgruppe, das Fertigkeitentraining (Skills) und Achtsamkeitstraining. Gruppengröße acht bis zehn Patientinnen und Patienten, es handelt sich um offene, gemischte Gruppen (Patientinnen und Patienten können jederzeit neu in die Gruppe aufgenommen werden). Es bestehen festgeschriebene Gruppenregeln. Die Teilnahme an der Gruppe ist Pflicht. Einzeltherapie Der Einzeltherapeut plant mit Ihnen den Therapieablauf entsprechend Ihrer individuellen Problemstellung. Die Einzeltherapie findet wöchentlich einmal 50 Min. statt. In schwierigen Therapiephasen kann die Anzahl der Einzeltherapien erhöht werden. Patientinnen, die von Therapeutinnen behandelt werden möchten, können ihren Wunsch vor der Aufnahme mitteilen. Ein Therapeu­ tenwechsel während der Behandlung sollte vermieden werden. B ezugspflege Die Station ist nach einem Bezugspflegesystem organisiert. Mit Ihrer Bezugspflegekraft werden Sie im Einzelkontakt individuell für Sie wirkungsvolle Skills einüben. Medizinische Versorgung Bei der Aufnahme erfolgt eine ausführliche medizinische Untersuchung. Eine kontinuierliche medizinische Betreuung ist sichergestellt. V isiten Wöchentlich findet eine Oberarzt-Visite statt. S elbstverteidigung Die Selbstverteidigung (wöchentlich je 60 Min.) ist ein Angebot, das ausschließlich für die Frauen der Station zugänglich ist. Behandlung von Essstörungen Patientinnen und Patienten, die an einer Essstörung (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa oder Binge-Eating-Störung) leiden, nehmen wöchentlich an einer störungsspezifischen Gruppe teil (je 90 Min.). Selbstbeobachtungstechniken (Ess­ protokolle) und Selbstmanagement-Techniken dienen dem Wiederaufbau eines angemessenen Essverhaltens. Weitere therapeutische Elemente sind gemeinsame Einnahme der Mahlzeiten, Mittagessen in Begleitung durch das therapeutische Team sowie eine Kochgruppe und Einkaufstraining zur Vorbereitung und Einnahme einer gemeinsamen Mahlzeit. P rogressive Muskelentspannung (PME) Schwerpunkt ist das systematische Erlernen eines Entspannungsverfahrens unter besonderer Berücksichtigung der damit für Patientinnen und Patienten mit einer BorderlinePersönlichkeitsstörung verbundenen Schwierigkeiten. P aartherapie und Familiengespräch Auf Wunsch der Patientin oder des Patienten können Familienangehörige und Partner in den Therapieprozess einbezogen werden. Expositionstraining Aufbau individueller Bewegungsfreiheit durch einen verbesserten Umgang mit vorher vermiedenen, angstbesetzten Situationen (z.B. Einkaufen, Bahnfahren, öffentliche Beachtung). R ealitätserprobung (auch in Begleitung) Wiederherstellung von notwendigen Kompetenzen zur Bewältigung alltäglicher Lebenssituationen, Freizeitaktivitäten sowie individueller Ressourcen außerhalb der stationären Einrichtung. S ozialpädagogische Betreuung Information, Beratung und Unterstützung in sozialen und beruflichen Angelegenheiten.