welche Lebensmittel für Babys gefährlich und ungefährlich

Werbung
Es sind viele Gerüchte im Umlauf, welche Lebensmittel für Babys
ungefährlich oder gefährlich sind.
Wir erklären Ihnen die einzelnen Fälle.
Es ist nicht einfach zu entscheiden, ab wann man seinem Baby ungefährdet bestimmte
Lebensmittel füttern kann - es sind viele Gerüchte, Thesen aber auch Fakten im Umlauf.
Mütter, die Ihre Babys an feste Nahrung gewöhnen wollen, hören von vielen Seiten die Rufe:
"keine Eier, keine Nüsse, keine Zitrusfrüchte, kein Weizenmehl, keine Rosinen, keine Kiwi"
und vieles mehr. Manchmal werden Ratschläge für bestimmte Babys, beispielsweise, wenn in
dessen Familie Allergien bekannt sind, verallgemeinert und auf alle Kinder übertragen. Wenn
es in Ihrer Familie Asthma, Neurodermitis oder Allergien gibt, dann sollten Sie Ihren
Kinderarzt/Ihre Kinderärztin konsultieren und dort besprechen, ob Ihr Kind eine spezielle
Diät braucht.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Babys bis zum Ende des sechsten
Lebensmonats ausschließlich zu stillen und erst dann mit der Beikost zu beginnen. Lesen Sie
unseren Artikel "Feste Nahrung einführen", wenn Sie mehr darüber wissen wollen. Wenn Sie
sich trotzdem dafür entscheiden, früher mit fester Nahrung zu beginnen, dann sollten Sie in
dieser Zeit noch auf einige Lebensmittel verzichten.
Im Folgenden finden Sie eine Liste der wichtigsten Lebensmittel, die in "Verruf" sind. Lesen
Sie die Tatsachen, um entscheiden zu können, was Fakt und was Fiktion ist:
Weizenmehl, Getreide und andere glutenhaltige
Lebensmittel
Man kann das Risiko einer Zöliakie (chronische Darmerkrankung durch
Glutenunverträglichkeit) senken, wenn man bei Kindern unter sechs Monaten Lebensmittel
mit Gluten meidet. Dazu gehören alle Produkte, die Weizen, Roggen, Dinkel oder Gerste
enthalten. Es betrifft also Nudeln, Brot, Mehl, manche (Baby-) Müsli-Sorten und Zwieback.
Auch auf Hafer sollte man verzichten, denn er könnte aus Fabriken stammen, in denen auch
Weizen verarbeitet wird.
Eier
Vorsichtshalber sollte man Eier, besonders bei erhöhtem Allergierisiko im 1. Lebensjahr,
meiden. Frühestens kann man anderenfalls ein gekochtes Eigelb ab dem vollendeten 6. Monat
in die Ernährung von Babys einmal pro Woche aufnehmen. Das Eiklar ist zu eiweißreich und
belastet den Stoffwechsel und die Nieren. Rohe Eier sollten Sie meiden, denn die können
gelegentlich Salmonellen-Bakterien enthalten, die eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen.
Aus demselben Grund sollten Sie Ihrem Kind auch nichts geben, das mit rohem Ei zubereitet
ist, wie beispielsweise rohen Kuchenteig, Tiramisu oder Mayonnaise. Wenn Sie Ihrem
kleinen Liebling nach dem 1. Geburtstag ein Frühstücks-Ei kochen, dann sollte es hartgekocht
sein (sowohl Eiweiß als auch Eigelb sollten fest sein).
Nüsse
Es stimmt, dass man Kindern unter fünf Jahren keine ganzen Nüsse geben sollte, denn sie
können sich daran verschlucken.
Schwere Nussallergien betreffen nur ein Prozent der Bevölkerung. Ihr Baby könnte anfälliger
dafür sein, wenn Sie, Ihr Partner, Brüder oder Schwestern in der Familie eine Allergie wie
Heuschnupfen, Asthma und/oder Neurodermitis haben.
Wenn Ihr Baby zu dieser Risikogruppe gehört, dann sollten Sie in der Schwangerschaft,
während des Stillens und in der Entwöhnungszeit ganz auf Erdnüsse oder Produkte mit
Erdnüssen verzichten. Bis Ihr Kind drei Jahre alt ist, sollte es keine Erdnüsse essen müssen.
