150607 Skript_Elektrostatik _ SH - Physic

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Elektrostatik
Ruhende Ladungen und
ihre Felder
1.1 DIE ELEKTRISCHE LADUNG...............................................................................................................................
1.1.1 ELEKTRISCHE LADUNG..............................................................................................................................................
1.1.2 DIE ELEMENTARLADUNG...........................................................................................................................................
1.2 REIBUNGSELEKTRIZITÄT....................................................................................................................................
1.3 DAS GESETZ VON COULOMB.............................................................................................................................
1.4 VERGLEICH ZWEIER FELDER: GRAVITATION UND E-FELD..................................................................................
1.5 INFLUENZ UND POLARISATION...........................................................................................................................
1.6 DAS ELEKTRISCHE FELD UND DIE ELEKTRISCHE FELDSTÄRKE............................................................................
1.6.1 DER FARADAY’SCHE KÄFIG.......................................................................................................................................
1.7 DER PLATTENKONDENSATOR ............................................................................................................................
1.7.1 DIE KAPAZITÄT DES KONDENSATORS.......................................................................................................................
1.7.2 DER ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DER KAPAZITÄT EINES PLATTENKONDENSATORS UND DEM
PLATTENABSTAND ...................................................................................................................................................................
1.7.3 DIE ELEKRISCHE FELDSTÄRKE IM PLATTENKONDENSATOR ...................................................................................
1.8 2.1 PHYSIKALISCHE ARBEIT: EIN VERGLEICH...................................................................................................
1.8.1 KENNGRÖSSE ELEKTRONISCHER BAUELEMENTE: DIE KAPAZITÄT AM BEISPIEL DES KONDENSATORS...............
1.8.2 ENERGIE : DAS VERMÖGEN ARBEIT ZU VERRICHTEN – SPEZIELL FÜR DEN KONDENSATOR:
...................................................................................................................................................................................................
1.8.3 SPANNUNGSQUELLEN.................................................................................................................................................
Physik 2. Klasse
Die elektrische Ladung
1. Ruhende Ladungen und ihre Felder
1.1
Die elektrische Ladung
Versuch1
Ein in Alufolie gewickelter Ping-Pong Ball wird zwischen zwei
Metallplatten aufgehängt. Die Metallplatten werden durch Reibung
geladen.
Beobachtung:
Folgerung:
1.1.1 Elektrische Ladung
Es gibt zwei Arten von elektrischen Ladungen: man nennt sie „positiv“ und „negativ“.
Elektrische Ladungen üben anziehende oder abstossende Kräfte aufeinander aus:
Gleichnamige Ladungen stossen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an.
Zeichnen sie die Kraftrichtvektoren ein:
Merke 1.
Symbol der Ladung: Q eher größere Ladungsmengen;
q meist Einzelladungen
Einheit: Coulomb C
Vorzeichen: positive Ladung Q > 0, negative Ladung Q < 0
1.1.2 Die Elementarladung
Mittels Versuchen kann man zeigen, dass es eine kleinste Ladung gibt. Man nennt sie
Elementarladung und bezeichnet sie mit dem Symbol e.
Messungen ergeben, dass etwa 6.242 

1018 Elementarladungen die Ladungsmenge 1 C
ergeben. Also folgt für die Grösse der Elementarladung: e = 1 C : (6.242 

1018) =
Die Elementarladung lässt sich auf der Ebene der Atome deuten. Dabei beträgt die Ladung
eines Protons 1.602 10-19 C, die Ladung eines Elektrons -1.602 10-19 C.
Seite 2
Physik 2. Klasse
Die elektrische Ladung
Ladung eines Körpers
Jeder Körper enthält sehr viele positive und negative Elementarladungen. Gegen aussen
kompensieren sich alle Ladungspaare. Erscheint z.B. ein Körper nach aussen negativ geladen,
so hat er einen „Überschuss“ an negativen Elementarladungen (Elektronen).
Bei N überschüssigen Elementarladungen ist die Ladung des Körpers:
1.2 Reibungselektrizität
Bei der Reibung werden Elektronen (altgriechisch für Bernstein) von einem Körper auf den
anderen übertragen. Voraussetzung für den Ladungsaustausch ist, dass die beiden Körper
unterschiedliche Elektronenaffinitäten besitzen, d.h. Elektronen unterschiedlich gerne
aufnehmen bzw. abgeben.
