Umweltforschungsstation

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Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus | Zugspitze
Zentrum für Höhen- und Klimaforschung in Bayern
| Inhalt |
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) | Zugspitze
| Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) | . . . . . . . . . . . 4
| Konsortialpartner | . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) . . . . . . . . . . . . 10
Deutscher Wetterdienst (DWD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Helmholtz Zentrum München (HMGU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) . . . . . . . . . . . . . 18
Max-Planck-Gesellschaft München (MPG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Technische Universität München (TUM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Universität Augsburg (UAU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Umweltbundesamt (UBA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Freistaat Bayern (BY) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
| Virtuelles Alpenobservatorium (VAO) | . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
| Leben und Arbeiten in der Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus | . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
| Infrastruktur der Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus | . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
| Impressum | . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
| Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus (UFS) |
International vernetztes Kompetenzzentrum für Höhen- und Klimaforschung
In den Südhang des Zugspitzgipfels hineingesprengt, 2.650 Meter über dem Meer, befindet sich
Deutschlands höchst gelegene Forschungseinrichtung, die „Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS)“, benannt nach dem nahegelegenen Gletscher. Neun Etagen hoch und mit zwei
Stockwerken fest im Fels verankert, ist sie Höhenforschungsstation, Observatorium und Kommunikationseinrichtung zugleich. Daneben ist sie auch
das weltweit einzige Ausbildungszentrum für
Atmosphärenforscher aus Entwicklungsländern.
Die Wissenschaftler *, die hier arbeiten, bestimmen
Schadstoffgehalte in der Luft, beobachten Wetterphänomene in der Atmosphäre und erforschen die
Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen
und die Natur, einschließlich der damit verbundenen
alpinen Naturgefahren. Eng verknüpft mit internationalen Netzwerken dienen die ermittelten Daten
und Erkenntnisse auch dazu, globale Umweltschutzabkommen zu überwachen und aktuelle Klimaprognosen zu verbessern.
Zehn weltweit renommierte Forschungsorganisationen haben dazu als Konsortium ein „Virtuelles
Institut“ gegründet, ihre wissenschaftlichen
Programme untereinander abgestimmt und im
Schneefernerhaus die für ihre Forschungsarbeiten
erforderlichen Labore und Messterrassen gemietet.
Fachübergreifende Kooperation von Anfang an.
Damit ist das Virtuelle Institut mehr als eine Gruppe
thematisch ähnlich arbeitender Forscher. Ziele und
zugleich wissenschaftlicher Profit dieser Zusammenarbeit sind gemeinsame Qualitätskriterien bei
den Messungen, gemeinsame Datenspeicherung
und gemeinsame Ergebnisverwertung sowie die
Möglichkeit, vor Ort und jederzeit fachübergreifende Expertengespräche zu führen. Aktuell ist die
Zusammenarbeit auf das Weltdatenzentrum in
Oberpfaffenhofen und den Hochleistungsrechner
im Leibniz-Rechenzentrum in Garching ausgedehnt
worden. Damit werden zum einen weltweit
gesammelte Daten verfügbar gemacht und zum
anderen komplexe Klimamodelle berechnet.
Mit anderen Worten: Die UFS ist im Team effizienter
geworden und im wissenschaftlichen Wettbewerb
weiterhin erfolgreich.
Unterstützt wird die Forschungsstation durch eine
Betriebsgesellschaft. Als neutral agierender Servicepartner betreut diese die Wissenschaftler und Gäste
des Hauses, organisiert die Instandhaltung des
Gebäudes und sorgt für den Erhalt einer leistungsfähigen Infrastruktur. |
Die Konsortialpartner im Überblick
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutscher Wetterdienst (DWD)
Helmholtz Zentrum München (HMGU)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
Max-Planck-Gesellschaft München (MPG)
Technische Universität München (TUM)
Universität Augsburg (UAU)
* Vorbemerkung zum Sprachgebrauch: Nach Art. 3 Abs. 2 des
Grundgesetzes sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Die Personen- und Funktionsbezeichnungen im folgenden Text beziehen
sich in gleicher Weise auf Frauen und Männer. Dies dient allein der
Verbesserung der Lesbarkeit des Textes.
Umweltbundesamt Dessau-Roßlau (UBA)
Freistaat Bayern (BY)
4 | 5
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Vom Luxushotel zur Forschungsstation
Wo heute Klimaforschung betrieben wird, führte
man früher ein mondänes Leben: 1930 wurde das
Schneefernerhaus als Luxushotel errichtet und
danach – mit Unterbrechungen – lange Zeit als
solches betrieben. Mit der Schließung des Hotels
Anfang der 1990er-Jahre bot sich dem Freistaat
Bayern und der Bundesrepublik Deutschland die
Chance, hier eine „Station zur Beobachtung der
Umwelt und des Klimas“ zu errichten. Hintergrund
für diese Entscheidung war die weltweit in Gang
gekommene Diskussion um Ursachen und Folgen
des Klimawandels. In Rio de Janeiro verhalf 1992 die
Weltgemeinschaft dem Gedanken der Nachhaltigkeit zum Durchbruch und beriet über die Möglichkeiten, dem Klimawandel zu begegnen. Nach einem
Umbau des Hotels wurde die „Umweltforschungsstation Schneefernerhaus“ am 12. Mai 1999
offiziell eröffnet.
Heute lenken und kontrollieren drei Gremien die
Geschicke der Station: Der Konsortialrat bestimmt
die großen forschungspolitischen Linien und Strategien im Sinne eines Aufsichtsrats, das Science Team
entscheidet über alle wissenschaftlichen
Einzelfragen und die Gesellschafterversammlung
übt vor allem die Finanzkontrolle über die Betriebsgesellschaft UFS GmbH aus.
Was 1999 als Wagnis begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte: Das „Virtuelle Institut Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS)“ hat sich
national zu einem festen Bestandteil des Wissenschaftsstandorts Bayern und zu einem anerkannten
Partner der internationalen Klima- und Höhenforschung entwickelt. |
2007 erfuhr die UFS eine wissenschaftliche,
organisatorische und betriebliche Neuausrichtung.
Das Gebäude wurde saniert, ein umfangreicher
Steinschlag- und Lawinenschutz errichtet, eine
Forschungsseilbahn gebaut und als Organisationsform das beschriebene „Virtuelle Institut“ eingerichtet. Den gestiegenen Anforderungen entsprechend
wurden schließlich in den Folgejahren die
Infrastruktur und die gerätetechnische Grundausstattung modernisiert sowie der Tagungs- und
Übernachtungsbereich deutlich verbessert.
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| 1 | Werbeposter aus den 1930er-Jahren
| 2 | Blick vom Zugspitzplatt auf das Schneefernerhaus
| 3 | Skitouristen beim Aufstieg zum Schneefernerhaus
in den 1930er-Jahren
| 4 | Das Hotel Schneefernerhaus in den 1930er-Jahren
| 5 | Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus 2010
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
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|3|
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Blick über das Zugspitzplatt nach Süden
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
| 1 | Wolkenradar MIRA-36
| 2 | Satellitenaufnahme; wie eine zarte Haut umgibt
der „Airglow“ in einer Höhe von ca. 90 Kilometern die Erde. Die Intensität dieses „Luftleuchtens“ gibt Aufschluss über die Temperatur in
diesem Höhenbereich.
