Naturwissenschaftliche Grundlagen

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Naturwissenschaftliche
Grundlagen
Die ernährungswirtschaftlichen Berufe stehen mit
ihrem Tätigkeitsfeld, dem Verarbeiten von Lebensmitteln, zwischen der Lebensmittelerzeugung und
dem Verzehr.
Erzeugung
Verarbeitung
Verzehr
Agrarwissenschaften
Technologie
Medizin
Chemie
Physik
Biologie
Erzeugung
Anbau von Pflanzen, Aufzucht und Mast von Tieren
Verarbeitung
Zubereitung von Speisen durch Kochen, Braten,
Backen usw.
Verzehr
In diesen Bereichen wird Althergebrachtes durch die
Wissenschaft erfasst und bestätigt, aber auch durch
neue Erkenntnisse verdrängt. Moderne Fertigungsmethoden gründen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Diese beruhen auf der Erforschung grundlegender Vorgänge.
Die Agrarwissenschaften liefern die Grundlagen für
optimale Anbau- und Aufzuchtmethoden. Fertigungsabläufe werden durch die Technologie erklärt. Die Wirkung der Inhaltsstoffe der Nahrung auf den Körper des
Menschen erforscht und lehrt die Medizin.
Wichtige Erkenntnisse dieser Wissenschaften sind hier
mit beruflichem Bezug als naturwissenschaftliche
Grundlagen dargestellt.
Naturwissenschaftliche Grundlagen
Chemie ist die Wissenschaft von der Zusammensetzung und Umwandlung der Stoffe.
Physik ist die Lehre von den Zuständen der Stoffe und
ihren Veränderungen.
Biologie befasst sich mit dem Lebendigen, den Tieren
und den Pflanzen.
Dass es Gebiete gibt, die mehreren Wissenschaftsgebieten zuzuordnen sind, zeigt die Tatsache, dass
man z. B. von biochemischen Vorgängen spricht.
Beispiele für das Zusammenwirken der Wissenschaften:
Physik:
Biologie
Zucht, Mast
Qualität
Biologie
Arten
Anbaumethoden
Fleisch
Schneiden von Fleisch
Klopfen von Schnitzeln
Chemie: Pökeln von Schinken
Marinieren von Fleisch
Biologie: Reifen und Verderben
Physik:
Rettich
Raffeln, Schneiden
„Weinen“ nach Salzen
Chemie: Wirkung der Inhaltsstoffe
Einführung
Grund 017-029
Grund 017-029
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Naturwissenschaftliche Grundlagen
chemical fundamentals
la chimie de base
Einführung
1 Chemische Grundlagen
1.1 Element – Verbindung
Elemente sind Stoffe, die sich durch chemische Vorgänge nicht weiter teilen lassen. Der Einfachheit halber
werden die Namen der Elemente abgekürzt. Die
Grundlage für die Abkürzung bildet der wissenschaftliche Name, z. B.
Sauerstoff
Wasserstoff
➟
➟
Atome
Oxigenium
Hydrogenium
Atome
➟
➟
O
H
Moleküle
+
Auf den Schalen bewegen sich die negativ geladenen
Elektronen. Jedes einzelne Atom ist in der elektrischen
Ladung ausgeglichen, weil die Summe der positiven
und der negativen Teilchen gleich ist.
Ionen
Wenn Atome aus der Schale Elektronen abgeben oder
in die Schale Elektronen aufnehmen, sind sie nicht
mehr neutral. Man bezeichnet sie als Ionen (Abb. 3).
➟ Weniger Elektronen als ursprünglich ➟ positives Ion.
➟ Mehr Elektronen als ursprünglich ➟ negatives Ion.
➟ Kennzeichnung: hochgestelltes + oder – nach dem
Symbol des betreffenden Elements, z. B. Na+, O – –.
Abb. 1: Aus Elementen entstehen Verbindungen.
Vereinigen sich mehrere Elemente, entsteht eine Verbindung, z. B. H2O.
Verbindungen sind Stoffe mit neuen Eigenschaften.
Wasser z. B. ist eine Verbindung aus zwei Elementen
Wasserstoff und einem Element Sauerstoff.
Zwischen unterschiedlich geladenen Ionen bestehen
starke Anziehungskräfte, sie führen zur Ionenbindung.
1.2 Atom – Ion – Molekül
Die kleinsten Teile eines Elements sind die Atome.
Atome eines Elements sind untereinander gleich.
Alle Atome bestehen aus einem Kern und den ihn auf
sogenannten Schalen umkreisenden Elektronen. Der
Kern besteht aus Protonen, die elektrisch positiv geladen sind, und Neutronen, die keine Ladung aufweisen
(Abb. 2).
Schale
Abb. 2: Aufbau des Atoms
Moleküle
Moleküle sind zwei oder mehr untereinander verbundene Atome. Dabei kann es sich um Atome gleicher
oder unterschiedlicher Elemente handeln (Abb. 4).
Bau der Atome
Atomkern
Abb. 3: Ionenbildung
Elektron
Moleküle sind nach außen ohne Ladung, also neutral.
H
H
O
H
+
H
O
O
=
H
H
O
H
H
Protron
Abb. 4: Molekülbildung
Neutron
Beispiel
Wasser: Aus zwei Molekülen Wasserstoff (H2) und
einem Molekül Sauerstoff (O2) entstehen zwei
Moleküle Wasser (H2O).
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1 Chemische Grundlagen
1.3 Formeln, Sprache der Chemie
Der Chemiker bezeichnet die einzelnen Elemente und
Verbindungen mit Formeln, die über die Zusammensetzung des Stoffes genaue Auskunft geben.
Formelart
Die Summenformel nennt die Anzahl der von jedem
Element enthaltenen Atome.
Wasser
H 2O
Zuckerstoffe
C6H12O6
Die Strukturformel ist aussagekräftiger, denn sie zeigt
an, wie die Atome einander zugeordnet sind.
H
O
H
O
H
C
H
OH
C
OH
Das grafische Symbol ist eine Vereinfachung, die uns
das Denken und Verstehen erleichtert. Es ist meist an
die Strukturformel angelehnt.
H
H
O
O
NA+
Säure
Salzsäure
Schwefelsäure
Ameisensäure
Basen bestehen immer aus einer OH-Gruppe und einem Metall.
Die OH-Gruppe
bedingt die alkalische oder basische oder laugenhafte Wirkung,
führt zu einem pH-Wert über 7,
färbt rotes Lackmus blau.
NaOH in Wasser gelöst ist die Natronlauge. Der Bäcker
bezeichnet sie entsprechend der Verwendung als Brezenlauge.
Beispiel
Metall
Na
K
Ca
+
+
+
+
➟
➟
➟
➟
OH-Gruppe
OH
OH
(OH)2
Lauge/Base
Natronlauge
Kalilauge
Kalkwasser
Dabei werden die Eigenschaften von Säure und Base
neutralisiert. Die Zahl der H-Ionen und der OH-Ionen ist
ausgeglichen.
Beispiele:
H
➟
➟
➟
➟
Säurerest
Cl
SO4
COOH
Salze entstehen durch die Reaktion von Säuren und
Basen.
O
H
H
+
+
+
+
In Wasser gelöste Basen heißen Laugen.
CH2OH
C
H
H
C
OH
OH
C
H
Beispiel:
Wasserstoff
H
H2
H
Beispiel:
HCI
+
Salz+
säure
H
O
H
H
NaOH ➟
Natron- ➟
lauge
NaCl
Kochsalz
+ H2O
+ Wasser
O
H
pH-Wert – Säurewert
H
Wasser lagert sich
um Natrium-Ion
Zwei Einfachzucker
verbinden sich
zu Zweifachzucker
Abb. 1: Formelschreibweisen
Der pH-Wert ist eine Messzahl. Sie zeigt an
ob Säure oder Base vorhanden ist,
wie stark die Säure oder Base ist.
Indikatorpapier
1.4 Säuren – Basen – Salze
Säuren bestehen immer aus Wasserstoff und einem
Säurerest.
Der Wasserstoff
bewirkt die saure Reaktion,
führt zu einem pH-Wert unter 7,
färbt blaues Lackmus rot.
Säure ➟ pH niedrig ➟ Lackmus rot
Vergleichstafel
0
1
sauer
2
3
4
5
6
7
8
9
10 11 12 13 14
neutral
basisch
Abb. 2: Messung des pH-Wertes mit Indikatorpapier
Indikatoren sind „Anzeiger“, die bei einem bestimmten
pH-Wert die Farbe ändern. Am häufigsten wird Lackmus verwendet (Abb. 2).
Einführung
Grund 017-029
Grund 017-029
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Einführung
Zu
ck
er
Naturwissenschaftliche Grundlagen
Moleküle
Abb. 3: Zuckermoleküle zerfallen nicht.
Das Gerät hat eine Sonde, die mit dem Lebensmittel in
Verbindung gebracht wird. Über eine Leitung werden
die Daten zum Gerät geführt und dort auf der Skala angezeigt.
1.5 Lösungen
Die einzelnen Stoffe verhalten sich unterschiedlich,
wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen. Zur Erläuterung wählen wir aus dem Bereich der Lebensmittel
Kochsalz, Gebrauchszucker (Rohr- oder Rübenzucker)
sowie Gelatine, eine Eiweißart.
Ionenlösung
S
N alz
aC
l
Gibt man Kochsalz in Wasser, zerfällt das Salzkristall in
die Ionen Na+ und Cl–. Um diese elektrisch geladenen
Teilchen lagern sich Wassermoleküle an. Die Ionen verbinden sich erst wieder zu Kochsalz, wenn das Wasser
verdampft (Abb. 2).
g Stoff in 100 g Wasser
Abb. 1: pH-Wert-Messgerät
Ionenlösungen und Molekularlösungen bezeichnet
man als echte Lösungen. Neben festen gelösten
Stoffen wie Salz oder Zucker gibt es auch
Lösungen von Flüssigkeiten in Flüssigkeiten, z. B. in
Spirituosen, wo sich Alkohol in wässriger Lösung befindet,
Lösungen von Gasen in Flüssigkeit, z. B. Kohlendioxid in Limonaden und Schaumwein.
Die Menge des gelösten Stoffes in einem Lösungsmittel wird als Konzentration bezeichnet. Wie die Grafik
zeigt, ist die Menge, die gelöst werden kann
je nach Stoff unterschiedlich,
von der Temperatur abhängig (Abb. 4).
500
400
ucker
Rohrz
300
200
100
NaCl
0
0
50
100
Temperatur in C°
Abb. 4: Unterschiedliche Löslichkeit
Kann das Lösungsmittel nichts mehr von dem zu lösenden Stoff aufnehmen, so ist die Lösung gesättigt.
Wird in dieser Situation noch mehr von der zu lösenden
Substanz beigegeben, setzt sie sich am Boden ab, die
Lösung ist übersättigt.
Kolloidale Lösungen
ClNa+
Cl-
Na+
Na+
Cl-
ClNa+
Ionen
Abb. 2: Salz zerfällt in Ionen.
Eiweiß bildet Riesenmoleküle, die um ein Vielfaches
größer sind als z. B. die Zuckermoleküle. Riesenmoleküle bleiben auch in der Lösung als eine Einheit erhalten, doch sie lagern Wassermoleküle an. Man spricht
von kolloidalen Lösungen (Abb. 5).
Molekularlösungen
Ein Molekül Gebrauchszucker besteht aus einem Teil
Traubenzucker und einem Teil Fruchtzucker. Die
Zuckermoleküle lagern sich zusammen und bilden ein
Zuckerkristall. Bringt man Zucker in eine Flüssigkeit,
löst sich zwar das Kristall auf, doch die Moleküle bleiben unverändert erhalten (Abb. 3).
Sol
kolloidale Lösung
Abb. 5: Koagulation (Gerinnung)
Gel
Gallerte
Grund 017-029
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1 Chemische Grundlagen
aber für die viel größeren Eiweiß- oder Zuckermoleküle.
Diese Zellwände werden deshalb als halbdurchlässige
Membranen bezeichnet.
Einführung
Sol ist eine kolloidale Lösung, z. B. aufgelöste Gelatine,
Eiklar.
Gel, Gallerte ist geronnenes Eiweiß, z. B. gekochtes Ei,
Aspik, Joghurt.
Dieses Erstarren nennt man Gerinnen oder Koagulieren (Seite 20, Abb. 5). Ein Eiweiß-Sol kann durch Zugabe von Säure oder durch Erhitzen zum Gerinnen
gebracht werden.
1.6 Emulsionen
Fett schwimmt auf
Wasser, weil es leichter
ist als dieses (Abb. 1).
Anders ist das bei
Emulsionen.
Emulsionen sind feinste Verteilungen einer
Flüssigkeit (Fett) in einer anderen (Wasser)
mit der sie sich üblicherweise nicht vermischt (Abb. 2).
Diese bleibende Verteilung ermöglichen Emulgatoren oder Schutzstoffe, die die Oberflächenspannung
und
damit die „Abstoßungskraft“ der Moleküle herabsetzen.
Abb. 3: Zellwand ist nur für Wasser durchlässig.
Der Ausgleich unterschiedlicher Konzentrationen ist
darum nur in einer Richtung möglich: Wassermoleküle
wandern zum Ort der höheren Konzentration. Diesen
Vorgang bezeichnet man als Osmose.
Abb. 1: Fett auf Wasser
Beispiele
Durch die Haut nimmt die Kirsche Wasser auf, kann
aber keine Zuckermoleküle abgeben. Durch die Quellung platzt letztlich die reife Kirsche.
Abb. 2: Emulsion
Bekannte Emulsionen
Emulgator
Milch: Fett in Wasser
Sahne: Fett in Wasser
Butter: Wasser in Fett
Mayonnaise: Wasser in Fett
Eiweiß der Milch
Eiweiß der Milch
Eiweiß der Milch
Eigelb
1.7 Diffusion – Osmose
Abb. 4: Die Kirsche zieht Wasser.
Werden Früchte gezuckert, ist die Zuckerkonzentration
außerhalb der Frucht höher als im Fruchtfleisch. Das
Wasser wandert durch die Fruchtwand zum Zucker
(Abb. 5).
In einer Flüssigkeit sind die Moleküle in ständiger
Bewegung. Je wärmer eine Flüssigkeit, desto stärker
die Bewegung. Dabei stoßen die Teilchen wie Billardkugeln aneinander und verändern unkontrolliert ihre
Richtung. So kommt es nach einer bestimmten Zeit zu
einer selbstständigen Vermischung der Teilchen und es
herrscht überall die gleiche Konzentration. Diesen Vorgang nennt man Diffusion (Abb. 3).
Die Wände der tierischen und pflanzlichen Zellen hindern den freien Austausch der Teilchen, die Diffusion
wird eingeschränkt. Die Zellwände enthalten jedoch
feinste Poren, die nur für Wasser durchlässig sind, nicht
Abb. 5: Der Zucker zieht Saft aus der Kirsche.
