Langenhagen Donnerstag, 29. Oktober 2015 3 Wohnraum für Vögel ist inklusive Bei energetischen Sanierungen wird der Vogelschutz an Gebäuden immer stärker berücksichtigt Immer mehr Gebäude werden energetisch saniert. Dabei nehmen die KSG wie auch Meravis vermehrt Rücksicht auf Vögel, denen die Dächer als Heimat dienen. Das bringt ihnen das Lob vom BUND ein. VoN NILS oeHLScHLäGeR LaNGeNHaGeN. Regine Tantau ist zufrieden. Die Vogelschützerin des BUND freut sich über die jüngste Entwicklung in Sachen energetische Sanierung an Wohneinheiten. „Die KSG und Meravis haben hervorragend mit uns zusammengearbeitet“, sagt Tantau. Sie berät die Firmen in Sachen Nistplätze für Gebäudebrüter. An den KSG-Gebäuden am Masurenweg stellt sie exemplarisch vier Möglichkeiten vor, wie Artenschutz in die Sanierungsmaßnahmen integriert werden kann. Das sei nötig, da Nistplätze für Spatzen und Mauersegler zuvor bei Sanierungen an Fassaden und Dächern immer weniger vorhanden gewesen wären, sagt Tantau. n Nistkästen unter der Traufe: Ein künstlicher Nistkasten wird unter dem Dachvorsprung angebracht. Dies ist für gewöhnlich der natürliche Ort für Spatzen und Mauersegler zum Nisten. n Nistkästen am Giebel: Was unter der Traufe funktioniert, bewährt sich auch am Giebel des Daches. Dort wird ein Nistkasten an der Fassade angebracht, an dem die Vögel unterkommen können. n Löcher in der Traufleiste: In der Traufe können die Vögel besonders einfach einen Unterschlupf finden. Auch für Artenschützer entsteht hier lediglich ein geringer Aufwand. „Viele Dächer haben sowieso Traufleisten, da muss man nur Löcher reinbohren“, sagt Tantau. n Spezielle Dachziegel: Um den Vögeln im Bereich das Daches das Nisten zu ermöglichen, wurden spezielle Ziegel entwickelt. Die Vögel können durch eine Röhre auf dem Ziegel den Unterschlupf auf dem Dach erreichen. Es gebe laut Tantau jedoch noch weitere Möglichkeiten, sich bei der Sanierung um den Artenschutz zu bemühen. Beispielhaft sei eine eigene Dachkonstruktion der Firma Meravis an Gebäuden Im Hohen Felde und an der Rathenaustraße, die den Tieren zahlreiche Hohlräume zum Nisten bietet. Für Tierschützer ist das eine willkommene Entwicklung, auch wenn sie eigentlich selbstverständlich ist. Denn immerhin ist die Erhaltung des Lebensraumes von Gebäudebrütern in Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes vorgeschrieben. Dies bezieht sich ebenfalls auf den Schutz der Schwalbe, die wegen der Verschmutzung durch ihren Kot vielerorts ein ungebetener Gast ist. Mauersegler und Spatzen Regine Tantau vom BUND (großes Bild) zeigt die Nistplätze für Spatzen und Mauersegler (Bild links) an den Gebäuden der KSG in Langenhagen. Spezielle Dachziegel (kleine Bilder von oben) sowie Nistkästen am Giebel und unter der Traufe bieten den Vögeln Unterkunft. Oehlschläger (4)/Archiv seien da reinlicher. „Die nehmen das mit und werfen es irgendwo anders hin“, sagt Tantau. So seien vie- le Anwohner am Masurenweg von den Tierschutzmaßnahmen an den Gebäuden begeistert. Interessierte können sich unter Telefon (05 11) 74 88 07 bei ihr informieren.