Wenn Sie glauben, dass Ihr Kind eine Erdnussallergie hat, dann gehen Sie zu Ihrem
Kinderarzt/Ihrer Kinderärztin und lassen Sie sich eine Überweisung zum Allergologen /zur
Allergologin geben.
Wenn es in Ihrer Familie keine Allergien gibt, dann können Sie Ihrem Kind ab einem Jahr
gemahlene Nüsse und Nussstücke, z.B. in Form von Mandelmus geben. Bei stark erhöhtem
Allergierisiko sollten Nüsse auch im 2. Lebensjahr gemieden werden.
Lebensmittel mit Sesam
Sesam-Allergie ist auf dem Vormarsch, vermutlich, weil diese Ölpflanze auch immer häufiger
in unserer Ernährung vorkommt. Viele orientalische Gerichte werden mit Sesampaste
(Tahina) zubereitet und auch in der türkischen Küche wird Sesam gern verwendet. Ähnlich
wie bei Erdnüssen kann eine schwere Sesamallergie zu einem anaphylaktischen Schock
führen. Deshalb sollten Sie bei der Ernährung Ihres Babys mit Sesam genau wie bei den
Nüssen verfahren, wenn Ihr Kind zu einer Risikogruppe gehört. Wenn in Ihrer Familie bisher
keine Allergien aufgetreten sind, dann können Sie ihrem Kind ab einem Alter von einem Jahr
Sesam geben.
Fisch und Fischprodukte
Bei allergiegefährdeten Kindern sollte Fisch erst nach dem 1., bei hohem Risiko (wenn in der
Familie eine Fischallergie besteht) erst nach dem 2. Lebensjahr eingesetzt werden.
Anderenfalls ist es möglich Fischgläschen bzw grätenfreien Fisch schon nach dem 10. Monat
zu geben.
Große Meeresfische wie Hai (Schillerlocken!), Schwert- und Thunfisch sind allerdings etwas
in Verruf geraten, denn es wurden erhöhte Quecksilberwerte in diesen Fischen festgestellt.
Das Schwermetall kann sich negativ auf das wachsende Nervensystem Ihres Babys
auswirken.
Geben Sie Kindern und Babys keine rohen Meeresfrüchte (z.B. Austern), denn dabei besteht
ein hohes Risiko für eine Lebensmittelvergiftung.
Fisch, insbesondere fetter Fisch, sollte dagegen Teil einer gesunden Ernährung sein. Kindern
und Erwachsenen werden ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche empfohlen. Wenigstens
eine davon sollte fetthaltig sein. Frischer Fisch wie Lachs, Forelle, Kabeljau oder Schellfisch,
Dosenfische wie Sardinen und Produkte wie Fischstäbchen oder Fischburger sind allesamt
Fischöl-Quellen für Ihr Kind und liefern wertvolles Eiweiß. Vermeiden Sie Fisch aus Dosen
mit hohem Salzgehalt - nehmen Sie lieber Fisch in Öl, aber lassen Sie das Öl abtropfen.
Sojabohnen und Sojaprodukte
Manche kleinen Kinder reagieren allergisch auf Soja oder Sojaprodukte, dazu gehört auch
Sojamilch, daher wird Soja nur bedingt im 1. Lebensjahr empfohlen. Es gibt allerdings
(laktosefreie) Säuglingsmilchnahrung auf Sojabasis. Diese kann bei strikt vegetarischer
Ernährung oder Laktoseintoleranz des Kindes gegeben werden.
Die Symptome einer Sojaallergie sind mit einer Milcheiweißallergie vergleichbar, sie kann
also Ausschlag, Durchfall, Erbrechen, Magenkrämpfe und Atemprobleme auslösen. Ganz
selten kommt es zum anaphylaktischen Schock. Kinder, die auf Kuhmilch allergisch
reagieren, sollten Sojamilch nur auf ärztliche Anweisung bekommen, denn manchmal
überschneiden sich beide Allergien. Stark verdünnte oder laktosefreie Milch können
Alternativen sein. Fragen Sie Ihren Arzt /Ihre Ärztin um Rat.
Kiwis
Bei einer kleinen Gruppe Menschen wurden Allergien auf Kiwis beobachtet. Manche dieser
Reaktionen waren heftig, besonders bei Kindern, und die Zahl der Betroffenen scheint
zuzunehmen. Das könnte auf einen allgemeinen Anstieg von Allergien zurückzuführen sein,
wie auch auf die zunehmende Beliebtheit dieser Frucht in Deutschland - ganz besonders bei
Kindern.
Kiwis sind eine gute Quelle für Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe. Wenn Ihr Kind andere
Allergien hat oder bei Ihnen in der Familie Allergiker sind, dann sollten Sie Kiwis im 1.
Lebensjahr meiden, ansonsten können Sie Ihrem Kind Kiwi geben, sobald es mindestens neun
Monate alt ist.
Honig
Honig ist ein Zucker und Ihrem Kind Zucker zu geben, kann die Naschkatze in ihm wecken
und zu Karies führen. Daher sollten Sie ihm im ersten Lebensjahr überhaupt keinen Honig
geben. Außerdem kann Honig in seltenen Fällen Bakterien enthalten, die den Darm des Babys
schädigen können. Diese Krankheit wird Säuglings-Botulismus genannt, wobei Botulismus
eine bakterielle Lebensmittelvergiftung bezeichnet. Wenn Ihr Baby ein Jahr alt ist, dann ist
sein Darm ausgereift genug, um diesen Bakterien keinen Nährboden mehr zu bieten.
Rosinen
Rosinen und andere kleine, getrocknete Früchte wie Sultaninen sind eine gute
Zwischenmahlzeit für ältere Babys und Kleinkinder. BabyCenter-Gesundheitsexpertin
Ingeborg Hanreich betont jedoch, dass jeder kleine Bissen ein Erstickungs-Risiko für ein
Baby beinhaltet, besonders wenn es jünger als ein Jahr ist. Daher sollten Sie, wenn Sie Ihrem
Baby solches Finger-Food geben, immer sicherstellen, dass Ihr Kleines ordentlich kauen und
aufrecht sitzen kann. Außerdem sollte es den Pinzettengriff beherrschen, um das Essen
zwischen die Finger nehmen zu können.
Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte wie Orangen, Klementinen, Zitronen und Limetten enthalten viel Vitamin C.
Fruchtsäfte und Zitrusfrüchte sind aber ungeeignet für Babys, die jünger als sechs Monate
sind und können auch bei älteren Babys zu Wundsein oder Allergien führen. Wenn Sie fertige
Breis oder andere Babynahrung kaufen, dann achten Sie bei den Inhaltsstoffen auf
Zitronensaft - dieser ist nicht selten in den ersten Früchtebreis mit Apfel oder Banane
enthalten. Wenn Sie Ihrem Baby Fruchtsaft geben, dann beschränken Sie das auf die
Mahlzeiten und achten Sie darauf, dass er stark verdünnt ist (ein Teil Saft auf zehn Teile
Wasser). Geben Sie Ihrem Kind, wenn es älter ist als ein Jahr, den Saft in einer Tasse oder im
Becher, nie in der Flasche. Zügiges Trinken reduziert das Risiko von Karies durch den
Fruchtzucker und die Fruchtsäure, die darin enthalten sind.
Erdbeeren und Himbeeren
Sammelnussfrüchte wie Erdbeeren oder Sammelsteinfrüchte wie Himbeeren können
gelegentlich bei Kindern Allergien hervorrufen. Warten Sie bis Ihr Kind neun Monate alt ist,
bevor Sie ihm diese Früchte geben. Allergische Reaktionen auf diese Früchte, die entgegen
Ihres Namens nicht zu den Beeren gehören, fallen gewöhnlich mild aus. Oft ist nur der Mund
betroffen, wo sich ein roter, juckender Ausschlag dort bildet, wo die Frucht Mund und Lippen
berührt hat.
Kuhmilch
Die EU-Kommission empfiehlt, Kindern unter einem halben Jahr keine Kuhmilch oder
Milchprodukte zu geben. Von da an können Sie, wenn Sie nicht vorsichtshalber kuhmilchfrei
ernähren und noch stillen, Kuhmilch für die Zubereitung des Getreide-Milch-Breis
verwenden. Geben Sie Ihrem Kind vor seinem ersten Geburtstag keine Kuhmilch als Getränk,
denn sie enthält zu wenig Eisen und andere Nährstoffe. Halbfette Milch ist nicht geeignet für
Kinder unter zwei Jahren, aber ab dann können Sie Ihrem Kind auch diese Milch geben, wenn
es sonst gut isst, eine ausgewogene Ernährung bekommt und normalgewichtig ist. Andernfalls
warten Sie damit bis zu seinem fünften Lebensjahr. Fettarme Milch ist nicht geeignet für
Kinder unter fünf Jahren, denn sie enthält zu wenig Kalorien und wichtige Vitamine.
