bilden anode

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Anfänger Projekt Praktikum:
Elektronenröhre
und ihre Funktion als Diode
Bergenthal, Benedikt
Strotmann, Simon
Becker, Pascal
Kühn, Jan
Mingels, Stephan
Hartbrich, Oskar
Tutor : Pauly, Christian
Sommersemester 2010
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung/Allgemeine Zielsetzung
4
2 Allgemeines zu Elektronenröhren
4
3 Theorie zum Versuch
3.1 Kinetische Energie der Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2 Reichweite der Elektronen ohne elektrisches Feld . . . . . . . . . . . . . .
3.3 Elektronenstrom aus der Kathode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
6
6
7
4 Aufbau
4.1 Äußerer Aufbau . . .
4.2 Geräteliste . . . . . .
4.3 Innerer Aufbau . . .
4.4 Schaltplan . . . . . .
4.5 Vier-Punkt-Messung
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5 Temperaturmessung
5.1 Bestimmung des Widerstands bei Raumtemperatur
5.2 Theoretische Berechnung der Temperaturkurve . . .
5.3 Messwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3.1 Fehlerrechnung . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6 Auswertung der Kennlinien
6.1 Kennlinie der Diode bei negativer Saugspannung
6.2 Kennlinie der Diode mit variablem Druck . . . .
6.3 Kennlinie der Diode mit variabler Heizspannung
6.4 Thermische Leistung des Drahtes . . . . . . . .
7 Fazit
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21
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27
3
2 Allgemeines zu Elektronenröhren
1 Einleitung/Allgemeine Zielsetzung
Unser erster Versuch im Rahmen des physikalischen Anfänger Projekt Praktikums beschäftigt sich mit einer Röhrendiode. Eine Röhrendiode besteht in der Regel aus zwei
Elektroden, welche sich in einem möglichst gut evakuierten Glaszylinder befinden. Es
handelt sich dabei um Anode und Kathode der Diode. Letztere wird dabei (aktiv oder
passiv) beheizt, sodass durch Glühemission Elektronen freigesetzt werden, die dann in
einem zwischen Anode und Kathode angelegten elektrischen Feld beschleunigt werden.
Die Spannung, mit der das elektrische Feld erzeugt wird, wird daher auch als Beschleunigungsspannung bezeichnet. Der Strom zwischen den beiden Elektroden kann dann über
der Beschleunigungsspannung in ein Diagramm eingetragen werden. Dadurch erhält man
eine sogenannte Kennlinie. Diese sind in der Praxis von entscheidender Bedeutung zur
Kennzeichnung der Eigenschaften und des Verhaltens von elektrischen Bauteilen. Eine
häufige Anwendung ist dabei die Bestimmung des Arbeitspunkts.
Das Ziel unseres Versuchs ist es daher, einige Kennlinien der von uns gebauten Diode
aufzunehmen. Dazu erfolgt eine Messreihe, in der unter konstanten übrigen Parametern
der Druck variiert wird, und eine Messreihe unter Variation der Heizspannung, mit der
die Wolframwendel zum Glühen gebracht wird.
2 Allgemeines zu Elektronenröhren
Elektronenröhren sind elektronische Bauelemente, die zur Gleichrichtung oder zur Verstärkung von elektrischen Signalen verwendet werden. Sie bestehen aus einem evakuierten oder gasgefüllten Kolben, in dem sich zumindest eine beheizte Kathode und eine
Anode befinden. Zwischen diesen ist eine Beschleunigungsspannung angelegt um Elektronen von der Kathode zur Anode zu befördern. Die Kathode kann entweder aktiv oder
passiv beheizt werden, um Elektronen aus dem Material auszulösen. Aktiv bedeutet hier,
dass sich das Kathodenmaterial durch angelegte Spannung selbst aufheizt. Bei der passiven Heizung wird das Material durch eine externe Heizung erwärmt. Passiv geheizte
Kathoden haben den Vorteil, dass sie eine galvanische Trennung bieten.
Elektronenröhren werden nach ihrer Anzahl der verschiedenen spannungsführenden Gitter benannt: Die Diode mit zwei Leitern (Heizkathode und Anode), die Strom nur in
4
einer Richtung passieren lässt. Die Triode ermöglicht ein Steuern des Stromes, ähnlich
einem Transistor. Bei der Triode wird zwischen Anode und Kathode ein zusätzliches
Steuergitter verwendet, um die Funktion zu ermöglichen. Des Weiteren gibt es viele
verschiedene weitere Arten von Röhren, zum Beispiel die Pentode, die die gleiche Funktion wie auch die Triode erfüllt, jedoch mit zusätzlichen Schirmgittern ausgestattet ist.
