Endoskopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen für Patienten mit Lungenemphysem Endoskopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen für Patienten mit Lungenemphysem Patientenratgeber Patientenratgeber ) ) ) ) ) ) ) ) GUT ZU WISSEN ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Liebe Patientin, lieber Patient, Sie leiden an einer Erkrankung, die als Lungenemphysem bezeichnet wird. Das Lungenemphysem ist eine Erkrankung, die mit der chronischen (verengenden) Bronchitis zur COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronische verengende Lungenerkrankung) gehört. Die Erkrankung wird in den meisten Fällen durch das Rauchen verursacht. Es kommt zu Entzündungsvorgängen im Lungengewebe mit einer Zerstörung der Lungenbläschen. Im Laufe der Zeit vergrößern sich die Lungenbläschen, sodass viele ›Löcher‹ in der Lunge entstehen. Das hat einerseits zur Folge, dass der Sauerstoff schlechter aufgenommen werden kann, andererseits verbleibt bei der Ausatmung zu viel Luft in der Lunge und es kommt zu einer Lungenüberblähung. Mit zunehmender Überblähung verschlechtert sich die Beweglichkeit der Zwerchfelle. Die Zwerchfelle gehören, neben vielen kleineren Atemmuskeln, zur Atempumpe und sind bei der Ein- und Ausatmung entscheidend beteiligt. Wenn die Beweglichkeit der Zwerchfelle eingeschränkt ist, fällt es immer schwerer, die Luft während der Atmung hin- und herzubewegen. Neben den bekannten medikamentösen Therapiemöglichkeiten (z. B. Inhalations­ sprays), bietet sich bei fortgeschrittener Erkrankung auch die Sauerstofftherapie an. Des Weiteren gibt es für bestimmte Patienten ein innovatives Verfahren, bei dem Ventile in die Bronchien eingesetzt werden. In dieser Broschüre möchten wir Sie über das Verfahren der Ventilimplantation, die sogenannte endoskopische Lungenvolumenreduktion, informieren. Sollten Sie für diese Therapiemöglichkeit in Frage kommen, werden Sie von uns aus­führlich darüber aufgeklärt. Bei Fragen oder Problemen stehen wir Ihnen und Ihren An­ gehörigen gerne zur Verfügung. Ihr Univ-Prof. Dr. med. Dieter Ukena ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Emphysem Das Emphysem gehört zu einer Gruppe von Krankheiten, die als chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zusammengefasst wird. Bei einem Emphysem werden die Trennwände der Lungenbläschen (Alveolen) zerstört, sodass die Elastizität des Lungengewebes verloren geht. Durch den Elastizitätsverlust kann die Luft nicht richtig ausgeatmet werden und bleibt in der Lunge gefangen. Dies führt zu einer Vergrößerung der Lunge und zu einem erhöhten Platzbedarf im Brustraum. Die vergrößerte Lunge verhindert eine normale Atmung und führt somit zu Kurzatmigkeit (Dyspnoe) und verminderter Ausdauer. Gesunde Alveolen (große Oberfläche) Krankhafte Alveolen (kleine Oberfläche) Gesunde Alveolen Erkrankte Alveolen ) ) ) ) ) ) ) ) GUT ZU WISSEN ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Lungenvolumenreduktion mit Ventilen Die Lunge ist in Abschnitte (Lungenlappen) unterteilt. Die Ventile werden dabei im Luftweg eines der Lungenlappen platziert. Diese Ventile sorgen dafür, dass Luft und Flüssigkeit aus dem Lungenlappen entweichen können, aber einge­ atmete Luft nicht hinein kann. Dies führt zu einer Volumenver ringerung des kranken und überblähten Lungenlappens und hat zur Folge, dass sich gesündere Teile der Lunge wieder voll ausdehnen können. Dies vermindert die Atemnot und verbessert den Gasaustausch. Die Lungenvolumenreduktion mit Hilfe von Ventilen dient dem Zweck, das Volumen im vergrößerten Teil der Lunge zu reduzieren. Vor der Volumenreduktion. Der erkrankte Teil ist vergrößert und drückt den gesunden Teil der Lunge zusammen. Nach der Volumenreduktion. Das Volumen des erkrankten Teils ist verringert, weshalb sich der gesunde Teil der Lunge wieder ausdehnen und besser funktionieren kann. ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Wer ist für die Behandlung geeignet? Dieses Verfahren eignet sich für schwergradige Formen des Lungen­emphysems (sog. COPD GOLD III und IV) mit einer ausgeprägten Lungenüberblähung. Es wird nur Patienten angeboten, die mit dem Rauchen endgültig aufgehört haben. Idealerweise sollte das Lungenemphysem ungleichmäflig verteilt sein und es keine Kurzschlussverbindungen zwischen den Lungenlappen geben. Folgende Untersuchungen werden von uns veranlasst, um festzustellen, wer für eine endo­skopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen geeignet ist 1. Der Lungenfunktionstest ist eine Basisuntersuchung, mit welcher der Schwere­grad der COPD und der Lungenüberblähung untersucht wird. 2. Die Computertomografie der Lunge gibt Aufschluss, wie das Emphysem in der Lunge verteilt ist. Erfahrungsgemäß profitieren Patienten besser von der Ventiltherapie, wenn das Lungenemphysem ungleichmäflig verteilt ist. 3. Mit der Lungenszintigrafie kann die Lungendurchblutung (Perfusions­ szinitigraphie) untersucht werden. 