INVENTAR 6506.16-2 BERGBAU PSL Reimsbach BLATT AUSGABE 1 A. F. Ausgabe 1, S.1 INVENTAR PUNKT 6506.16-2 DATUM 1994-6-30 SEITE 1 Reimsbach. Steinbruch der Firma Arweiler am Bienscheidt (Schreibweise auch Bienscheid). Die Koordinaten beziehen sich auf den ältesten Teil des Steinbruchs. R 25 56 430 h 54 78 070 Höhe heute von etwa 240 - 300 m. DGK 5 Blätter 5678 (Reimsbach-Ost), 5676 (Düppenweiler-NO) Diese Unternummer umfasst nur die Literatur. DECHEN, H. von (S.37-38): Erl. z. Geolog. Karte d. Rheinprov., Bd.2; Bonn 1884: "Nach den eigenen Untersuchungen von Rosenbusch (II,289) ist noch anzuführen, dass die wesentlich aus Plagioklas (Oligoklas) und Hornblende bestehenden Porphyrite noch an folgenden Stellen auftreten: ...Bentschert bei Reimsbach, aus Buntsandstein hervorragend, wahrscheinlich Grenzdecke, quarzhaltig, Biotit." GRAUPNER, A. (S.94): Die nutzbaren Steine und Erden des Saarlandes. Zeitschr. f. prakt. Geol., Jhrg.47, S.85-97, 106-132; Halle 1939: "Weitere Vorkommen von Porphyrit werden bei Reimsbach abgebaut. Südlich des Ortes in der Nähe von Binscheid liegen mehrere kleine Brüche, in denen er stark geklüftet und plattig abgesondert ansteht. Dadurch ist die Gewinnung größerer Stücke nicht möglich. Das graurote Gestein zeigt imSchliff in einer dichten Grundmasse leidlich frische Biotite, Feldspäte und Hornblenden. Auf den zahlreichen Klüften ist das Gestein stets angewittert und mit Brauneisenerz überzogen. Der Abraum ist gering, die Mächtigkeit des gewinnbaren Gesteins etwa 12 m. Die Brüche haben ziemlich unter Wasserzudrang zu leiden: bis zu 1,5 l/sec treten stellenweise auf den Klüften aus. Gewonnen werden Packlage und Schotter für Straßen mit geringem Fahrverkehr." GREBE, H. (S.27): Erl. z. geol. Spec.k. v. Preußen, Blatt Wahlen; Berlin 1889: "2) Porphyrit, ...Davon zählen, ..., die beiden ersteren zu den stockförmig in's Unter-Rothliegende eingedrungenen Massen;" (S.29-30): "Porphyrit...die grösste Doppelkuppe der Kahle Berg und Benschert ...Gut aufgeschlossen ist das Gestein am Benschert (Bienscheidt) NNO. von Düppenweiler. Durch Verticalklüfte in Pfeiler abgesondert, zeigt es überdies eine schalig-plattige Structur. Es besitzt eine dichte bis feinkörnige, graulich-rothe Grundmasse, lichter gefleckt durch Feldspateinsprenglinge, vorherrschend Plagioklas, und hat ausserdem oft Ausscheidungen von Hornblende ...Am Benschert führt das Gestein auch INVENTAR 6506.16-2 Ausgabe 1, S.2 braune Glimmerblättchen, ferner nach ROSENBUSCH's Untersuchungen z.Th. Augit neben Hornblende, sowie Quarz in der Grundmasse, und ist zu Mandelsteinbildung geneigt." (S.34): "Die Eruptivgesteine des Rothliegenden werden vielfach zu Strassenschotter benutzt ( grosse Brüche ... am Benschert (Binscheidt))." KELL, Johann (S.447): Geschichte des Kreises Merzig. - Saarbrücken 1925: "Auf der Gemarkung "Bintscheidt" sind einige Kiesgruben. Sie waren bis 1826 Eigentum einer Gehöferschaft, befinden sich heute aber in Privatbesitz." (Anmerkung: "Kies" ist hier wohl als Schotter zu lesen.) KRAHN, Ludger (S.12,14,85,91,123,134,135,187): Buntmetall- Vererzung und Blei- Isotopie im Linksrheinischen Schiefergebirge. - Dissertation; Aachen 1988. MIHM, Arne (S.13-14): Die Magmatite im Bereich des Blattes Reimsbach (1:25000). - Beihefte z. Geol. Landesaufn. d. Saarl., Nr.1; Saarbrücken 1970. "Hornblende-führender Latitandesit. Das Gestein bildet die große zusammenhängende Intrusion am Binscheid (SSE Reimsbach) sowie etliche benachbarte kleinere Körper. Es ist durch einige ältere Steinbrüche und wenige natürliche Anschnitte relativ gut aufgeschlossen. Seine Absonderung ist überwiegend plattig, besonders im Dach der Intrusion am Binscheid. Schon makroskopisch heben sich aus einer dichten dunkel graubraunen Grundmasse