Hämophilus parasuis Transportkrankheit, Glässer‘sche Krankheit, HPS Die Symptome sind zu Anfang schlechter Allgemeinzustand, Appetitlosigkeit, rauhes Haarkleid und Fieber bis 42°C. Abhängig von der Ausbreitung des Erregers im Körper kommen Lahmheit mit geschwollenen Gelenken (Gelenksentzündung), Husten (Brustfellentzündung), blaue Verfärbung der Bauchunterseite und der Gliedmassen (Kreislaufprobleme durch Herzbeutelentzündung) vor. Krankheitsgeschehen la. Der Erreger der HPS ist Hämophilus parasuis (daher die Abkürzung), ein Bakterium. Um die Krankheit auszulösen müssen 2 Umstände gegeben sein: Die Anwesenheit des Erregers und sog. auslösende Faktoren. Dabei kann es sich um hohen Infektionsdruck (sehr viele Keime im Stall), eine fehlende Immunität bei SPF-Tieren (das Immunsystem der Tiere ist auf die Infektion nicht vorbereitet) oder Stress handeln. Stress kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten kommen Umstallung (neue Umgebung, fremde Artgenossen, Rangkämpfe), Transport (daher der Name Transportkrankheit) und Kältestress vor. Seltener kommen tiefrote Augenbindehäute und Seitenlage mit Ruderbewegungen (Gehirn/Hirnhautentzündung) dazu. Beobachtet werden am häufigsten Lahmheiten und Husten. Chronisch erkrankte Jager werden zu Kümmerern. Behandlung Insbesondere der Kältestress hat in letzter Zeit durch die Umstellung der Betriebe auf Kaltstallsysteme an Bedeutung gewonnen. Frisch eingestallte Mastjager, bereits durch den Transport zum Mäster gestresst, brauchen in der ersten Zeit der Angewöhnung einen Ort der ausreichend warm (optimal 20°C) und frei von Zugluft ist, an den sie sich zurückziehen können (z.B. Liegehütten mit Einstreu). Der Erreger breitet sich auf dem Blutweg im Körper aus und befällt die sog. serösen Häute (Auskleidung der Gelenke, des Herzbeutels, Brustfells, Bauchfells) sowie das Gehirn. HPS muss mit einem geeigneten Antibiotikum durch Injektion (Penicillin) oder über das Futter (Trimethoprim-Sulfonamid-Kombinationen oder Amoxicillin) behandelt werden. Achtung: Tiere die nicht fressen nehmen auch keine Medikamente auf!. Eine fehlende oder ungenügende Behandlung führt zu Kümmerern, die kaum ausgemästet werden können. Bereits stark geschädigte Gelenke führen zu chronischen Lahmheiten, die sehr schwer zu behandeln sind. Klinik Vorbeugung Betroffen sind vor allem Mastjager ca. 1 Woche nach dem Einstallen. In Zuchtbetrieben sind bei einer akuten Infektion alle Altersgruppen betroffen, bei einer chronischen Infektion treten Einzelfälle im Alter von 2 Wochen bis 4 Monaten auf. Neben der Vermeidung der oben aufgeführten Stresssituationen (Stallklima!) ist eine Impfung möglich. Das Impfschema ist aus den Impfempfehlungen des SGD ersichtlich. -1-