Typische Kathodenmaterialien sind Wolfram, Thorium beschichtetes Wolfram und Bariumoxid. Wolfram bietet den Vorteil, dass es gut direkt geheizt werden kann und 2200
◦
C erreicht. Thorium beschichtetes Wolfram senkt durch die Thoriumschicht die Austrittsarbeit des Kathodenmaterials und somit die erforderliche Temperatur auf ca 1500
◦
C. Die niedrigste Austrittsarbeit bietet das Bariumoxid und erfordert dabei eine Temperatur < 800◦ C. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass bei niedrigerer Austrittsarbeit
auch die erreichbare Leistung geringer ist.
In Elektronenröhren tritt üblicherweise eine Gasverstärkung mithilfe des Restgases im
Kolben auf. Dabei stoßen die beschleunigten Elektronen gegen die restlichen Gasatome
im Kolben, die dabei ionisiert werden und somit einen leitenden Kanal zwischen Kathode und Anode bilden.
In einer Kennlinie ist zu erkennen, das erst eine gewisse Spannung erforderlich ist um
die Elektronen von der Kathode zur Anode zu bringen. Hierbei stoßen diese mit den
Restgasatomen und erreichen aufgrund der geringen Energie die Anode nicht. Hierauf
folgt eine Phase in der der Anodenstrom in etwa linear zur Beschleunigungsspannung
steigt. Dieser Bereich wird Raumladungsbereich genannt. In diesem Bereich tritt die
schon beschriebene Gasverstärkung auf, jedoch haben die Elektronen schon genug Energie um die Anode zu erreichen. Als letztes folgt der Sättigungsbereich in dem alle aus
dem Kathodenmaterial ausgelösten Elektronen zur Anode gelangen und der maximale
Strom erreicht ist.
5
3 Theorie zum Versuch
3 Theorie zum Versuch
3.1 Kinetische Energie der Elektronen
Die kinetische Energie der Elektronen nach der Emission ist hauptsächlich vom Material und dessen Temperatur abhängig. Durch das Erhitzen der Kathode erhalten die
Elektronen des Materials immer mehr Energie und geraten in immer stärkere thermische Bewegung. Dabei sind sie an die Atomkerne durch deren anziehendes Potential
gebunden. Bei genügend hohen Temperaturen bekommen einige Elektronen so viel thermische Energie, dass sie das Potential der Kerne überwinden und sich von der Kathode
lösen können. Die Arbeit, die die Elektronen für diesen Vorgang benötigen, heißt Austrittsarbeit. Da die Stärke des bindenden Potentials durch die Anzahl der Protonen des
Atomkerns und anderen Eigenschaften des jeweiligen Elements bedingt ist, ist auch die
Höhe der Austrittsarbeit materialbedingt. Bei dem von uns als Kathode verwendeten
Wolfram beträgt die Austrittsarbeit ca. We = 4, 54 eV 1 .
Wird die Temperatur weiter erhöht, so erhalten die Elektronen nach der Emission mehr
und mehr kinetische Energie. Dabei werden sie (je nach Geometrie der Kathode) in alle
Raumrichtungen gleich stark abgestrahlt.
3.2 Reichweite der Elektronen ohne elektrisches Feld
Ein wichtiger Aspekt für den Bau der Röhre ist der Abstand zwischen Glühwendel
und Kupferanode. Um diesen richtig dimensionieren zu können, ist eine Berechnung der
Reichweite von Elektronen in Luft notwendig. Dabei ist die Reichweite der Elektronen
linear proportional zu ihrer Energie, also rmax ∝ Ee− . Bei Normaldruck ergibt sich ein
cm
.
Proportionalitätsfaktor von ca. τ = 0.42 keV
p
N
Da nach idealem Gasgesetz ( kT = V ; mit p: Druck, V : Volumen, N : Teilchenzahl, k:
Boltzmann-Konstante, T : Temperatur) die Teilchenzahl pro Volumen linear vom Druck
abhängt, sollte für die Teilchenzahl pro Strecke ∆NS ∝ (∆p)1/3 gelten. Mit der sinkenden
Anzahl der potentiellen Stoßpartner für die Elektronen steigt ihre Reichweite, sodass
insgesamt für die Reichweite rmax der Elektronen mit Energie E in Luft mit einem
1
6
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Austrittsarbeit.
3.3 Elektronenstrom aus der Kathode
Druck von p (in bar) gilt:
1
rmax = τ E(∆p)− 3
(1)
Durch das äußere elektrische Feld, erhalten die Elektronen zusätzliche kinetische Energie,
wodurch sich ihre Reichweite nochmals erhöht. Darüber hinaus wird die Flugrichtung
durch das Feld so beeinflusst, dass der Geschwindigkeitsvektor stärker in Richtung der
Anode zeigt.
Zur höheren Reichweite der Elektronen trägt auch bei, dass sie nach Stößen mit den
Luftmolekülen durch das Feld eine Kraft erfahren und wieder in Richtung der Anode
beschleunigt werden. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Elektronen, die die Anode
erreichen je nach Beschleunigungsspannung deutlich.
