Pressemitteilung Wirkung der Werbemedien auf den Abverkauf „Mit Bluthunden auf Schnäppchenjagd“ Datum Köln, 08.09.2010 Mit Bluthunden auf Schnäppchenjagd Pressemitteilung vom 08.09.2010 Seite 2|5 Neue rheingold-Studie zeigt, wie Werbemedien bewusst und unbewusst bei den Konsumenten wirken: TV und Radio als Vorbereiter, Tageszeitung als Vollstrecker. Wie und durch was lassen sich Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung beeinflussen? Fallen Kaufentscheidungen immer gleich oder sind sie von Mensch zu Mensch unterschiedlich? Und welchen Einfluss haben Medien und Werbung auf diesen Prozess? Es sind alte und bekannte Fragen, die jeden Werber und Mediaexperten umtreiben. Doch jetzt gibt es endlich neue Antworten. In einer tiefenpsychologischen Studie hat sich das Kölner rheingold-Institut aktuell mit der Wirkung von Werbemedien auf den Abverkauf beschäftigt. In der Pilotstudie, die auf Initiative der ZMG Zeitung Marketing Gesellschaft durchgeführt wurde, gehen die Forscher besonders auf die unbewussten Entscheidungsmechanismen für den Kaufakt ein. Zudem fanden sie neun verschiedene Kaufverfassungen bei den Verbrauchern: Vom Stöberer und Entdecker über den klassischen Hamster bis hin zum Bluthund und Beutegreifer. Konsument im Spannungsfeld Jeder Kaufentscheidung geht eine Phase der Orientierung und Information voraus. Zwischen der ersten Kaufabsicht und dem endgültigen Kaufakt geschehen bei allen Verbrauchern bewusste und unbewusste Dinge, die die Forscher jetzt aufgedeckt haben. „Jeder Mensch befindet sich vor einem Kauf im Spannungsfeld zwischen Stabilität und Veränderung“, erklärt Diplom-Psychologe Jens Lönneker, Leiter der Studie und Geschäftsführer des rheingold-Instituts. „Einerseits möchte er Neues ausprobieren, ein bislang nicht genutztes Produkt testen oder sich mit dem Kauf auf ein spannendes Abenteuer einlassen. Andererseits aber ist er auch auf der Suche nach Vertrautem, nach Beständigkeit und Verlässlichkeit. Er sucht Halt in bereits Bekanntem.“ Der Verbraucher ist quasi hin- und hergerissen. Wie rheingold in den tiefenpsychologischen Interviews herausfand, gibt es ganz unterschiedliche Typen von Konsumenten, die mit individuellen Taktiken ihrem Kaufbedürfnis nachgehen, um im Angebots- und Preis-Dschungel zu bestehen. Entsprechend reagieren diese verschiedenen Konsumenten auf die einzelnen Werbeformen bzw. nutzen die Werbemedien. Neun Kaufverfassungen Insgesamt neun Kaufverfassungen stellt die aktuelle Studie heraus. So gibt es zum Beispiel die klassischen Beutegreifer, die zunächst abwarten und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, um im richtigen Moment beim passenden Angebot routiniert zuzupacken. Oder den Bluthund, der sich bestens bei Preisen, Produkten und Anbietern auskennt und sobald er einem guten Angebot auf die Spur gekommen ist, Blut leckt und es bis zum Erlegen die Beute nicht mehr aus den Augen lässt. Mit Bluthunden auf Schnäppchenjagd Pressemitteilung vom 08.09.2010 Seite 3|5 Andere Verbraucher wiederum bezeichnet rheingold als Hamster oder Aufblüher. Letztere lassen sich durch Angebote in Träume versetzen, blühen dabei regelrecht auf und gönnen sich ab und an diesen oder jenen Wunsch, um sich etwas Gutes zu tun. Hamster hingegen sind ständig auf der Suche, können immer etwas gebrauchen und kaufen eher