Kapitel 9: Quantenmechanik 9.1 Das klassische Atom-Modell 9.2 Beugung einer Welle 9.3 Licht als Welle 9.4 Die Quantisierung des Lichts 9.5 Die Wellennatur der Teilchen 9.6 Röntgenbeugung 9.7 Elektronenbeugung 9.8 Die Schrödinger-Gleichung 9.9 Die Unschärferelation 9.10 Der Tunneleffekt 9.11 Das Wasserstoffatom 9.12 Eigendrehimpuls des Elektrons 9.13 Das EPR-Paradoxon 9.14 Eine weitere Unschärferelation Wednesday, May 29, 13 1 9.1 Das klassische Atom-Modell • Ende des 19. Jahrhunderts: viele experimentelle Daten über die Linienspektren von isolierten Atomen und Molekülen. • Linienspektren = Charakteristika, mit denen man Atome oder Moleküle identifizieren kann. • Atommodell von Thompson (1903) FAtom = Kugel mit einer gleichmässig verteilten positiven und negativen Ladung. • Streuexperiment von Rutherford (1910): Streuexperimente mit α-Teilchen (= zwei Protonen und zwei Neutronen) FAtom besteht aus einem positiv geladenen Kern mit einer äusseren Elektronenhülle. Wednesday, May 29, 13 2 Zwei Arten von Linienspektren • Emissionspektrum: die Wellenlänge des vom Atom emittierten Lichtes. FHeisse Gasatome werden angeregt und das emittierte Licht wird analysiert (z.B. mit einem Prisma, das das Licht in Farben zerlegt). • Absorptionsspektrum: die Wellenlänge des vom Atom absorbierten Lichtes. FWeisses Licht durch Dampf des gewählten Elements. Die Absorption erscheint als schwarze Linie. Wednesday, May 29, 13 3 Absorption von Natriumdampf • Demonstrationsexperiment: Zwei Kohlestäben mit einem mit Natriumkarbonat gefüllten Loch FLichtbogen mit Hilfe eines elektrischen Stromes. FElektroden emittieren ein kontinuierliches Spektrum. FGleichzeitig verdampft das Natrium. Die NatriumAbsorptions-Linie ist sichtbar ! Wednesday, May 29, 13 4 Spektrum von atomarem Zink • Demonstrationsexperiment: FEine Messing- und eine Kohlelektrode, um Lichtbogen zu erzeugen. FWir beobachten die einzelnen Emissionslinien des Zinks. Wednesday, May 29, 13 5 Linienspektren von Atomen • Die sichtbaren Linien des atomaren Wasserstoffs (in Kontinuierliche Spektren Prinzip das einfachste Atom 1zu beschreiben!): 1: Glühlicht 2: Wichtige Fraunhoferlinien Wellenlänge λ 2 700 600 Wasserstoffs 500 • 800 Vergleich des mit 450 Na und Fe: Linienspektren 400 380 400 380 H Na Fe 800 700 600 500 450 Absorbtionsspektrum Wednesday, May 29, 13 Wellenlänge λ 6 Balmer-Rydberg-Formel • Balmer (Schweizer Lehrer an der Uni Basel, 1885): Eine sehr genaue empirische Formel. Später von Rydberg verbessert. Wellenlänge: m,n = ganze Zahlen 1 1⎞ ⎛ 1 = R⎜ 2 − 2 ⎟ ⎝m n ⎠ λ Rydberg-Konstante: R = 1,097 × 10 m 7 −1 Frequenz: c 1⎞ ⎛ 1 ν = = Rc ⎜ 2 − 2 ⎟ ⎝m n ⎠ λ Rc ≈ 3290THz Für ein festes m liefert die Balmer-Rydberg-Formel eine Serie von Linien (als Funktion der Zahl n) Wednesday, May 29, 13 7 Für m=2: die Balmer-Serie 1 1⎞ ⎛ 1 = R⎜ 2 − 2 ⎟ ⎝m λ n ⎠ n=5, 6, … n=4 n=3 Die Linien nähern sich , wenn die Zahl n zunimmt. Wellenlänge λ Wednesday, May 29, 13 8 Lyman- und Paschen-Serie Andere Linienspektren: die sogenannte Lyman-Serie und Paschen-Serie, die den Zahlen m=1 und m=3 entsprechen. Sie sind nicht sichtbar! m=3 m=1 Wednesday, May 29, 13 9 Das Bohrsche Atom-Modell • Niels Bohr (1913): Die Theorie des einfachsten AtomSystems (Wasserstoff-Atom mit Z=1, A=1) FForm der elektrischen Kraft ähnlich derjenigen der Gravitationskraft FVoraussage mit Hilfe der klassischen Mechanik: das Elektron im Wasserstoffatom bewegt sich um das Proton wie ein Planet um die Sonne ! m p ≈ 2000me Annahme: das Proton befindet sich in Ruhe und das Elektron bewegt sich um das Proton Wednesday, May 29, 13 10 Energie des Atoms • Die (klassische) Energie des Atoms E = Ekin + E pot 1 2 1 e2 = meve − 2 4πε 0 r • Annahme: Wasserstoff → symmetrisch → Bahn ist ein Kreis meve2 1 e2 1 e2 2 Fe = = ⇒ meve = 2 r 4πε 0 r 4πε 0 r 1⎛ 1 e ⎞ E(r) = − ⎜ 2 ⎝ 4πε 0 r ⎟⎠ 2 • Klassische Energie des Systems, wenn das Elektron sich auf einem Kreis mit Radius r um das Proton bewegt E(r)<0 : das Elektron-Proton-System ist “gebunden”! Das Elektron wird ständig um das Proton kreisen. Wie können die Linienspektren erklärt werden? Wednesday, May 29, 13 11 Geniale Postulate von Niels Bohr (1913) 1. Postulat der stationären Zustände: Der Radius der Elektronenbahn ändert sich nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft → Radius nimmt diskrete Werte (Annahme in grossem Widerspruch zur klassischen Mechanik) Niels Bohr (1885-1962) 2. Postulat der Frequenz: Frequenz υ Bei diesem Quantensprung wird elektromagnetische Strahlung abgegeben oder aufgenommen, deren Frequenz zur Differenz der Energien dieser beiden Zustände proportional ist: ν ∝ ( E m − En ) Wednesday, May 29, 13 E m − En ) ( = h Anregung Plancksche Konstante! 