Mykotoxine, Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln Aflatoxine in Kastanien und Paprika, Mykotoxine in Chili, Fusarium in Getreidemehlen. Die Alarmmeldungen reissen nicht ab. Die Kantonslabore haben letztes Jahr ein besonderes Augenmerk auf Mykotoxine in Lebensmittel gerichtet. Lebensmittel-Inspektoren haben zahlreiche Muster in den Läden mitgenommen und untersuchen lassen. Dabei sind neben den üblichen Verdächtigen wie Feigen, Nüsse und Gewürze insbesondere auch Kastanienprodukte ins Gerede gekommen Unter Mykotoxinen versteht man giftige Stoffwechselprodukte, die von verschiedenen Schimmelpilze erzeugt werden. Bekanntere Namen sind Aflatoxin und Ochratoxin, die in zahlreichen Lebensmitteln auftreten können und schon in kleinen Mengen giftig auf Mensch und Tier wirken. Die Belastung rührt aber nicht nur von pflanzlichen Produkten her, sondern es gibt auch die mittelbare Belastung durch den Verzehr von tierischen Produkten: Nutztiere nehmen verschimmelte Lebensmittel auf und geben die enthaltenen Gifte an die Produkte weiter: Milch, Eier, Fleisch. Die FAO schätzt, dass etwa ein Viertel aller weltweit erzeugten Nahrungsmittel Mykotoxine enthalten. Die Mykotoxine sind nicht harmlos und können krebserregende Wirkung haben, das Nervensystem schädigen, mutagen wirken, usw. Die vom Lebensmittelgesetz festgelegten Maximalwerte sind tief angesetzt, damit die Gesamtbelastung in vertretbaren Grenzen gehalten werden kann. Wichtig zu wissen ist auch, dass es bis heute keine zuverlässigen Methoden gibt, um Mykotoxine aus einem Lebensmittel zu entfernen. Schimmelpilze treten gerne dort auf, wo zu viel Feuchtigkeit herrscht. In einem Waschküchenklima wie in Sri Lanka ist die Gefahr viel grösser als im trockenen Hochland von Peru. Nur gibt es Pflanzen wie Muskatnuss, die nur in feuchttropischem Klima gedeiht. Oder die Erntezeit der Kastanie am Alpensüdrand fällt auf den feuchten Herbstmonat Oktober. Um so wichtiger ist es, dass die ganze Produktionskette vom Baum bis zum fertigen Produkt stimmt. Die Kastanien dürfen nicht lange auf dem Boden herumliegen sondern müssen täglich gesammelt und sogleich getrocknet werden, damit sich kein Schimmel bilden kann. Das Tückische an diesen Schimmelpilzgiften ist, dass sie nicht schön regelmässig auf einen Rohstoff verteilt sind, sondern in Nestern auftreten. Es genügt also nicht, dass zwei oder drei Muster von einer Partie gezogen werden und diese in einem spezialisierten Labor untersucht wird. Es gelten darum genaue Vorschriften, wie ein Muster gezogen werden muss, damit es als repräsentativ gilt: Auf 200 kg Kastanienmehl müssen 20 Muster zu 100g gezogen und untersucht werden. Dem zu Folge ist die Laboranalyse des einzelnen Musters, das der Lebensmittelinspektor im Laden gezogen hat, nicht mehr als ein Hinweis, dass ein Problem bestehen könnte. Was tut Ihr Lieferant Erboristi Lendi, um Probleme mit Mykotoxinen zu vermeiden? Da diese Giftstoffe nicht mehr aus Lebensmittel entfernt werden können, sind vorbeugende Massnahmen essentiell. In einem Risikoraster haben wir alle Produkte in unserem Sortiment definiert, die bezüglich Mykotoxinen problematisch sind. Dann klären wir beim Produzenten ab, ob die Produktionskette vom Feld bis zum verkaufsfähigen Produkt heikle Stellen aufweist und mit welchen Massnahmen die Infektion mit Schimmelpilzen in engen Grenzen gehalten werden. Schliesslich wird von jeder Partie, die wir einkaufen, ein vorschriftsgemässes Muster gezogen und in einem anerkannten Labor analysiert.