Landshuter Zeitung 04.04.2013

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Frischer Start ins Gartenjahr
Der grüne Daumen
Hallo Frühling!
Auch auf einem kleinen Balkon
kann man mit Frühlingsblühern in
Töpfen bunte Farbakzente setzen.
Vielleicht lässt sich der Frühling mit
ihnen überreden, endlich hierzubleiben. Geeignet sind zum Beispiel
Narzissen, Tulpen und Hyazinthen.
(Foto: Daniela Toman)
Bauernhortensien nicht zurückschneiden
Die großen bunten Pflanzen brauchen spezielle Pflege
S
ie schmücken mit ihren vielen
Blüten zahlreiche Gärten:
Hortensien. In rosa, hellblau
und weiß blühen sie, ihre großen
runden Blütenbälle sind Farbtupfer
zwischen grünen Bäumen und auf
der Terrasse. Auch auf Balkonen
findet man sie häufig. Hortensien
wollen jedoch spezielle Pflege, sagt
Barbara Resch, Gartenplanerin und
Dozentin an der Fachschule für
Gartenbau. Sie nennt vor allem einen Fehler, den viele machen: das
Schneiden der Bauernhortensien.
Das jedoch ist falsch – die Hortensie
dankt diese Maßnahme nämlich ihrem Gärtner keinesfalls.
Die runden Bauernhortensien
mögen es nicht sonderlich, wenn sie
zurückgeschnitten werden. Weil sie
am vorjährigen Holz blühen, stellen
sie nach einem Rückschnitt einfach
das Blühen für den folgenden Sommer ein. Ein ganzes Jahr muss man
daher warten, wenn man Bauernhortensien im Frühjahr zurückschneidet – erst nach dieser Phase
Bauernhortensien blühen am vorjährigen Holz. Wer sie zurückschneidet,
muss ein Jahr lang auf Blüten verzichten.
(Foto: cv)
bildet die Pflanze wieder dicke Blütenknospen an den Triebspitzen,
sagt Resch. Gleiches gilt auch für
Samthortensien. Auch sie wollen
keinen Rückschnitt im Frühjahr.
„Man sollte schwache Triebe auslichten und nur zurückschneiden,
wenn sie einem über den Kopf ge-
wachsen sind, weil sonst mit einer
Blütenpause zu rechnen ist“, weiß
Barbara Resch.
Die Bauernhortensie ist also recht
eigen, was den Rückschnitt angeht –
ganz anders hält es da die Rispenhortensie, die sich mit ihren langen
Blüten stark von der Bauernhortensie im Bild unterscheidet. Sie mag
den Rückschnitt. „Die Rispenhortensie dankt es einem mit einem
langen Blütenflor, wenn man sie zurückschneidet.“ Barbara Resch
zückt immer die Schere und befreit
ihre Rispenhortensie von rund einem Drittel ihrer Pracht. „Dann
blüht sie dafür ganz wunderbar im
Sommer.“ Das gleiche gilt auch für
die Strauchhortensie „Annabelle“,
die kann jetzt sogar bis zum Boden
zurückgeschnitten werden.
Tipp von Barbara Resch: „Sie
können Ihre Topfhortensie, die jetzt
Ihr Zimmer schmückt, später getrost in Ihren Garten pflanzen.“
-hac-
Boden, Wasser, Licht
W
Drei Faktoren sind wichtig für Pflanzen
er kennt das nicht – man
kauft sich eine Pflanze,
hegt und pflegt sie, kümmert sich um sie, legt viel Liebe in
die Pflege; und nach ein paar Wochen lässt sie die Blätter hängen,
verdörrt und geht im schlimmsten
Fall sogar kaputt. Da hilft auch aufpäppeln oft nichts mehr – die Pflanze landet im Müll oder auf dem
Kompost. Wer dann verzweifelt und
sich denkt, er habe keinen grünen
Daumen, der hat manchmal einfach
nicht die Punkte beachtet, die
Pflanzen am wichtigsten sind: Boden, Wasser und Licht.
Jede ist ein Individuum
Magnolien wollen es gern recht sonnig. (Foto: Franziska Kraufmann/dpa)
„Jede Pflanze hat ein individuelles Bedürfnis“, sagt Gartenplanerin
Barbara Resch. Man sollte daher
unbedingt im Gartencenter oder in
der Gärtnerei nachfragen, für welche Standorte sich die favorisierte
Pflanze eignet. Auch kann man sich
vorher schon in Katalogen oder im
Internet schlau machen, ob das, was
man auf seinem Balkon oder auf der
Terrasse sehen will, da auch hin
passt – und vor allem hin will.