12 Energie des Wasserstoff-Atoms • Vergleich mit der empirischen Balmer-Rydberg-Formel Emission: 1 1⎞ ⎛ 1 ν = (E n − E m ) = Rc ⎝ 2 − 2 ⎠ h m n En hcR ⎛ 1⎞ = Rc ⎜ − 2 ⎟ ⇒ En ≡ − 2 ⎝ n ⎠ h n n=1,2,3,.. • Die Energie der Elektronenbewegung im Atom ist quantisiert. FKlassische Mechanik: keine Grenzen für den möglichen Werten für die Energie des Elektrons in einem Atom FIm Gegensatz dazu: Linienspektren zeigen, dass die Energie eines Elektrons in einem Atom auf bestimmte Werte beschränkt ist! Wednesday, May 29, 13 13 Quantisierung und die Plancksche-Konstante • Energie des Wasserstoff-atoms (experimentell bestimmt) hcR 13,6 eV En ≡ − 2 = − n n2 (n = 1,2, 3,...) −18 hcR = 13,6 eV = 2,18 × 10 J • Die Plancksche-Konstante h ≈ 6,626 × 10 −34 Js Schon im Strahlungsgesetz von Planck angetroffen ! • Wasserstoff-atom: Quantisierung der Energie des Elektrons • Wärmestrahlung: Quantisierung der Energie der atomaren Oszillatoren (Siehe Kap. 7) Wednesday, May 29, 13 Universität Humboldt 14 370 Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich Erklärung der Serien des Wasserstoffsatoms Die Zahl n wird oft als Hauptquantenzahl bezeichnet (Siehe Kap. 9.11). Erklärung der Serien des Wassersto↵atoms: Die graphische Darstellung der Übergänge von atomarem Wassersto↵ ist in Abb. 9.10 gezeigt. Wir erkennen die drei wichtigsten Serien, die ultraviolette Lyman-Serie mit m = 1, die sichtbare Balmer-Serie mit m = 2 und die infrarote Paschen-Serie mit m = 3. Graphische Darstellung der Übergange: En = − n 1 5 4 Lyman-Serie sichtbar -1,51 2 -3,40 Paschen-Serie m=4 = 91,2 nm Ionisation bei m=3 Infrarot Lyman-Serie m=2 Pfund-Serie 434 nm violett Brackett-Serie 486 nm blaugrün m=1 > 750 nm 0 3 Paschen-Serie 656 nm rot E/eV -0,85 Balmer-Serie Ultraviolett < 400 nm Balmer-Serie 13,6 eV n2 1 1⎞ ⎛ 1 = R⎜ 2 − 2 ⎟ ultraviolett ⎝ ⎠ λ m n Abbildung 9.11: Erlaubte Die Energieniveaus des Elektrons im Wassersto↵ und die entsprechenden Abbildung 9.10: Graphische Darstellung der Übergänge von atomarem Wassersto↵. Die Zahl m entspricht dem Endzustandsniveau des Elektrons. 1 -13,60 sichtbar infrarot Energieniveaus (d.h. Energie der stationäre Zustände) und Übergänge im Wassersto↵atom. Übergänge sind in Abb. 9.11 gezeigt. Die schon bekannten Serien und auch Wednesday, May 29, 13 15 9.2 Die Beugung einer Welle • Huygens (1678): Entwicklung eines einfachen Mechanismus, um die Ausbreitung des Lichts zu verfolgen. FHuygens kannte die Natur des Lichts nicht FEr wusste nicht: • Licht = elektromagnetische Welle Christiaan • Die Frequenzen, die AusbreitungsHuygens (1629-1695) geschwindigkeit, usw… • Prinzip von Huygens = eine wertvolle Theorie für das Verständnis optischer Phänomene F Basiert auf einer geometrischen Konstruktion: Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt für eine kugelförmige Elementarwelle betrachtet werden. Nach einer Zeit t wird die neue Position der Wellenfront durch die Summe der einzelnen Elementarwellen gegeben. Wednesday, May 29, 13 16 Interferenz von Wasserwellen • Demonstrationsexperiment: Interferenz von Wasserwellen in einer Wasserwanne. Zwei synchron periodisch in Wasser eintauchende punktförmige Stifte erzeugen kreisförmige Wellenzüge (Huygens). Die Kreiswellen interferieren konstruktiv und destruktiv. 2 0 Konstruktive Interferenz Q2 2 3 Wednesday, May 29, 13 r= 3 Q2 Q1 Q1 Abbildung 6.1: Interferenz zweier Kugelwellen mit fester Phasenbeziehung. λ 17 Das Prinzip von Huygens Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt für eine kugelförmige Elementarwelle (“wavelet”) betrachtet werden. λ x = vΔt Nach einer Zeit Δt wird die neue Position der Wellenfront durch die Summe der einzelnen Elementarwellen gegeben. Beispiel: Radiowellen in Bergen starkes Signal Wellenfront schwaches Signal Wellenfront zur späteren Zeit Ausbreitungsgeschwindigkeit = v Wednesday, May 29, 13 18 374 Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) Beugung an einem Spalt • Gedankenexperiment: Eine ebene Welle, die auf einen Spalt fällt. Das Phänomen heisst “Beugung”. Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) • Breite des Spalts: a≈λ oder a<λ • Prinzip von Huygens: jeder Punkt des Spalts wirkt als eine Quelle einer sich ausbreitenden Elementarwelle. a⌧ ➡ Breite des Spaltes ≈ Wellenlänge: der Spalt entspricht einer einzelnen Quelle ! • Die ebene Welle, die auf den Spalt fällt, wird sich nachher als konzentrische Kreise ausbreiten. a⌧ • Breite des Spalts: a>λ • Jeder Punkt des Spalts wirkt als Quelle von Elementarwellen! Wednesday, May 29, 13 373 undurchsichtiger Schirm a Spalt der Breite a a⇡6 Abbildung 9.13: Wasserwellen der Wellenlänge auf einen Spalt. Für die Breite a gilt a ⇡ . in einer Wellenwanne fallen 2. Wenn die Breite a viel grösser als die Wellenlänge ist (a ), können wir jeden Punkt des Spalts als Quelle von Elementarwellen betrachten. a⇡2 9.2.3 a⇡6 Position des ersten Minimums Wir bestimmen die Position des ersten Minimums eines Interferenzmusters. Wir können den Spalt in kleine Teile unterteilen, die als Quelle für eine Elementarwelle wirken. Wir können z.B. 1000 Teile betrachten. Siehe Abb. 9.15. Wir betrachten die Quelle #1 oben am Spalt und die Quelle #501 in der Mitte des Spalts. Wenn der Gangunterschied zwischen diesen Quellen gleich einer 19 halben Wellenlänge ist, werden sich die Wellen auslöschen. Abbildung 9.14: Beugung am Einzelspalt. Bestimmung des ersten Minimums • Definition: Beugung = Ablenkung der Wellen an einem Hindernis, wie z.B. an der Kante eines Spalts Winkel=θ a≈λ a≈6λ 376 Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zü http://www.phy.ntnu.edu.tw/ntnujava/index.php • Bestimmung des Minimums: F Gangunterschied zwischen zwei Quellen = eine halbe Wellenlänge → destruktive Interferenz a sin 2 = sin a sin Wednesday, May 29, 13 F → 2 = a 0 = a a sin = Kein Minimum Die Beugung verschwindet 1 2 3 4 5 6 a 499 500 501 502 503 I /2 tun ich nR gd in es M m imu s # 998 999 1000 20 Abbildung 9.15: Bestimmung des Winkels eines Minimums bei der Beug Beugung am Doppelspalt 378 Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) • Gedankenexperiment: Beugung am Doppelspalt Intensität • Annahme: a<<λ Beide Löcher sind Quellen einzelner Elementarwellen, die sich als Kugelwellen ausbreiten. erstes Nebenmaximum zentrales Maximum aa << ⌧ λ • Die resultierende Welle ist in jedem Punkt gleich der Summe der beiden Wellen. Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) erstes Nebenmaximum 379 Schirm • Konstruktive Interferenz (Siehe Kap.5): = Abbildung 9.17: Die AmplitudeGangunterschied der Wasserwellen für die Beugung am Doppelspalt. Beim Schirm wird die Amplitude der 1 Wasserwellen gemessen. ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge k x=n 2 entsteht, muss gelten: 2 n Damit im Punkt P ein Maximum der Intensität x= =n n = 0, 1, 2, . . . k x = d sin # = n n = 0, 1, 2, . . . (Maxima) , x = d sin d sin Wednesday, May 29, 13 =n (Maxima) P # (9.43) d x wobei # der Winkel zwischen dem Gang und der Normalen auf den Schirm ist. Für ein Minimum in P muss der Gangunterschied ein halbzahliges Vielfaches der Wellenlänge betragen: 1✓ 1 ◆ = x =nd sin+# = n + 2 2 (Minima) (Minima) , n = 0, 1, 2, . . . (9.44) D Abbildung 9.18: Bestimmung des Winkels des ersten Maximums. 21 9.3 Licht als Welle • Historisch: Gibt es eine Theorie des Lichts ? der elektromagnetischen Wellen ? • Young (1801): Erster experimentelle Nachweis von Interferenzeffekten für Licht. Das Licht verhält sich als eine Welle! Thomas Young (1773-1829) F Wellentheorie des Lichts auf eine feste experimentelle Basis gestellt. F Erste Bestimmung der Wellenlänge des sichtbaren Lichts. • Demonstrationsexperiment: Ausbreitung des Lichts durch zentrales Beugungsmaximum einen Einzelspalt Licht vom Laser Nebenmaximum 645nm Breite des Spalts: a 100µm Wednesday, May 29, 13 155 22 9.4 Quantisierung des Lichts • Der photoelektrische Effekt: (Erste Beobachtung H. Hertz, 1879) • FLicht mit der Frequenz ν fällt auf eine metallische Oberfläche. Wenn die Frequenz gross genug ist, so werden aus der Oberfläche Elektronen herausgeschlagen. Die klassische Maxwellsche Theorie kann das Phänomen nicht erklären! Ist Licht wirklich eine Welle ?? • Im Widerspruch mit der klassischen Wellentheorie des Lichts: Welle, im Raum verteilt - Intensitätsproblem: Die maximale kinetische Energie der herausgeschlagenen Elektronen ist von der Intensität des Lichts unabhängig! - Frequenzproblem: Für Frequenzen kleiner als eine minimale Frequenz tritt der photoelektrische Effekt nicht auf. Dies gilt unabhängig von der Intensität des Lichts! • Demonstrationsexperiment: Photoelektrischer Effekt Wednesday, May 29, 13 23 Photonentheorie des Lichts • Einstein (1905): eine wichtige Annahme über die Natur des Lichts (in scharfem Kontrast zur Wellentheorie des Lichts) • F Elektromagnetische Welle sind nicht kontinuierlich im Raum verteilt, sondern in kleinen Paketen quantisiert F Elektromagnetische Wellen entstehen aus der Bewegung einer endlichen Zahl von im Raum lokalisierten Quanten (wie Teilchen), die nur als Ganzes absorbiert oder emittiert werden können. F Diese Quanten werden als Photonen (γ) bezeichnet. Elektromagnetische Wellen sind deshalb als Strahlung von Elementarteilchen (die Photonen) zu betrachten. Die Energie eines einzelnen Photons ist ν = Frequenz der elektromagnetischen Welle, λ = Wellenlänge, c = Lichtgeschwindigkeit, h = Plancksche Konstante Wednesday, May 29, 13 24 hc 2 · 10 25 10 15 10 9 1 µm 10 6 1 mm 1m 1 km 1 Mm 3 100 103 106 10 1 ZHz 1 EHz 1 PHz 1 THz 1 GHz 1 MHz 1 kHz 1021 1018 1015 1012 109 106 103 ⇤/Hz E/eV 1 nm 12 10 1 GeV 1 MeV 1 keV 1 eV 1 meV 109 106 103 100 10 3 1 µeV 10 1 neV 6 10 J m = 1,2 eV · µm 9 1 peV 10 12 Physik, FS 2009, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) hc E = hν = λ 1 pm 1 fm /m 360 c = λν Abbildung 10.41: Das elektromagnetische Spektrum in Funktion der Wellenlänge , der Frequenz ⇤ und der Energie E. Das elektromagnetische Spektrum Beispiel: sichtbares Sonnenlicht Eviolett = Annahme: N hc 1,2 eV µm = 3 eV 0,4 µm PSonne = 150 W/m 2 150 W/m2 (2 eV) (1,602 · 10 Erot = E 19 J) hc 1,2 eV µm = 1,7 eV 0,7 µm 2 eV = 4,7 · 1020 m 2 s 1 • Demonstrationsexperiment: Photonenzähler Wednesday, May 29, 13 25 Erklärung des Photoelektrischen Effekts • Erklärung des Vorgangs: - Ein Photon trägt eine Energie E=hν auf die Oberfläche. - Die Energie wird von einem einzelnen Elektron absorbiert. - Austrittsarbeit A: Die benötigte Energie, um ein Elektron aus einem ungeladenen Festkörper zu lösen. Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zumgewandelt. ürich) - Die übrige Energie wird in kinetische Energie des Elektrons E = h = A + Ek •Erklärung des Intensitätsproblems: Lichtintensität ↗, Anzahl der Photonen ↗ und damit Anzahl von herausgeschlagenen Elektronen↗ •Erklärung des Frequenzproblems: •Wenn die Frequenz des Lichts ν<ν0: h 0 = Kein einziges Photon hat die Energie, die zur Emission erforderlich ist (unabhängig von der Intensität des Lichts!) Wednesday, May 29, 13 A Metall Aluminium Beryllium Kupfer Gold Eisen Blei Nickel Platin Silber Zink Zeichen Al Be Cu Au Fe Pb Ni Pt Ag Zn A/eV 4,08 5,0 4,7 5,1 4,5 4,14 5,01 6,35 4,73 4,3 Tabelle 9.5: Austrittsarbeit A für verschiedene26M Energie, Impuls und Ruhemasse des Photons • Teilchennatur des Photons: Wenn das Photon mit einem Elektron wechselwirkt (z.B. Photoabsorption, Rayleigh-Streuung, ComptonStreuung), verhält es sich wie ein “Teilchen” mit einer Energie E und einem Impuls p, die mit dem Elektron ausgetauscht werden können (Erhaltung der Energie und des Impulses gilt!). Photoabsorption Rayleigh-Streuung • Relativistische Beziehungen: E = γ mc 2 p = γ mv • Ruhemasse des Photons: Compton-Streuung http://tech.snmjournals.org/content/33/1/3/F1.expansion.html 2 ⎛ ⎞ v E 2 − p 2 c 2 = γ 2 m 2 ( c 4 − v 2 c 2 ) = γ 2 m 2 c 4 ⎜ 1− 2 ⎟ = m 2 c 4 c ⎠ ⎝ • Geschwindigkeit des Photons v=c: E 2 − p2c2 = m 2c4 = 0 ⇒ m = 0 und E = pc Photon = masseloses Elementarteilchen Seine Ruhemasse ist gleich null ! Wednesday, May 29, 13 27 Polarisation und der Spin des Photons • Klassische Beschreibung: Polarisation der elektromagnetischen Wellen mit zwei unabhängige Richtungen) 388 • Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Z Weil es zwei unabhängige mögliche Polarisationen einer elektromagnet Welle gibt (d.h. z.B. vertikale oder horizontale Richtungen), kann de Quantisierte Beschreibung: des Photons des PhotonsInterner nur zwei Freiheitsgrad unabhängige Werte annehmen. Der Spin wird dah Vektor betrachtet, der um nur insich Bewegungsrichtung oder in entgegenge → der “Spin” = Vektorein ! (das Photon dreht selbst !) Bewegungsrichtung des Photons zeigen kann! Siehe Abb. 9.22. Ein Vektor mit speziellen Eigenschaften! Graphische Darstellungen: c Betrag des Spins “J = 1” Nur zwei mögliche Richtungen: – in Bewegungsrichtung (“Jz = +1”) oder – in entgegengesetzer Bewegungsrichtung des Photons (“Jz = –1”) Wednesday, May 29, 13 Jz = 1 z c Jz = +1 28 9.5 Die Wellennatur der Teilchen • Louis de Broglie (1924): Welle-Teilchen-Dualismus Auch Elektronen, wie Photonen, besitzen Wellen- und Teilcheneigenschaften. • Wellen = breiten sich im Raum aus, sie interferieren, können gleichzeitig an verschiedenen Stellen mit verschiedener Stärke einwirken. • Teilchen = kann zu einem Zeitpunkt nur an einem bestimmten Ort anwesend sein. Besitzt Energie, Impuls, Masse, Ladung, usw... Louis-Victor-Pierre-Raymond, 7th duc de Broglie (1892-1987) • Einstein (1905): Für das Photon • de Broglie (1924): Für das Elektron müssen dieselben Gleichungen gelten! Energie des Elektrons Wednesday, May 29, 13 Frequenz des Elektrons Impuls des Elektrons Wellenlänge des Elektrons 29 Wellennatur des Elektrons • Quantenobjekte: Wellen- und Teilchen-Eigenschaften scheinen sich gegenseitig zu widersprechen. Quantenobjekte (wie das Photon oder das Elektron) sind weder klassische Wellen noch klassische Teilchen ! Bei Quantenobjekten treten Phänomene auf, die im Widerspruch zu unserer Erfahrung stehen. • Komplementaritätsprinzip (Niels Bohr, 1927) Wellen- und Teilcheneigenschaften können durch verschiedene komplementäre Variablen beschrieben werden. h E=h = 2 Neue Konstante: “h-quer” Wednesday, May 29, 13 p= h = 2 h hk = 2 1,054 · 10 k 34 J·s 30 9.5.2 Elektron durch Doppelspalt • Gedankenexperiment: ein Elektronenstrahl fällt auf einen Doppelspalt. Durch welchen Spalt ist das Elektron gegangen? Elektron der Wellenlänge λ durch “Doppelspalt” Schirm λ ≈ a ⇒ Interferenz Die Elektronen werden mit Hilfe eines Schirms nachgewiesen. Durch die Intensität des Lichts auf dem Schirm wird die räumliche Verteilung der Elektronen bestimmt. a Interferenzmuster Wednesday, May 29, 13 31 9.5.2 Elektron durch Doppelspalt • Teilchen- und Welleneigenschaften des Elektrons (nicht relativistisch): Ekin Wellenlänge: = 2 1 p = me v 2 = = eU 2 2me h = = p h = 2me Ekin 390 hc 1,23 · 10 = 2 2me c eU U 9 U=10kV ⇒ λ ≈ Wednesday, May 29, 13 m 2me eU hc Physik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ET 2me c2 Ekin Intensität des Elektronenstrahls m Wir erwarten Interferenzstreifen auf dem Schirm, wenn d≈λ ! 1,23×10–11 p= Elektronenstrahl # d Schirm Abbildung 9.23: Das beim Auftre↵en von Elektronen auf einen32Do Interferenz von Elektronen C. Jönsson (1961): direkter Nachweis des Effekts Interferenzstreifen auf Schirm Was passiert, wenn wir einzelne Elektronen durch die Anordnung senden ? Die Elektronen werden zeitlich so getrennt, dass sich zu einer bestimmten Zeit nur ein einzelnes Elektron in der Anordnung befindet. Wednesday, May 29, 13 33 Interferenz von Elektronen 10 Elektronen durch die Spalten Obwohl alle Elektronen denselben Anfangszustand haben (gleicher Impuls, gleiche Anfangsposition vor dem Spalt, ...), werden sie den Schirm an verschiedenen Orten treffen! (Im Widerspruch zur klassischen Mechanik!) Wednesday, May 29, 13 34 Beobachtung des Aufbaus der Interferenzstreifen ! Wednesday, May 29, 13 35 Welcher Spalt? Wellennatur des Elektrons • Zu einer bestimmten Zeit befindet sich nur ein einzelnes Elektron in der Anordnung. Das Experiment zeigt aber, dass ein Interferenzmuster entsteht ! FDas Elektron interferiert “mit sich selbst”. FSeine “Wellenfunktion” spürt beide Spalten. Sie „durchquert“ beide Spalten. • Die “Wellenfunktion” des einzelnen Elektrons wird mit sich selbst interferieren, und sie bestimmt wo mit welcher Wahrscheinlichkeit die Elektronen auf den Schirm gelangen FDas Elektron verhält sich wie eine im Raum ausgedehnte Welle, wenn es durch die Spalten geht. Wednesday, May 29, 13 36 9.6 Bragg-Bedingung - Röngtenbeugung • Bragg-Bedingung: Voraussetzung für konstruktive Interferenz von Wellen bei Streuung an einem dreidimensionalen Gitter • Bei bestimmten Wellenlängen und bestimmter Orientierung der einfallenden Lichtwelle → konstruktive Interferenz der gebeugten Lichtwelle William Lawrence Bragg (1890-1971) Erklärung: • Kristall = Atome bilden die Bausteine des Kristallgitters, und das Gitter hat eine kubische Symmetrie. Länge-Parameter = a • Licht fällt auf die Oberfläche des Kristalls. Jedes Atom wirkt als Beugungszentrum und spielt die Rolle einer Quelle einer Elementarwellen. Wednesday, May 29, 13 a 37 10 m Röngtenbeugung bei Kristallen d.h., das Licht muss im Bereich der Röntgenstrahlen liegen (Siehe Kap. 8.18.2). Abb. 9.29 zeigt ein typisches Interferenzmuster, das erzeugt wird, wenn ein moBragg’sche Reflexion mitfällt. 