8a6lniqo Frischer Start ins Gartenjahr Der grüne Daumen Hallo Frühling! Auch auf einem kleinen Balkon kann man mit Frühlingsblühern in Töpfen bunte Farbakzente setzen. Vielleicht lässt sich der Frühling mit ihnen überreden, endlich hierzubleiben. Geeignet sind zum Beispiel Narzissen, Tulpen und Hyazinthen. (Foto: Daniela Toman) Bauernhortensien nicht zurückschneiden Die großen bunten Pflanzen brauchen spezielle Pflege S ie schmücken mit ihren vielen Blüten zahlreiche Gärten: Hortensien. In rosa, hellblau und weiß blühen sie, ihre großen runden Blütenbälle sind Farbtupfer zwischen grünen Bäumen und auf der Terrasse. Auch auf Balkonen findet man sie häufig. Hortensien wollen jedoch spezielle Pflege, sagt Barbara Resch, Gartenplanerin und Dozentin an der Fachschule für Gartenbau. Sie nennt vor allem einen Fehler, den viele machen: das Schneiden der Bauernhortensien. Das jedoch ist falsch – die Hortensie dankt diese Maßnahme nämlich ihrem Gärtner keinesfalls. Die runden Bauernhortensien mögen es nicht sonderlich, wenn sie zurückgeschnitten werden. Weil sie am vorjährigen Holz blühen, stellen sie nach einem Rückschnitt einfach das Blühen für den folgenden Sommer ein. Ein ganzes Jahr muss man daher warten, wenn man Bauernhortensien im Frühjahr zurückschneidet – erst nach dieser Phase Bauernhortensien blühen am vorjährigen Holz. Wer sie zurückschneidet, muss ein Jahr lang auf Blüten verzichten. (Foto: cv) bildet die Pflanze wieder dicke Blütenknospen an den Triebspitzen, sagt Resch. Gleiches gilt auch für Samthortensien. Auch sie wollen keinen Rückschnitt im Frühjahr. „Man sollte schwache Triebe auslichten und nur zurückschneiden, wenn sie einem über den Kopf ge- wachsen sind, weil sonst mit einer Blütenpause zu rechnen ist“, weiß Barbara Resch. Die Bauernhortensie ist also recht eigen, was den Rückschnitt angeht – ganz anders hält es da die Rispenhortensie, die sich mit ihren langen Blüten stark von der Bauernhortensie im Bild unterscheidet. Sie mag den Rückschnitt. „Die Rispenhortensie dankt es einem mit einem langen Blütenflor, wenn man sie zurückschneidet.“ Barbara Resch zückt immer die Schere und befreit ihre Rispenhortensie von rund einem Drittel ihrer Pracht. „Dann blüht sie dafür ganz wunderbar im Sommer.“ Das gleiche gilt auch für die Strauchhortensie „Annabelle“, die kann jetzt sogar bis zum Boden zurückgeschnitten werden. Tipp von Barbara Resch: „Sie können Ihre Topfhortensie, die jetzt Ihr Zimmer schmückt, später getrost in Ihren Garten pflanzen.“ -hac- Boden, Wasser, Licht W Drei Faktoren sind wichtig für Pflanzen er kennt das nicht – man kauft sich eine Pflanze, hegt und pflegt sie, kümmert sich um sie, legt viel Liebe in die Pflege; und nach ein paar Wochen lässt sie die Blätter hängen, verdörrt und geht im schlimmsten Fall sogar kaputt. Da hilft auch aufpäppeln oft nichts mehr – die Pflanze landet im Müll oder auf dem Kompost. Wer dann verzweifelt und sich denkt, er habe keinen grünen Daumen, der hat manchmal einfach nicht die Punkte beachtet, die Pflanzen am wichtigsten sind: Boden, Wasser und Licht. Jede ist ein Individuum Magnolien wollen es gern recht sonnig. (Foto: Franziska Kraufmann/dpa) „Jede Pflanze hat ein individuelles Bedürfnis“, sagt Gartenplanerin Barbara Resch. Man sollte daher unbedingt im Gartencenter oder in der Gärtnerei nachfragen, für welche Standorte sich die favorisierte Pflanze eignet. Auch kann man