mehr, als sie eigentlich benötigen. Einen ganz entscheidenden Teil der Studie umfasst die Frage, wie die einzelnen Werbemedien auf die Verbraucher wirken und welche Werbung die Kaufabsichten forciert bzw. schlussendlich auch wirklich zum Kaufakt führt. „Für uns war die Frage wichtig, welche Medien möglichst viele der unterschiedlichen Kaufverfassungen ansprechen und somit die größte Wirkung entfalten“, erläutert Dr. Stefan Dahlem, Geschäftsleitung Strategische Beratung bei der ZMG, die Intention zur Studie. TV inspiriert und weckt Wünsche Die Studie der Kölner Forscher arbeitete bei den einzelnen Werbemedien deutliche Unterschiede heraus. In den Tiefeninterviews zeigte sich recht schnell, dass sich die Medien in handlungsnah und handlungsfern unterteilen lassen. So hat zum Beispiel die TV-Werbung für viele Konsumenten vor allem die Funktion der Inspiration. Sie führt in der Regel nicht zu konkreten Kaufhandlungen, sondern weckt eher die Neugier für ein Produkt und lässt Wünsche entstehen. Mit seinen Bildern und Stimmungen bringt Fernsehwerbung Emotionen in die Wohnzimmer. In diesem Umfeld zeigt die TV-Werbung Möglichkeiten auf. Damit diese Wünsche aber in einen konkreten Kaufakt umgesetzt werden, bedarf es eines handlungsnahen Mediums, welches die eher flüchtigen Informationen aus dem TV konkretisiert und reaktiviert. Ebenfalls eher flüchtig wird Werbung im Radio wahrgenommen. Sie ist nicht fassbar, pendelt zwischen Wichtigem und eher Belanglosem hin und her. Radio wirkt als „NebenbeiMedium“ eher im Hintergrund, nur bei einzelnen konkreten, für den Hörer interessanten Passagen tritt es vorübergehend in den Vordergrund. Das Internet hat vor allem bei Kaufentscheidungen für technische Geräte seine Fangemeinde gefunden. Hier wird recherchiert, hier werden Tests gelesen und auch die Fakten der Werbung werden verglichen. Der Verbraucher fühlt sich selbstbestimmt und fällt vermeintlich autonom seine Entscheidungen. Print macht Angebote greifbar Ganz anders als die elektronischen Medien zeichnen sich Printmedien verstärkt durch ihre Handlungsnähe aus. Sie machen Angebote und Produkte greifbar, sie können auf dem Papier bearbeitet und eingekreist werden, man kann konkret nachlesen, nachblättern. Das ist sowohl für Bluthunde und Jäger, als auch Beutegreifer und Hamster besonders interessant. Printmedien sind nicht flüchtig, sondern haben Bestand. Während sich die Konsumenten bei der Zeitschriftenlektüre, ähnlich wie beim TV, eher in einer Wunsch- und Mit Bluthunden auf Schnäppchenjagd Pressemitteilung vom 08.09.2010 Seite 4|5 Traumwelt, zumindest aber in einer entspannten Freizeitverfassung bewegen, bringen Tageszeitungen den Alltag ins Haus. Sie schlagen perfekt die Brücke zwischen Konsumenten-Alltag und der Realität „da draußen“. Werbung in der Zeitung fungiert wie kleine Inseln, mit denen sich der Leser auch vom Tagesgeschehen ablenken kann. In der Tageszeitung werden Produkte aus der TV- und Radiowerbung greifbar, hier kann der Verbraucher sehen, wo und für welchen Preis er seine Wünsche erfüllen kann. Er kann sie markieren und dingfest machen. Auch Konsumentenverfassungen die eher erkunden und aufstöbern, werden so befriedigt. Während also TV und Radio aber auch Zeitschriften Wünsche meist nur entstehen und reifen lassen, führt das handlungsnahe Medium Tageszeitung