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|2|
| 3 | Globale Verteilung der NDMC-Stationen. Koordinationszentrum von NDMC ist die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus.
| Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) |
Klima- und wetterrelevante Ereignisse spielen sich hauptsächlich in der Atmosphäre ab – also in der etwa nur 100 Kilometer
dicken Gashülle, die die Erde umgibt. Das Deutsche Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt, nutzt und betreibt
boden- und satellitengestützte Instrumente, mit denen sich
die komplexen Zusammenhänge in der Atmosphäre erforschen
lassen. Ein Schwerpunkt dieser Aktivitäten sind Beobachtungen in der Grenzschicht zwischen der oberen Mesosphäre und
der unteren Thermosphäre – der Mesopause – im Rahmen der
internationalen Kooperation „Network for the Detection of
Mesospheric Change (NDMC)“.
Mit dem „Atmosphärenthermometer“ GRIPS (Ground-based
Infrared P-branch Spectrometer) und bildgebenden Infrarotkameras messen die Wissenschaftler die Strahlungsemissionen
von Airglow-Molekülen in diesem Höhenbereich – quasi an der
Grenze zum Weltraum. Hier können insbesondere Einflüsse der
Sonne auf die Atmosphäre gut studiert werden.
Die Wissenschaftler erproben darüber hinaus einen neuen
Ansatz zur Frühwarnung bei Erdbeben: Grundlage ist ein mit
GRIPS zufällig entdecktes verändertes Emissionsverhalten des
Airglows in der Mesopausenregion über dem späteren
Epizentrum, das wiederholt vor Beben beobachtet wurde.
Dieses Netzwerk beobachtet in der Mesopause das sogenannte
Luftleuchten (Airglow) und untersucht seine Relevanz als Frühindikator für Klimaveränderungen. Möglich ist dies, weil das
Luftleuchten die Folge chemischer Reaktionen ist, die in einer
Höhe von etwa 87 Kilometern ablaufen. Deren Abstrahlung
von infrarotem Licht lässt auf die dort herrschende Temperatur
schließen. Da dieser Temperaturbereich (wegen der bestehenden physikalischen Zusammenhänge) stärker von den Klimaveränderungen beeinflusst wird als die erdnahe Temperatur,
kann dieser Effekt zu präziseren Aussagen über das Ausmaß der
globalen Erwärmung genutzt werden.
Das DLR beschäftigt sich außerdem mit der Vermessung von
atmosphärischen Schwere- und Infraschallwellen. Ähnlich wie
Wasserwellen transportieren diese Wellen Energie und Impuls
über große Distanzen hinweg – und koppeln damit verschiedene Bereiche der Atmosphäre miteinander. Sie beeinflussen die
großräumige Zirkulation und damit auch das Klima.
Diese Prozesse sind wegen des sehr geringen Luftdrucks in
diesem Höhenbereich vergleichsweise stärker ausgeprägt und
können damit einfacher vermessen werden als in den
unteren Atmosphärenschichten; die große Höhe wirkt hier wie
ein Vergrößerungsglas. Die Beobachtung von Schwere- und
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Infraschallwellen in der Atmosphäre kann auch dabei helfen,
Naturkatastrophen wie Tsunamis, Vulkanausbrüche und
extreme Stürme frühzeitig zu erkennen bzw. zu charakterisieren.
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Viele dieser Fragestellungen sind heute nur sehr eingeschränkt
mit den verfügbaren satellitenbasierten Instrumenten zu
beantworten. Daher entwickelt das DLR auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus das GRIPS-System weiter,
mit dem Ziel, dieses künftig auch auf Satelliten einzusetzen.
Zusammen mit Partnern untersuchen DLR-Wissenschaftler
auch, wie sich Umweltfaktoren wie Luftqualität, UV-Strahlungsbelastung, Feinstaub, Spurengase, Temperatur oder
Feuchtigkeit im Zusammenspiel auf den menschlichen Organismus auswirken. Die Ergebnisse der Untersuchungen fließen
in einen „Gesundheitskompass“ – ein mathematisches Modell,
das beschreibt, welche gesundheitlichen Folgen bei der Veränderung einzelner Faktoren zu erwarten sind. |
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung von Wolken.
Diese schatten die Erdoberfläche von der Sonneneinstrahlung
ab und spielen damit eine zentrale Rolle im Klimageschehen.
Die Frage, wie sich Wolken zusammensetzen und sich
insbesondere unter dem Einfluss von Aerosolen bilden, ist noch
weitgehend ungeklärt. Als Beitrag zum UFS-Schwerpunktthema
„Wolken“ setzt das DLR Radarverfahren ein. Deren Beobachtungen erlauben Rückschlüsse auf das Strömungsverhalten, die
Strahlungswirksamkeit sowie den Flüssigkeits- und Eisgehalt
von Wolken.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
www.dlr.de
Konsortialpartner
Monatsmittelwerte der Partikelanzahl
UFS 2001–2013
Partikelanzahl 1/cm3
3000
2500
2000
1500
1000
500
Ja
n.
01
Ja
n.
02
Ja
n.
03
Ja
n.
04
Ja
n.
05
Ja
n.
06
Ja
n.
07
Ja
n.
08
Ja
n.
09
Ja
n.
10
Ja
n.
11
Ja
n.
12
Ja
n.
13
Ja
n.
14
0
Partikel > 3 nm
Partikel > 10 nm
Zeit
|2|
|1|
| Deutscher Wetterdienst (DWD) |
Wie verändern menschliche Aktivitäten die Zusammensetzung
der Atmosphäre? Wichtige Indikatoren sind die Konzentration von Teilchen, z. B. Ruß oder Staub, und von Spurengasen.
Schwefeldioxid (SO2 ) etwa entsteht hauptsächlich durch die
Verbrennung fossiler, schwefelhaltiger Energieträger wie Erdöl
und Braunkohle, während Ozon (O3 ) im Zusammenspiel mit
Sonnenlicht aus Abgasen gebildet wird. Die Konzentration und
die Größenverteilung der Partikel ändern sich durch die
Emissionen aus Verkehr, Heizung und Industrieproduktion –
aber auch durch Vulkanausbrüche, Waldbrände oder den
„Ferntransport“ von Saharastaub.
Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt betreibt der Deutsche
Wetterdienst (DWD) am Schneefernerhaus eine Station im Netz
des Global-Atmosphere-Watch-Programms (GAW).
Schwerpunkt der DWD-Aktivitäten sind Messungen der Partikelanzahl, der Partikelgrößenverteilung sowie der Ozon- und
Schwefeldioxidkonzentrationen.
Dazu kommt die Erfassung von Radionukliden und der Vertikalverteilung von weiteren Spurenstoffen. Außerdem beobachtet
der DWD auf der Zugspitze ganz klassisch auch das Wetterge-
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
schehen und liefert Messdaten zu Wind, Luftdruck, Temperatur,
Niederschlag und Bewölkung. Die kontinuierlichen Messungen
des DWD auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
(UFS) tragen dazu bei, die Zusammensetzung der Atmosphäre
zu beobachten – und Klimaänderungen frühzeitig zu erkennen.
Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001 konnten die
Wissenschaftler keinen klaren Trend für eine höhere oder
geringere Teilchenkonzentration feststellen. Allenfalls ist eine
Tendenz zu niedrigeren Partikelzahlen zu beobachten, die auf
erste Erfolge der auf EU-Ebene eingeleiteten Luftreinhaltungsmaßnahmen hinweisen. In der Regel ist die Partikelanzahl im
Sommer höher als im Winter, da dann warme, partikelreiche
Luftmassen aus den Tälern bis zur Höhe der UFS aufsteigen.
Besonders viele Teilchen spürten die Wissenschaftler im Frühjahr 2010 auf, nachdem der isländische Vulkan Eyjafjallajökull
ausgebrochen war.
Die Ozonmessungen startete der DWD im Jahr 2000. Da O3
fotochemisch, d. h. unter dem Einfluss von Sonnenlicht,
gebildet wird, steigen die Ozonwerte im Sommer regelmäßig
an. Insgesamt nimmt das bodennahe Ozon leicht ab –
eine Entwicklung, die auch von anderen Messeinrichtungen
beobachtet wird. Die seit dem Jahr 2002 gemessenen Schwefeldioxidkonzentrationen sind auf niedrigem Niveau stabil.
Lediglich 2005 gab es einen Ausreißer nach oben, der allerdings
nichts mit dem Klima zu tun hatte: Verantwortlich dafür waren
Baumaßnahmen im Umfeld der Station. Im Frühjahr 2010 sorgte dann der Eyjafjallajökull für erhöhte SO2-Konzentrationen.
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig kontinuierliche Beobachtungen generell sind: Nur so lassen sich kurzzeitige Schwankungen
von echten, langfristigen Klimatrends unterscheiden. |
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| 1 | Videograph zur automatischen Sichtweitenmessung
| 2 | Verlauf der Feinstaubmessungen von 2001 – 2013
| 3 | Pyranometer zur Messung der Globalstrahlung
Deutscher Wetterdienst (DWD)
www.dwd.de
Konsortialpartner
|2|
|1|
| 3 | Schneeflockengröße ermittelt mit 2D-VideoDistrometer
| Helmholtz Zentrum München (HMGU) |
3,0
102
2,5
101
2,0
100
1,5
10-1
1,0
5
Wie wirken sich Umweltschadstoffe auf die Gesundheit aus?
Dies ist eine der zentralen Fragen, die am Helmholtz Zentrum
München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und
Umwelt, bearbeitet werden. Die Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus (UFS) bietet optimale Bedingungen, um Umweltschadstoffe auch im alpinen Raum zu untersuchen.
In der Erdatmosphäre befinden sich sehr unterschiedliche, aus
natürlichen und anthropogenen Quellen stammende Schadstoffe, wie z. B. organische Verbindungen oder radioaktive
Elemente. Ein großer Teil davon verbleibt nicht in den höheren
Luftschichten: Gemeinsam mit den Niederschlägen gelangen
die Stoffe wieder in unsere Umwelt, wobei ihre Konzentrationen im Schnee der Alpengipfel besonders hoch sind. Wenn
im Frühjahr der Schnee schmilzt, werden in kurzer Zeit relativ
große Schadstoffmengen ins Oberflächen- und Grundwasser
geschwemmt. Als Folge des Klimawandels prognostizieren
Wissenschaftler für das Alpengebiet künftig mildere Winter mit
mehr Niederschlägen. Die Forscher des Helmholtz Zentrums
München verfolgen daher, wie sich die Schadstoffbelastung für
die Menschen im Alpenraum entwickelt.
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Einen Schwerpunkt der Untersuchungen bilden die schwer
abbaubaren und daher als „persistent“ bezeichneten organischen Schadstoffe (POP). Zu den POP zählen Pestizide (z. B.
DDT), Industriechemikalien (PCB) und Verbrennungsprodukte
(Dioxine, Furane und PAK). An der UFS messen Wissenschaftler
bereits seit vielen Jahren die POP-Konzentrationen in der Luft
und in den Niederschlägen – mit erfreulichen Ergebnissen:
Dioxine und Pestizidrückstände haben sich deutlich reduziert,
eine Folge von Umweltschutzmaßnahmen vergangener Jahre.
Doch auch Nebeneffekte der zunehmenden Outdoor-Aktivitäten können die Umwelt belasten: Im Quellwasser und in der
Luft fahnden die Forscher deswegen vorsorglich nach neuartigen Stoffen, die u. a. in Sportbekleidung und Skiwachs enthalten sind. Alle Ergebnisse fließen in die globalen Berichte zur
Einhaltung der UN-Konvention von Stockholm ein, nach der die
Verwendung vieler POP seit mehr als 20 Jahren verboten ist.
Darüber hinaus untersuchen die Wissenschaftler die Ablagerung von natürlichen Radionukliden im Alpenraum. Diese
entstehen sowohl durch den radioaktiven Zerfall von Radon,
einem Edelgas, das dem Erdboden entweicht, als auch durch
die kosmische Strahlung. Am Schneefernerhaus beobachten die
Wissenschaftler, wie sich die Umweltradionuklide über Schnee
und Schmelzwasser verbreiten.
|3|
10
15
Anzahldichte (m-3 mm-1 (m/s)-1)
| 2 | Terrasse im 4. Stock (in der Hütte befindet sich
ein Bonner Vielkugelspektrometer zur Bestimmung der Intensität der kosmischen Strahlung)
Fallgeschwindigkeit (m/s)
| 1 | Depositionssammler zur Messung von
organischen Luftschadstoffen
103
3,5
10-2
Schneeflockengröße (mm)
Heftige Gaseruptionen auf der Sonne können in alpinen Höhenlagen zu einem deutlichen Anstieg der kosmischen Strahlung
führen. Um diese Änderungen zu erfassen, messen Wissenschaftler Dosis und Energieverteilung der durch die kosmische
Strahlung in der Atmosphäre erzeugten Neutronen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Energieverteilung von der Schneehöhe abhängt. Ziel ist es, nach solaren Eruptionen die Energieverteilung
der Neutronenstrahlung im alpinen Raum und ihre Abhängigkeit von Umweltfaktoren zu bestimmen. |
Helmholtz Zentrum München (HMGU)
www.helmholtz-muenchen.de
Konsortialpartner
|2|
|1|
|3|
| Karlsruher Institut für Technologie (KIT) |
Atmosphärischer Wasserdampf spielt eine Schlüsselrolle in der
Klimaproblematik. Er ist für zwei Drittel des gesamten Treibhauseffekts verantwortlich. Die globale Erwärmung hat zur
Folge, dass mehr Wasser verdunstet und damit mehr Wasserdampf entsteht. Dieser verstärkt dann den Treibhauseffekt.
Wasserdampf ist nach Einschätzung des Weltklimarats
(IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change) ein
Hauptunsicherheitsfaktor bei der Vorhersage des zukünftigen
Klimas. Der Grund: Die künftige Stärke des durch den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre bewirkten Treibhauseffekts kann
noch nicht präzise genug beschrieben und damit nicht genau
genug in die Vorhersagemodelle eingegeben werden.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) führt dazu ein
langfristig angelegtes Strahlungsexperiment durch, bei
dem zwei Messgrößen sehr genau bestimmt werden: der
Wasserdampfgehalt der Atmosphäre und der Anteil der
Wärme-(Infrarot-)Strahlung, der von diesem Wasserdampf
auf die Erde zurückreflektiert wird.