3.3 Elektronenstrom aus der Kathode
Wegen der zugrundeliegenden physikalischen Prozesse erwarten wir, dass der Anodenstrom ab einer bestimmten Beschleunigungsspannung in Sättigung geht. Dies ist dann
der Fall, wenn alle durch die Glühemission freigesetzten Elektronen durch das elektrische
Feld ausreichend stark beschleunigt werden, um zur Anode zu gelangen. Eine weitere Erhöhung der Beschleunigungsspannung bewirkt dann keinen höheren Anodenstrom mehr,
bis bei sehr hoher Spannung zusätzliche Elektronen durch ein starkes elektrisches Feld
aus dem Kathodenmaterial herausgelöst werden (Feldemission). Die Feldemission spielt
aber erst bei Feldstärken von über 2 MmV eine Rolle, welche bei den von uns verwendeten
Abständen, Spannungen und Elektrodengeometrien nicht erreicht werden.
Uns soll hier nur die Höhe des Sättigungsstroms interessieren. Dazu ist wichtig, wie
viele Elektronen bei einer bestimmten Temperatur T die Kathode durch Glühemission verlassen und dann im Feld beschleunigt werden können. Dazu kann mit Hilfe der
Richardson-Gleichung die Stromdichte der emittierten Elektronen aus einem Metall bestimmt werden. Sie lautet:
We
(2)
J = AT 2 e− kT
Hierbei ist T die Temperatur des Metalls, We die Austrittsarbeit und A die RichardsonKonstante. Letzterer Faktor setzt sich dabei aus dem materialabhängigen Faktor λR und
7
3 Theorie zum Versuch
der materialunabhängigen Konstante A0 zusammen:
A = λR A0
(3)
Dabei ist A0 definiert als
4πmk 2 e
(4)
h3
wobei m die Elektronenmasse, e die Elementarladung und h das Plancksche Wirkungsquantum sind. Damit ergibt sich für A0 ein Wert von A0 = 1, 20 · 106 m2AK 2 . Setzt man die
in dies Richardson-Gleichung ein, so erhält man die Richardson-Dushman-Gleichung:
A0 =
J = λR
4πmk 2 e 2 − We
T e kT
h3
(5)
Damit kann nun die Stromdichte der Glühemission bei Kenntnis des Materials und
der entsprechenden Materialkonstanten in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmt
werden. Da wir in unserem Fall eine Wolfram-Kathode verwenden, lauten die Konstanten
λR = 0, 60 und We = 4, 54 eV, wie schon weiter oben erwähnt. Ist die Oberfläche des
emittierenden Leiters bekannt, so kann über
I = JA
(6)
auch der Strom der Elektronen bestimmt werden. Dazu gehen wir davon aus, dass der
Draht durch das Wickeln zur Wendel seine Oberfläche im Mittel nicht verändert. Die
Länge wird dabei über die Zahl der Windungen und den Durchmesser abgeschätzt, da der
durch das Erhitzen rekristalisierte Draht beim Auseinanderziehen der Wendel zerbrechen
würde. Dadurch ergibt sich für unsere Wendel eine Drahtlänge von l = (0, 15 ± 0, 01) m
und eine Durchmesser von d = 2, 5−4 m. Die Oberfläche lässt sich dann berechnen durch
A = πdl = 1, 18 · 10−4 m2
(7)
und damit ein Strom von
I = 1, 18 · 10−4 m2 · J = 1, 18 · 10−4 m2 λR
4πmk 2 e 2 − We
T e kT
h3
(8)
Dies sollte in etwa auch der Sättigungsstrom, der bei hoher Beschleunigungsspannung
an der Anode zu messen ist.
8
4 Aufbau
4.1 Äußerer Aufbau
Der gesamte innere Aufbau der Diode muss sich im Vakuum (bzw. sehr niedrigem Druck)
befinden aber auch immer veränderbar bleiben. Die Verwendung eines vorhandenen Vakuumaufbaus ist nicht nur die einfachste Lösung sondern bietet auch diverse Vorteile wie
vorhandene Kabeldurchführungen und genormte Anschlüsse. Ein kompletter Eigenbau
der Diode mitsamt dem Vakuumaufbau ist im Prinzip möglich, aber im Rahmen des
Projekts lag die Aufmerksamkeit auf dem inneren Aufbau der Diode.
Abbildung 1: Vakuumaufbau
Der Glaskolben (vergleiche Abbildung 1) bietet genug Platz für unseren Innenaufbau
und besitzt vier seitliche Anschlüsse. An zwei dieser Anschlüsse befestigten wir verschiedene Druckmesser um den gesamten Druckbereich von 10−5 mbar bis hin zum Normaldruck messen zu können. Für möglichst genaue Kontrolle über den Druck wurde ein
9
4 Aufbau
Feindosierventil hinzugefügt. Der letzte seitliche Anschluss beinhaltet die notwendigen
Kabeldurchführungen. Dieser Aufbau ermöglichte zu Beginn des Projektes einen Druck
im Bereich von 10−5 mbar. Im Laufe der Messungen wurde die Kabeldurchführung beschädigt, sodass nur noch Drücke bis minimal 10−4 mbar erreicht werden konnten.