Die untenstehende Tabelle gibt die Elektronenaffinität einiger Stoffe an:
Reibt man Glas mit einem Tuch aus Seide, gibt
das ..................... Elektronen an das ................ ab. Der
Glasstab ist anschliessend .............................. geladen, das
Seidentuch ist hingegen ............................. geladen.
Reibt man Glas mit einem Tierfell, wird der
Glasstab .......................... und das
Tierfell ............................... geladen.
Aufgabe 1
Warum sollten Sie nicht auf freiem Feld stehen bleiben, wenn ihnen dort plötzlich die „Haare
zu Berge stehen“?
Aufgabe 2
Vier geladene Metallkugeln A, B, C und D hängen jeweils einzeln an einem dünnen Faden.
Kugel D ist positiv geladen. Durch einen Versuch stellt man fest: Kugel A stößt B ab, A zieht C
an und C stößt D ab. Welche Ladungsarten besitzen die Kugeln A, B und C?
Aufgabe 3
Ein Gummistab wird mit einem Katzenfell intensiv gerieben und erhält dabei einen
Ladungsbetrag von -0.8 μC.
a) Welche Ladung besitzt das Katzenfell?
b) Wie viele Elektronen werden übertragen?
Seite 3
Physik 2. Klasse
Reibungselektrizität
Das Verschieben von Ladungen
Je nach atomarem Aufbau einer Substanz können sich Ladungen im Körper frei verschieben
(freie Elektronen in einem Metall, Ionen in einer Flüssigkeit). Dann nennt man das Material
leitend oder Leiter. Sitzen alle Ladungen fest, dann nennt man die Substanz isolierend oder
Isolator. Es gibt alle Übergänge von guten Leitern bis zu guten Isolatoren.
1.3 Das Gesetz von Coulomb
Bei einfachen räumlichen Ladungsverteilungen kann man die zwischen den Ladungen
wirkenden elektrischen Kräfte mit elementaren mathematischen Gleichungen angeben. Die
einfachste Situation entsteht durch zwei so genannte Punktladungen. Eine Punktladung ist
eine Modellvorstellung. Es ist ein im Vergleich zu den übrigen im Problem vorkommenden
Längen sehr kleiner geladener Körper. In Zeichnungen stellen wir Punktladungen oft als kleine
Kügelchen dar.
Wie kann man sich die Abhängigkeit der Kraft vom Abstand geometrisch erklären?
Seite 4
Physik 2. Klasse
Das Gesetz von Coulomb
Welche Faktoren beeinflussen die Stärke der Coulombkraft FC ? :
Formel (1)
Merke 2.
Coulombkraft
Dielektrizitätszahl ε
Die Grösse ε ist eine Abkürzung für ε = ε0εr
εr ist eine Materialkonstante. Im Vakuum und näherungsweise auch für Luft gilt εr = 1.
ε0 ist die elektrische Feldkonstante. Sie regelt den Zusammenhang zwischen den
Masseinheiten. Ihr Wert ist theoretisch und experimentell bestimmt:
1.4 Vergleich zweier Felder: Gravitation und E-Feld
Zum Nachlesen der Lösung:
http://schulen.eduhi.at/riedgym/physik/11/elektr_feld/grav_elektr.html
Aufgabe 4 Kraft zwischen zwei Ladungen
Zwei Ladungen von Q1 = +2.0 mC und Q2 = -1.0 mC sind 1.0 m voneinander entfernt.
a) Wie gross ist die elektrische Kraft, die auf die positive Ladung wirkt? Ist diese Kraft
anziehend oder abstossend?
b) Wie gross ist die elektrische Kraft, die auf die negative Ladung wirkt? Ist diese Kraft
anziehend oder abstossend?
c) Die Ladung Q2 wird durch die Ladung +1.0 mC ersetzt. Wie gross ist die elektrische
Kraft, die auf die beiden Ladungen wirkt? Ist die Kraft anziehend oder abstossend?