Ziegen- und Schafsmilch
Geben Sie Ihrem Baby keine Ziegen- oder Schafsmilch. Warten Sie damit bis es mindestens
ein Jahr ist. Sie enthalten die Nährstoffe nicht im notwendigen Verhältnis und im Falle der
Ziegenmilch zu wenig Folsäure, ein Vitamin des B-Komplexes. Es gibt allerdings
Säuglingsmilchnahrung auf Ziegenmilchbasis, die auf die Bedürfnisse des Kindes
ausgerichtet sind. Wenn Sie diese Schaf- oder Ziegenmilch nach dem 1. Lebensjahr
verwenden wollen, achten Sie bitte darauf, dass sie pasteurisiert ist.
Folgemilch
Folgemilch wird die Milchnahrung für Babys im Beikostalter genannt. Sie basiert auf
Kuhmilch und wird mit ihrem vergleichsweise hohen Eisengehalt beworben. Es ist nicht
nötig, von der ersten Milchnahrung auf Folgemilch umzusatteln. Wenn Sie es trotzdem tun,
sollte Ihr Baby mindestens sechs Monate alt sein.
Käse
Käse ist ein großartiger Lieferant für Kalzium und eine konzentrierte Energiequelle, enthält
jedoch zu hochkonzentriertes Eiweiß für Babys. Mit zwölf Monaten kann Ihr Baby ein
bisschen Käse in der Nahrung vertragen. Schimmelkäse wie Brie oder Camembert sind
allerdings erst später (keinesfalls im ersten Lebensjahr) geeignet, denn sie können ListerioseBakterien enthalten, die einem Baby gefährlich werden können.
Ballaststoffreiche Lebensmittel
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist für Babys und Kleinkinder bedingt geeignet. BabyVollkorn-Getreidebreie unterstützen die Verdauung Ihres Kindes und auch gegen eine
gelegentliche Mahlzeit aus Nudeln, Brot oder Getreide ist nichts einzuwenden. Mischen Sie
keine Kleie in den Babybrei, denn sie verhindert die Aufnahme wichtiger Mineralien im
Körper. Bieten Sie Ihrem Kind eine große Auswahl an stärkehaltigen Lebensmitteln wie
Getreideflocken an. Sie sollen in Wasser oder (Säuglings)milch gequollen etwa ein Drittel der
täglichen Nahrungsmittel ausmachen.
Tee
Schwarzer und grüner Tee wird nicht für Babys und kleine Kinder empfohlen. Er senkt die
Aufnahme von Eisen im Körper, wenn er zu den Mahlzeiten getrunken wird, er beinhaltet
Koffein und könnte Ihrem Baby den Mund verbrühen. Wenn außerdem Zucker beigefügt
wird, dann kann Ihr Kind Karies bekommen. Letzteres gilt natürlich auch für Früchtetees.
Wenn Sie diese Tees gekühlt und ungezuckert verwenden wollen, sollten Sie außerdem auch
die Maßnahmen für Zitrusfrüchte und Honig (siehe weiter oben) beachten.
Säfte und Softdrinks
Limonade, Cola, andere mit Kohlensäure versetzte Getränke, Energy-Drinks sowie Milch mit
Geschmack, Säfte und Sirups sind nicht geeignet für Babys und Kleinkinder. Denn Kinder,
die zu viel gezuckerte Getränke (z.B. Limo oder Cola) trinken, können durch die Süße und die
Säure in den Getränken Karies bekommen. Außerdem verlieren viele Kinder, die sich durch
solche Flüssigkeiten "ernähren", ihren Appetit auf richtige Mahlzeiten mit wichtigen
Nährstoffen. Fruchtsäfte in größeren Mengen können außerdem bei Kleinkindern zu Durchfall
führen.
Frisch gepresster Fruchtsaft enthält viele Vitamine, die gut für die Gesundheit sind, besonders
Vitamin C. Aber der Zucker im Saft kann Karies verursachen, deshalb verdünnen Sie den Saft
gut (ein Teil Saft auf zehn Teile Wasser) und geben Sie Ihrem Kind das Getränk nur während
der Mahlzeiten, nicht zwischendurch. Die besten Getränke für kleine Kinder zwischen den
Mahlzeiten sind Wasser und Milch. Sie sind gute Durstlöscher. Milch enthält außerdem
wichtige Vitamine und Mineralien wie Kalzium, Vitan B2 und B12.
Herunterladen