Aus dem gemessenen Wasserdampfgehalt rechnen die Wissenschaftler zunächst unter Nutzung der in den Klimamodellen
verwendeten Maßzahlen für den Treibhauseffekt den sich ergebenden theoretischen Anteil der reflektierten Wärmestrahlung
aus und vergleichen diesen anschließend mit dem tatsächlich
gemessenen Anteil. Aus der Differenz ergibt sich dann der erforderliche Korrekturfaktor. Eine Methode, die es bei ausreichend
umfangreichen Messergebnissen erlauben wird, die Fehler der
Klimasimulationen zu beheben.
In Ergänzung zu diesen Studien untersucht das KIT auch die
Langzeitveränderungen der Wasserdampfkonzentration in verschiedenen Atmosphärenschichten. Bislang am wenigsten erforscht ist die klimasensitivste Schicht, die Tropopausenregion
mit der unteren Stratosphäre, weil es für diesen Höhenbereich
bisher weltweit praktisch keine dafür geeigneten Messverfahren gab. Das mit Förderung durch das bayerische Umweltministerium an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus entwickelte Wasserdampf-Raman-LIDAR schließt diese
Lücke. Mit 24 Kilometern ist seine Reichweite doppelt so groß
wie die seines einfacheren Vorgängers.
Die nunmehr möglichen Trenduntersuchungen auch in diesem
kritischen Höhenbereich werden ergänzt durch weitere innovative Fernsondierungsmessungen mit Infrarot- und Mikrowellen-Radiometrie im Zugspitz-Gipfellabor sowie am Schweizer
Jungfraujoch und in Bern.
Schwebeteilchen (Aerosole) und Wolken haben ebenfalls große
Bedeutung für das Klima: Ihre Wechselwirkungen sind noch
nicht hinreichend verstanden. Speziell die Aerosole werden
hinsichtlich ihrer Zusammensetzung sowie Größe und Anzahl
auch durch die anthropogenen Aktivitäten beeinflusst. Ihre
Klimawirkung kann je nach Partikelbeschaffenheit kühlend oder
wärmend ausfallen. Insbesondere versuchen die Wissenschaftler herauszufinden, wie Eiskristalle in Wolken wachsen und welche Rolle dabei die Temperatur und die Wasserdampfsättigung
spielen – Schlüsselprozesse für das Entstehen von Niederschlag
in unseren Breitengraden. |
|4|
| 1 | Raman-LIDAR auf der Turmterrasse im 9. Stock
| 2 | Messkuppel des DIAL-Systems
| 3 | Helikopterunterstützung bei der Montage des
Raman-LIDAR in 2010
| 4 | Der optische Aufbau des DIAL-Systems
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
www.kit.edu
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Konsortialpartner
|2|
| 1 | Blick auf die Plattspitzen
| 2 | Untersuchung der Lungenfunktion mit einem Spirometer
|1|
| 3 | Großer Lungenfunktionstest: Ganzkörper-Plethysmographie
u. a. zur Bestimmung der Menge der Luft, die nach dem
Ausatmen in der Lunge zurückbleibt (Residualvolumen)
| Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) |
Mit seiner außergewöhnlichen Lage auf 2.650 Metern über dem
Meer bietet das Schneefernerhaus Wissenschaftlern ideale
Voraussetzungen für die Umwelt- und Höhenmedizin.
Auf diesem Gebiet arbeiten an der Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus (UFS) das Klinikum der Ludwig-MaximiliansUniversität (LMU), die Technische Universität München sowie
das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zusammen.
Bereits seit 1993 beschäftigen sich Lungenspezialisten der LMU
mit verschiedenen höhen- und umweltmedizinischen Fragestellungen. In den ersten Studien auf der UFS untersuchten Mediziner die Flugtauglichkeit von Patienten mit Lungenerkrankungen
und testeten verschiedene Messinstrumente, da an Bord eines
Langstreckenflugzeugs ähnliche Druckverhältnisse eingestellt
werden, wie sie im Schneefernerhaus herrschen. Damit lassen
sich mehrstündige Flüge mit geringen Kosten simulieren – mit
„an Bord“ befindet sich außerdem ein vollständig ausgerüstetes
Lungenfunktionslabor. Anders als im Flugzeug können Patienten bei Komplikationen vor Ort behandelt oder in Notfällen
auch schnell ins Tal gebracht werden.
Die medizinischen Untersuchungen lieferten überraschende
Ergebnisse: Der verglichen mit dem Flachland geringere Druck
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
und der leichte Sauerstoffmangel wirkten sich günstig auf übergewichtige Patienten aus. Nach nur einer Woche Aufenthalt im
Schneefernerhaus reduzierten sich ihr Gewicht und ihr Blutdruck – und ihre Belastbarkeit nahm zu. Eine mögliche Ursache
könnte die Änderung des Leptin-Spiegels sein, eines Hormons,
das u. a. das Auftreten von Hungergefühlen hemmt. Weitere
Auswertungen zu den verschiedenen Interaktionen werden
derzeit durchgeführt.
Allergien nehmen weltweit zu. Auf der UFS liegt aufgrund der
Höhenlage und des alpinen Wetters meist eine geringe Allergen-Exposition vor. Die unterschiedliche allergene Belastung
lässt pulmonale und allergologische Auswirkungen erwarten.
Diese werden durch Lungenfunktionsuntersuchungen, Prüfungen der bronchialen Überempfindlichkeit, Patientenfragebögen,
allergologische, Hautempfindlichkeits- und serologische Untersuchungen im Tal (München) und in der Höhe (UFS) erforscht.
In den letzten fünf Jahren kam der Klimawandel als wesentlicher umweltmedizinischer Fokus hinzu. Der Klimawandel
wirkt sich auf die Gesundheit des Menschen aus: Es gibt
häufigere und längere Hitzeperioden, darüber hinaus stärkere
Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und der Sonnenstrahlung.
Außerdem beobachten Wissenschaftler, dass sich die Konzentration von Spurengasen und Feinstaub ändert – insbesondere
nimmt die Pollenbelastung zu.
In der Vergangenheit erforschten Wissenschaftler – unter
Nutzung u. a. der meteorologischen Daten des UFS Science
Teams – in verschiedenen Regionen Bayerns, wie empfindlich
Patienten mit Atemwegserkrankungen auf verschiedene Wetterlagen reagieren. Dies wurde auch durch Untersuchungen
von Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen
am Schneefernerhaus überprüft.
Im Fokus der aktuellen Untersuchungen steht der Einfluss des
Klimas auf Menschen mit Atemwegs-, Herz-Kreislauf- sowie
metabolischen Erkrankungen. Diese sprechen auf die zu erwartenden Klimaschwankungen besonders empfindlich an. Auswirkungen des Klimas insbesondere auf Menschen dieser Gruppe
werden nun unter Aspekten des Tourismus in verschiedenen
Regionen des Alpenraums analysiert. Später sollen die direkten Messungen und Untersuchungen auch auf die Einwohner
ausgedehnt werden. |
|3|
Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU)
www.uni-muenchen.de
Konsortialpartner
| 1 |Turmterrasse der UFS mit geplantem Messschlitten (Computersimulation)
|2|
| 2 | Schlitten zur Verfolgung der Dynamik von
Wolkentröpfchen
|1|
| 3 | Hochgeschwindigkeitskameras zeichnen die
Bewegung von Wolkentröpfchen auf
| Max-Planck-Gesellschaft (MPG) |
Wolken stellen eine der größten Herausforderungen für Klima- und Wetterprognosen dar. Insbesondere geben „nasse“
Wolken, die aus kleinsten Wassertröpfchen bestehen, große
Rätsel auf. Stark turbulente Strömungen transportieren und
verwirbeln Wolkentröpfchen und bestimmen dadurch die
Mikrophysik der Wolke. Derartige dynamische Vorgänge in
einer Wolke besser zu verstehen oder gar berechenbar zu
machen, ist ein aktuelles Ziel der Forschung am Max-PlanckInstitut für Dynamik und Selbstorganisation.
Zum Beispiel werden Wolkentröpfchen aus den Luftwirbeln
herauskatapultiert und es kommt zu Zusammenstößen.
Dabei bilden sich größere Tropfen, die für die Regenbildung
unerlässlich sind. Zugleich vermischt die Turbulenz feuchte
und trockene, kalte und warme Luft. Dies wirkt sich auch auf die
Tröpfchen selbst aus: Sie können kondensieren und wachsen,
aber auch verdunsten und kleiner werden. Da sich als Folge
der Kondensation die umgebende Luft erwärmt, bei Verdunstung aber abkühlt, kommt es zu Temperaturunterschieden,
die dann durch Auf- und Abtrieb die turbulenten Strömungen
selbst verändern.
Diese Beispiele sollen andeuten, wie komplex die Mikrophysik
von Wolken ist. Nur wenn man diese versteht, lässt sich besser
vorhersagen, wann es z. B. ein Unwetter geben oder wie sich
das Klima ändern wird. In Zusammenarbeit mit nationalen und
internationalen Partnern erforscht das Max-Planck-Institut
die Mikrophysik von Wolken. Da die Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus häufig in Wolken gehüllt ist, finden die Wissenschaftler hier dafür perfekte Bedingungen vor.
|3|
Um das Wolkengeschehen „in Aktion“ zu beobachten, filmen
die Wissenschaftler die Bewegung einzelner mikroskopischer
Wolkentröpfchen mit drei Hochgeschwindigkeitskameras mit
bis zu 20.000 Bildern pro Sekunde. Und wie bei Aufnahmen
für einen Kinofilm fährt die Kamera mit den Wassertröpfchen
mit und zeichnet dabei die Bewegung der Wolkentröpfchen
auf – und das bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 30
Stundenkilometern. |
Max-Planck-Gesellschaft München (MPG)
www.mpg.de
20 | 21
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Konsortialpartner
|2|
|1|
| Technische Universität München (TUM) |
Das übergreifende Forschungsthema an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) ist die Klima- und
Atmosphärenforschung. Die Technische Universität München
(TUM) befasst sich u. a. mit Langzeitmessungen spezieller
Luftschadstoffe, den Auswirkungen des Klimawandels auf
die Biosphäre und die Gesundheit sowie dem Rückgang des
Permafrosts als Risikofaktor für ein vermehrtes Auftreten von
Steinschlag im Alpenbereich.
Um die Quellen und die Verteilung von Luftschadstoffen im Alpenraum zu ermitteln, messen Ökoklimatologen verschiedene
Luftbestandteile: Dazu gehören Spurengase, wie z. B. flüchtige organische Substanzen (u. a. Isopren und Benzol) sowie
Formaldehyd, aber auch stabile Isotope im Kohlendioxid (CO2 )
und Wasserdampf. Anhand dieser und Messungen anderer
Forschergruppen lassen sich die Herkunftsgebiete der jeweiligen Luftmassen ermitteln und Quellen von Luftschadstoffen
identifizieren. Weiterhin werden die Zeitreihen der Messdaten
hinsichtlich ihrer Variationen und Trends analysiert und
natürliche bzw. anthropogene Einflüsse untersucht.
Die Wissenschaftler untersuchen auf der UFS auch die Einflüsse
des Hochgebirgsklimas auf Allergien und Umweltkrankheiten.
Denn mit dem Klimawandel nehmen allergische Krankheiten
zu: einerseits, weil Pflanzen länger und intensiver blühen, und
zum anderen, weil neue, Allergie auslösende Pflanzen einwandern. Die TUM betreibt Pollenfallen auf der UFS, auf dem Gipfel
der Zugspitze und im tiefer gelegenen Garmisch, um die Veränderungen und Verteilungsmuster von Pollen in verschiedenen
Höhenlagen zu ermitteln. Auch großräumige Pollenverfrachtungen durch Luftströme in großen Höhen können auf diese
Weise erkannt werden.
Gebirgsregionen sind vom Klimawandel besonders betroffen, da die Temperatur im Vergleich zum Flachland deutlich
stärker steigt. Die Zugspitze zählt zu den wenigen Orten mit
Permafrost in Deutschland. Dieses Vorkommen überwachen
Ingenieurgeologen in einem gemeinsamen Projekt mit dem
Bayerischen Landesamt für Umwelt (siehe S. 28 f.) mithilfe von
Temperatursensoren und modernen geophysikalischen Methoden wie der elektrischen Resistivitätstomographie, die am
| 1 | Blick auf die Zugspitze
| 2 | Burkard-Pollenfalle
| 3 | Aufbau einer Klimastation im Reintal (900 m ü. NN)
Schneefernerhaus entwickelt und getestet werden. Seit 2007
zeichnen sie entlang eines 300 Meter langen Stollens räumliche Verbreitungsmuster und Veränderungen im Eis auf. Die
Messungen zeigen, wie empfindlich der Permafrost auf warme
Sommer reagiert: Er überdauert nur noch in sehr steilen, nach
Norden ausgerichteten Bereichen.
Die UFS ist außerdem die Ankerstation im sogenannten
KLIMAGRAD-Projekt: Dazu zählen vier Klimastationen sowie ein
dichtes Netz aus Temperatur- und Feuchtesensoren in verschiedenen Höhenlagen – bis hinunter ins Flachland. Wissenschaftler untersuchen, wie sich die Vegetation in Abhängigkeit
von Höhe und Temperatur verändert. Da Beginn und Ende des
Stammwachstums stark an die Phänologie (z. B. Austrieb und
Blüte) gekoppelt sind, wird sich mit dem Klimawandel der
Zuwachs baumartenspezifisch verändern. |
|3|
Technische Universität München (TUM)
www.tum.de
22 | 23
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Konsortialpartner
| 1 |Aufbau einer schneehydrologischen Station
auf dem Zugspitzplatt
| 2 | Laserscanner zur Erfassung der Schneebedeckung im Kessel des Zugspitzplatts
|1|
| 3 | Markierungsversuch auf dem Zugspitzplatt
mit biologisch abbaubarem Farbstoff
| Universität Augsburg (UAU) |
Der Klimawandel beeinflusst die großen Windströmungen der
Erde, zum Beispiel auch die Jetstreams oder die Passatwinde.