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Physik 2. Klasse
Vergleich zweier Felder: Gravitation und E-Feld
Aufgabe 5 Beschleunigte Ladung
Eine Ladung von Q1 = 25 C ist befestigt. Ein Kügelchen der Masse m = 3 g hat die Ladung
Q2 = -500 nC. Es befindet sich 20 cm von der befestigten Ladung entfernt. Das Kügelchen kann
sich frei bewegen. Welche Beschleunigung erfährt es?
Aufgabe 6 Umlaufzeit eines Elektrons
Im sogenannten Atommodell von Rutherford kreist beim Wasserstoffatom ein Elektron um
ein Proton im Abstand von 5.29 10-11 m. Berechnen sie die Umlaufdauer des Elektrons. (v=
2,19 106 m/s ; T = 1,52 1o-16 )
Hinweis zur Lösung von Aufgabe 6
Für das Kräftegleichgewicht brauchen Sie die
Formel (2)
Zentripetalkraft FZ
F z =m
v2
r
Sie wird mathematisch „behandelt“ wie jede andere Kraft, z. B. Federkraft oder
Gravitationskraft.. Ausführliche Herleitung der Größen der Kreisbewegung finden sich unter:
http://www.leifiphysik.de/themenbereiche/kreisbewegung
Ausführliche Lösung unter:
http://texercises.com/exercise/wasserstoffatom-isotope11h/
1.5 Influenz und Polarisation
Versuch2
Ein durch Reibung negativ geladener Luftballon wird von einer Wand
angezogen und bleibt haften.
Erklärung:
Der geriebene Ballon ist negativ geladen, weil er mehr Elektronen als
Protonen besitzt. Er hat einen Elektronenüberschuss (vgl. Kapitel 1.2).
Die Wand hingegen ist als Ganzes gesehen elektrisch neutral. Sie besitzt
gleich viele Elektronen wie Protonen. Die negative Ladung des Ballons
stösst die Elektronen der Wandatome ab, während es Protonen anzieht.
Da die Wand ein Isolator ist, können die Elektronen in der Wand sich
jedoch nicht frei bewegen. Die Atome können siech aber so ausrichten,
dass sich die positive „Seite“ des Atoms dem Ballon zuwendet und die
negative Seite vom Ballon abwendet (siehe untenstehende Abbildung).
Abb 1: Wassermoleküle im
E-Feld
Wenn Atomhüllen eines Isolators eine
Ladungsasymmetrie aufweisen, spricht man von Polarisation.
In Metallen gibt es Elektronen, die nicht an eine Atomhülle gebunden
sind und sich beliebig zwischen den Atomen bewegen können. Die
negative Ladung des Ballons übt also auch bei Leitern elektrische Kräfte
auf die Protonen und Elektronen aus. Durch die Abstossung bewegen
sich die freien Elektronen durch den ganzen Leiter so weit wie möglich
vom geladenen Ballon weg. Auch bei leitenden Materialien kommt es so
zu einer Ladungssymmetrie. Man spricht in diesem Fall von Influenz.
Seite 6
Physik 2. Klasse
Das Elektrische Feld und die elektrische Feldstärke
1.6 Das Elektrische Feld und die elektrische Feldstärke
Versuch3 Elektrische Felder können sichtbar gemacht werden
In einer Glasschale, in welcher sich eine dünne Schicht Öl mit Griesskörnern befindet, verteilt
man elektrische Ladungen. Man beobachtet, dass sich die Griesskörner entlang von Linien
anordnen, die sich von einer Ladung zur andern hinüberziehen (Grund?).
Beschreiben sie die Anordnungen und den Verlauf der Linien:
Interpretation: Die Griesskörner machen die Kraftwirkung des .......................................
sichtbar. Diese Kraftwirkung erfüllt den ganzen Raum.
Definition 1.
Ein elektrisches Feld ist ein Raum, in welchem jede elektrische Ladung eine Kraftwirkung
erfährt.
Probeladung
Um ein elektrisches Feld auszumessen, verwendet man eine Probeladung q. Der geladene
Körper soll „klein“ sein (Punktladung). Auch die Ladung soll klein sein im Vergleich mit andern
vorkommenden Ladungen. Die Auswertung vereinfacht sich, wenn q > 0.
Experimente mit einer Probeladung zeigen:
Merke 3.
Eigenschaften von Feldlinien
•
•
•
•
•
Die elektrische Kraft ist entlang der Feldlinien gerichtet.
