Erfahrungen mit »Haplochrornis,,Artenl) Text: Ren6 Janssens ln der letzten Zeit ist recht viel über diesen Formenkreis geschrieben worden. Dennoch möchte ich anhand meiner Erfahrungen gerne einige Anmerkungen machen, die dem einen und anderen Aquarianer vielleicht nützlich sein werden. Häufig wird schon falsch gestartet. Am besten beginnt man mit halb erwachsenen Tieren. Sie sind stark genug, um sich ihrer neuen Umgebung anzupassen. Beim Erwerb sollten wir natürlich darauf achten, daß die Tiere nicht zu mager sind und gut ans Futter gehen. Wie ich feststellen konnte, kommt es manchmal vor, daß sich ausgewachsene Tiere gar nicht an ihre neue Umgebung gewöhnen. Sie bleiben scheu und fressen kaum. Yiele »Haplochromls«-Arten wachsen nur langsam und ungleichmäßig, z B. ,Haplochromis« moorii, »H." electra und »H.« annectens. Dagegen wachsen z.B. "H.« f uscotaeniatus, »H." livingstoniiund »H.« polysflgma schneller. wie die meisten sicherlich schon wissen, ist ein regelmäßiger wasserwechsel eine gute wachstumsstimulans, obschon es während der wuchsperiode auch perioden des scheinbaren stillstandes geben kann Eine verdrießliche Feststellung ist, daß so manche Cichliden-Freunde nicht die Geduld aufbringen können, die Tiere heranwachsen zu lassen. Es lohnt bestimmt die Mühe, denn erwachsen sind nun mal die meisten erst so richtig schön »H.« venustus, ! wichtig ist es zu beobachten, ob die Tiere gut fressen und welche Form und Farbe die Exkremente haben. Viele Arten sind gegen innere parasiten sehr empfindlich. weiße und schleimige Exkremente bedeuten höchste Alarmstufe! Die infizierten Tiere separiert man am besten und behandelt sie in einem speziellen Aquarium. Über die anzuwendenden Medikamente gehen die Meinungen auseinander. lch selbst habe erkrankte Tiere mit gutem Erfolg mit folgenden produkten behandelt: Tetracycline + Chloramphenicol 0,5 + 0,5 gr/100 Liter Furanace 50 - 100 mgr/ 100 Liter Neguvon 50-100 mgr/100 Liter Beim letztgenannten Mittel muß man sehr aufmerksam die Reaktion der Fische verfolgen. Bei einem infizierten »H.« venustus-Paar benutzte ich Neguvon. Das Männchen verlor ich durch eine zu hohe Dosis. Das weibchen behandelte ich mit 50 mgr/100 Liter wasser. Nach einer stunde spuckte es eine weiße Flüssigkeit aus, und die Exkremente waren weiß und schleimig. Sofort danach habe ich eine totale Wassererneuerung vorgenommen. Diese Methode habe ich einige Tage 1) Originaltext in der Zeitschrift ,Cichlidae. der Belgischen Cichliden-Vereinigung DCG-lnfo I2(1 1) 1981 :202-203 202 durchgeführt Das Weibchen erholte sich zusehendst und fraß nach acht Tagen wieder. Auch bei »H.« moorii hatte ich viele Probleme, um sie lebend zu erhalten. Die besten Erfolge hatte ich mit einer guten biologischen Filterung und regelmäßigem wasserwechsel, wobei eine Filterung mit dem Diatomfilter einmal in der woche zusätzlich das Resultat noch verbesserte. Die Tiere wuchsen so am besten, und die Verluste gingen zurück. Neu importiert:,Haptochromis« quadrimaculatusi) Text und Fotos:Walter Deproost (B 98 0837) Der hier behandelte »neue« Malawi.Cichlide wurde meines Wissens vor ungefähr drei Jahren bei den Aquarianern bekannt. Die damals importierten Exemplare waren etwa acht bis zehn Zentimeter groß und hatten eine Zeichnung, die sehr der von »Haplochromis« chrysonotus ähnelte. Das Farbschema war aber deuilich anders, was mich vermuten Iieß, mit einer neuen, unbekannten Art konfrontiert zu sein Zwischenzeitlich sind meine übriggebliebenen Exemplare dieses lmports etwa zwanzig Zentimeter groß, und ich bin zu der überzeugung gelangt, daß sie mit »Haplochromis« quadrimaculalus identisch sind. Diese Art wurde 1921 von REGAN wissenschaftlich erstbeschrieben. obwohl nun nach der Erstbeschreibung schon 60 Jahre vergangen sind und die Art hin und wieder für die Aquaristik eingeführt wurde, konnte ich doch nirgends ein Foto finden. Nur R. srAWlKowsKl publizierte ein Foto in seinem Artikel »cichliden der utaka-Gruppe" (Das Aquarium, Heft 124, oktober 1979, Seite 438- 444 und DCG-lnfo) mit der etwas zweifelhaften Unter- schrift: ,Bei diesem Tier handelt es sich wahrscheinlich um ein Männchen von Haplochromis quadrimaculatus oder Haplochromis likomae. Bei dem auf dem Titelbild dieser DCG-lnfo abgebildeten Tier handelt es sich um die gleiche Art. und wenn B. srAwlKowsKl ein wenig Recht hat, dann ist es »Haplochromis« likomae. Die hier von mir vorgestellte species ist nun meiner Ansicht nach wirklich ,Haplochromis" quadrimaculatus. Das Farbschema meiner zwei vermuflichen Männchen sieht wie folgt aus: ln neutraler stimmung haben die Tiere eine silbergrüne Grundfarbe mit einem hellblauen schimmer im Zentrum der schuppen. über dem Maul verläuft ein cremebeiges Band zum Rücken hin. Die Rückenflosse ist an der Basis grau und zum Rand hin gelblich. Ebenso grau ist die Afterflosse am Grunde. sie '1)Originaltext in derZeitschrift »Cichlidae« der Belgischen Cichliden-Vereinigung @ DCG-lnfo 12(1 1) 1981 :203-205 203