„Manchmal passt einfach einer der
Faktoren nicht“, sagt Resch. Daher
sollte man sich nicht nur vom eigenen Geschmack, sondern auch von
dem Geschmack der Pflanze leiten
lassen.
Ein Beispiel ist die Hortensie. Sie
liebt den lichten Schatten und hat
gerne einen sauren, frischen und
feuchten Boden. Doch woher weiß
man, ob man einen sauren Boden im
Garten hat? Dafür gibt es in Gartencentern Bodentest-Sets, mit denen man die Erde untersuchen
kann. Der Test zeigt an, welchen
Säuregehalt man im Garten hat –
danach können dann die Pflanzen
ausgesucht werden.
Viele Kräuter wollen es zum Beispiel trocken und sonnig – im Gegensatz zu den Farnen, die laut
Resch am liebsten kühl und feucht
am Gehölzrand stehen. Auch lieben
sie Schatten, ganz im Gegensatz zu
den Magnolien. „Die sind absolute
Sonnenkinder.“ Sie wollen auch einen neutralen bis schwach sauren
und nahrhaften Boden. Schlecht für
das Pflanzen in Bayern, da es hier
oft kalkhaltigen Boden gibt.
Wer dennoch Magnolien will, arbeitet oberflächig etwas Laubkompost bei der Pflanzung ein und
deckt mit gutem Rindenmulch ohne
Schadstofffe ab. So entsteht eine
säuerliche Umgebung, in der sich
auch Magnolien in unseren Breitengraden recht heimisch fühlen können.
-hac-
V
Rosen erst nach dem
letzten Frost auslichten
iele beginnen jetzt mit dem
Rosenschnitt. Hier sollte
man jedoch aufpassen und
kann auch noch gut ein, zwei Wochen warten: Erst nach dem letzten
Frost danken es einem die Rosen,
wenn man sie auslichtet. Vorher
laufen Gärtner nämlich Gefahr,
dass die Planze noch weiter zurückfrieren.
Noch warten
„Ich warte immer sehr lang, bis
ich anfange mit dem Rosenschnitt“,
sagt Barbara Resch, Gartenexpertin. „Es läuft einem ja nichts davon
und wenn nochmal Fröste kommen,
tut das den Rosen gar nicht gut.“
Eine Merkregel hat Resch für Rosenliebhaber: Wenn die Forsythien
blühen, ist es der richtige Zeitpunkt
für den Schnitt.
Die Hauptarbeit ist dann das
Auslichten und das entfernen von
braunen und schwachen Trieben.
Die erfrorenen Triebe erkennt man
daran, dass sie schwarz-braun gefärbt sind. Dann gilt: Zurückschneiden bis ins gesunde Holz.
Resch rät, alle nach innen wachsenden Triebe zu entfernen. Wer das
beachtet, kann so verhindern, dass
diese Triebe den Wuchs der anderen
blockieren.
Sind die nach innen wachsenden
störenden Triebe erstmal entfernt,
kann sich die Rose zu einem formschönen Strauch entwickeln. Man
sollte den Schnitt immer schräg
über dem nach außen wachsenden
Auge ansetzen.
„Ich würde jedoch dazu raten,
auch Beet- und Edelrosen nicht zu
weit nach unten zu schneiden“, sagt
Barbara Resch. Manche setzen die
Schere zur vorletzen Knospe, man
nennt diese auch „Auge“, an – die
Pflanze ist danach nicht mehr so
blühwillig, aber bildet dafür größere Blüten. Jeder Gärtner kann also
selber entscheiden, was ihm bei seinen Rosen im Garten wichtiger ist.
Nicht zu weit schneiden
Bei Kletterrosen und Strauchrosen ist der Rückschnitt ebenfalls
anders – die sollte man keinesfalls
zu weit zurückschneiden. „Nur die
schwachen und kranken Triebe gehören geschnitten. Sonst gilt hier:
minimal einkürzen“, sagt Barbara
Resch.
-hac-
Bei richtigem und nicht zu starkem Schnitt zeigen sich Kletterrosen in prächtigem Wuchs.
(Foto: Daniela Toman)
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