Die Kraft auf eine Probeladung ist umso grösser, je ....................
die Feldlinien sind.
Elektrische Felder sind nicht an ein Medium gebunden (sie
treten z.B. auch im .................... auf.)
Feldlinien überkreuzen sich nicht.
Sie treten senkrecht aus einer Oberfläche aus (S. Buch Impulse S.
231)
Definition 2.
Die Kraftrichtung auf eine positive Probeladung definiert den Richtungssinn der
Feldlinien. Sie zeigen von der positiven zur negativen Ladung.
Seite 7
Physik 2. Klasse
Das Elektrische Feld und die elektrische Feldstärke
Aufgabe 7
Zeichnen sie den Kraftvektor bei q und den Richtungssinn bei jeder Feldlinie ein.
Selbstverständlich hängt die Kraftwirkung auf die Probeladung auch von q selbst ab. An
diesem Zusammenhang ist man allerdings nicht interessiert, da man ja etwas über das
elektrische Feld erfahren möchte. Deshalb führt man eine neue Grösse ein, welche das
elektrische Feld beschreibt, ohne auf die Grösse der Probeladung Bezug zu nehmen. Diese
Grösse ist die
Definition 3.
Elektrische Feldstärke
Einheit
Die „entsprechende“ Größe im Gravitationsfeld ist :
Zum Nach – sehen :
Coulomb – Volt – Ampere Definition:
https://www.youtube.com/watch?v=1xPjES-sHwg
Seite 8
⃗ :=
E
Physik 2. Klasse
Das Elektrische Feld und die elektrische Feldstärke
Aufgabe 8 Kraft auf eine Ladung in einem elektrischen Feld
a) Ein Elektron befindet sich in einem unbekannten elektrischen Feld. Auf das Elektron wirkt
eine elektrische Kraft FE = 10-16 N. Berechnen sie den Betrag der elektrischen Feldstärke am
Ort des Elektrons.
b) Welche Kraft wirkt auf eine Ladung Q = +10 mC, die sich in einem Feld mit der in a)
berechneten Feldstärke befindet?
Aufgabe 9
Auf ein elektrisch geladenes Kügelchen wirkt in einem elektrischen Feld mit E = 0.5 N/C eine
Kraft von 5.0 mN. Welchen Ladungsbetrag hat das Kügelchen?
Aufgabe 10 Feld zweier Punktladungen
Zwei kleine geladene Körper mit den Ladungen Q1 = 3 10-9C und
Q2 = -5 10-9C haben voneinander einen Abstand von 6 cm.
1. Bestimmen Sie Stärke und Richtung des elektrischen Feldes im Punkt P (3 cm von Q1
entfernt, senkrecht zur Verbindungslinie Q1 – Q2 ).
2. Bestimmen Sie Betrag und Richtung der Kraft, welche auf ein Elektron wirkt, das sich im
Punkt P befindet.
3. Skizzieren Sie mit ein paar Feldlinien das gesamte elektrische Feld der Ladungen Q 1 und
Q2.
Qualitative Lösung:
http://www.edu-maphy.de/dokuwiki/doku.php?id=geo:q11:elektrfeld
1.6.1 Der Faraday’sche Käfig
Der Faraday’sche Käfig ist ein geschlossener „Käfig“ aus einem elektrischen Leiter, der als
elektrische Abschirmung wirkt. Bei äusseren elektrischen Feldern bleibt der innere Bereich
des Käfigs aufgrund der Influenz feldfrei.
Aufgabe 11
Erklären sie mit Hilfe der Abbildung und der obigen Information, wieso in einem
Faraday’schen Käfig kein elektrisches Feld herrscht. Zeichnen Sie dazu die Feldlinien ein.
Abb 2: Metallkäfig in homogenen E-Feld Anwendungen:
Beim idealen Faraday’schen Käfig, der allseitig geschlossen und aus elektrisch leitendem
Material besteht, ist zum Beispiel kein Mobilfunk oder Radioempfang möglich. Die
Abschirmung von elektrischen Leitern bedient sich ebenfalls diesem Prinzip.
(i)
Bei einem Blitzschlag im inneren eines Autos oder Flugzeugs ist man sicher, da
der Innenraum relativ feldfrei bleibt.