3cm• Demonstrationsexperiment: nochromatischer Röntgenstrahl auf ein kristallines Silberbromid-Pulver Man sieht charakteristische Beugungspunkte, die sich um den Röntgenstrahl Wellen befinden. Diesen Punkten entsprechen die verschiedenen Ebenen von Atomen im • Kristall. Struktur von Materialen: Bragg’sche Bedingung: a≈λ Damit kann die Struktur von Materialen studiert werden. Solche UntersuchunTyp.z.B. Abstand gen sind sehr zwischen wichtig, um die Regularität von Halbleiter-Kristallen zu –10den Atomendie a≈10 m: Bau von integrierten Schaltungen in elektronischen kontrollieren, für Geräten verwendet werden. Röntgenstrahlung: 100 eV < E < MeV rtraahhll t S gtteerr S ug ggeebbeeu Film Film Röntgenstrahl Röntgenstrahl Beugungspunkt Kristall Kristall Wednesday, May 29, 13 38 9.7 Elektronenbeugung • • Davisson und Germer (1927): Experimentelle Beobachtung der Beugungs- und Interferenzeffekten von Elektronen. elle w n e ron t k e l er E d o n e n Photo Elektronen werden durch einen variablen Potentialunterschied beschleunigt und auf einen Kristall (Nickel- oder Goldkristall) geschossen. • Demonstrationsexperiment: Elektronenbeugung Photonen und Elektronen mit derselben Wellenlängen erzeugen ähnliche Beugungsmuster → Wellennatur der Teilchen ! Wednesday, May 29, 13 39 9.8.1 Elektron in einem Kasten • Gedankenexperiment: Potentialtopf mit unendlich hohen Wänden ⇒ Ein Volumen mit der Form eines “Kastens”: • Wir suchen die eindimensionale Lösung: Breite des Kastens = d Potential: 0 d • Das Elektron wird gezwungen, im Kasten zu bleiben. Wednesday, May 29, 13 40 Epot (x) = 1 für2mx < 0 oder x > d , (9. il das ElektronElektron ann sich nie in diesen BereichenKasten befinden. Das Elektron m in einem Epot (x) = 1 für x < 0 oder x > d , (9. eshalb im Kasten bleiben. •dasBeschreibung Bewegung des Elektrons im mit Kasten: nnder Quantenmechanik das Elektron nicht mehr Hilfe seines O Elektron sich der niekann in diesen Bereichen befinden. Das Elektron m F Klassische Mechanik: ektors lokalisiert werden. Wir Position müssen des dasElektrons Elektronmit alsHilfe einedes Welle betracht halb im Kasten bleiben. Ortsvektors als Funktion der Zeit as Elektron wird deshalb mit Hilfe einer Wellenfunktion beschrieben: der Quantenmechanik kannDas dasElektron Elektron nicht mehr mitbetrachtet Hilfe seines O F Quantenmechanik: muss als eine Welle tors lokalisiert müssen das Elektron als eine Welle betracht werden !werden. Wir ( in 3 Dimensionen = (r, t) s Elektron wird deshalb mit Hilfe einer Wellenfunktion Wellenfunktion: Die Wellenfunktion des Elektrons beschrieben:(9. • Definition: in 1 Dimension = (x, t) ( in 3 Dimensionen = (r, t) Wellenfunktion: (9. Wir müssen für die Wellenfunktion eine Bedingung finden, die der Tatsa in 1 Dimension = (x, t) ntspricht, dass das Elektron sich nie ausserhalb des Kastens befinden w Wir •nehmen an, dasswird diegezwungen, Wellenfunktion des Elektrons “Das Elektron im Kasten zu bleiben”:ausserhalb des Kast r müssen für(Diese die Wellenfunktion eine wenn Bedingung finden, die der unendl Tatsa erschwindet Annahme gilt nur, das Kastenpotential Fdass die Wellenfunktion ausserhalb Kastens spricht, das Elektron verschwindet sich nie ausserhalb des des Kastens befinden w och ist) ! r nehmen an, dass die Wellenfunktion des Elektrons ausserhalb des Kast (x, t) = 0 gilt fürnur, x 0 oder x d (9. schwindet (Diese Annahme wenn das Kastenpotential unendl h ist) ! Wednesday, May 29, 13 41 Elektron in einem Kasten • Ansatz: eine harmonische stationäre Lösung für das Elektron, die die Randbedingungen erfüllt. F In Analogie zu stehenden WellenPhysik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETHund Zürich) faktorisieren wir die räumliche die zeitliche Abhängigkeit der Wellenfunktion (Siehe Kap. 5) Ansatz: wobei A und B Konstanten sind, die bestimmt we (x, t) = (A sin kx + B cos kx) · f (t) Aus den Randbedingungen folgt, dass die Wellenfu Punkten x = 0 und x = d verschwinden muss: Zeit( abhängigkeit (0, t) = (0 + B)f (t) Räumliche Abhängigkeit • Randbedingungen (d, t) = {A sin kd + B cos kd} oder (0, t) = (0 + B)f (t) (d, t) = {A sin kd + B cos kd} f (t) =0 =0 B = 0 und kd = n⇡ , wobei n als Quantenzahl bezeichnet wird. Es folg “Quantisierte” Wellenzahl: kn = n d n= Wednesday, May 29, 13 n = 1, 2, 3, . . . kn = n ⇡ d n = 1, 2, 3, . Wir sehen, dass als Folge der Randbedingung der Quantenzahl des Elektrons ein ganzzahliges Vielfachesim vonKasten ⇡/d sein! muss. 42 Elektron in einem Kasten • Energie und Impuls des Elektrons im Kasten (Welle-Teilchen-Dualismus – De Broglie Beziehung) Impuls: pn hn nh kn = = 2 d 2d Energie: p2n En = = n2 2me h2 8me d2 Quantenzahl: n = 1, 2, 3, . . . (x) Hängen von der Breite des Kastens ab! Wednesday, May 29, 13 43 Energie des Elektrons im Kasten • Grundzustandsenergie: Die Energie mit n=1 ist die niedrigste Energie, die das Elektron im Kasten besitzen kann h2 E1 = 8me d2 E1↗d↘ • Quantisierung: das Elektron kann nicht eine beliebige Energie annehmen. Energie ist proportional zum Quadrat der Quantenzahl und zum Inversen des Quadrats der Breite En = n 2 E1 • Bewegung: Die Energie und der Impuls des Elektrons im endlichen Kasten werden nie verschwinden, d.h. n>0 ! Das Elektron kann im Kasten nie ruhen. Es besitzt immer eine minimale kinetische Energie und wird sich immer bewegen. Wednesday, May 29, 13 44 Die