Gelenkgesundheit - Gesundheitsresort Freiburg

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Wissenswertes über die
Gelenkgesundheit
Die Knochen und Gelenke stützen und tragen
uns durchs ganze Leben. Nur: Die Lebenszeit
war für unsere Vorfahren noch wesentlich
kürzer bemessen. Unter altersbedingtem
Verschleiß und Gelenkschmerzen leidet daher
ein Großteil der älteren Mitbürger.
Es gibt jedoch Möglichkeiten,
die Gelenkgesundheit zu stärken.
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Gesundheit & Wellness 02/2013
In jüngeren Jahren funktioniert
unsere Beweglichkeit im wahrsten Sinne des Wortes „reibungslos“: Die Gelenkschmiere bildet
zuverlässig einen Gleitfilm auf
den Gelenkflächen und nährt
den Gelenkknorpel, der verhindert, dass die Knochenflächen
aufeinander scheuern. Ein junger, gesunder Mensch nimmt also gar nicht wahr, welche Kräfte
auf Knie- oder Hüftgelenke einwirken. Doch leider können sich
Knochen, Knorpel und Gelenke
mit den Jahren abnutzen. Erste
Anzeichen dafür, dass die Gelenke nicht mehr „wie geschmiert“
laufen, spüren viele Menschen
schon ab 50. Morgens nach dem
Aufstehen fühlen sie sich steif,
beim Treppensteigen schmerzen häufig die Knie. Das ist das
typische Anfangsstadium einer
Arthrose, von der im Alter über
65 Jahren bereits zwei Drittel
der Menschen hierzulande betroffen sind.
Bei der Arthrose kommt es zu
einer allmählichen Zerfaserung,
einem Abrieb und zur Zerstörung
des schützenden und dämpfenden Gelenkknorpels. Schmerzen,
Entzündungen und langfristig
der Verlust der Beweglichkeit im
Gelenk können die Folgen sein.
Das Altern lässt sich leider nicht
verhindern, und Gelenkschädigungen lassen sich, wenn sie
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Regional
Dr. med.
Stefan Kleinert
Helios Rosmann Klinik Breisach,
Chefarzt Orthopädie und
Unfallchirurgie
Erst wenn bei einer diagnostizierten
Arthrose alle nicht-operativen Maßnahmen
ausgeschöpft sind, sollte man eine Operation
in Betracht ziehen – im Vordergrund steht
für uns in unseren Häusern in Breisach und
Müllheim dabei immer eine gelenkerhaltende
Operation. Unumgänglich ist ein
entsprechender Eingriff, wenn das betroffene
Gelenk vollständig verschlissen ist. Das
merkt man daran, dass jeder einzelne Schritt
weh tut, dass auch jegliche Medikamente
nicht mehr ausreichend helfen oder selbst
die Nachtruhe gestört ist. Dann kann der
Ersatz der zerstörten Gelenkfläche durch ein
Implantat helfen. Für alle großen Gelenke,
also Hüfte-, Knie- und Schultergelenk, stehen
heutzutage verschiedene Implantate zur
Verfügung. Ein solches künstliches Gelenk
sollte aber immer die letzte Alternative sein
– nur dann, wenn es wirklich keine andere
Behandlungsmöglichkeit mehr gibt.
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erst einmal eingetreten sind,
auch nicht mehr rückgängig machen. Aber dennoch gibt es sinnvolle Maßnahmen, die langfristig
die Gelenke in ihrer Funktionsfähigkeit stärken. Ganz entscheidend ist regelmäßige körperliche Bewegung: Sie fördert die
Bildung der Gelenkschmiere, dadurch wird der Knorpel besser
mit Nährstoffen versorgt. Die
Bewegungen werden geschmeidiger, Schmerzen gehen zurück.
Am besten eignen sich Sportarten mit rhythmischen, gleichmäßigen, aber auch abwechslungsreichen Bewegungen wie Nordic Walking, Wandern, Tanzen,
Schwimmen oder Radfahren.
Sprungbelastungen wie beim
Joggen oder Tennis sollten dagegen besser vermieden werden.
Gut gedämpftes Schuhwerk hilft,
die Schritte abzufedern.