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Physik 2. Klasse
Physikalische Arbeit: Ein Vergleich
1.7 Physikalische Arbeit: Ein Vergleich
Aus der Mechanik kennen wir die Definition der physikalischen Arbeit. Die einfachste
Darstellung lautet W = F s. Diese Definition gilt für eine konstante Kraft entlang des Weges.
Wir vergleichen Situationen der Mechanik und der Elektrizitätslehre: In allen vier Fällen gehen
wir davon aus, dass eine Person (oder Maschine) einen Gegenstand bzw. eine Ladung bewegt.
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Physik 2. Klasse
Spannung als Arbeitsvermögen des elektrischen Feldes
1.8 Spannung als Arbeitsvermögen des elektrischen Feldes
Im Abschnitt 1.7 haben wir uns vorgestellt, dass ein Akteur die Probeladung im elektrischen
Feld verschiebt. Nun wechseln wir den Standpunkt:
Jetzt ist das elektrische Feld der Akteur! W ist die Arbeit, die das elektrische Feld an der
AB
positiven Probeladung q verrichtet.
Definition 4.
Die Spannung U ist die Arbeit WAB die pro Ladung q verrichtet wird:
U:=
Einheit:
Aufgabe 12
Zwei unterschiedlich geladene Metallplatten haben einen Abstand
von 1mm. Im homogenen elektrischen Feld dazwischen herrscht
eine Feldstärke von 4·105N/C. Der Abstand der Punkte A und B
beträgt 0.4mm, der Abstand der Punkte B und C beträgt 1.0mm.
a) Wie gross ist die Spannung zwischen den Platten?
b) Welche Spannung herrscht zwischen A und B?
c) Welche Arbeit muss man aufwenden, um ein Elektron von C nach
A zu verschieben?
d) Wie gross ist das Potential im Punkt B, wenn A als Bezugspunkt
gewählt wird?
Seite 11
Physik 2. Klasse Energie : Das Vermögen Arbeit zu verrichten – speziell für den Kondensator:
1.9 Energie : Das Vermögen Arbeit zu verrichten –
speziell für den Kondensator:
Im vorigen Abschnitt haben wir den Betrag der Arbeit W
betrachtet der notwendig ist, um einen Probekörper in
einem Feld zu bewegen. Dies war abhängig
a) von der Bewegungs______
relativ zum Feld und
b) ob der Kraftbetrag vom Weg abhängt.
Um die Situation am Kondensator zu beschreiben stellen wir uns vor, dass wir den
Kondensator Ladung für Ladung aufladen und schauen uns an, welche Arbeit pro Ladung
notwendig ist.
Definition 5.
Die Steigung im U – Q Diagramm ist die Kapazität des Kondensators C = Q /U .
Eine einfache Modellvorstellung dazu: Je „grösser“ ein Kondensator ist, desto besser können
sich die Ladungen verteilen und umso geringer sind die Kräfte zwischen ihnen. Also braucht
man weniger Kraft – und somit Arbeit F * s bzw. Spannung – um weitere Ladungen auf den
Kondensator zu bringen.
Damit ergibt sich für die Energie im homogenen
elektrischen Feld
Formel (3)
W=
½ Q U = ½ C U²
Ausformuliert:
Die im elektrischen Feld des Kondensators gespeicherte
Energie ist gleich der beim Aufbau des Feldes
verrichteten Arbeit: W = C U² / 2.
Animierte Grafik s. http://physik.geusschool.de/elek/os/efeld/buch2/p6.htm
Seite 12
Physik 2. Klasse Energie : Das Vermögen Arbeit zu verrichten – speziell für den Kondensator:
Aufgabe 13 e- im Plattenkondensator
http://geusschool.de/aufgaben/A4591/A4591.html
Aufgabe 14 Ablenkung e- im Plattenkondensator
http://geusschool.de/aufgaben/A4592/A4592.html
Aufgabe 15 Ablenkung e- im Plattenkondensator Var II
http://geusschool.de/aufgaben/A4593/A4593.html
2 Anwendungen
Aufgabe 16 Vakuumröhre
In einer Vakuumröhre wird ein Elektronenstrahl mit
hilfe einer Elektronenkanone erzeugt. Die
Beschleunigungsspannung beträgt Ub = 420 V. Der
Elektronenstrahl tritt längs der Mittelachse in einen
Kondensator ein und streift – wie skizziert - entlang
des Leuchtschirms. An den Kondensatorplatten liegt
die Spannung Uy = 806 V. Der Kondensator hat die
Länge L = 15 cm und den Plattenabstand d = 12 cm.