Schrödinger-Gleichung • Schrödinger (1926): Wellengleichung für die quantenmechanische Beschreibung der Ausbreitung der Wellenfunktion eines Teilchens (Analogie zur Wellengleichung für klassische mechanische oder elektromagnetische Wellen) Erwin Schrödinger (1887–1961) • Schrödinger postulierte: Man muss die klassische EnergieImpuls-Beziehung benutzen, und die Energie und den Impuls durch Operatoren, die auf die Wellenfunktion wirken, ersetzen: E=i Wednesday, May 29, 13 t p i = i x , y , z 45 Die Schrödinger-Gleichung • Die Schrödinger Gleichung eines Teilchens in einem Potential: p2 – Die klassische Energie: E + Epot (r, t) 2m (r, t) – Die Wellenfunktion: – Die quantisierte Gleichung: • Energie: E • Impuls: p i “i” → Wellenfunktion wird komplexe Werte haben! t = i i x , y , z • Kinetische Energie: p2 2m 1 = 2m Wednesday, May 29, 13 i 2 = 2 2m 2 = 2 2m 2 x2 + 2 y2 + 2 z2 46 Die Schrödinger-Gleichung • Die Schrödinger Gleichung eines Teilchens in einem Potential: i t (r, t) = 2 2m 2 (r, t) + Epot (r, t) (r, t) Schrödinger-Gleichung • Spezial Fall: Freies Teilchen in einer Dimension (Potential verschwindet überall): i t (x, t) = 2 2m • Ansatz (komplexe ebene Welle): i(kx t) (x, t) = Ae Wednesday, May 29, 13 2 x2 (x, t) 2 2 mit k = 2m 47 Die stationären Zustände • Die potentielle Energie ist zeitunabhängig: die Wellenfunktion hat ein mit der Zeit periodisches Verhalten i • Ansatz: t = (x, t) = 2 2m 2 + Epot (r) (r) · Räumliche Abhängigkeit (t) Zeitabhängigkeit • Die allgemeine Lösung der stationären Zustände: i t (r, t) = (r)e E= • Räumliche Abhängigkeit durch Lösung der zeitunabhängigen 2 Schrödinger-Gleichung 2 E (r) = (r) + Epot (r) (r) 2m Wednesday, May 29, 13 48 Interpretation der Wellenfunktion • Was bedeutet die Wellenfunktion? wurde während des ersten Teils des 20. Jahrhunderts viel diskutiert: ψ kann komplexe Werte annehmen ! • Interpretation der Wellenfunktion von Max Born (die heutzutage als die richtige angenommen wird): FWellenfunktion beschreibt den Zustand des Elektrons. Ein Elektron wird tatsächlich als ein “Teilchen” nachgewiesen. FBetragsquadrat der Wellenfunktion * dV = Wahrscheinlichkeit, das Teilchen im Volumen dV zu finden: | (r, t)|2 dV = (r, t) (r, t) dV FDas Impuls und die Energie werden auch durch die Wellenfunktion beschrieben. E p i t Wednesday, May 29, 13 i 49 Physikalische Interpretation • Das Elektron wird nicht mehr in einem bestimmten Punkt des Raumes lokalisiert. Tatsächlich kann man nicht mehr sagen, wo das Elektron sich befindet: FDie Schrödinger-Gleichung sagt nicht voraus, wie sich das Elektron als Funktion der Zeit bewegt. Sie sagt voraus, wie die Wellenfunktion des Elektrons sich ausbreitet. FDie Wellenfunktion sagt nicht voraus, wo das Elektron sich befindet. Sie sagt voraus, was die Wahrscheinlichkeit ist, das Elektron an einem bestimmten Ort zu finden. • In der Quantenmechanik können wir deshalb nicht mehr die Bahnkurve eines Elektrons definieren. Wednesday, May 29, 13 50 Beispiel: Elektron im Kasten | (x)| 2 (x) | (x)|2 = (x) (x) Das Elektron ist im Raum nicht-lokalisiert. D.h., es gibt verschiedene unabhängige entfernte Raumgebiete, in denen die Wahrscheinlichkeit, das Elektron zu finden, nicht verschwindet. Wednesday, May 29, 13 51 Reduktion der Wellenfunktion • • • • Ein Elektron kann im Raum nicht lokalisiert sein. → ein Elektron kann sich in sehr entfernten Raumgebieten mit gleicher Wahrscheinlichkeit befinden! Was geschieht, wenn das Elektron nachgewiesen wird? F Elektron wird sich als ein „Teilchen“ verhalten→ es wird immer an einem bestimmten Punkt des Raumes nachgewiesen. F Die Wellenfunktion beschreibt die Wahrscheinlichkeit vor dem Nachweis, das Elektron an einem bestimmten Punkt zu finden. Nach dem Nachweis ist das Elektron lokalisiert. Wenn wir zur Zeit t das Elektron an einem bestimmten Punkt nachweisen → das Elektron muss sich zur Zeit t in diesem Punkt befinden→ Die Wahrscheinlichkeit, das Elektron zur Zeit t an diesem Punkt zu finden, muss gleich 100% sein! Reduktion der Wellenfunktion: Die Wellenfunktion wird sich entsprechend ändern, wenn das Elektron an einem bestimmten Punkt nachgewiesen wird. Die Reduktion ist spontan! Wenn die Wellenfunktion vor dem Nachweis sehr ausgedehnt war, dann muss sie spontan in einen Punkt kollabieren. Wednesday, May 29, 13 52 Bemerkung zur Reduktion der Wellenfunktion • | (x)|2 | (x)|2 Wednesday, May 29, 13 Wenn wir die Wellenfunktion als eine räumlich ausgedehnte Welle betrachten ⇒ während ihrer Reduktion muss sie sich mit unendlicher Geschwindigkeit durch den Raum (d.h. schneller als die Lichtgeschwindigkeit) bewegen. • Deshalb können wir die Wellenfunktion nicht als etwas betrachten, das wirklich im Raum ausgedehnt ist. • Die Reduktion der Wellenfunktion ist noch heutzutage das am wenigsten verstandene Rätsel der Quantenmechanik (Einstein hat z.B. diese Erklärung als nicht befriedigend betrachtet). 