Grund 017-029
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Naturwissenschaftliche Grundlagen
Aufgaben
Einführung
1 Erklären Sie den Unterschied zwischen einem Atom und einer Verbindung.
2 „Jetzt habe ich soviel Salz in das Wasser gegeben, dass es sich nicht mehr auflöst.“
Erklären Sie den Zusammenhang.
3 Stimmt es, dass in heißem Wasser mehr Zucker aufgelöst werden kann als in kaltem?
4 Wenn man Radieschen einschneidet und dann in Wasser legt, erhält man dekorative „Blüten“.
Erklären Sie den Vorgang.
5 „Die Osmose ist doch das Gleiche wie eine Diffusion,“ sagt der eine. Der andere meint: „Aber nur fast.“
Erklären Sie den Unterschied.
6 Wenn man Gurken in Scheiben schneidet und als Salat anmacht, schwimmen diese nach kurzer Zeit in Flüssigkeit.
Kennen Sie den Grund?
physical fundamentals
la physique de base
2 Physikalische Grundlagen
2.1 Hebelgesetz
F2
L2
Der Hebel ist die einfachste Maschine. Wir wenden ihn
in vielfältiger Weise an, ohne uns der Hebelgesetze bewusst zu werden. Deren Kenntnis kann aber sehr nützlich sein, denn Hebel helfen Kraft sparen.
L2
F1
F2
F1
L1
L1
D
Abb. 2: Zweiseitiger Hebel und einseitiger Hebel
D
Abb. 1: Hebelwirkung
Das Beispiel (Abb. 1) zeigt eine Dose mit einem
Klemmdeckel, der so fest sitzt, dass er mit der Hand
nicht geöffnet werden kann. Nutzt man das Griffende
eines Löffels als Hebel, ist es ein Leichtes, den Deckel
abzuheben.
An einem Hebel herrscht Gleichgewicht, wenn
Kraft · Kraftarm
F1 · L1
=
Last · Lastarm
F 2 · L2
Drehmoment 1
=
Drehmoment 2
2.2 Hebel als Werkzeuge
Bei Scheren sind zwei Hebel verbunden; über den gemeinsamen Drehpunkt setzt die Kraft an (Abb. 3).
Man unterscheidet zwei Arten von Hebeln.
Beim zweiseitigen Hebel liegen Kraftarm und Lastarm
auf zwei verschiedenen Seiten der Drehachse.
Beim einseitigen Hebel liegt die Drehachse am Ende
der Hebelstange.
Abb. 3: Hebelwirkung bei einer Schere
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23
2 Physikalische Grundlagen
Die Schnittkraft ist „innen“ in der Schere am stärksten.
Darum liegt bei der Geflügelschere auch der „Knochenschneider“ nahe am Drehpunkt. Die Flossenschere hat
zusätzlich Zähne, damit die glitschigen Flossen nicht
durch den Druck nach außen weggeschoben werden.
Die Püreepresse, wie man sie z. B. zum Durchdrücken
von gekochten Kartoffeln benutzt, ist um so leichter zu
bedienen, je länger die Kraftarme sind. Man greift darum ganz außen an die Hebel.
1
1
1
2
1
2
Drehachse
Abb. 3: Falsches und richtiges Tragen
Abb. 1: Püreepresse
Lasten werden aus den Knien aufgenommen. Dann ist
die Belastung auf die Wirbel gering und gleichmäßig
verteilt. Die „Arbeit“ leisten die Beinmuskeln (Abb. 4).
Mit Flaschenöffnern arbeitet es sich am leichtesten,
wenn man sie ganz außen fasst, denn durch den langen Hebel wird die Kraft am besten genutzt (Abb. 2).
Abb. 4: Falsches und richtiges Heben
Abb. 2: Flaschenöffner
2.4 Elektrizität
2.3 Tragen und Heben von Lasten
Die wichtigste Energieart ist heute der elektrische
Strom. Er lässt sich leichter als jede andere Energieart
verteilen und dosieren, die Anwendungsmöglichkeiten
sind vielfältiger.
Wird eine Stromquelle über einen Leiter mit einem Verbraucher verbunden, entsteht ein Stromkreis (Abb. 5).
Das Heben und Tragen ist nicht nur mühsam, es
belastet auch die Wirbelsäule. Diese besteht aus fein
gestalteten, nicht austauschbaren Wirbelkörpern, die
zusammen eine leicht geschwungene S-Form bilden.
Zwischen den Wirbelkörpern sind die Bandscheiben
eingelagert. Dieses faserige Knorpelgewebe ermöglicht die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
Wer falsch hebt und trägt, wird auf die Dauer nicht ohne
Bandscheibenschäden bleiben. Diese können von einfachen Schmerzen beim Aufrichten des Körpers bis zu
Ischias und Lähmung reichen.
Beim Tragen von Lasten soll der Körper gleichmäßig
belastet werden, damit Spannungen in der Wirbelsäule
vermieden werden. Darum ist die Last nach Möglichkeit
auf beide Arme zu verteilen (Abb. 3).