4.2 Geräteliste
In diesem Aufbau wurden folgende Geräte/Objekte verwendet :
• 2 verschiedene Druckmesser für verschiedene Messbereiche
• Druckanzeigegerät(Typ Balzers TPG 251)
• Feindosierventil für die genaue Druckeinstellung
• 9-polige Kabeldurchführung
• selbst gebauter Innenaufbau
– Glühkathode aus Wolfram
– Andode aus Kupfer
• Vakuumpumpe
• Netzgerät für den Heizdraht 0-20 V, 0-20 A (Typ HP 6264B)
• Netzgerät für die Saugspannung 0-600 V 50 mA max (Marke Phywe)
• 3 DMM’s (Typ PeakTech 1649)
4.3 Innerer Aufbau
Der Innenaufbau sollte einigen praktischen Ansprüchen entsprechen. Zum einen sollte er
aus dem Glaskolben entnehmbar sein um die Anpassungen außerhalb des Glaskolbens
10
4.3 Innerer Aufbau
durchzuführen. Zum anderen musste die Konstruktion stabil genug sein, den Glühdraht
so zu fixieren, dass der Abstand zwischen Glühdraht und Anode nur wenige Millimeter
betragen kann ohne dass es einen Kurzschluss gibt. Des Weiteren sollte der Abstand
zwischen Anode und Glühdraht ohne großen Aufwand veränderbar sein.
Eine schematische Darstellung des verwendeten Innenaufbaus ist in Abbildung 2 zu
sehen.
Abbildung 2: Schematische Darstellung des inneren Aufbaus. Es sind vier statt drei Gewindestangen abgebildet.
Die Form ist durch die zylindrische Gestalt des Glaskolbens vorgegeben. Als Basis dient
eine etwa 1 cm dicke Aluminiumkreisscheibe von der drei Gewindestangen senkrecht
nach oben zeigen. Zwei Aluminiumkreisringe dienen zur Befestigung der Anode und des
Glühdrahts. Um eine Isolation zwischen den einzelnen Metallobjekten zu gewährleisten,
werden Keramikhülsen eingesetzt. Die beiden Ebenen sind mittels Schraubenmuttern
fixiert. Auf der oberen Ebene werden gegenüberliegend zwei Keramiklüsterklemmen befestigt. Zwischen diesen wird der Wolfram-Glühdraht eingespannt. Als Anode dient ein
Kupferblech, welches so groß ist, dass es einfach um die untere Halterung gebogen werden
kann. Abbildung 3 zeigt ein Foto des Innenaufbaus im Vakuumkolben.
11
4 Aufbau
Abbildung 3: Innerer Aufbau Diode. Es ist ein bläulicher pulvriger Belag zu erkennen.
Hierbei handelt es sich um eine Cyanitverbindung, die sich auf Grund von
Fettresten und Wasser innerhalb innerhalb des Aufbaus bilden konnte. Das
Wasser wurde durch die starke Hitze in H + Ionen geteilt und reagierte mit
dem Stickstoff aus dem Fett zu einer Cyanidverbindung ([C = N ]− ).
12
4.4 Schaltplan
4.4 Schaltplan
Abbildung 4: Schaltplan
Bei unserem Versuchsaufbau handelt es sich um eine direkt beheizte Röhrendiode. Das
bedeutet, dass der Glühdraht die Kathode ist und direkt an die Saugspannung angeschlossen wird.
Die beiden wichtigsten Messwerte sind die Saugspannung und der Anodenstrom. Das
verwendete Messsystem Cassy ermöglicht das simultane Aufzeichnen zweier Spannungen.
Der Anodenstrom kann indirekt über die Spannung UA (siehe Abbildung 4) berechnet
werden. Aus dem Ohmschen Gesetzt ergibt sich IA = URA1 , wobei R1 = 10kΩ ist..
Das Messsystem Cassy kann nur Spannungen bis 100 V messen. Deswegen erfolgt die
Messung der Saugspannung über einen Spannungteiler. Das Verhältnis von R2 zu R3
mit 1 : 10 ist so gewählt, damit falls nötig die Saugspannung problemlos bis ≈ 1kV
2
erhöht werden könnte. Aus der Physik des Spannungsteilers folgt dann UB = U R2R+R
3
13
4 Aufbau
3
.
bzw U = UB R2R+R
2
Um die Abweichung der Widerstände zu berücksichtigen, wurden das Cassy-System
geeicht. Dazu wurden die von Cassy gemessenen Spannungen mit den Messwerten von
Digitalmultimetern verglichen und in Cassy ein Korrekturfaktor hinzugefügt, sodass die
Messungen übereinstimmten. Dadurch entfällt die exakte Messung der Widerstände.