DIE PRÄVENTOLOGIN
DER PRÄVENTOLOGE
Darüber hinaus spielt die Ernährung eine wichtige Rolle bei der
Versorgung der Knorpelschichten mit Nährstoffen. Obst, Gemüse, Nüsse, pflanzliche Öle
und Fisch liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe, bei Zucker, Fett, Kohlenhydraten und
Fleisch sollte man jedoch Zurückhaltung üben. Es empfiehlt
sich, Übergewicht abzubauen,
denn jedes Kilo zu viel übt Druck
auf die Gelenke aus. Akute Beschwerden im Gelenk können
durch Kälte gelindert werden,
Die Gesundheitsexperten
Wir begleiten Sie auf Ihrem
Gesundheitsweg:
individuell, kompetent und kreativ
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Was man selbst tun kann
Es liegen auch Studien vor, die
der Akupunktur eine Schmerzlinderung bei Gelenkbeschwerden bescheinigen. Überdies gibt
es eine Fülle von Heilpflanzen,
die speziell den Gelenken gut
tun, indem sie schmerzstillende,
durchblutungsfördernde, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften vereinen. In
der Erfahrungsmedizin Asiens
und Europas schon seit Jahrtausenden bekannt sind die lindernden Kräfte von Ingwer, Weihrauch und Arnika. Der Gelenkfunktion zugute kommen aber
auch pflanzliche Extrakte aus
Rosskastanie, Goldrute, Weiden- und Eschenrinde, Teufelskralle, Cayennepfeffer, Hagebutte oder eine besondere medizinische Züchtung des Beinwells
(Traumabeinwell). Sie lindern
Schwellungen, Schmerzen und
Entzündungen und fördern die
Beweglichkeit.
Regional
Dr. med. Heino
Kortenhaus
Orthopäde, Chefarzt der
Mooswaldklinik Freiburg
Um Arthrose frühzeitig entgegen wirken zu können, ist Bewegung einer der wichtigsten Faktoren,
denn nur eine kräftige Muskulatur stabilisiert die
Gelenke. Außerdem verbessert regelmäßige Bewegung die Koordination und den gesamten Bewegungsablauf und begünstigt die Knorpelernährung. Regelmäßigkeit ist allerdings genau so notwendig wie eine mäßige, dosierte Aktivität – keine
Überlastung von Muskeln, Sehnen und Gelenken!
Wer bereits unter Arthrose oder anderen Erkrankungen von Muskeln und Gelenken leidet, sollte
unter fachlicher Anleitung und in einer speziell dafür ausgestatteten Umgebung, wie zum Beispiel
in der Mooswaldklinik in Freiburg und deren Dependancen in Breisach und Müllheim, sein Aktivitätslevel langsam und schrittweise erhöhen.
Gute Trainer helfen dort auch dabei, mit gelenkschonenden und stabilisierenden Verhaltensweisen viele Bewegungsabläufe des Alltags einfacher
und schmerzfreier ausüben zu können. Nach dem
Einsatz künstlicher Gelenke ist eine geeignete
Rehabilitation sehr wichtig. Speziell dafür bieten
wir auch Informationsabende für Patienten an, an
denen wir die Möglichkeiten und Chancen einer
fachlich qualifizierten Nachbehandlung darstellen.
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• Ein regelmäßiges Sportprogramm hilft,
die Muskulatur und die Funktion der
Gelenke zu stärken. Die besten Sportarten:
Nordic Walking, Wandern, Radfahren,
Schwimmen, Tanzen.
• Übergewicht schädigt die Gelenke.
Versuchen Sie, durch maßvolle, gesunde
Ernährung (Obst, Gemüse, Nüsse,
pflanzliche Öle, Fisch) Ihr Normalgewicht
zu erreichen.
• Wärme und Kälte lindern Gelenkschmerzen.
Was besser hilft, müssen Sie selbst
ausprobieren. Erfahrungsgemäß hilft
Kälte gut bei akuten Schüben, während
chronische Schmerzen besser auf Wärme
ansprechen. Hilfsmittel: Kühlpacks,
heiße Bäder, Fangopackungen, Moor,
Wärmepflaster.
• Schmerzen lassen sich auch durch
Entspannungsübungen lindern.
Hilfreich: Biofeedback, autogenes
Training, Feldenkrais, Progressive
Muskelentspannung nach Jacobson.
Gruppenkurse erleichtern den Einstieg.
• Es gibt viele Alltagshilfen, die die
Bewegung erleichtern: Orthopädische
Schuhe, Schuheinlagen, Tape-Verbände,
Gelenkschoner. Auch ein einfacher
Spazierstock kann seinen Zweck erfüllen.
Bilder: Thinkstock: Alexey Klementiev – iStock; 123RF: Stefano Lunardi
z. B. durch ein Kühlpack. Chronische Schmerzen reagieren dagegen besser auf Wärme, etwa
durch Gelenkwärmer oder Fango-Anwendungen.
• Trainieren Sie regelmäßig die Beweglichkeit
Ihrer Gelenke durch Gymnastik oder Yoga,
am besten durch tägliche Übungen von
mindestens 15 Minuten.
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