a) Berechnen Sie die horizontale Geschwindigkeit der Elektronen vx =
b) Wie lange bräuchte ein Elektron für das Durchfliegen des Kondensators?
t=
c) Berenchnen Sie die Feldstärke E des elektrischen Feldes. E =
d) Wie gross ist die Kraft, die in vertikaler Richtung auf die Elektronen wirkt? F =
e) Wie gross ist die vertikale Beschleunigung zwischen den Kondensatorplatten ? ay =
f) Nach welcher horizontalen Strecke trifft der Elektronenstrahl auf die
Kondensatorplatten?
Link zur Animation: http://geusschool.de/images/docs/physik/elek/roehren.swf
Lösung mit Tipps: http://geusschool.de/aufgaben/A4590/A4590.html
Weitere Aufgaben mit Lösung im Internet:
http://geusschool.de/images/docs/physik/os/elek/feld/efeld_aufg_01.pdf (Aufgabe 2)
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Physik 2. Klasse
Die Braun´sche Röhre
2.1 Die Braun´sche Röhre
Die Braun’sche Röhre wurde 1897 von Karl Ferdinand Braun in Karlsruhe erfunden. Mit ihr
lassen sich schnell veränderliche Spannungen durch die Ablenkung von Elektronenstrahlen,
die auf einem Fluoreszenzschirm sichtbar werden, darstellen. Das Prinzip der Braun’schen
Röhre findet vielfältige Anwendungen in der Technik, z.B. im Computermonitor, Fernseher
oder Oszilloskop.
Funktionsprinzip
 Aus einer geheizten Kathode treten durch den glühelektrischen Effekt (Glühemission)
Elektronen aus. Ein sogenannter Wehnelt-Zylinder rund um die Kathode, der sich ihr
gegenüber auf negativem Potenzial befindet, stößt die Teilchen ab und fokussiert die
Elektronen dadurch in der Mitte der Anordnung.
 Ein starkes elektrisches Feld zwischen Kathode und Anode beschleunigt die
Elektronen, bevor sie durch das Loch in der Anode austreten.
 Mit Kondensatorplatten (oder Spulen) lassen sich die Teilchen ablenken. Auf diese
Weise ist es möglich, Spannungsverläufe oszillographisch darzustellen oder ein
Fernsehbild Zeile für Zeile zu schreiben.
 Die Elektronen fliegen bis zum Schirm und regen den Leuchtstoff am Auftreffpunkt
zum Leuchten an.
 Die Anordnung befindet sich in einer Vakuumröhre, um zu verhindern, dass die
Elektronen mit Gasmolekülen der Luft kollidieren, was den Strahl abschwächen würde.
2.2 Aufgaben
Aufgabe 17 : Feldstärke berechnen
Ein Plattenkondensator trägt Ladungen von +50 C bzw. -50 C. Seine Flächen sind
kreisförmig mit einem Durchmesser von 40 cm. Berechnen sie die Feldstärke.
Aufgabe 18 Beschleunigung eines freien Elektrons
Ein Plattenkondensator mit 0.5 m2 grossen Platten im Abstand von 1.5 cm trägt Ladungen von
±800 nC. Ein Elektron löst sich von der negativ geladenen Platte. Mit welcher Geschwindigkeit
trifft es auf die positive Platte?
Aufgabe 19 Versuch von Millikan
Ein geladenes Staubteilchen mit einer Masse von 1,5
10-8 g schwebt im Feld eines
Plattenkondensators, an dem eine Spannung von 500 V angelegt wird. Die Platten sind
horizontal in einem Abstand von 5,0 mm angeordnet.
Berechnen sie die Ladung des Staubteilchens. Drücken sie die Ladung auch als Vielfaches der
Elementarladung aus.
Aufgabe 20
Zwei Metallkugeln im Abstand 10 cm tragen die Ladungen Q1 = + 3 10-7C und Q2 = + 8 *
10-7C. Ein Elektron befindet sich genau zwischen den beiden Ladungen.