Damit verändern sich die Niederschlagsmengen und der globale Wasserhaushalt – die Bilanz aus Niederschlag, Verdunstung
und Abfluss. Die Auswirkungen sind jedoch auch regional zu
beobachten. Auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) erforschen Wissenschaftler die Klimaeffekte in
sensiblen Bergregionen. Obwohl Gebirgsregionen nur etwa
27 Prozent der Landoberfläche bedecken, fallen hier etwa 70
Prozent der Niederschläge.
der Partnach-Ursprung, der einzige Abfluss für das Schmelzwasser des Zugspitzgebiets. Deshalb eignet sich dieser Ort hervorragend für bilanzierende Untersuchungen zum Wasserhaushalt. Die Wissenschaftler können außerdem auf vielfältiges
Datenmaterial zugreifen: In der Region befinden sich verschiedene hydrologische und klimatologische Messstationen, die
kontinuierlich ausgebaut und auf den neuesten Stand gebracht
werden. Das Gelände ist ganzjährig bei nahezu jeder Witterung
gut zu erreichen.
Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt an Flüssen mit
hohen Gebirgsanteilen in den Einzugsgebieten. Damit haben
selbst geringe Veränderungen im Wasserkreislauf der Gebirge erhebliche Auswirkungen auf die Menschen. Trotz dieser
großen Bedeutung ist der Wasserhaushalt der Gebirgsräume
immer noch wenig erforscht, was auch an den rauen Klimabedingungen und der Unzugänglichkeit von Gebirgsräumen liegt.
Neben der Universität Augsburg sind auch die LudwigMaximilians-Universität München und das Helmholtz Zentrum
München an Projekten zum alpinen Wasserhaushalt beteiligt.
Eine wichtige Messgröße ihrer Forschungsarbeiten ist Wasser,
das in der Schneedecke und im Gletschereis gebunden ist. Über
das ganze Jahr hinweg erfassen die Forscher die Niederschlagsmengen, im Winter messen sie zusätzlich das Schneevolumen
mithilfe von GPS-Verfahren und Laserscans.
Das Schneefernerhaus bietet ein einzigartiges Experimentierfeld für die Hydrologie – ein Thema, zu dem Wissenschaftler der
Universität Augsburg forschen: Unterhalb der UFS befindet sich
Computermodelle helfen den Forschern dabei, die Prozesse in
der Schneedecke, z. B. Ablagerung, Transport, Verdunstung oder
Schmelze von Schnee, möglichst realitätsnah zu simulieren.
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
|2|
Mit diesen Berechnungen lässt sich die Menge und die Qualität
des Schmelzwassers aus Schneedecke und Gletschereis bestimmen. Das „Schneemodell“ überprüfen die Wissenschaftler
anhand hydrologischer Messungen und entwickeln es ständig
weiter: So liefert es wichtige Informationen über den
Wasserhaushalt der Region, zum Beispiel zur Schneerücklage
und der Menge an Schmelzwasser, das in den wärmeren
Monaten abfließt.
Für ihre Untersuchungen stützen sich die Wissenschaftler auch
auf atmosphärische Strömungen und Großwetterlagen, aus
denen sie Informationen über den regionalen Wasserhaushalt
ableiten. Die statistischen Verfahren zielen darauf ab, Niederschlagsmengen, den Schneeanteil am Niederschlag sowie die
Gletscherschmelze abzuschätzen. Aus den Zusammenhängen
zwischen großer Skala (atmosphärische Zirkulationsmuster)
und kleiner Skala (Hochgebirgshydrologie) lässt sich vorhersagen, wie sich der Klimawandel auf den regionalen Wasserkreislauf auswirkt. Diese Prognosen sind insbesondere für die
Energiewirtschaft und die langfristigen Planungen der Behörden von Bedeutung. |
|3|
Universität Augsburg (UAU)
www.uni-augsburg.de
Konsortialpartner
| 1 |Kapelle Mariä Heimsuchung auf dem Zugspitzplatt
| 2 | Ansaugleitungen zur Erfassung von Luftschadstoffen
|1|
| 3 | Lufthygienische Messstation
|2|
| Umweltbundesamt (UBA) |
Die Erdatmosphäre ist ein wichtiger Gradmesser für den Klimawandel. Mit Global Atmosphere Watch (GAW) rief die UNO
1989 ein Programm ins Leben, um die chemischen und physikalischen Veränderungen in der Atmosphäre zu beobachten.
Weltweit sammelt GAW Daten aus 29 globalen Messstationen.
Fast alle Globalobservatorien befinden sich im Hochgebirge
oder in Küstenregionen. Der Grund: Die Messungsergebnisse
sollen möglichst nicht durch lokale, von Menschen verursachte
Einflüsse, wie zum Beispiel durch Straßenverkehr, Heizung oder
Emissionen der Industrie, verfälscht werden.
Die GAW-Stationen zeichnen die Konzentrationen langlebiger
Treibhausgase, auch „Klimagase“ genannt, wie z. B. Kohlendioxid, Methan oder Lachgas, und halogenierter Spurengase, wie
z. B. FCKW, auf. Außerdem werden chemisch reaktive Gase,
wie z. B. Ozon, Kohlenmonoxid und Stickoxide, sowie Aerosole
und die atmosphärische Radioaktivität gemessen. Aus den
verfügbaren Zeitreihen der ermittelten Gaskonzentrationen
ermittelt das Weltdatenzentrum für Treibhausgase in Tokio globale Trends für deren Anstieg in der Atmosphäre. Das
GAW-Netzwerk bildet damit das zentrale Messsystem für das
weltweite Klimaüberwachungssystem GCOS (Global Climate
Observing System).
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Die einzige GAW-Globalstation in Deutschland befindet sich
an den beiden bayerischen Standorten Hoher Peißenberg und
Schneefernerhaus, betrieben vom Umweltbundesamt und vom
Deutschen Wetterdienst. Die Messungen dort laufen rund um
die Uhr. Insgesamt zeichnen die Instrumente der Observatorien
60 Messgrößen in verschiedenen Zeitabständen auf: Kohlendioxid, Methan und Wasserdampf werden z. B. alle 2,3 Sekunden
gemessen, Stickoxide und Kohlenmonoxid alle zehn Sekunden,
Lachgas alle fünf Minuten, einige Radionuklide im Zweistundentakt. Tag für Tag produzieren die Messgeräte etwa über
50.000 Messwerte.
Inzwischen hat sich das GAW-Programm zu einem integrierten
Beobachtungssystem weiterentwickelt: Neben den 29 Globalstationen sind weltweit 600 Regionalstationen im Einsatz. Ihre
Messergebnisse sind allerdings weniger repräsentativ, da sie
näher an anthropogenen Emissionsquellen liegen. Zu den Bodenstationen kommen noch mobile Messeinrichtungen: Schiffe
erfassen wichtige Daten von der anteilig größeren Wasseroberfläche. Flugzeuge und Satelliten messen die atmosphärische
Zusammensetzung in großen Höhen – dort, wo die großräumigen und klimabestimmenden Luftströmungen der Erde zu
finden sind.