53 9.9 Die Unschärferelation • Die eindimensionale Wellenfunktion eines freien Teilchen (komplexe ebene Welle): (x, t) = A ei(kx t) • Das Teilchen besitzt einen bestimmten Impuls p: p = i x = k k= p Die Lokalisierung eines solchen Teilchens unmöglich ist! | (x, t)|2 = = A ei(kx t) A e i(kx t) = |A|2 = konst. • Harmonische ebene Wellen beschreiben ein Teilchen, das räumlich und zeitlich unendlich ausgedehnt ist. Das freie Teilchen ist zu jeder Zeit mit gleicher Wahrscheinlichkeit an jedem Ort des Raumes!! Wednesday, May 29, 13 54 Wellenpakete = lokalisiertes Teilchen • Die Summe harmonischer Wellen mit verschiedenen Wellenvektoren führt zu einem im Raum lokalisierten Teilchen. Das Teilchen hat keinen eindeutigen Impuls mehr ! (x, t) = n (x, t) = n An ei(kn x n t) n Lokalisiertes Teilchen Summe der 3 gezeigten Wellen Wednesday, May 29, 13 Summe der 5 gezeigten Wellen Summe der 9 gezeigten Wellen 55 Unschärferelation von Heisenberg (1926) • Unschärferelation für Position und Impuls des Teilchens: Δx = Genauigkeit der Position Δp = Genauigkeit des Impulses x p 2 Werner Karl Heisenberg (1901-1976) Δx → 0 ⇒ Δp→∞ Δp → 0 ⇒ Δx→∞ Entweder wollen wir die Position des Teilchens mit unendlicher Genauigkeit messen, oder wir werden den Impuls messen. Beispiel: Ein freies 10 eV-Elektron bewegt sich in die x-Richtung Wir nehmen an, dass wir die Geschwindigkeit auf 1% genau messen können. Mit welcher Genauigkeit kann man gleichzeitig den Ort des Elektrons messen? px = me vx Wednesday, May 29, 13 1,7 · 10 24 kg m/s x 2 px 3 · 10 9 m 56 9.10 Der Tunneleffekt • Definition: ein quantenmechanisches Phänomen, bei dem ein Teilchen (z.B. ein Elektron) eine Potentialbarriere durchqueren kann, die im klassischen Sinn für das Teilchen undurchdringlich sein sollte • Eine Potentialwand mit der Höhe V0 und der Dicke 2d. Von links nähert sich ein Elektron mit der Gesamtenergie E. Klassisch würde das Elektron reflektiert, wenn E<V0 E<V0 Elektron Energie E ???? V0 2d Kann das Elektron die Potentialwand durchqueren ? Wednesday, May 29, 13 57 9.10 Der Tunneleffekt • Elektron ist eine Welle: FWenn E<V0, verschwindet die Wellenfunktion nicht plötzlich in der Potentialwand, sondern nimmt exponentiell ab. FWenn die Dicke der Potentialwand (Barriere) so ist, dass die Wellenfunktion, obwohl exponentiell abfallend, noch nicht vernachlässigbar ist, wenn das Teilchen das andere Ende der Potentialbarriere erreicht, wird es nach der Potentialbarriere weiterlaufen. 0 x< d Epot (x) = Elektron Energie E V0 0 d<x<d x>d V0 E<V0 Fortpflanzung der Welle 2d Fortpflanzung der Welle Exponentielle Abnahme Wednesday, May 29, 13 58 9.10 Der Tunneleffekt E<V0 E=V0 E>V0 ie rg ne eE d en m eh n Zu Wednesday, May 29, 13 59 Schrödinger-Gleichung im Fall E<V0 • Lösung der zeitunabhängigen Schrödinger-Gleichung: (x) 2m + 2 (E 2 x 2 • In der Potentialbarriere: 2 (x) x2 V0 ) (x) = 0 k 2 = –2m(E–V0 )/ k 2 (x) = 0 (x) = Ae kx + Be 2 >0 kx „exponentiell verschwindend“ 2 • Ausserhalb des Potentialtopfs: K 2 = 2mE/ 2 >0 (x) = Ce iKx Wednesday, May 29, 13 (x) 2mE + 2 (x) = 0 2 x + De iKx „fortpflanzend“ 60 Allgemeine Lösung • Einfallende, reflektierte und fortplanzende Welle V0 2d Epot (x) = 0 V0 0 x< d d<x<d x>d R = Reflexionskoeffizient T = Transmissionskoeffizient (x) = Aekx + Be Räumliche Abhängigkeit der Wellenfunktion = eiKx + Re = T eiKx Wednesday, May 29, 13 kx iKx |x| x x <d < d >d 61 Amplitude des Tunneleffekts • Die resultierende Welle, die in den verschiedenen Bereichen definiert wurden, must stetig sein. Die räumliche Ableitung der Wellenfunktion wird in den Punkten x=d und x=–d angepasst. • Die Amplitude der Transmissionswelle ist: 2kKe 2iKd T = 2kK cosh 2kd i (K 2 k 2 ) sinh 2kd • Die Wahrscheinlichkeit der Transmission ist: 2 |T | = T T = (2kK) 2 2 (2kK) + (K 2 + 2 2 k ) sinh2 2kd Wenn kd gross ist, nämlich, wenn die Potentialbarriere entweder so hoch und/oder so breit ist, dass der Transmissionskoeffizient klein ist: Ein Elektron mit E=5 eV, V =6 eV, Breite der (4kK)2 2 4kd |T | Wand 2d=0,7 nm: |T| ≈0.002 2 e 2 2 (K + k ) Exponentielle Abhängigkeit für d 2 Wednesday, May 29, 13 0 62 Anwendung: Das Tunnel-Mikroskop • Die Oberflächen von Materialien werden mit sehr grosser Genauigkeit studiert. F Feine Metallnadel wird rasterförmig in einem Abstand von etwa 1 nm über eine Oberfläche geführt. F Der “Tunnelstrom” hängt sehr empfindlich (exponentiell) vom Abstand zwischen Nadel und Oberfläche ab. ➡ dreidimensionales Rasterbild der Oberfläche Wednesday, May 29, 13 63 9.11 Das Wasserstoffatom • Die vollständige Lösung mit Hilfe der Schrödinger-Gleichung. Proton befindet sich in Ruhe. Elektron bewegt sich um den Kern. • Wir suchen die stationäre Lösung des Elektrons E (r) = 2 2m 2 (r) e2 1 (r) 4 0r Elektrische Wechselwirkung • Ansatz: Kugelsymmetrie des Problems (r) R(r) Y ( , ) Radiale und Winkel-Abhängigkeit Wednesday, May 29, 13 64 Wasserstoffatom • Die Lösung ist mathematisch kompliziert. • Wellenfunktion des Elektrons im Wasserstoffatom: n m (r) Laguerre-Polynome abhängig Rn (r)Y m( , ) Kugelflächenfunktionen • Drei unabhängigen Quantenzahlen: n, l und m • Alle Zustände mit gleich n → gleiche Energie → eine “Schale” • Radialer Anteil der Wellenfunktion Rnl→ n,l abhängig. Er bestimmt die Wahrscheinlichkeit, das Elektron in verschiedenen Abständen vom Kern anzutreffen. • Winkelabhängiger Anteil Ylm→ l,m abhängig. Wednesday, May 29, 13 65 Schalenstruktur der Elektronen • Hauptquantenzahl n: Zuständen mit gleicher n bilden eine Schale En = E0 n2 mit E0 = 1 (4 e4 me 2 2 2 ) 0 13,6 eV • Bahndrehimpuls-Quantenzahl I: Die Schalen werden weiter unterteilt in Unterschalen mit dem gleichen Wert für l. • Magnetische m: Die Unterschalen weisen auch 426 QuantenzahlPhysik, FS 2013, Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) eine Entartung auf, je nach dem Wert der magnetischen m = +` Quantenzahl m. `=n m=0 m= n `=1 `=0 Wednesday, May 29, 13 1 ` m = +1 m=0 m= 1 m=0 66 428 Physik, FS 2013, Prof Der Grundzustand des Wasserstoffatoms 1,0,0 (r) 13,6 eV E1 • Für n=1 und l=m=0: = R1,0 (r)Y0,0 ( , ) = E = –13.6eV