4.5 Vier-Punkt-Messung
Die genaue Bestimmung des Ohm’schen Widerstandes des verwendeten Wolframdrahts
spielt für die Bestimmung der Temperatur des Drahts eine wichtige Rolle. Um den
Einfluss der Zuleitungen zu eliminieren, wird die Messung als Vier-Punkt-Messung aufgebaut. Das prinzipielle Schaltbild eines solchen Aufbaus ist in Abbildung 5 dargestellt.
Abbildung 5: Schaltbild Vier-Punkt-Messung
Die Widerstände RL stehen jeweils stellvertretend für die unbekannten Widerstände
der Verbindungsleitungen. RX ist der zu messende Widerstand, in unserem Fall des
Glühdrahtes. IR ist ein seriell eingebauter Strommesser, Ua misst den Spannungsabfall
über RX .
Über das Netzgerät wird nun ein Strom IR durch die gesamte Schaltung geschickt. Unter
der Annahme, dass der Innenwiderstand des Spannungsmessers Ua weit größer als der
zu bestimmende Widerstand ist (übliche Digitalmultimeter im Spannungsmodus haben
einen Innenwiderstand von der Größenordnung MΩ, der Wolframdraht Größenordnung
14
Ω), fliesst durch RX genau der Strom IR . Damit ergibt sich aus dem Ohm’schen Gesetz
RX =
Ua
.
IR
(9)
Mit Hilfe eines direkt im Netzteil eingebauten Spannungsmessgeräts ließe sich so auch
direkt der Innenwiderstand der verwendeten Verbindungsleitungen aus der Spannungsdifferenz zwischen Netzteilausgang und Ua bestimmen.
5 Temperaturmessung
5.1 Bestimmung des Widerstands bei Raumtemperatur
Der Widerstand des Glühdrahtes bei Raumtemperatur muss möglichst exakt bekannt
sein um die nachfolgende Umrechnung von Widerstand auf Temperatur ohne große systematische Unsicherheiten durchführen zu können. Wir beschränken uns daher nicht auf
die Messung eines einzelnen Spannungs/Strom Paares, sondern messen die Kennlinie
für niedrige Spannungen. Die Steigung der Kennlinie ergibt dann den Widerstand des
Drahtes. Die Spannungen und daraus resultierenden Ströme müssen so gering bleiben,
dass die Verlustleistung am Draht nicht ausreicht eine nennenswerte, den Widerstand
des Drahtes selbst beeinflussende, Erhitzung zu verursachen. Sollte dies trotzdem auftreten, würde es sich in einer Verflachung der aufgenommenen Kennlinie zeigen.
Die Messung wurde als Vier-Punkt-Messung durchgeführt, deren Messwerte sich in Tabelle 1 befinden. Die Fehler ergeben sich aus der letzten ablesbaren Stelle der Messgeräte.
U ± 1/mV
54
86
109
154
188
I ± 1/mA
289
461
584
825
1010 (±10)
Tabelle 1: Messwerte Kennlinie Wolframdraht bei Raumtemperatur.
Im Plot (Abbildung 6) ist die erwartete lineare Kennlinie gut zu sehen. Aus dem Fit
15
5 Temperaturmessung
1
ergibt sich ein Widerstand von 5,36
Ω = 0.186 ± 0, 01. Die Aufheizung des Drahtes ist im
gemessenen Spannungsbereich scheinbar nicht relevant gewesen, anderes hätten wir bei
Verlustleistungen von 15mW-190mW auch nicht erwartet.
1 1 0 0
1 0 0 0
9 0 0
8 0 0
L in e a r R e g r e s s io n fo r D a ta 1 _ D :
Y = A + B * X
I in m A
7 0 0
P a ra m e te r
----------------A
-1 ,5 7
B
5 ,3 7 5
-----------------
6 0 0
5 0 0
4 0 0
R
S
-----------1
0
------------
3 0 0
V a lu e E
--------------0 6 3
1
3 9
0
---------------
D
------,9 7 0 1
-------
rro
---,1 5
,0 0
----
r
-----------------------8 4 1
9 0 9
------------------------
N
P
----------------------------------------5
< 0 .0 0 0 1
-----------------------------------------
2 0 0
4 0
6 0
8 0
1 0 0
1 2 0
1 4 0
1 6 0
1 8 0
2 0 0
U in m V
Abbildung 6: Kennlinie Wolframdraht bei Raumtemperatur mit linearem Fit.
Neben diesem gemessenen Wert lässt sich ein theoretischer Wert aus dem spezifischen
Widerstand ρ von Wolfram errechnen. Es gilt
R=
l·ρ
.