weißliche, braune und grüne Einsprenglinge hervor, die gelegentlich bis zu 1 cm großen Aggregaten zusammentreten. Die Struktur ist porphyrisch mit pilotaxitischer Grundmasse; außer seltener Mandelbildung wurde keine Textur beobachtet. Die Einsprenglinge sind normal 1 mm und maximal 2,5 mm große, fleckig zersetzte Plagioklase mit oft viriditisiertem Kern, schlecht geregelte viriditische Pseudomorphosen nach Orthopyroxen von durchschnittlich 0,5 mm Größe und Pseudomorphosen nach (vermutlich) Hornblende. Es handelt sich hierbei um Erzanreicherungen in der Form maximal 2 mm, durchschnittlich 1,2 mm langer Kristalle, oft mit Kernen aus wirr gelagertem bräunlichem Viridit, die deutlich Korrosionserscheinungen zeigen. Einige Querschnitte lassen noch die typische Hornblende-Form, jedoch keinerlei reliktische Spaltbarkeit erkennen.. Diese Pseudomorphosen wurden bereits von GREBE und WEISS (1889) als ehemalige Hornblende gedeutet. Die Grundmasse besteht aus normalerweise 0,3 mm langen, stark zersetzten Plagioklasen, viriditischen Leistchen (vermutlich nach Orthopyroxen), etwas Biotit, Erzkörnern und reichlich felsitischer Mesostasis, die viel Quarz, etwas Viridit, sekundäre Karbonate und Erzstaub enthält. Alle Korngrenzen (außer denen der Akzessorien) sind verwischt. Im Röntgen-Diagramm ließen sich Quarz, viel Alkalifeldspat, wenig Montmorillonit und Dolomit sowie fragliche Klinopyxroxen-Spuren nachweisen. Die normative Verrechnung der chemischen Analyse ergab auch hier Tra- INVENTAR 6506.16-2 Ausgabe 1, S.3 chyt während nach den Werten der Modalanalyse der Name Phänoandesit zuträfe (Phäno wegen der nicht erfaßten Mesostasis). Es läßt sich jedoch abschätzen, daß der nicht quantitativ erfaßbare, in der Mesostasis enthaltene ursprüngliche Alkalifeldspat-Gehalt größer als 6 Vol.-% ist, womit das Feldspat-Verhältnis A : P kleiner als 10:90 wird. Da andererseits im rekonstruierten Mineralbestand die Grenze A : P = 35:65 nicht überschritten wird und der Quarzgehalt kleiner als 20 % ist, fällt das Gestein ins Latiandesit-Feld. Modalbestand (Vol.-%) chemische Analyse (Gew.-%) Probe 13 Probe 13 __________________________________________________________ Einsprenglinge Plagioklas Pseudomorphose nach Hornblende Viridit nach Orthopyroxen 6 4 0,5 Grundmasse Plagioklas 32 viriditische Pseudomorphose 13 Quarz 3,5 Erz 7 Mesostasis 34 Zählpunkte 1500 Farbzahl SiO2 61,10 Al2O3 18,90 FeO 4,15 MnO 0,03 MgO 1,65 CaO 0,52 Na2O 1,02 K2O 7,95 TiO2 0,68 NiO 0,01 Cr2O3 0,004 Glühverlust 4,60 ________________________ Summe 100,61 24,5 [Statt "Pseudomorphose" ist in der Tabelle "Pseudomorphosen" zu lesen. - Anmerkung A.MIHM.] ROSENBUSCH, Harry (S.1070): Mikroskopische Physiographie d. Massigen Gesteine, Bd.II, 2.Hälfte, 4.Aufl.; Stuttg. 1908: "Zwischenglieder von Glimmer- und Hornblendeporphyriten ...kommen z.T. augithaltig in dem Oberkarbon des Saar-Nahe-Gebiets (am Benschert südöstlich von Reimsbach ...) ...vor". SECKENDORFF, Volker von (S.12, 160): Geologische, petrographische und geochemische Untersuchungen an permischen Magmatiten im Saarland (Blatt 6507 Lebach). - Berichte-Reports Geol.-Pal.Inst.Univ.Kiel, Nr.39; Kiel 1990). (Zitiert MIHM 1970.) MGAS-INFO Nr.1; Saarbr. 1986: "Herr Josef LESCH fand im Steinbruch rosa Krusten, bei denen ERYTHRIN sehr wahrscheinlich ist". INVENTAR 6506.16-2 Ausgabe 1, S.4 MGAS-INFO Nr.2; Saarbr. 1986: "Beim Auslösen eines unscheinbaren CalcitGangstücks fand Herr Geza ALTMANN stark glänzende und fast schwarze xx. Die Röntgenaufnahme bestätigte Sphalerit". MGAS-Info Nr.8; Saarbr. 1994: Adular. "Noch kleiner und mengenmäßig ganz bescheiden ist das, was bislang aus dem Steinbruch Arweiler bei Reimsbach präpariert werden konnte." Bearbeiter: G. MÜLLER. Angelegt: 1994-6-30 Geändert: Hinterlegt: