Fukushima – strahlende Aussichten (DVD 162) Infoblatt Plutonium (Pu) und Strontium (Sr) finden sich vor Fukushima im Boden. Jod 131 findet man im KombuTang. Die HWZ für Jod beträgt 8 Tage Im Plankton findet sich Cäsium137 (Cs137). Die HWZ von Cs beträgt 30Jahre. Über Krebse wird das Plankton im Thunfisch angereichert und über die Nahrungskette an uns weitergereicht. Cs ersetzt das K( alium) in den Zellen. Die Fischerei in Japan Cs137 mit seinen 30 Jahren HWZ wird von den Fischen nach wenigen Wochen wieder ausgeschieden und kommt somit wieder ins Wasser. Wenn man die Meeresströmungen beobachtet wird die radioaktive Belastung über viele Jahrzehnte über die Meere getrieben. Dadurch verdünnt sie sich immer mehr. Im schlimmsten Fall braucht eine radioaktive Meeresströmung nur 10 Jahre nach Europa. Die Wirkung der radioaktiven Zerfallsprodukte ergibt sich daraus, dass die aufgenommenen radioaktiven Elemente genauso eingebaut werden, wie die nicht radioaktiven. Dennoch muss bedacht werden, dass wir immer mit so genannter natürlicher Radioaktivität umgehen mussten. Quellen natürlicher Radioaktivität sind die kosmische Strahlung, Uran(U) und Radon(Rn). Die kosmische Strahlung Uran und Radon sind Bestandteile unserer Erdkruste. Die Radonkonzentration ist in den Gebieten höher, in denen Uran im Boden vorhanden ist. Radon ist ein Zerfallsprodukt des Uran und ein leicht flüchtiger Stoff. Rn wandert durch das Gestein nach oben und wird in die Atmosphäre freigesetzt. Zerfallsprodukte des Rn wiederum sind ebenfalls radioaktiv und können Veränderungen in der Erbsubstanz erzeugen, indem sie eingeatmet werden. Menschengemachte Radioaktivität ergibt sich aus den KKWs, den Atomunfällen, den Pilze und Wild :Siehe Beilage Atomwaffenversuchen und natürlich aus dem radioaktiven Atommüll. Cäsium findet sich seit dem Gau in Tschernobyl in Süddeutschland/Österreich im Waldboden. Wildschweine wühlen im Waldboden nach den sogenannten Hirschtrüffeln, die 10 mal mehr Cs enthalten als andere Pilze. Landwirtschaftlicher Boden ist nicht belastet, da sich das Cs an die Bodenpartikel bindet und so nicht von den Pflanzen (mit dem Wasser) aufgenommen werden können. Anteile der jährlichen Belastung durch radioaktive Strahlung 1 7% 28 % 0,03 % 0,03 % 0,03 % 47 % Seite Kosmische Strahlung Strahlung Erdkruste (U, Rn) Atomwaffentests Tschernobyl Atomkraftwerke Medizinische Diagnose und Therapie Kd© Japan / Fukushima 11. März 2011 Japan ist ein Inselstaat und besteht im Wesentlichen aus einer Inselkette, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Über dem gesamten Archipel verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landmasse Japans ausmacht. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt: Auf Grund des Mangels an Flachland werden Berghänge durch Terrassenfeldbau kultiviert. Japan liegt an der geologischen Bruchzone von vier tektonischen Platten der Erdkruste: die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinander bewegen. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte Eurasiens, was zu Vulkanismus und häufigen Erdbeben führt.. Von den etwa 240 Vulkanen des pazifischen Feuerringes sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere Am 11. März 2011 erschütterte ein heftiges Erdbeben den ganzen Staat. Das Tōhoku-Erdbeben war eines der stärksten Beben in der japanischen Geschichte mit einer Stärke von 9,0 Durch das Beben wurden ein Tsunami, sowie eine Serie katastrophaler Unfälle im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi ausgelöst. Der 6m hohe Schutzwall um das Atomkraftwerk wurde von einer 15m hohen Welle überspült. Die Reis-, Obst- und Gemüseanbauflächen um Fukushima wurden zerstört und durch die radioaktive Strahlung für lange Zeit unbrauchbar gemacht. Nur 14% der Fläche Japans sind überhaupt für Ackerbau geeignet. Der Reisanbau in der Reiskammer um Fukushima wurde unmöglich gemacht. Reispflanzen nehmen sehr viel Wasser und damit die radioaktiven Elementen auf. Zudem wurzelt Reis nur in den oberen stark belasteten Erdschichten. Der Reis der Region wird lange nicht nutzbar sein. Mancherorts versucht man durch Abtragen des Oberbodens Land wieder nutzbar, oder zumindest betretbar zu machen. Dadurch stellt sich eine neue Frage. Wohin mit dem verseuchten Boden? In der Region um Tschernobyl verließen die Bewohner vor 25 Jahren ihre Häuser und Wohnungen. Dieses heute menschenleere Gebiet wurde mittlerweile von der Tierwelt erobert. Sie leben und vermehren sich dort scheinbar ohne Anzeichen von Strahlenschäden. Doch der Boden in der Region ist auch nach 25 Jahren noch verseucht und eine landwirtschaftliche Nutzung nicht erlaubt. Die Ukraine jedoch ist im Unterschied zu Japan dünn besiedelt. Es gibt pro Kopf hier 12 mal soviel landwirtschaftliche Fläche wie in Japan. Seite 2 Abfallentsorgung – ein Rückblich und ein Ausblick Kernkraftwerke standen in den 50iger und 60iger Jahren für den industriellen Fortschritt. Die Idee dahinter war „saubere Energiegewinnung“. Doch die Atomenergie hat einen entscheidenden „Geburtsfehler“. Hochgiftige, radioaktive Abfallprodukte fallen bei der Energiegewinnung an. In den Brennstäben fällt der am stärksten verseuchte Abfall an. Aber alles was mit radioaktiven Abfällen in Berührung kommt, wird auch radioaktiv und muss entsorgt werden. Noch vor 50 Jahren entsorgte man, noch ganz sorglos, die Müllfässer im Meer. Bis 2005 ließ Japan seine abgebrannten Brennstäbe 70 Tage über die Weltmeere schippern, um sie dann in La Hague (Frankreich) mit neuem Uran „anreichern“ zu lassen. Ein Teufelskreis der sich nicht rechnete, zumal bei der Anreicherung wieder neuer hochradioaktiver Abfall anfiel. Kd© Weltweit wächst der Berg strahlenden Abfalls – wohin damit? Deutschland lagert seinen Atommüll in sogenannten Zwischenlagern, oft neben ihren AKWs. 240.000m3 radioaktiven Müll wird sich in Deutschland bis zu ihrem Ausstieg aus der Atomkraft im Jahre 2022 ansammeln. Aber ein sicheres Endlager ist auch nach 38 Jahren Suche noch nicht gefunden. Finnland hat Olkiluoto in als weltweit erstes Land mit dem Bau eines Endlagers begonnen. In 500m Tiefe wird ein Tunnelnetz in den Felsen gesprengt. Man hat sich für ein 2,5km breites Granitmassiv entschieden, da es sich geologisch gesehen seit 1,4 Mrd. Jahren nicht verändert hat. Es überstand Überflutungen, Erosionen und Eiszeiten unbeschadet. So geht man davon aus, dass Stollen im Granit auch die nächsten 100.000 Jahre stabil bleiben und als sichere atomare Endstation dienen werden. Finnland setzt weiter auf Atomkraft und baut neben der Endlagerstätte das weltweit modernste AKW. Eingeschweißt in Kupferhüllen, die die Fässer für Jahrtausende vor Verrosten schützen sollen, will man den Müll in Kammern einbetonieren. Bis 2100 ist das Lager voraussichtlich gefüllt. Dann werden die Stollen mit Beton für immer verschlossen. Weltweit produzieren 429 Atomkraftwerke atomare Energie und atomaren Müll. Wo dieser zu lagern sei, darüber streitet man seit Jahrzehnten. Geeignete Granitblöcke wie in Finnland gibt es in Deutschland nicht. Aber auch Salzstöcke kommen als Lager in Frage, denn Salz leitet Wärme, die bei der Lagerung entsteht, ab. Außerdem sind Salzstöcke geologisch sehr alt und gelten als stabil – zumindest solange kein Wasser eintritt. Seite 3 Ein Endlager wird gesucht, das für die nächsten 7000 Generationen (210.000 Jahre) stabil bleiben muss.. Kd©