1. Bestimmen Sie Richtung und Betrag der elektrischen Kraft, die auf das Elektron wirkt.
2. Ermitteln Sie die elektrische Feldstärke und die Richtung des elektrischen Feldes am
Ort, wo sich das Elektron befindet.
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Physik 2. Klasse
Aufgaben
3. In welchem Abstand von Ladung Q1 müsste sich das Elektron befinden, damit es keine
Kraft mehr erfährt?
Aufgabe 21 Ionenantrieb
Die NASA verwendet eine Raumsonde mit einem sog. Ionenantrieb. Dabei werden einfach
positiv geladene Xenon-Ionen zwischen zwei Gittern beschleunigt, die wie ein
Plattenkondensator wirken. Die über den ganzen Gitterabstand beschleunigten Ionen mit
vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit verlassen die Raumsonde
und erzeugen dabei den nötigen Rückstoss. Die Spannung zwischen den
Gittern beträgt 1280 V, ihr Abstand ist 5.0 cm. Ein Xenon-Ion hat die
Masse 2.18·10-25 kg und die Raumsonde hat die Masse 486 kg.
a) Mit welcher Geschwindigkeit verlassen die Ionen die Sonde?
b) Berechnen sie die elektrische Kraft auf die 2.2·1013 Ionen, die jeweils
gleichzeitig zwischen den Gittern sind.
Abb 3: NASAc) Wie viele Stunden würde es dauern, um die Raumsonde von 0 auf
Raumsonde „Deep
100 km/h zu beschleunigen, wenn keine weiteren Kräfte wirken? Der
Space 1“
Masseverlust durch das Austreten der Ionen ist zu vernachlässigen.
2.2.1 Spannungsquellen
Die technisch genutzte Elektrizität wird meist durch Generatoren, Solarzellen oder durch
Batterien geliefert. Die Erzeugung durch Generatoren nutzt Elektromagnetismus, bei
Batterien handelt es sich um chemische Prozesse.
Aufgabe 2.2.1: Die Energieeinheit Elektronenvolt
Welche Arbeit verrichtet das elektrische Feld eines Plattenkondensators an einem Elektron,
wenn die Platten an einer Spannung von 1 V liegen? Welche Energie gewinnt das Elektron?
Aufgabe 2.2.2: Eine Ladung von 100 C verliert 1200 J Energie, während sie vom einen Pol
einer Batterie durch einen Stromkreis zum anderen Pol gelangt. Wie gross ist die Spannung
der Batterie?
Aufgabe 2.2.3: Berechnen Sie die Energie, die in einem Blitz steckt, wenn die Ladung 50 C
überspringt und die Spannung 50 MV beträgt.
Übungsaufgaben:
im Gesetz von Coulomb
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Physik 2. Klasse
Aufgaben
ZUSATZAUFGABEN:
Aufgabe 1.3.2: Heliumatom
a) Die Abbildung zeigt eine Illustration des Heliumatoms.
Schätzen sie aufgrund der Grössenverhältnisse in der Abbildung
die Coulombkraft (elektrische Kraft) zwischen den Protonen im
Atomkern ab. (1 Femtometer = 1 fm = 10-15 m)
b) Wieso fliegen die Kerne nicht auseinander? Berechne die
zwischen den Protonen herrschende Gravitationskraft.
2.3 Der Plattenkondensator
2.3.1 Die Kapazität des Kondensators
Eine Anordnung aus zwei Leitern, die durch eine isolierende Schicht oder Luft voneinander
getrennt sind,
bezeichnet man als Kondensator. Kondensatoren dienen zur Speicherung von elektrischer
Ladung bzw. Energie. Um dies zu untersuchen, wird der Kondensator mit einer
Spannungsquelle verbunden. Elektronen fließen dann vom Minuspol der Spannungsquelle
auf die Platte B, während auf der anderen Seite Elektronen von der Platte A abgestoßen
werden und sich zum Pluspol der Spannungsquelle bewegen.
Je mehr Elektronen sich bereits auf der Platte B befinden bzw. auf der Platte A fehlen, desto
schwerer wird es für die Spannungsquelle, weitere Ladungen auf die Kondensatorplatten zu
zwingen, denn gleichnamige Ladungen stoßen sich ab. Nach kurzer Zeit ist der Zustand
erreicht, dass kein weiterer Zufluss von Elektronen stattfindet, der Kondensator hat seine
maximale Ladung erreicht.
Wenn man den Ladevorgang genauer untersucht, dann stellt man fest, dass sich die zeitlichen
Abhängigkeiten mithilfe von Exponentialfunktionen beschreiben lassen:
Seite 16
Physik 2. Klasse
Der Plattenkondensator
2.3.2 Der Zusammenhang zwischen der Kapazität eines Plattenkondensators und dem
Plattenabstand
Zu diesem Zweck wird eine Spannung von 320 V an die Kondensatorplatten angelegt und
jeweils die Ladung des Kondensators bestimmt. Zwischen den Platten befindet sich Luft, das
Feld zwischen ihnen ist homogen.
Es ergaben sich folgende Messwerte:
Plattenabstand
in cm 3,00
3,50
4,00
5,00
6,00
7,00
Ladung
in nC 2,97
2,55
2,23
1,78
1,48
1,27
Aufgabe 22
a) Berechnen Sie aus den Messwerten jeweils die Kapazität.
b) Welche Abhängigkeit der Kapazität vom Plattenabstand legen die Tabellenwerte nahe?
Überprüfen Sie Ihre Vermutung.
Damit können wir eine weitere Abhängigkeit der Kapazität des Kondensators formuieren:
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Physik 2. Klasse
Der Plattenkondensator
c) Fortsetzung der Aufgabe:
Der Plattenkondensator hat kreisförmige Platten mit dem Radius 10,0 cm. Berechnen
sie aus den Messwerten einen Mittelwert für die elektrische Feldkonstante .
2.3.3 Die elekrische Feldstärke im Plattenkondensator
Die Ladungen rufen ein elektrisches Feld hervor, das an jeder Stelle den gleichen
Feldstärkevektor hat. Die Feldlinien sind deshalb parallel und überall gleich dicht. Ein solches
Feld heisst homogenes Feld (vgl. Abb. 9).
Die elektrische Feldstärke des Plattenkondensators beträgt
wobei ε = ε0εr . Hat es ein Vakuum oder Luft zwischen den Platten, so nehmen wir für  die
Grösse 
0.
Aufgabe 1.7.1
In den Ablenkkondensator einer Braun’schen Röhre tritt ein Elektronenstrahl, der die
Beschleunigungsspannung von 1200 V durchlaufen hat, genau in der Mitte der Platten ein.
Der Kondensator ist 6 cm lang und hat einen Plattenabstand von 4 mm. Wie gross darf die
Ablenkspannung höchstens sein?
1. Zwei kreisrunde Plattenkondensatoren sind geometrisch ähnlich: Die Durchmesser
ihrer Platten verhalten sich jeweils wie die Plattenabstände.
a) In welchem Verhältnis stehen die Kapazitäten
der beiden Kondensatoren?
b) Man schliesst beide Kondensatoren an
derselben Spannungsquelle an. In welchem
Verhältnis stehen die Ladungen und die
Feldstärken der beiden Kondensatoren?
c) Welcher der beiden Kondensatoren( der
grössere oder der kleinere) speichert bei
gleicher Plattenladung mehr Energie im
elektrischen Feld zwischen den Platten?
Anhang
Seite 18
Physik 2. Klasse
Der Plattenkondensator
Definitionen, Formeln, Merken
Merke 1. Symbol der Ladung: Q eher größere Ladungsmengen; .......................................2
Formel (1) Coulombkraft .....................................................................................................5
Merke 2.Dielektrizitätszahl ε .................................................................................................5
Formel (2) Zentripetalkraft FZ
.........................................................................................6
Merke 3.Eigenschaften von Feldlinien ...................................................................................7
Definition 3.Elektrische Feldstärke .......................................................................................8
Definition 4.
Die Spannung U ist die Arbeit WAB die pro Ladung q verrichtet wird: ..................................11
Definition 5.
Die Steigung im U – Q Diagramm ist die Kapazität des Kondensators C = Q /U . ...................12
Formel (3) W = ½ Q U = ½ C U² ....................................................................................12
Seite 19
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