sich vorher schon in Katalogen oder im Internet schlau machen, ob das, was man auf seinem Balkon oder auf der Terrasse sehen will, da auch hin passt – und vor allem hin will. „Manchmal passt einfach einer der Faktoren nicht“, sagt Resch. Daher sollte man sich nicht nur vom eigenen Geschmack, sondern auch von dem Geschmack der Pflanze leiten lassen. Ein Beispiel ist die Hortensie. Sie liebt den lichten Schatten und hat gerne einen sauren, frischen und feuchten Boden. Doch woher weiß man, ob man einen sauren Boden im Garten hat? Dafür gibt es in Gartencentern Bodentest-Sets, mit denen man die Erde untersuchen kann. Der Test zeigt an, welchen Säuregehalt man im Garten hat – danach können dann die Pflanzen ausgesucht werden. Viele Kräuter wollen es zum Beispiel trocken und sonnig – im Gegensatz zu den Farnen, die laut Resch am liebsten kühl und feucht am Gehölzrand stehen. Auch lieben sie Schatten, ganz im Gegensatz zu den Magnolien. „Die sind absolute Sonnenkinder.“ Sie wollen auch einen neutralen bis schwach sauren und nahrhaften Boden. Schlecht für das Pflanzen in Bayern, da es hier oft kalkhaltigen Boden gibt. Wer dennoch Magnolien will, arbeitet oberflächig etwas Laubkompost bei der Pflanzung ein und deckt mit gutem Rindenmulch ohne Schadstofffe ab. So entsteht eine säuerliche Umgebung, in der sich auch Magnolien in unseren Breitengraden recht heimisch fühlen können. -hac- V Rosen erst nach dem letzten Frost auslichten iele beginnen jetzt mit dem Rosenschnitt. Hier sollte man jedoch aufpassen und kann auch noch gut ein, zwei Wochen warten: Erst nach dem letzten Frost danken es einem die Rosen, wenn man sie auslichtet. Vorher laufen Gärtner nämlich Gefahr, dass die Planze noch weiter zurückfrieren. Noch warten „Ich warte immer sehr lang, bis ich anfange mit dem Rosenschnitt“, sagt Barbara Resch, Gartenexpertin. „Es läuft einem ja nichts davon und wenn nochmal Fröste kommen, tut das den Rosen gar nicht gut.“ Eine Merkregel hat Resch für Rosenliebhaber: Wenn die Forsythien blühen, ist es der richtige Zeitpunkt für den Schnitt. Die Hauptarbeit ist dann das Auslichten und das entfernen von braunen und schwachen Trieben. Die erfrorenen Triebe erkennt man daran, dass sie schwarz-braun gefärbt sind. Dann gilt: Zurückschneiden bis ins gesunde Holz. Resch rät, alle nach innen wachsenden Triebe zu entfernen. Wer das beachtet, kann so verhindern, dass diese Triebe den Wuchs der anderen blockieren. Sind die nach innen wachsenden störenden Triebe erstmal entfernt, kann sich die Rose zu einem formschönen Strauch entwickeln. Man sollte den Schnitt immer schräg über dem nach außen wachsenden Auge ansetzen. „Ich würde jedoch dazu raten, auch Beet- und Edelrosen nicht zu weit nach unten zu schneiden“, sagt Barbara Resch. Manche setzen die Schere zur vorletzen Knospe, man nennt diese auch „Auge“, an – die Pflanze ist danach nicht mehr so blühwillig, aber bildet dafür größere Blüten. Jeder Gärtner kann also selber entscheiden, was ihm bei seinen Rosen im Garten wichtiger ist. Nicht zu weit schneiden Bei Kletterrosen und Strauchrosen ist der Rückschnitt ebenfalls anders – die sollte man keinesfalls zu weit zurückschneiden. „Nur die schwachen und kranken Triebe gehören geschnitten. Sonst gilt hier: minimal einkürzen“, sagt Barbara Resch. -hac- Bei richtigem und nicht zu starkem Schnitt zeigen sich Kletterrosen in prächtigem Wuchs. (Foto: Daniela Toman)