A
2
Aus dem spezifischen Widerstand für Wolfram von ρ = 52, 8 · 10−3 Ω mm
ergibt sich
m
zusammen mit der Länge des Drahtes l (≈ 15cm) und dem Drahtdurchmesser d (250µm)
R=
150 · 52, 8 · 10−3
= 0, 1613Ω
250µm 2
π
2
Dies liegt zwar nicht genau auf dem gemessenen Widerstand, aufgrund der schwierigen
Bestimmung der Länge des Glühdrahtes ist dies jedoch ein akzeptabler Wert. Da der
16
5.2 Theoretische Berechnung der Temperaturkurve
Glühdraht im eingeglühten (also bereits mehrfach erhitzten) Zustand gemessen wurde
besteht die Möglichkeit, dass der Draht an einigen Stellen auch von seiner Solldicke
abweicht.
5.2 Theoretische Berechnung der Temperaturkurve
Die Berechnung der Temperaturkurve für den Wolframdraht erfolgte über die Formel
für den temperaturabhängigen linearisierten elektrischen Widerstand.
R(T ) = R(T0 )(1 + αT0 (T − T0 ))
(10)
Hierbei ist R(T0 ) der Widerstand bei Raumtemperatur, der per Multimeter gemessen
werden konnte, T die aktuelle Temperatur und T0 die Ausgangs- bzw. Raumtemperatur.
αT0 ist ein materialabhängiger Linear-Temperaturkoeffizient. In unserem Fall beträgt αT0
4, 810−3 K −1 2 . Der Widerstand bei Raumtemperatur unseres Wolframdrahts beträgt wie
oben erwähnt 0.19 ± 0.01Ω. Außerdem setzten wir für die Raumtemperatur 20◦ C an.
Diese Gleichung lässt sich nach T umstellen und liefert somit die gewünschte aktuelle
Temperatur des Drahts.
T (R) =
R − R(T0 ) + 20◦ C · R(T0 )α
R(T0 )α
(11)
Mit Hilfe des ohmschen Gesetzes U = RI kann man diese Gleichung in Abhängigkeit von
Strom und Spannung beschreiben, also den Größen, die wir über die Vierpunktmessung
bestimmt haben.
U
− R(T0 ) + 20◦ C · R(T0 )α
(12)
T (U, I) = I
R(T0 )α
Über diese Formel erhält man die in Abbildung 7 dargestellte Temperaturkurve:
2
Tabellenbuch Elektrotechnik. Europa Lehrmittel, Wuppertal 1966
17
5 Temperaturmessung
Abbildung 7: Temperaturkurve des Wolframdrahts in Abhängigkeit des Heizstroms und
der Heizspannung.
5.3 Messwerte
Mithilfe der Vierpunktmessung nahmen wir bei fest eingestellter Spannung Werte für
den Strom auf und errechneten über die angegebene Formel die Temperatur des Drahts.
Die Messwerte sind in Tabelle 2 aufgetragen. Die Fehler für U und I wurden mit ±0,1
V bzw. ±0,1 A angenommen.
18
5.4 Auswertung
U /V
8,0
9,0
10,0
11,0
12,0
13,0
14,0
15,0
I /A
4,4
4,7
5,1
5,3
5,6
5,9
6,2
6,4
T / ◦C
1860,4
1931,7
2009,6
2111,6
2191,5
2263,5
2345,1
2416,3
∆T / ◦ C
53,6
50,5
48,6
47,9
46,7
45,6
44,9
44,1
Tabelle 2: Messungen zur Temperatur des Wolframdrahts.
5.3.1 Fehlerrechnung
Der Fehler auf die Temperatur ergibt sich über Gauß’sche Fehlerfortplanzung der Formel
zur Temperatur.
v
∆T =
u
u
t
∂T (U, I)
∆U
∂U
!2
∂T (U, I)
+
∆I
∂I
!2
(13)
Setzt man die konstanten Werte ein erhält man, nach dem Differenzieren:
s
∆T =
12466, 4 2 12466, 4 U 2 A4 ◦
A +
C
I2
I4
V2
(14)
5.4 Auswertung
Plottet man nun die Messwerte mit in die Temperaturkurve, so ist gut ersichtlich, wo
die errechneten Temperaturwerte auf der vorher berechneten Temperaturfläche liegen.
Dies wird in Abbildung 8 gezeigt.
19
6 Auswertung der Kennlinien
Abbildung 8: Messwerte der Wendeltemperatur im Vergleich mit der theoretisch berechneten Kurve.
In diesem Plot entsprechen die roten Punkte den Messwerte, und ihre Größe den Fehlern.
Auch zu erkennen ist, dass die Schmelztemperatur von Wolfram von 3422◦ C 3 nicht erreicht wird und die Werte somit durchaus plausibel sind.
6 Auswertung der Kennlinien
In diesem Abschnitt werden wir die Diodenkennlinien untersuchen. Hierzu wird bei einem festen Heizstrom der an der Anode abfließende Anodenstrom in Abhängigkeit von
Anodenspannung (Saugspannung) gemessen. Im Folgenden werden der Heizstrom und
die Heizspannung mit Iheiz bzw. Uheiz sowie der Anodenstrom und die Saugspannung
mit IA bzw. Usaug bezeichnet.