Stromquelle
Verbraucher
Leiter
E-Werk
Batterie
Abb. 5: Stromkreis
Einführung
Grund 017-029
Grund 017-029
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Einführung
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Naturwissenschaftliche Grundlagen
Die Stromleitung muss dem Stromdurchfluss entsprechend gewählt werden. Fließt zu viel Strom durch eine
Leitung, erwärmt sich diese, die Isolierung schmilzt und
es kann zu einem Kurzschluss und zu einem Brand
kommen.
Sie wird gemessen bei mechanischer Arbeit als Ws und
bei Wärmeerzeugung als Joule.
Watt · 1 Sekunde = 1 Wattsekunde (Ws) v 1 Joule (J).
Arbeit
Leistung
Sicherung
Leitung
Leitung
230 V • 4 A
=
920 W
2h
Abb. 1: Sicherung im Stromkreis
Damit eine Stromleitung nicht überlastet werden kann,
baut man Sicherungen in die Stromkreise ein. Bei
Überlastung unterbrechen sie den Stromkreis (Abb. 1).
Das schützt Leitung und Geräte.
2.5 Energie – Arbeit – Leistung
Energie kann in verschiedener Form vorliegen: Kohle
und Öl enthalten Wärmeenergie, Wasser in einem Speichersee kann mechanische Energie liefern. In den
Kraftwerken wird daraus elektrische Energie erzeugt.
Energie entsteht nicht neu, es kann nur eine Energieform in eine andere umgewandelt werden.
Kraftwerk
Öl, Kohle
Wärmeenergie
Elektrische
Energie
Wasserkraft
Mechanische Energie
Leistung
•
Zeit
=
Arbeit oder Wärme
Abb. 3: Elektrische Arbeit
Das Leistungsschild auf Geräten gibt über deren Leistungsfähigkeit Auskunft. In Abb. 3 z. B. 920 W.
Weil die Einheit Wattsekunde sehr klein ist, misst der
Zähler den Verbrauch in kWh, in Kilowatt je Stunde. Er
misst also die „Arbeit“, die aus dem Stromnetz entnommen wird.
Der Anschlusswert ist die höchstmögliche Stromaufnahme bei voller Leistung, z. B. wenn der Herd aufgeheizt wird.
Der Verbrauchswert ist der tatsächliche Energieverbrauch, z. B. die Energie, welche der Heizplatte nach
und nach zugeführt wird.
Der Verbrauchswert ist immer geringer als der Anschlusswert.
2.6 Wärmelehre
Verbraucher
Wärmeenergie
Elektoherd
Elektrische
Energie
Mechanische Energie
Küchenmaschine
Abb. 2: Energietransport
Die Wärme nimmt bei der Verarbeitung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle ein: Alle Garverfahren, das
Backen und mehrere Konservierungsverfahren stehen
in engem Zusammenhang mit den Einflüssen der
Wärme.
Aber auch das Kühlen und Frosten, also der Entzug von
Wärme, sind Gebiete der Wärmelehre.
Die Einheit für die elektrische Leistung ist Watt (W).
Volt
·
Ampere = Watt
V
·
A
=
W
Stromspannung · Stromstärke = Leistung
Wird die Leistung in einer bestimmten Zeit erbracht, so
spricht man von Arbeit.
Aggregatzustände
Führt man einer Flüssigkeit Wärme zu, so schwingen
deren Moleküle schneller, bis sie aus der Flüssigkeit
ausbrechen und in den gasförmigen Zustand übergehen. Bei der Abkühlung verhält es sich genau umgekehrt. Die langsamer werdenden Moleküle verdichten
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2 Physikalische Grundlagen
sich aus dem gasförmigen Zustand zur Flüssigkeit und
werden bei weiterer Abkühlung fest.
0 °C
Für Wasser ergibt sich bei normalem Luftdruck die folgende Übersicht.
Aggregatzustand
100 °C
200 °C
Rauchpunkt
Schmelzbereich
Molekülabstand
Butter
gasförmig
Wasserdampf
Kondensationspunkt
Der Siedepunkt ist vom Druck abhängig.
100 °C
flüssig
Siedepunkt
Abb. 2: Schmelzbereich und Rauchpunkt
Erstarrungspunkt
0 °C
Je höher der Außendruck ist, desto schwerer haben es
die Wassermoleküle, als Gas zu entweichen, desto
höher ist die Siedetemperatur des Wassers (Abb. 3).
Es kann also heißer als 100 °C werden. Diese Temperaturerhöhung führt zu einer Verkürzung der Garzeit.
fest
Schmelzpunkt
Wasser lässt sich unter normalem atmosphärischem
Druck nicht über 100 °C erhitzen, die trotzdem weiter
zugeführte Wärme führt zum Verdampfen des Wassers
(Dampf = gasförmiges Wasser).
Die Sublimation
nutzt man beim Gefriertrocknen z. B. bei löslichem
Kaffee,
führt zu Gefrierbrand bei Lebensmitteln, die unver-
packt gefrostet werden.