Mit seinem weltweiten Messnetzwerk liefert GAW präzises
Datenmaterial. Seine „Kunden“ sind Wissenschaftler auf der
ganzen Welt: Sie arbeiten daran, die Prognosemodelle für die
mittel- und langfristige Klimaentwicklung zu optimieren sowie
chemische und physikalische Veränderungen in der Erdatmosphäre besser zu verstehen, die zu einem Klimawandel führen.
Die GAW-Daten dienen aber nicht nur der Erforschung des
Klimasystems. Sie werden auch gebraucht, um die Wirksamkeit
internationaler Klimaschutzabkommen zu überprüfen.
So zeigte sich auf Basis von GAW-Daten, dass seit dem Inkrafttreten des Montreal-Protokolls im Januar 1989 die halogenierten Treibhausgase (FCKW) in der Atmosphäre deutlich zurückgegangen sind. |
|3|
Umweltbundesamt Dessau-Roßlau (UBA)
www.umweltbundesamt.de
Konsortialpartner
|1|
|2|
| Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) |
Heute lässt es sich nicht rückwirkend feststellen, ob sich die
Temperatur in den Tiefen der Zugspitze in den vergangenen
Jahren bereits verändert hat. Um aber zukünftige Veränderungen des Permafrosts dokumentieren zu können, errichtete
das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) im Jahr 2007 im
Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums eine Messanlage
im Inneren des Zugspitzgipfels (siehe auch S. 22 f.).
28 | 29
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
In zwei Bohrlöchern, die quer durch den Gipfelkamm verlaufen,
wurde je eine Messkette mit Temperatursensoren eingebaut.
So wird im Berg automatisiert stündlich die Temperatur gemessen und auch vor Ort gespeichert. Die Daten können per
Fernübertragung vom LfU in Augsburg abgerufen werden. Die
bisherigen Ergebnisse zeigen, dass der Fels an der sonnenexponierten Südseite im Sommer rund 14 Meter tief auftaut, an der
Nordwand nur etwa 2,5 Meter tief.
Im Kern des Permafrostbereichs schwankt die Temperatur im
Lauf eines Jahres nur um etwa ein halbes Grad. Mit ‒ 1,3 °C am
„wärmsten“ ist es im Felsinneren im Februar, mit ‒ 1,8 °C am kältesten im August. Was paradox klingt, ist dennoch korrekt: Gestein leitet die Wärme nur sehr langsam, deswegen verschiebt
sich die Temperaturkurve des Felsinneren um ein halbes Jahr.
Eine signifikante Veränderung der Temperaturen im Berg konnte bisher nicht festgestellt werden. Für Aussagen, ob der Permafrost tendenziell taut, sind langjährige Messreihen erforderlich.
Das Projekt wurde deshalb bereits in der Planung auf 15 Jahre
Messbetrieb ausgelegt. |
Tagesmittel Temperatur [°C]
Klimaerwärmung und Permafrost: Taut das im Fels gebundene
Eis der Zugspitze? Wenn Boden oder Fels mindestens zwei
Jahre lang gefroren sind, spricht man von Permafrost. In Bayern
findet man ihn zum Beispiel an der Zugspitze, wo im Gipfelbereich das Gestein dauerhaft gefroren ist. Taut das Eis auf – etwa
durch den Klimawandel, der gerade in den Alpen die Temperaturen besonders steigen lässt – kann dies weitreichende Folgen
haben: Zum einen ist noch unklar, ob sich die Grundwasserströme ändern, wenn künftig abdichtende Eisschichten wegfallen,
zum anderen drohen vermehrt Steinschlag und Felsstürze, weil
der locker gewordene Fels leicht in Bewegung gerät.
2
–1.2
–1.4
0
–1.6
–2
–1.8
–4
–2
–6
–2.2
–2.4
–8
–10
2011
2012
2013
Temperatur an der Nordwand, 2,3 m unter der Oberfläche
Temperatur im Felsinneren, 14,9 m entfernt von der Nordwand
|3|
| 1 |Bohrarbeiten im August 2007 zur Anbringung
von Temperatursensoren im Gipfelkamm
| 2 | Datenlogger im Permafrostbereich des
Kammstollens
| 3 | Temperaturverlauf entlang der Bohrachse
im Gipfelkamm
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
www.lfu.bayern.de
Konsortialpartner
| Virtuelles Alpenobservatorium (VAO) |
Internationale Vernetzung im Fokus
| 1 | Deutschland – UFS – Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus (2.650 m)
Das Modell des Virtuellen Instituts hat sich bewährt.
Das Ziel der Wissenschaftler war es daher, diesen
Kooperationsgedanken auf die wissenschaftlichen
Vorhaben zur Erforschung des Klimawandels in der
besonders klimasensiblen Alpenregion auszuweiten
und für eine internationale Beteiligung zu werben.
Denn der Klimawandel macht nicht an Landesgrenzen halt. Und zukunftsfähige Forschung kennt
keine Nationen, sondern nur Standorte, die es zu
vernetzen gilt.
Dringlichkeit und Komplexität dieser Aufgabe legen
eine fachlich-grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Höhenforschungsstationen in dieser Region
ganz besonders nahe – wenn möglich sogar im
Verbund mit solchen, in anderen alpenähnlichen
Hochgebirgen der Welt.
Auf Anregung der UFS haben die alpinen Höhenforschungsstationen in Italien, Frankreich, der Schweiz,
Österreich und Deutschland nunmehr begonnen,
ihre Forschungsaktivitäten in Form eines „Virtuellen
Alpenobservatoriums“ (VAO) zu bündeln und langfristig weiter auszubauen, zum Beispiel im Rahmen
des europäischen Forschungsprogramms „Horizon
2020“.
Um die Auswirkungen des Klimawandels im gesamten Alpenbereich präziser und detaillierter als
bisher zu prognostizieren, führen die europäischen
Partner gemeinsame wissenschaftliche Projekte
durch. Deren Messdaten werden in einem zentralen
„Alpen-Datenanalysezentrum (DAZ)“ zusammengeführt – einer Einrichtung, die es woanders in
vergleichbarer Form nicht gibt. Unabhängig vom
Standort und unabhängig vom Zeitpunkt ermöglicht
diese Vorgehensweise einen schnelleren Datenaustausch als bisher. Das Virtuelle Alpenobservatorium
bringt damit eine neue Qualität in die europäische
Klimaforschung. |
| 2 | Österreich – Sonnblick Observatorium;
Naturpark Hohe Tauern (3.106 m)
| 3 | Schweiz – HFSJG – Hochalpine Forschungsstationen Jungfraujoch & Gornergrat (3.580 m)
| 4 | Italien – EURAC research –
Satellitenempfangsanlage der EURAC auf dem
Rittner Horn (2.260 m)
|1|
|2|
|3|
|4|
| 5 | Frankreich – OHP – Observatoire Haute
Provence (650 m)
|5|
Virtuelles Alpenobservatorium
www.schneefernerhaus.de
30 | 31
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
VAO Partner
| Leben und Arbeiten
in der Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus |
Für die Wissenschaftler ist das Schneefernerhaus nicht
nur wegen der hochmodernen Labor- und Gebäudetechnik ein optimaler Arbeitsplatz. Hier können sie
sich zudem ganz auf ihre Forschung konzentrieren und
intensiv austauschen.