3
www.webelements.com (Wolfram)
20
6.1 Kennlinie der Diode bei negativer Saugspannung
6.1 Kennlinie der Diode bei negativer Saugspannung
Zunächst werden wir überprüfen, ob wir ohne Saugspannung einen Anodenstrom erhalten.
Ist dies nicht der Fall, so ist auch bei negativer Saugspannung kein Strom zu erwarten,
da die Elektronen in einem solchen Fall von der Anode wegbeschleunigt würden.
Wir vergewissern uns durch diese Messung mit drei unterschiedlichen Heizspannungen,
dass wir bei den folgenden Messungen die negative Saugspannung nicht berücksichtigen
müssen. Die zugehörigen Kennlinien sind Abbildung 9 zu sehen.
Abbildung 9: Messreihe mit negativer Saugspannung.
Man sieht, dass selbst bei Usaug = 0 V keine Elektronen an der Anode ankommen.
Dementsprechend ist der Druck innerhalb der Diode hoch genug (p ≈ 2, 5 · 10−4 mbar),
um die Elektronen soweit abzubremsen, dass kein Anodenstrom entsteht. Damit wird
gezeigt, dass in Sperrrichtung keine Elektronen die Anode erreichen.
6.2 Kennlinie der Diode mit variablem Druck
Wir haben in dieser Messreihe den Druck innerhalb des Glaszylinders mit Hilfe des Feindosierventils variiert und die Kennlinien bei unterschiedlichen Drücken aufgenommen.
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6 Auswertung der Kennlinien
Abbildung 10: Messreihe mit variablem Druck
Die Heizspannung, mit der wir die Wolframwendel betreiben, wurde konstant bei Uheiz = 10 V
gehalten.
Die gemessenen Kennlinien sind in Abbildung 10 dargestellt.
Vergleicht man nun die Ergebnisse der Messung, so stellen wir fest, dass die Sättigung
des Stroms bei geringerem Druck früher eintritt. Der entsprechende Strom ist darüber
hinaus höher als bei Experimenten mit vergleichsweise höherem Druck.
Ein Grund hierfür ist die durch den verminderten Druck erhöhte mittlere freie Weglänge der emittierten Elektronen. So erreichen schon viele der emittierten Elektronen
bei geringer Saugspannung die Anode, da sie nicht mit Gasmolekülen kollidieren, bzw.
streuen und so kinetische Energie verlieren würden.
Bei höheren Druckwerten hingegen ist der maximale Anodenstrom weitaus geringer. Obwohl die Saugspannung weiter erhöht wird und somit die Elektronen stärker beschleunigt
werden, verhindert die geringe mittlere freie Weglänge der Elektronen ein weiteres Ansteigen des ankommenden Stroms, sodass dieser gegen einen konstanten Wert strebt.
Mithilfe von Gleichung 8 aus dem Theorieteil können wir den Kathodenstrom in Ab-
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6.3 Kennlinie der Diode mit variabler Heizspannung
hängigkeit von T bestimmen.
Interessant ist hierbei der Vergleich zwischen dem Kathodenstrom und dem Sättigungsstrom bei unterschiedlichen Drücken.
In dieser Messreihe ist die Heizspannung Uheiz = 10 V. Die entsprechende Temperatur beträgt T = (2009, 56 ± 48, 52) ◦ C.
Wir setzen diese Werte in Gleichung 8 ein und erhalten für den Kathodenstrom Ikath =
77, 27mA.
Vergleicht man diesen theoretischen Wert mit der Stromstärke an der Anode für die
Messung mit dem höchsten Sättigungsstrom, so ist IA ≈ 6, 15 · 10−3 · Ikath . Das deutet
darauf hin, dass unsere Diode durch mangelnde Evakuierung und einhergehende Streuung an Gasmolekülen den Elektronenstrom entsprechend behindert. Desweiteren werden
nicht alle Elektronen in Richtung Anode beschleunigt (s.u.).
6.3 Kennlinie der Diode mit variabler Heizspannung
Wir variieren nun die Heizspannung, welche wir an der Kathode anlegen. Der Druck
wurde möglichst konstant gehalten; hier in einem Bereich von 4, 4 · 10−4 mbar und
7, 1 · 10−4 mbar.. Die gemessenen Kennlinien sind in Abbildung 11 geplottet.
Obwohl der Druck in der Größenordnung 10−4 mbar schwankt, erfüllt sich unsere Erwartung hinsichtlich der Proportionalität des Anodenstroms zu der angelegten Heizspannung, da schlicht mehr Elektronen aus dem Anodenmaterial gelöst werden. Darüber
hinaus haben die Kennlinien einen weitestgehend linearen Anstieg bis zur Sättigung.
Wir vergleichen wieder mit Gleichung 8 den theoretischen Wert des Kathodenstroms
mit den Werten der Sättigungsstromstärken.