Die Zustandsformen fest, flüssig und gasförmig nennt
man die Aggregatzustände. Die Übergangstemperatur
von einem Aggregatzustand in einen anderen ist für jeden Stoff typisch. Bei Wasser liegen diese Werte z. B.
bei 0 °C und bei 100 °C.
Fett ist ein Gemisch von unterschiedlichen Fettmolekülen. Da jede Art den ihr eigenen Schmelzpunkt hat,
schmilzt oder erstarrt das Fett nicht bei einem bestimmten Temperaturpunkt, sondern innerhalb eines
Temperaturbereiches. Man spricht darum vom
Schmelzbereich und Erstarrungsbereich (Abb. 2).
Der Siedepunkt wird auch als Rauchpunkt bezeichnet,
weil sich das Fett in gasförmigem Zustand als Rauch
zeigt.
Dampfdruck
Wasser kann aber auch unmittelbar vom festen in den
gasförmigen Zustand übergehen, aus Eis wird dann sofort Wasserdampf. Das nennt man Sublimation.
p
bar
Eis
Abb. 1: Aggregatzustände
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
0
80
90
100
110
Siedetemperatur
120
130
t
°C
Abb. 3: Siedetemperatur ist vom Druck abhängig.
Aus diesem Grund werden die Dampfdrucktöpfe auch
Schnellkochtöpfe genannt. Ein weiteres Beispiel für die
Anwendung einer erhöhten Siedetemperatur sind die
Autoklaven, die in der Industrie zum Sterilisieren von
Konserven verwendet werden.
Wird Luft abgepumpt und somit der Luftdruck verringert, entsteht ein Vakuum. Das Wasser siedet bei geringerer Temperatur und gibt dabei Wasserdampf ab.
Man nutzt dies z. B. beim Eindicken von Kondensmilch.
Die niedrigere Siedetemperatur vermindert hierbei die
Ausbildung des Kochgeschmacks.
Destillieren
Den unterschiedlichen Siedepunkt von Flüssigkeiten
kann man nutzen, um diese voneinander zu trennen.
Im Nahrungsgewerbe wird auf diese Weise z. B. Alkohol
von Wasser getrennt.
Einführung
Grund 017-029
Grund 017-029
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Naturwissenschaftliche Grundlagen
Das Gemisch wird erhitzt. Bei etwa 80 °C beginnt der
Alkohol zu sieden und verlässt als Dampf die Flüssigkeit. Wasser siedet erst bei 100 °C und bleibt deshalb
bei dieser Temperatur zurück. Der Alkoholdampf wird
aufgefangen und abgekühlt. Er kondensiert und tropft
als flüssiger hochprozentiger Alkohol in die Auffangschale (Abb. 1).
Thermometer
Beim korrekten Garen müssen beide Faktoren richtig
gewählt sein: Sowohl Temperatur als auch Wärmemenge müssen stimmen. Ist die Wärmemenge zu
gering, sinkt die Temperatur ab, und es kommt zu Fehlprodukten.
Kühlwasserablauf
Kühler
Kühlwasserzulauf
Wasser
bleibt
zurück
Es ist zu unterscheiden zwischen:
Temperatur,
das ist die mit dem Thermometer im Augenblick
messbare Wärme
und
Wärmemenge,
das ist die Energiemenge, die dem Lebensmittel zugeführt wird.
Alkohol
Temperaturmessung
Den Wärmezustand oder die Temperatur eines Körpers misst man mit dem Thermometer.
Abb. 1: Destillation
Temperaturskalen
Wärmemenge und Temperatur
In einem großen Topf mit Wasser steckt eine Menge
Wärme, obwohl die Temperatur vielleicht nur 60 °C beträgt. Wenn das Wasser in einem großen Topf erwärmt
werden soll, benötigt man eine größere Wärmemenge
als bei der Erwärmung einer geringeren Menge.
Die Einheit für die Wärmemenge ist das Joule (J); wir
werden beim Nährwert- oder Energiegehalt der
Lebensmittel noch darüber sprechen.
Beim Zubereiten von Fleisch liest man oft die Anweisung: „Von allen Seiten scharf anbraten, das Fleisch
darf auf keinen Fall Flüssigkeit ziehen.“
Bei einer solchen Arbeitsanweisung werden Temperatur und erforderliche Wärmemenge nicht klar getrennt.
Bei gleicher Temperatur ist die zugeführte Wärmemenge
groß
klein
80 °C 1 l
80 °C 10 l
Celsius setzte auf der Temperaturskala den Schmelzpunkt von Eis mit 0 °C und den Siedepunkt des Wassers mit 100 °C fest. Temperaturen unter 0 °C werden
als Minusgrade bezeichnet, z. B. –18 °C.
Da die Temperatur auf der Bewegung der Moleküle beruht, ist dann die tiefste Temperatur erreicht, wenn die
Moleküle völlig ruhen. Das ist der absolute Nullpunkt,
kälter kann es nicht werden.
