Der kleine Leberegel

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Fakten und Hintergründe zur Schweizer Nutztierhaltung
Der kleine Leberegel
- schlauer als Schaf, Schnecke und Ameise
Unsere Nutztiere sind Wirte für eine Vielzahl an Mitgeschöpfen. Teilweise völlig unbemerkt und harmlos leben
sie auf ihnen wie z. B. viele Bakterien-Arten. Andere sind vor allem lästig wie Fliegen und Stechmücken, die
mittels Schwanzschlagen zumindest für eine Weile vertrieben werden können. Einige wenige zeichnen sich
durch ihre parasitäre Lebensweise aus und können grossen Schaden anrichten.
Zu ihnen gehören die Band- und Spulwürmer, aber auch der Leberegel, der zu den Saugwürmern gehört.
Der kleine Leberegel geht bei der Besiedlung seines Wirtes ganz besonders raffiniert vor. Schaf und Kuh sind
als Endwirte bei ihm besonders beliebt.Aber auch Hirsche, Hasen, Hausschweine und Hunde können in ihren
Gallengängen meist unbemerkt den Kleinen Leberegel beherbergen. Nur bei sehr starkem Befall treten
Blutarmut, Gelbsucht oder Ödeme auf und die Tiere magern ab.
Die Ameise klettert nachts auf
einen Grashalm, beisst sich in
diesem fest und wartet darauf,
durch ein Weidetier verspeist
zu werden. Wenn am Morgen
die Temperaturen wieder steigen, klettert die Ameise wieder
herunter und verhält sich normal. Am Abend wiederholt sie
diesen Vorgang.
Haben Schaf oder Kuh die infizierte Ameise zusammen mit dem Weidegras gefressen, gelangt diese
in den Magen und wird dort verdaut. Die Metazerkarie dagegen wandert von dort in die Gallengänge,
entwickelt sich zum Kleinen Leberegel und scheidet erneut Eier aus. So beginnt der Zyklus von vorn.
Der Kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticum) gehört zu
den Saugwürmern und ist nur
5 - 15 Millimeter gross.
Endwirte
Metazerkarie
Kleiner
Leberegel
Der Wurm legt Eier, in denen
sich bereits vollentwickelte
Larven befinden: die sogenannten Miracidien. Diese gelangen mit dem Kot der Tiere
auf die Weide.
2. Zwischenwirt
Die Schleimbällchen bleiben
auf der Weide liegen, bis eine
Ameise vom Schneckenschleim nascht - mit gravierenden Folgen. Die Zerkarien
entwicklen sich im Hinterleib
der Ameise zu Metazerkarien.
Alle, bis auf eine mit einer Sonderaufgabe. Der „Gehirnwurm“
wandert in das Zentralganglion -das Gehirn der Ameise
- und manipuliert ihr Verhalten.
Miracidie
Zerkarie
1. Zwischenwirt
Der Kot von Schaf und Co. wird
sehr gerne von Schnecken
gefressen. So gelangen die
Larven in den ersten Zwischenwirt. Sie schlüpfen in
der Schnecke, entwickeln sich
in ihr weiter zu sogenannten
Zerkarien und wandern in die
Atemhöhle der Schnecke.
Der Schnecke schmeckt dies natürlich gar nicht. In kleinen Schleimbällchen hustet sie den Leberegelnachwuchs aus. Bis zu 400 von ihnen stecken in einem einzigen Schleimbällchen.
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