Da wir unterschiedliche Heizspannungen Uheiz zwischen 8 V und 14 V anlegen, werden
an dieser Stelle die aus den Heizspannungen resultierenden Temperaturwerte eingesetzt
(siehe Temperaturmessung). Es ergeben sich für die Kathodenstromstärken I(Uheiz ) folgende Werte:
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6 Auswertung der Kennlinien
Abbildung 11: Messreihe mit variablem Heizspannung
Uheiz / V
8
9
10
11
12
13
14
I / mA
13,38
31,86
77,27
226,56
495,18
963,59
1880,78
Tabelle 3: Kathodenstrom für variable Heizspannungen
Die theoretischen Werte erscheinen im Vergleich zu den Werten des Anodenstroms zunächst hoch. Bedenkt man jedoch, dass die verwendete Wolframwendel im gesamten
Raumwinkelbereich Elektronen emittiert und die Elektronen, welche in Richtung Anode
abgesaugt werden, zusätzlich mit Gasmolekülen kollidieren und streuen, so sind die berechneten Werte durchaus plausibel.
24
6.4 Thermische Leistung des Drahtes
6.4 Thermische Leistung des Drahtes
Zusätzlich überprüfen wir die Diskrepanz zwischen abgestrahlter und eingespeister Leistung des Wolframdrahtes mit Hilfe des Stefan-Boltzmann-Gesetzes.
Es gilt
P = σ · A · T 4,
wobei P die thermische Leistung des Wolframdrahtes ist. Die Stefan-Boltzmann-Konstante
σ ist eine Naturkonstante 4 . A beschreibt die Abstrahlfläche des Drahtes mit A = π · d · l
und T die jeweilige Temperatur des Drahtes ist.
Dementsprechend erhalten wir folgende Werte für die abgestrahlte Leistung in Abhängigkeit der Temperatur; die Messwerte für die Leistung mit Pin = U · I entnehmen wir
Tabelle 2.
Tabelle 4: Thermische Leistung
T / K Pin / W Pout / W
2133,6
35,2
138,4
2204,8,6
42,3
157,9
2282,8
51,0
181,4
2384,8
58,3
216,1
2464,6
67,2
246,5
2536,6
76,7
276,6
2618,2
86,8
313,9W
2689,4
96,0
349,5
Wir stellen unsere Messwerte zum Vergleich in einem Diagramm (Abbildung 12) dar.
4
gemäß CODATA 2006 σ =
4
2π 5 kB
15h3 c2
= (5,670 400 ± 0,000 040) · 10−8
W
m2 K4
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6 Auswertung der Kennlinien
Abbildung 12: Messreihe mit variablem Heizspannung
An dieser Stelle stellen wir fest, dass die Leistung die wir einspeisen, um einen leicht
schwankenden Faktor von der abgestrahlten Leistung abweicht.
Es sieht demnach so aus, als würde der Wolfrahmdraht mehr Leistung abstrahlen, als in
ihn eingespeist wurde.
Wir nehmen deshalb an, dass, da ein Teil der abgestrahlten Leistung auf Grund der Geometrie des Drahtes von ihm selbst wieder absorbiert wird, weniger Leistung zugeführt
werden muss.
D.h., in Wirklichkeit wird weniger thermische Leistung abgestrahlt.
Der Faktor der zwischen Pin und Pout liegt (a ≈ 4), ist auf die Geometrie des Drahtes
zurückzuführen, denn dieser ist aufgewickelt und nicht, wie in dem Stefan-BoltzmannGesetz verwendet, gerade.
Die Fläche geht als linearer Faktor in das Gesetz ein. Dementsprechend nehmen wir
an, dass genau hier das Stefan-Boltzmann-Gesetz zu gebrauchen ist, wenn wir unsere
Fläche A = π · d · l abändern zu A = a−1 · π · d · l. So könnten wir davon ausgehen, dass
Pin = Pout .
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7 Fazit
In diesem Versuch haben wir erfolgreich eine Elektronenröhre realisiert, welche als Diode arbeitet. Zur genaueren Untersuchung haben wir zunächst den Kaltwiderstand des
verbauten Wolframdrahtes vermessen. Hierbei konnte eine hinreichend gute Übereinstimmung mit dem theoretisch errechneten Wert erzielt werden. Anschließend haben
wir die Temperatur des Drahtes bei verschiedenen Heizspannungen bestimmt. Hierbei
gab es Unstimmigkeiten mit der theoretisch dabei abgestrahlten Leistung. Diese wurde
mithilfe des Stefan-Boltzmann-Gesetzes berechnet und lag über der zum Heizen verwendeten Leistung. Dafür wurde anschießend eine mögliche Erklärung diskutiert.
Danach haben wir die Diodenkennlinien ausführlich untersucht. Zu diesem Zweck haben
wir Kennlinien für verschiedene Drücke und Heizspannungen aufgenommen. Diese entsprachen unseren Erwartungen.
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