Ein Hoplochromis ous dem Kochiro-See im Süden Ugondos Udo Elster Die übrigen Beckeninsassen, eine Standard- Haplochromis sp. ,,Kachira-Blue" soll ich sie auf Vorschlag von Erwin Schraml vorläufig nennen, die vier silbrigen Fischchen, die ich auf der Oderdinger Vorstandssitzung erwarb. Er brachte sie in einer Tüte mit und Arten stellte Erwin Schraml in seinem so recht wollte keiner der Anwesenden zugreifen. Einerseits wohl wegen der üblen Geschichten, die man über diese Cichlidengattung hört, andererseits boten sie rein optisch tatsächlich nichts besonderes. Wenn ein Mann wie Erwin Schraml es aber für richtig hält, diese Tiere anzubieten, muß ja wohl irgendetwas dran sein, dachte ich. Als sich wirklich kein Interessent für diese Fische fand, griff ich zu und nun schwimmen sie in meinem Tanganjikasee-Becken, wo sie möglichst bei hohem pH-Wert (7,8) und um die 28 "C Wassertemperatur gepflegt werden. Immer hungrig ziehen sie dort lebhaft ihre Bahnen und schon bald konnte ich bei dem größten der Fische so etwas wie Farbe ausmachen. Leicht türkisgrün schimmerte die Rückenflosse. Die Brustflossen und benachbarte Bereiche zeigten sich schwarz wie die Nacht. Schwanz- und Afterflosse wiesen allmählich einen rötlichen Hauch a:uf . Zwei Eiflecken konnte ich zählen, die aber nicht permanent sichtbar waren. Die anderen drei Haplochromis, offensichtlich zwei Weibchen, die lebhaft angebalzt wurden, und noch ein kleineres Männchen, das schon jetzt energisch vertrieben wurde, zetgter, vorerst keinerlei Farben. Alle angebotenen Futtersorten nahmen die vier willig an. Nur weiße Mückenlarven schienen ihnen nicht allzusehr zu behagen. DcG-lnformotionen 3l (l2l: aw Variabilichromis moorii wd ein Wildguppyschwarm wurden nicht beachtet, obwohl ich den Eindruck hatte, daß die Nachkommen der Guppys nicht mehr so zahlreich vorhanden waren wie früher. Eine Unzahl verschiedener Haplochromis- besetzung m-ng Referat in Oderding vor, und mir als Hobby- aquarianer ist es wirklich schwergefallen, sie alle immer exakt zu unterscheiden' Ganz zu schweigen davon, zu erkennen, ob es sich um eine Kreuzung (das Thema ist ja wieder hoch aktuell) oder nicht handelt. Marginale Unterschiede in Farbe und Form stellte er vor, die dem Wissenschaftler wichtige Hinweise auf die Artidentität geben. Dem Liebhaber dieser Gattung aber erst nach und nach, und auch nur bei intensiver Beschäftigung mit dieser Gattung auffallen. Bereits vierzehn Tage nach dem Einsetzen der neuen Haplochromis in mein Aquarium konnte ich den ersten Laichakt beobachten. In einem liegenden Blumentopf, innen mit einer dünnen Sandschicht ausgestattet, laichten sie aufgeregt ab, und schon bald schwamm das Weibchen mit voller Kehle durch das Becken. Das Männchen beherrschte nun das gesamte Aquarium, richtet seine Aggressivität dabei aber hauptsächlich gegen seinen subdominanten,,Bruder". Nur wenige Tagen darauf zeigte die nun ebenfalls volle Kehle des zweiten Weibchens eine weitere erfolgreiche Paarung an. Nun bleibt abzuwarten, wann wir von Erwin Schraml erfahren werden, wie der neue Haplochromis nun heißt und, für mich spannend, wie sich der bereits so früh fruchtbare Buntbarsch aus dem Süden Ugandas in meinem Becken weiterentwickeln wird. Oben: Mönnchen von Hoplochromis sp. ,,Kochiro-Blue.. Unten: Weibchen von Hoplochromis sp. ,,Kochiro-Blue.,- Fotos: Schroml DCG-lnformotionen 3l (I2): 2n-278