Nach Kelvin beginnt die Temperaturskala bei 0 K. Der
Schmelzpunkt des Wassers liegt bei 273 K. Der Abstand auf der Skala ist für beide Systeme gleich. 1 K v
1 °C.
Einen Vergleich zeigt die Temperaturskala.
0K
Kelvin
273 K
373 K
-273 °C
Celsius
0 °C
100 °C
Abb. 3: Temperaturskala in K und °C
Thermometer
In gleicher Zeit ist die zugeführte Wärmemenge
klein
40 °C in 5 min
groß
80 °C in 5 min
Abb. 2: Wärmemenge und Wärmezustand
Zur Messung von Temperaturen benutzt man Thermometer. Diese zeigen über die Wärmeausdehnung den
Wärmezustand an. Nach der Bauart unterscheidet man
Flüssigkeitsthermometer und Bimetallthermometer.
Flüssigkeitsthermometer enthalten Quecksilber oder
Alkohol. Diese dehnen sich bei Erwärmung in ein luftleeres Rohr hinein aus. Auf der Skala ist die Temperatur abzulesen. Quecksilber erstarrt bei minus 40 °C. Bei
Minusgraden verwendet man darum statt Quecksilberthermometer solche mit Alkoholfüllung, die meist blau
oder rot eingefärbt ist.
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27
2 Physikalische Grundlagen
Prinzip
30
20
10
0 °C
10
Ein Temperaturfühler meldet dem Thermostat, wie die
Temperatur ist ➟ Istwert.
Im Thermostat werden die beiden Informationen verknüpft. Weicht der Ist-Wert, die tatsächliche Temperatur, vom Soll-Wert, der vorgewählten Temperatur, ab,
wird durch den Thermostat entsprechend geschaltet
(Abb. 2).
20
30
Bimetall-Spirale
40
Abb. 1: Bimetall-Thermometer
Beim Bimetallthermometer sind zwei Streifen unterschiedlicher Metalle fest miteinander verbunden. Bei
Temperaturänderung dehnen sich die Metalle unterschiedlich aus und die Streifen verbiegen sich. Diese
Durchbiegung wird auf einen Zeiger übertragen, die
Temperatur ist an der Skala ablesbar (Abb. 1).
Die Kühlmaschinen von Kühlschränken und Frostern
arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie die Wärmepumpen, die Wärme ins Haus bringen.
Bei den kühlenden Maschinen wird die Wärme aus
dem „Kühlraum“ herausgezogen, die Wärmepumpe
schafft umgekehrt Wärme in den Raum. Die Voraussetzungen dazu beruhen auf physikalischen Gesetzen.
Werden Flüssigkeiten oder Gase zusammengepresst,
entsteht Wärme. Beim Aufpumpen des Fahrrades hat
dies jeder schon einmal festgestellt. Umgekehrt wirkt
eine verdampfende Flüssigkeit kühlend.
Temperaturregelung
Temperaturregler oder Thermostate finden wir z. B. im
Fettbackgerät, im Kühlschrank, im Froster, bei elektrischen Automatik-Kochplatten und zur Regelung der
Zimmertemperatur.
Die Regler haben die Aufgabe, eine bestimmte vorgewählte Temperatur möglichst genau zu halten.
Sollwert
Regelung
durch
Thermostat
aus
Kühlmaschine – Wärmepumpe
ein
Heizung
Kühlung
Abb. 2: Regelung durch Thermostat
5 °C
Istwert
Die Technik fasst Verdichten = Wärmeabgabe und Verdampfen = Wärmeaufnahme zu einem Kreislauf zusammen. Im Röhrensystem befindet sich ein Arbeitsmittel, das bereits bei sehr niedriger Temperatur verdampft.
Kühlschrank: Das gasförmige Arbeitsmittel wird
komprimiert, die dabei entstehende Wärme leitet man
außen am Kühlschrank ab. Durch diese Temperaturherabsetzung verflüssigt sich das zusammengepresste Arbeitsmittel (Aggregatwechsel). In Rohrschlangen in dem zu kühlenden Raum wird der Druck
über ein (regelbares) Ventil wieder herabgesetzt, das
Arbeitsmittel verdampft dadurch (erneuter Aggregatwechsel) und entzieht dabei, wie gewünscht, der Umgebung Wärme. Anschließend gelangt das gasförmige
Arbeitsmittel wieder in den Kompressor, der Kreislauf
ist geschlossen (siehe Abb. 1 auf folgender Seite).
Bei der „Kälteerzeugung“ zum Kühlen und Frosten wird
also die Wärme den zu kühlenden Räumen entzogen
und an die Luft abgegeben.
Die „Wärmepumpen“ holen die Wärme aus der Luft
oder aus dem Grundwasser und pumpen sie in das
Haus, wo sie als Heizung genutzt wird. Das Prinzip ist
das Gleiche, nur wird jeweils die Technik mit anderem
Ziel eingesetzt.
Einführung
Die Temperatur wird vorgewählt wie sie sein soll
➟ Sollwert.