Um alle arbeitstechnischen Belange der Wissenschaftler
kümmert sich das neunköpfige Technik- und Servicepersonal der Betriebsgesellschaft UFS GmbH. Um die
Forschungsarbeiten nicht zu beeinträchtigen, wurde
beispielsweise eine kabellose und leistungsstarke elektrische Schneefräse entwickelt, die seit März 2013 im
Einsatz ist. Die Mitarbeiter der UFS managen zudem die
Forschungsflächen, den Tagungs- und Übernachtungsbereich und die umfangreichen Sicherheitseinrichtungen. Besondere Herausforderungen dieses hochalpinen
Arbeitsplatzes sind die immer wieder auftretenden
Wetterextreme, der niedrige Luftdruck, die niedrige
Luftfeuchtigkeit sowie die hohe UV-Strahlung. Alle Mitarbeiter werden daher regelmäßig arbeitsmedizinisch
untersucht.
| 1 | Überprüfung der Sammler für organische
Luftschadstoffe
| 2 | Verlegung einer Ansaugleitung zum
Gipfelkamm (zur Messung von Radon)
| 3 | Bergeübung an der Forschungsbahn
|4|
|3|
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
|2|
| 5 | Erschwerte Anreisebedingungen durch
meterhohen Neuschnee
Als neutrale Serviceeinrichtung wird die Betriebsgesellschaft UFS GmbH vom Hauptgesellschafter Freistaat
Bayern und den regionalen Gesellschaftern Markt
Garmisch-Partenkirchen, Landkreis Garmisch-Partenkirchen und der Gemeinde Grainau getragen. |
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|1|
| 4 | Kontrolle des Lawinenschutzes über dem
Schneefernerhaus
|5|
Leben und Arbeiten UFS
| Infrastruktur der
Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus |
Auf neun Stockwerken mit insgesamt 1.200 Quadratmetern befinden sich Labore, Büros und
Experimentierterrassen in unterschiedlichen Höhenbereichen. Daneben gibt es Konferenz- und
Übernachtungsräume sowie ein Kasino als Aufenthalts- und Speisebereich.
Labor- und Gebäudetechnik sind auf höchstem Niveau, wie zum Beispiel das integrierte Kälte-/
Wärmesystem. Hier wird die Abwärme, die bei einem Großteil der wissenschaftlichen Geräte
entsteht, als Energiequelle für die zentrale Wärmepumpenanlage genutzt.
|1|
|2|
Dank einer eigenen Personenseilbahn und eines eigenen Bahnhofs für die Zahnradbahn ist die
Station ganzjährig erreichbar.
Das Schneefernerhaus steht nicht nur den zehn Konsortialpartnern, sondern allen Interessenten
aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung, sei es für die eigene Forschung, für
wissenschaftliche Workshops, Symposien oder Tagungen. |
| 1 | Übernachtungszimmer
| 2 | Bahnhof „Schneefernerhaus“
der Zahnradbahn
| 3 | Notfallausrüstung
|3|
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|4|
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
| 4 | Tagungsraum „Gletscherstube“
Infrastruktur UFS
Blick auf den Gipfel der Zugspitze
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Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
| Bildnachweise |
| Titel – M. Neumann (UFS GmbH) | S. 2 / 3 Inhalt – S. Specht | S. 4 / 5 UFS – M. Neumann (UFS
GmbH) | S. 6 / 7 – 1 – BZB AG, Technikmuseum Berlin; 2 – G. Barth; 3 – © Dr. Wolff & Tritschler;
4 – BZB AG, Technikmuseum Berlin; 5 – M. Neumann (UFS GmbH) | S. 8 / 9 – S. Specht
| S. 10 / 11 (DLR) – 1 – M. Neumann (UFS GmbH); 2 – Satellitenaufnahme (DLR); 3 – Satellitenaufnahme (DLR) | S. 12 / 13 (DWD) – 1 – M. Neumann (UFS GmbH); 3 – S. Specht | S. 14 / 15 (HMGU) –
1 – S. Specht; 2 – M. Neumann (UFS GmbH) | S. 16 / 17 (KIT) – 1 – M. Neumann (UFS GmbH);
2 – H. Vogelmann (KIT); 3 – M. Neumann (UFS GmbH); 4 – Markus Breig (KIT) | S. 18 / 19 (LMU)
– 1 – S. Specht; 2 – LMU; 3 – LMU | S. 20 / 21 (MPG) – 1 – Max-Planck-Gesellschaft; 2 – MaxPlanck-Gesellschaft; 3 – Max-Planck-Gesellschaft | S. 22 / 23 (TUM) – 1 – S. Specht;
2 – M. Neumann (UFS GmbH); 3 – Technische Universität München | S. 24 / 25 (UAU) – 1 – Universität Augsburg; 2 – Universität Augsburg; 3 – Universität Augsburg | S. 26 / 27 (UBA)
– 1 – S. Specht; 2 – S. Specht; 3 – L. Ries (UBA) | S. 28 / 29 (LfU) – 1 – Bayerisches Landesamt für
Umwelt; 2 – G. Barth | S. 30 / 31 (VAO) – 1 – M. Neumann (UFS GmbH); 2 – ZAMG – Observatorium Sonnblick ; 3 – Stiftung Hochalpine Forschungsstationen Jungfraujoch & Gornergrat;
4 – Europäische Akademie Bozen (EURAC); 5 – Observatoire de Haute-Provence (OHP)
| S. 32 / 33 (Leben und Arbeiten) – 1 – G. Barth; 2 – M. Neumann (UFS GmbH); 3 – M. Neumann
(UFS GmbH); 4 – M. Neumann (UFS GmbH); 5 – M. Neumann (UFS GmbH) | S. 34 / 35 (Infrastruktur) – 1 – M. Neumann (UFS GmbH); 2 – M. Neumann (UFS GmbH); 3 – M. Neumann (UFS
GmbH); 4 – M. Neumann (UFS GmbH) | S. 36 / 37 – S. Specht | S. 38 / 39 – UFS GmbH
| Impressum |
Herausgeber
Betriebsgesellschaft Umweltforschungsstation
Schneefernerhaus GmbH
Zugspitze 5
82475 Zugspitze
Internet
www.schneefernerhaus.de
E-Mail
[email protected]
Titelfoto
Markus Neumann (UFS GmbH)
Redaktion
Dr. Ulrich Marsch; Barbara Wankerl
Technische Universität München
Corporate Communications Center
Gestaltung
ediundsepp Gestaltungsgesellschaft
ediundsepp.de
Lektorat
Angela Obermaier/ München
Textpur, Lektorat München
Druck
Druckhaus Adame
Stand
Oktober 2014
38 | 39
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
© Betriebsgesellschaft Umweltforschungsstation Schneefernerhaus GmbH, alle Rechte vorbehalten.
Mit Biofarben und Ökostrom gedruckt.
Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – Angabe
der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars erbeten.
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