4. Die Bronchoskopie mit CHARTIS Messung ist wichtig, um Kurzschlussverbindungen zwischen den Lungenabschnitten (sog. kollaterale Ventilation) auszuschließen. Die Ventiltherapie hat bei Vorhandensein von Kurzschlussverbindungen meist nur einen geringen Nutzen. Ventile für die Lungenvolumenreduktion. Sie haben einen Durchmesser von etwa 4 mm und sind 10 mm lang. ) ) ) ) ) ) ) ) GUT ZU WISSEN ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Häufig gestellte Fragen Wie lange bleiben die Ventile in der Lunge? Nach derzeitigem Wissensstand können Ventile dauerhaft in der Lunge bleiben. Können die Ventile entfernt werden? Bei medizinischen Problemen oder Komplikationen können Ventile in einer Bronchienspiegelung wieder entfernt werden. Was passiert mit dem Lungengewebe hinter den Ventilen? Idealerweise schrumpft das Lungengewebe hinter den Ventilen und nimmt nicht mehr an der Atmung teil. Es wird jedoch weiterhin durchblutet und mit Nährstoffen versorgt und kann nicht absterben. Was passiert nach der Ventileinlage im Krankenhaus? Nach der Ventileinlage müssen Patienten noch einige Tage im Krankenhaus beobachtet werden. In Röntgenuntersuchungen der Lunge werden Verletzungen der Lunge ausgeschlossen. Es wird ein Antibiotikum verabreicht werden, um das Risiko einer Entzündung zu verringern. Komplikationen und Risiken Die häufigsten Komplikationen sind 1. Pneumothorax: Infolge des Schrumpfungsprozesses kann die Lungenober­ fläche einreißen, sodass Luft in den Rippenfellraum entweicht. Das Risiko beträgt unter fünf Prozent. Die angesammelte Luft im Brustkorb kann in einigen Fällen vom Körper selbst resorbiert werden. In manchen Fällen muss die Luft über einen Schlauch (Thoraxdrainage) abgesaugt werden. In sehr seltenen Fällen gelingt es nur in einer Operation, die Lungenoberfläche wieder abzudichten. Meistens müssen in diesem Fall Ventile wieder entfernt werden. 2. Infektion: Das Infektionsrisiko ist nach der Ventileinlage erhöht und erfordert in manchen Fällen frühzeitig die Therapie mit einem Antibiotikum. Bei ersten Zeichen einer Infektion (z. B. Fieber, zunehmende Atemnot, veränderter Husten) sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( 3. Blutung: In seltenen Fällen kann es nach einer Ventilimplantation zu leichtem Bronchialbluten kommen. In manchen Fällen muss in einer Bronchien­ spiegelung (Bronchoskopie) nach der Blutungsquelle geschaut werden. 4. Kein Behandlungserfolg: Es kommt in Einzelfällen vor, dass sich bei Patienten nach der Ventileinlage die Belastbarkeit nicht verbessert. Um den Therapieerfolg besser abschätzen zu können, führen wir regelmäßig Kontrollunter­ suchungen durch. 5. Dislokation eines Ventils: Selten kann ein Ventil verrutschen oder es wird ausgehustet. Falls Sie nach Ihrer Entlassung eines der folgenden Symptome beobachten ° Atemnot ° Schmerzen im Brustkorb ° Blutiger Auswurf kontaktieren Sie umgehend Gesundheit Nord Klinikum Bremen-Ost gGmbH Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin Prof. Dr. med. Dieter Ukena Fon (0421) 408-1800 Fax (0421) 408-2801 [email protected] Züricher Str. 40 Postfach 41 05 61 28323 Bremen LANR: 743965430 BSNR: 032184400 Nachts und an Wochenenden / Feiertagen Fon (0421) 408-0 ) ) ) ) ) ) ) GNO_05_2911_RZ_AF_4c_KBO.pdf ) GUT ZU WISSEN (17.08.2006 ( ( ( ( 11:26:07 ( ( ( Uhr( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( Elle r. St er nd en ner er S Dor bü rich tr. fstr. Luzerner Land eg Lach Oster holzer vo se rS Am Sie tr. k dsam er w mun Oew m olzer Osterh Da Oew Heerstr. er w eg Ost.h. Möhlendamm er au Zü ack Gr Hall llee str. Am .-A Str. L.-R Osterh olzer Land str. Anfahrt Gesundheit Nord Klinikum Bremen-Ost gGmbH Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin Prof. Dr. med. Dieter Ukena Fon (0421) 408-1800 Fax (0421) 408-2801 [email protected] Züricher Str. 40 Postfach 41 05 61 28323 Bremen LANR: 743965430 BSNR: 032184400 Nachts und an Wochenenden / Feiertagen Fon (0421) 408-0