ÜBUNGSKLAUSUR zur Vorlesung Allgemeine Chemie II (Organische Chemie) für Studierende der Agrarwissenschaften und der Ökotrophologie im Wintersemester 2004/05 so wird die Titelseite der Klausur in etwa aussehen: ...... Name: Studienfach: Matrikelnummer: Ich versichere, alle Aufgaben ohne fremde Hilfe und ohne unerlaubte Hilfsmittel angefertigt zu haben. __________________________________ (Unterschrift) Nicht mit Bleistift schreiben, sonst ist das Dokument ungültig !! Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Punkte .. .. .. .. .. .. .. .. .. ... ... ... Erreichte Punkte 1. Zeichnen Sie für die folgenden Stoffklassen jeweils die Struktur einer dazu passenden Verbindung auf! Monosaccharid Ester ungesättigtes Keton Anhydrid Dien tertiärer Alkohol Aminosäure Diol Bezolderivat Alkin 2. Zeichnen Sie alle Konstitutionsisomere von tertiär-Butylchlorid auf! 3. a) Machen Sie sich vergleichende Gedanken über die Siedepunkte folgender Verbindungen: Chloroform, Methan, Wasser, Kohlendioxid, Aceton, Essigsäure, Ethanol, Butan, Isopropylalkohol, Hexansäure, Formaldehyd. b) Machen Sie sich vergleichende Gedanken über die Acidität folgender Verbindungen: Essigsäure, Acetaldehyd, Ethanol, Trichloressigsäure, Aceton. -2- 4. Welche funktionellen Gruppen kennen Sie und welche können Sie in Vitamin B12 identifizieren ? (Sie müssen dieses komplizierte Molekül nicht vollständig durchschauen können!) Vitamin B12 (Cyanocobalamin) Nat. Vorkommen: Ausschließlich Mikroorganismen sind in der Lage, Cyanocobalamin zu produzieren. So wird dieser Komplex z.B. im Verdauungstrakt pflanzenfressender Tiere (Darmflora) oder im Erdboden (von Bodenbakterien) synthetisiert. Das Vitamin findet sich daher lediglich in den Wurzeln von (Nahrungs-) Pflanzen, nicht aber in deren oberirdischen Teilen wie Blattgemüsen oder Getreidekörnern. Der Normalgehalt in menschlichem Blut beträgt nur 0,0002 µg (Millionstel Gramm) Vitamin B12 pro Milliliter. Unterschreitet der Gehalt allerdings einen gewissen "Mindestbestand", so ist eine ordnungsgemäße Blutbildung nicht mehr gewährleistet. Im Körper werden lediglich kleine Mengen des Cyanocobalamins gespeichert (zwischen 2-5 mg), davon 50 bis 90% in der Leber. Summenformel (Linienformel): C63H88N14O14PCo Strukturformel: Molmasse: 1355.39 g/mol CAS-Nr.: [68-19-9] EG-Nr.: 200-680-0 HN: 3039200 Beschreibung Cyanocobalamin kommt in Form tiefroter Kristalle oder als dunkelrotes, kristallines Pulver in den Handel. Ein Geruch oder Geschmack ist nicht wahrnehmbar. Das lichtempfindliche Vitamin hat keinen bestimmbaren Schmelzbereich, sondern zersetzt sich beim Erhitzen auf Temperaturen über 200 °C. Die Wasserlöslichkeit ist begrenzt; 1 L Wasser von 25 °C löst lediglich 12 g Cyanocobalamin. Die organischen Lösungsmittel Aceton, Chloroform und Diethylether lösen den Stoff praktisch nicht auf. Ethanol löst das Vitamin am besten. Bedeutung für den Organismus Vitamin B12 ist bei verschiedenen Reaktionen im Stoffwechsel beteiligt, so im Aminosäuren-, Fettsäuren- und Folsäure Metabolismus. Das Vitamin ist auch wichtig für den Aufbau der Nervenzellen (Myelinsynthese) und die Zellentwicklung. -3- 5. a) Wie sieht die dreidimensionale Struktur von Cyclohexan aus? b) Zeichnen Sie einige Konformationsisomere, Konfigurationsisomere und Konstitutionsisomere von Chlor-ethyl-methyl-cyclohexan! Geben Sie an, welche Stereozentren es gibt in: 1-Chlor-1-ethyl-2-methyl-cyclohexan und in 1-Chlor-2-ethyl-3-methyl-cyclohexan ! 6. Was versteht man bei Proteinen unter Primär-, Sekundär, Tertiär- und Quartärstruktur? 7. Was entsteht bei der folgenden Reduktion? H Reduktion C H2C CH3 8. O CH2 O a) Geben Sie an, wie man aus Glucose Methylglucosid herstellen kann! b) Geben Sie ein Beispiel für ein Disaccharid! 9. a) Was ist eine Micelle? b) Geben Sie ein Beispiel für ein konkretes Molekül, das zur Miclellenbildung befähigt ist! c) Was versteht man unter Verseifung? -4- 10. a) Zeichnen Sie die Struktur von D-Glucose in der Fischer-Projektion! b) Wie viele Stereoisomere der D-Glucose gibt es in der offenkettigen Form? c) Wie viele Stereoisomere der D-Glucose gibt es in der Ringform? (und wie viele Stereoisomere der D-Mannose gibt es eigentlich in der Ringform? –besteht ein Unterschied? 11. Zeichnen Sie die Strukturformeln der monomeren Bausteine welche das Tripeptid Alanylglycylglycin aufbauen! 12. a) Geben Sie ein konkretes Beispiel für eine nucleophile Substitutionsreaktion! b) Wie kann man aus Ethanol und Essigsäure Essigsäureethylester herstellen? c) Was passiert, wenn man Essigsäure und Ethylamin zusammen gibt? d) Geben Sie ein Beispiel für eine Radikalkettenreaktion! e) Erklären Sie die reaktiven Stellen in Actetaldehyd! f) Was entsteht aus Aceton und 1,2-Ethandiol unter Säurekatalyse? -5-