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Grund 017-029
26.11.2004
16:12 Uhr
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Einführung
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Naturwissenschaftliche Grundlagen
Verdichter
Verdampfer
Wärmeaufnahme
im Kühlschrank
Wärmeabgabe
an den Raum
Abb. 1: Prinzip eines Kühlschrankes
Aufgaben
11 Andere Berufe haben auch Merksätze. Schlosser lernen: „Unglaublich ist des Schlossers Kraft, wenn er sich
Verlängrung schafft“.
Erklären Sie im Zusammenhang mit dem Hebelgesetz.
12 „Der Neue ist noch schwach. Erkläre ihm, wie er die gekochten Kartoffeln leichter durch die Presse bringt“, sagt
Ihr Ausbilder.
Was werden Sie dem Neuen sagen?
13 Nennen Sie zwei Regeln, wie bei der Arbeit die Belastung der Bandscheiben vermindert werden kann.
14 Erfahrenes Servicepersonal trägt ein volles Tablett nahe am Körper.
Welchen Grund haben diese Personen?
15 Eine Leitung mit 230 V ist mit 10 Ampere abgesichert.
Können drei Tauchsieder mit je 900 Watt eingeschaltet werden?
16 „Wer tiefgekühlte Hähnchen annimmt, muss genau darauf achten, dass die Verpackung nicht verletzt ist.“
Erklären Sie diese Anweisung im Zusammenhang mit den Aggregatzuständen.
17 Warum haben Fette einen Schmelzbereich und nicht einen Schmelzpunkt?
18 Warum wird der Dampfdrucktopf auch Schnellkochtopf genannt?
19 „Wir erhitzen unsere Konserven in Autoklaven.“
Erklären Sie, was der Betrieb mit den Konserven macht.
10 Wie wird aus Wein mit etwa 10% Alkohol ein Weinbrand?
11 „Die meisten Rezeptschreiber blicken nicht durch. Sie schreiben bei großer Hitze anbraten und meinen: Es
muss eine genügende Wärmemenge vorhanden sein.“
Erklären Sie diese Aussage im Zusammenhang mit dem Anbraten von 2 kg Gulaschfleisch auf einem Haushaltsherd.
12 „Ein Kühlschrank schaltet in bestimmten Zeitabständen ein und aus. Erklären Sie diesen Ablauf.“ So lautete
eine Prüfungsfrage. Wie wäre Ihre Antwort?
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3 Biologische Grundlagen
biological fundamentals
la biologie de base
3 Biologische Grundlagen
3.1 Zelle – Gewebe
3.2 Fotosynthese
Hauptbestandteile der Zelle sind
Die Energie auf der Erde entstammt überwiegend der
Sonne. Die Blätter der Pflanzen sind „Solarzellen“, mit
denen ein Teil dieser Energie aufgefangen wird. Mit
Hilfe dieser Energie entsteht aus dem Wasser des
Bodens und dem Kohlendioxid der Luft Einfachzucker.
Sauerstoff wird dabei an die Luft abgegeben (Abb. 3).
Zellkern, mit den gespeicherten Erbinformationen,
Zellplasma oder Zellsaft, worin die Nährstoffe wie
Zucker, Stärke oder Öl eingelagert sind,
Zellwand, die die ganze Zelle umfasst.
Bei der Zellwand bestehen zwischen der pflanzlichen
und der tierischen Zelle Unterschiede.
Sonnenwärme
Stärkekorn
Sauerstoff
O2
Zellsaft
Zucker
C6H12O6
Zellkern
H2O
Wasser
Kohlendioxid
CO2
Zellwand
Abb. 3: Fotosynthese
Abb. 1: Pflanzliche Zelle
Während die tierische nur von einem dünnen Eiweißhäutchen umgeben ist (Abb. 2), besitzen pflanzliche
Zellen feste, manchmal auch „holzige“ Wände (Abb. 1).
Viele Zellen sind zu einem Gewebe oder Zellverband
vereinigt. Diese sind bei den Tieren stärker spezialisiert
als bei den Pflanzen. Das macht sich bei den Vorbereitungsarbeiten in der Küche bemerkbar. So kann bei
den Tieren das Stützgewebe = Knochen verhältnismäßig leicht vom Muskelgewebe getrennt werden. Bei
Pflanzen sind die härteren, faserigen oder holzigen
Stützbestandteile nicht so einfach von den übrigen Geweben zu trennen.
Die Strahlungsenergie der Sonne wird auf diese Weise
in den Blättern der Pflanze zu chemischer Energie. Bei
der Verdauung wird diese Energie wieder frei und als
Wärme (Körperwärme) oder mechanische Energie
(Kraft) genutzt.
Den Aufbau organischer Stoffe wie Zucker oder Fett
aus anorganischen Stoffen nennt man Assimilation
(Angleichung an das Lebendige). Dissimilation ist der
Abbau der organischen Nährstoffe zu anorganischer
Substanz (Abb. 4).
Assimilation
Dissimilation
Zellhaut
Zellsaft
Sonnenwärme
Organische
Stoffe
Tier
Anorganische
Stoffe
Zellkern
Abb. 2: Tierische Zelle
Abb. 4: Stoffkreislauf
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