Bohr-Radius: a0 4 0 2 me e2 1 e a30 0,529 r/a0 10 10 m Wahrscheinlichkeit von 90%, das Elektron innerhalb einer Kugel mit Radius 2.7a0 zu finden. (a) n = 1, = 0, m =0 Wednesday, May 29, 13 67 E = –13.6eV Der erste angeregte Zustand: n=2 3,4 eV • Für n=2: E2 l=0 oder 1. • Drehimpulsquantenzahl: (a) E = –3.40eV Fnl=0→Kein = 1, = 0, m =0 Drehimpuls, m=0 F l=1→Elektron besitzt einen Bahndrehimpuls, m=–1, 0, +1 top view (c) top view ( e) top view z z z (g) (b) n = 2, = 0, m =0 side view n = 2, = 1, m =1 (d) side view n = 2, = 1, m =0 (f side view n = 2, h) = 1, m = –1 Ein nicht-verschwindender Drehimpuls = “umlaufendes Elektron”, d.h. eine bewegte Ladung. Eine solche Ladung wird mit einem Magnetfeld wechselwirken! Wednesday, May 29, 13 68 Drehimpuls and magnetische Wechselwirkung • Zeeman (1895): Wechselwirkung zwischen Bahndrehimpuls des Elektrons und B-Feld → Spektrallinien von Atomen in einem sehr starken Magnetfeld in verschiedene Komponenten (Zeeman-Effekt). Magnet ein Magnet aus m=–1,0,+1 Pieter Zeeman (1865-1943) m=+1 m=0 m=–1 Linienspektren Wednesday, May 29, 13 69 Wenn zwei Photonen gleichzeitig emittiert werden, könn 9.13 Das EPR-Paradoxon einer beliebigen Richtung zeigen. Diese Spins sind aber k nur eine Wellenfunktion, die beide Photonen und ihren S • Einstein, Podolsky und Rosen (1935): Gedankenexperiment mit zwei Photonen (r 1 , Jz1 , r 2 , Jz2 , t) FEine Quelle emittiert zwei Photonen gleichzeitig und in wobei r i die Ortsvektoren Jz1 und Jz2“korreliert”) die Spins der entgegengesetzer Richtung und (Photonen sind FBewegungsrichtung Nach einer gewissensind. Zeit t (in einem Abstand d=ct) wird die Polarisation (d.h. Spin) eines der Photonen gemessen FWas passiert ? ➡Die Messung eines Photons wird den Zustand des anderen Photons beeinflussen! ➡Dieser Einfluss ist spontan und wirkt immer, auch wenn Jz1 die Photonen sehr weit voneinander entfernt sind. Wednesday, May 29, 13 2 Jz2 1 Quelle 70 Das EPR-Paradoxon • Die Polarisation eines Photons wird bestimmt, wenn die Polarisation des anderen gemessen wird. • Die Quantenmechanik sagt voraus: F Photonen bewegen sich mit beiden Spinzuständen bis einer der Spins gemessen wird. F Die Wellenfunktion der beiden Photonen kollabiert dann spontan und beeinflusst den Spin des anderen Photons, unabhängig von der Entfernung zwischen beiden Photonen. • Das wollten Einstein, Podolsky und Rosen nicht glauben. • Experimenteller Beweis: Gisin (Universität Genf) F Die nicht-lokalen Quantenkorrelationen zwischen Photonen mit einem Abstand von 10 km wurde nachgewiesen F Die experimentellen Resultate sind in ausgezeichneter Übereinstimmung mit der Quantentheorie! Wednesday, May 29, 13 71 Licht von einem weit entfernten Stern • Am Abend beobachten wir die Sterne am Himmel. Was passiert vom Standpunkt der Quantenmechanik? F Der Stern emittiert Licht (Photonen) isotrop. F Wellenfunktion eines einzelnen Photons breitet sich isotrop und kugelförmig radial aus. F Die Wahrscheinlichkeit, das Photon nachzuweisen, ist dieselbe in jedem Punkt des Universums, der sich im gleichen Abstand vom befindet. Physik, FS 2013,Stern Prof. A. Rubbia (ETH Zürich) 439 S E F Vor dem Nachweis ist die Wellenfunktion sehr ausgedehnt. F Wenn wir das Licht vom Stern nachweisen, wird die Wellenfunktion des Photons, in unserem Auge spontan kollabieren. Abbildung 9.54: Ausbreitung der Wellenfunktion eines Photons, das von einem weit entfernten Stern S emittiert wurde und auf der Erde E nachgewiesen wird. Wednesday, May 29, 13 72 9.14 Eine weitere Unschärferelation • Wir haben oft von der Energieerhaltung gesprochen. Viel in der Physik basiert auf ihr. • Unschä̈rferelation fü̈r die Energie und Zeit: E t Heisenberg 2 ΔE↗Δt↘ Es ist unmöglich die Energie E während eines Zeitintervalls Δt mit einer Genauigkeit kleiner als ΔE, zu messen. ⇒ Energieerhaltung kann (während sehr kurzen Zeitintervallen) verletzt werden, solange es nicht messbar ist ! • Folgerung: Quantenfluktuationen des Vakuums F Elementarteilchen werden aus dem Vakuum während sehr kurzen Zeitintervallen erzeugt. Sie leben nur während dem kleinen Zeitintervall Δt und sich nachher vernichten. Wednesday, May 29, 13 73 Alle Effekte wurden experimentell nachgewiesen. Sie beweisen, dass die Konzepte der Quantentheorie eine richtige Beschreibung der Natur ergeben. Wednesday, May 29, 13 74 Das Unverständliche am Universum ist, dass es verständlich ist. (Einstein) Wednesday, May 29, 13 75 Zur Prüfung • Schriftliche 2-Stunden lange Klausur. Sechs Aufgaben zur Auswahl. Die vier besten zählen. • Meine Erfahrung: Es ist viel besser den Stoff während des ganzen Semesters zu studieren, und nicht alles für die Ferien aufzusparen... • Erlaubte Hilfsmittel: F Vorlesungsnotizen, Uebungen, und Lösungen F Beliebige Bücher, Formelsammlung F Taschenrechner oder PC/Tablett für lokale Anwendungen ohne Netz-Verbindung (ACHTUNG: d.h. chat, blog, emails, surfen, usw. NICHT erlaubt!) F Kein Handy, kein iPod/MP3-Player/... usw. F Für Fremdsprachige: Wörterbücher Die Prüfung findet am 16. August 2013 statt. 76 Wednesday, May 29, 13 76 Der Stoff für die Prüfung • Umfang: • Kapitel 1 bis 8, (inklusive) plus Übungen. • Nicht geprüft wird: – Das ganze Kapitel 9. Falls Sie bei der Prüfungsvorbereitung Fragen haben, schreiben Sie eine e-mail an den Übungschef Dr. A. Badertscher oder rufen Sie ihn an (Tel: 044 633 3876) Wednesday, May 29, 13 77 Ich wünsche Ihnen viel Glück für die Prüfung und in Ihren weiteren Studium. Wednesday, May 29, 13 78