Die ganze Verantwortung liegt bei uns

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„…die ganze Verantwortung liegt bei uns.“ (Karl Jaspers)
Die besondere Notwendigkeit einer Zusatzqualifikation im Bereich der Bioethik hängt mit der
rasanten Entwicklung der Naturwissenschaften in den letzten Jahren zusammen. Die neuen
Entdeckungen besonders der Lebenswissenschaften eröffneten ein neues Feld der Wissenschaftsethik: Ethik in den Wissenschaften betrifft nun nicht mehr nur allgemeine Verhaltensweisen im wissenschaftlichen Arbeiten, sondern ganz bestimmte Situationen und Fachgebiete.
Die Tierethik ist dementsprechend als Teil der Bioethik nur ein kleiner Teilbereich der Wissenschaftsethik.
Diese fachbezogenen Problemfelder werden dadurch bestimmt, dass sie häufig so komplex
sind, dass es sehr viel Sachwissen und Sachverstand braucht, um sie ganz zu verstehen und
entsprechend auch beurteilen zu können. Die Verantwortung für die ethische Aufarbeitung
liegt aus schon der Sache heraus bei den Naturwissenschaftlern selbst.
WISSENSCHAFTSETHIK
ALLGEMEIN
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Gesamtheit der moralischen Regeln
für wissenschaftliches Arbeiten in
Theorie und Praxis („good practice“):
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Methodische Sorgfalt,
Wahrhaftigkeit,
Kollegialität,
Fairness der Beurteilung,
Pflicht der Weitergabe von Wissen an
die nächste Generation
…
Kriterien:
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NEU: FACHBEZOGEN
Universalismus
Wissen als Gemeinschaftsgut
Uneigennützigkeit
Organisierter Skeptizismus
gilt als selbstverständlich
„Herausforderungen, die von einzelnen
Wissenschaften auf Grund der
Besonderheit ihrer Gegenstände
ergehen und in der die Verantwortung
des Wissenschaftlers für sein
wissenschaftliches Handeln in anderer
Weise im Fordergrund steht“ (Prof.
Engels)
–
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Z.B. Atomphysik, Stammzellforschung,
TIERVERSUCHE,…
Besonders eng verknüpft mit der
öffentlichen Wahrnehmung und einem
wachsenden ethischen Interesse
Grenzerweiterungen und –
überschreitungen müssen ethisch neu
erfasst und bearbeitet werden.
Der neue (linke) Bereich ist abhängig von einem bestimmten Thema oder einer bestimmten
Situation. Hier sind die aktuellen Debatten z.B. zu Tierversuchen einzuordnen.
In diesem Bereich ist auch der Wissenschaftler selbst ganz besonders als ethischer Sachverständiger gefragt, denn er kennt sich am besten in seinem Thema aus.
Das bedeutet natürlich, dass in der Ausbildung nicht nur Fachwissen und Methodenkompetenz vermittelt werden darf, sondern dass der angehende Wissenschaftler auch eine fundierte
ethische Handlungsfähigkeit herausbilden muss. Diesem wird mit verpflichtenden EthikKursen während der Ausbildung Rechnung getragen.
Das wachsende ethische Interesse in der Öffentlichkeit ist zu begrüßen. Ihm verdanken wir
die Einrichtung von Institutionen wie dem Deutschen Ethikrat, den Tierschutzkommissionen
und anderen. Jedoch sind auch diese Gremien auf den Sachverstand der Wissenschaftler angewiesen, und deshalb auch anteilig mit solchen besetzt.
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