bei den meisten Kauf-Typen auch zum konkreten Kaufakt. Zeitungsanzeige und Beilage: Stabilität und Veränderung in einem In der tiefenpsychologischen Studie fanden die Wissenschafter heraus, dass Tageszeitungen dem Verbraucher einerseits den verlässlichen und vor allem glaubwürdigen Rahmen für eine „Konsumberatung“ durch Werbung bieten. Andererseits aber ermöglichen sie durch inspirierende Angebote auch die Möglichkeit zur Überschreitung des Alltäglichen. Anzeigen haben hier Nachrichtencharakter und stehen im Kontext mit Informationen aus dem gewohnten Lebensumfeld des Konsumenten. Beilagen in der Tageszeitung eröffnen dagegen zunächst kleine Traumwelten, zeigen aber dann ebenso konkret, wie und wo diese Traumwelt zur Realität werden kann. Sie sind ebenfalls handlungsnah, können immer wieder zur Hand genommen werden und kommen mit ihrem Trägermedium Tageszeitung wesentlich wertiger und mit mehr „Informationscharakter“ zum Konsumenten, als zum Beispiel in einem kostenlosen Anzeigenblatt. Schließlich konnten Dipl. Psychologe Jens Lönneker und sein Team auch die Frage klären, welches Medium die meisten Kaufverfassungen anspricht und vor allem in konkreten Kaufimpulsen mündet: Den konkreten Handlungsimpuls zur Realisation von Wünschen und Träumen setzt demnach die Werbung in der Tageszeitung. Sie aktiviert die Umsetzung der Wünsche, sie führt zu konkreten Kaufhandlungen und somit zum erfolgreichen Abverkauf. Die Tageszeitung vereint quasi „Pflicht“ und „Kür“ der Kaufentscheidung in einem Medium: sie bietet einen verlässlichen Rahmen und bietet gleichzeitig eine Möglichkeit zur Überschreitung des Alltäglichen. Mit Bluthunden auf Schnäppchenjagd Pressemitteilung vom 08.09.2010 Seite 5|5 Ansprechpartner rheingold: Thomas Kirschmeier Leiter PR Services Tel. 0221/ 912 777 44 Mail: [email protected] Ansprechpartner ZMG Dr. Stefan Dahlem Leiter Key Account u. Strategische Beratung Mitglied der Geschäftsführung Tel. 069 / 973822-25 Mail: [email protected] Rainer Pfuhler Leiter Unternehmenskommunikation Tel. 0221/912 777 19 Mail: [email protected] Dr. Joachim Donnerstag Leiter Kommunikation Tel. 069 / 973822_26 Mail: [email protected] rheingold rheingold zählt zu den renommiertesten Adressen der qualitativ-psychologischen Wirkungsforschung. Das Institut hat sich mit seinen rund 60 festen Mitarbeitern und 100 freien Auftragnehmern - überwiegend Diplom-Psychologen - auf tiefenpsychologische Kultur-, Markt- und Medienforschung spezialisiert. Ihre Analysen erarbeiten die Kölner auf der Basis der morphologischen Markt- und Medienforschung, die an der Universität Köln entwickelt wurde. Jahr für Jahr liegen bei rheingold rund 6.000 Frauen und Männer „auf der Couch“. Dabei analysieren die Wissenschaftler auch die unbewussten seelischen Einflussfaktoren und Sinnzusammenhänge, die das Handeln eines jeden Menschen mitbestimmen. Zu den Kunden des Instituts zählt neben öffentlichen Auftraggebern die Beletage der deutschen und europäischen Wirtschaft. www.rheingold-online.de ZMG Die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft ist der zentrale Marketing-Dienstleister der Zeitungsverlage. Sie bietet Forschung, Planung und Beratung. Sie unterstützt Werbekunden und Agenturen mit praxisorientierten Dienstleistungen von der Mediaplanung bis zur Werbewirkungskontrolle. www.zmg.de