Naturwissenschaften, Teil Biologie

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Schweizerische Maturitätskommission SMK
Ergänzungsprüfung Passerelle 'Berufsmaturität - universitäre Hochschulen'
Naturwissenschaften, Teil Biologie
Winter 2014
Die Prüfung Naturwissenschaften dauert insgesamt 4 Stunden.
Sie umfasst die drei gleichwertigen Teile Biologie, Chemie und Physik à je 80 Minuten.
Kand.-Nr.:
Note:
Name, Vorname:
Naturwissenschaften, Teil Biologie
Für die Korrigierenden
Korrigierender: ......................
Punktemaximum:
73 Punkte
Erreichte Punktzahl: ..............
Note Teil Biologie: .................
Verfasser:
G. Rutz, M. Lüscher
Richtzeit:
80 Minuten (von total 4 Stunden)
Hilfsmittel:
Taschenrechner
Hinweise:
1. Die Antworten sind direkt auf die Aufgabenblätter zu schreiben.
2. Fassen Sie sich kurz, aber präzise. Überflüssiges beansprucht nur wertvolle Zeit!
3. Unleserliches wird nicht korrigiert und demzufolge auch nicht bewertet.
4. Die erreichbaren Punktzahlen sind angegeben.
5. Zur Erreichung der Note 6 müssen nicht alle Aufgaben vollständig gelöst werden.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
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Naturwissenschaften, Teil Biologie
Winter 2014
Teil 1 (Kontrolle der allgemeinen Kenntnisse)
12 Punkte
Dauer: ca. 10 min
Geben Sie die zwei
Produkte an, die im
rechts angedeuteten
Stoffwechselprozess
entstehen. Stichworte
Ein Diffusionsexperiment (linkes Bild: Anfangsphase). Skizzieren Sie die Situation mehrere
Tage später (ganz rechts).
Hinweis: Das Gefäss sei oben verschlossen
1.
2.
3.
1P
1P
Ein Diffusionsexperiment nach vielen Stunden
(Bild ganz rechts). Skizzieren Sie die Situation
am Anfang des Versuchs (rechts). Hinweis:
Verdunstungsverluste vernachlässigen
1P
Gewisse Anteile der Blutflüssigkeit verlassen das Gefäss-System im Bereich der Kapillaren. Wie heisst diese wegen des Blutdrucks ausgepresste Flüssigkeit?
Welche Eigenschaft der DNA ist die Basis dafür, dass
innerhalb einer Lebewesen-Art im Lauf der Zeit eine
genetische Vielfalt entstehen kann? Stichwort
Wonach suchen Sie in einer elektronenmikroskopischen Abbildung einer Zelle, wenn Sie abklären wollen, ob sie eukaryotisch ist? Stichwort
Welche der folgenden Ausdrücke geben Anteile der Biocönose wieder? Passendes bitte unterstreichen
Wasser / Maikäfer / Klima / pH-Wert / Parasit
4.
5.
6.
7.
Geben Sie 1 Organ an, dessen Aktivität durch
den Parasympathicus erhöht und durch den
Sympathicus gehemmt wird.
Für die Ausdrücke Lipase, Pepsin, Ribonuclease und Acetylcholinesterase ist der passende Oberbegriff gesucht. Stichwort
8.
9.
1P
1P
1P
1P
1P
1P
In Aufgabe10. trifft eine einzige Auswahlmöglichkeit zu.
Kreuzen Sie den betreffenden Buchstaben am entsprechenden Zeilenanfang an.
10.
A
B
C
D
E
Die Segelklappen garantieren...
...die Blutsortentrennung im Herzen
...die vollständige Entleerung der Herzvorhöfe
...dass das Blut in Venen in Richtung Herz strömt
...dass das arterielle Blut bei Kammer-Systole zu 100 % in die Aorta ausgestossen wird
...dass venöses Blut im Lauf der Vorhof-Diastole ausschliesslich in die Vorhöfe
einströmt
3P
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Teil 2 (Verständnis, Transfer, Reflexion, Synthese)
Winter 2014
61 Punkte
Dauer: ca. 60-65 min
11.5 Punkte
11.
Zellbiologie und Stoffwechsel
11.1
Beschriften Sie die mit Hinweislinien angezeigten Zellbestandteile.
4P
11.2
Bei der Bildung von Geschlechtszellen (Eizellen, Spermien) spielt die Meiose bei
diploiden Organismenarten eine entscheidende Rolle. Vor allem Männchen produzieren eine hohe Zahl von Geschlechtszellen. Ginge es allein um die Erzeugung einer hohen Anzahl Zellen, käme grundsätzlich auch Mitose als „Methode
der Zellproduktion“ in Frage.
Was wären die absehbaren Folgen für die kommenden Generationen, wenn Geschlechtszellen durch Mitose entstehen würden? 2 Aspekte
2P
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11.3
Winter 2014
Das rechts abgebildete Enzym
sei eine Protease, ein proteinspaltendes Enzym. Welches
der unten gezeigten Moleküle
A, B, C oder D ist ein passendes Substrat S für dieses Enzym?
A
C
B
D
Begründung anhand erkennbarer Strukturen im abgebildeten Molekül
5.5P
Passendes Substrat (A, B, C, D):
Nicht passend als Begründung anhand erkennbarer Strukturen in den abSubstrat
gebildeten Molekülen (Stichworte)
Molekül
Molekül
Molekül
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Winter 2014
14 Punkte
12.
Humanbiologie
12.1
Tragen Sie im Leerfeld rechts für die Textziffern 1 - 12 passende Begriffe ein.
Synapsen sind die Stellen, an
denen eine Nervenzelle mit
1
2
einer anderen Zelle in Kontakt
steht – sei dies eine 1-, 2-, 3-,
oder eine 4-Zelle.
Synapsen dienen der Übertra-
3
4
5
gung von 5. Erreicht eine starke Änderung des Membranpotentials (ein sog. 6) eine etwas
erweiterte Endigung eines A-
6
3P
7
8
xons (ein sog. 7), 8 dort der
Einstrom von 9-Ionen. In der
Folge wandern 10-gefüllte
Bläschen zur 11. Etwas später
9
10
11
öffnen sich in der Membran der
Folgezelle zahlreiche 12.
12.2
12
Zu welchem Organsystem im menschlichen
Körper gehört der rechts gezeigte Körperteil?
Stichwort
-System
Wenn dieser Körperteil nicht mehr normal
funktioniert - dabei sind verschiedene Varianten denkbar - treten typische Konsequenzen
im Alltag auf. Nennen Sie zwei.
•
von vorne
von links
I- 2 cm -I
2.5P
•
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12.3
Winter 2014
Der Torhüter der italienischen Fussballnationalmannschaft, Pierluigi
Buffon hielt 2013 in einem Spiel gegen Uruguay drei Elfmeter.
Zum Halten eines Elfmeters gehören unter anderem die Beobachtung
des Schützen beim Anlaufen und
der Entscheid des Torhüters, in die
linke oder rechte Ecke zu hechten.
Ein Journalist sprach Buffon ausserordentlich gute Reflexe zu. Aus fachbiologischer Sicht ist diese Aussage des Journalisten nicht gerechtfertigt.
Geben Sie an, weshalb. 6 Aspekte als Liste
3P
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12.4
Winter 2014
Frau Meister hält ein Auge geschlossen. Mit dem offenen Auge blickt sie in die
Mitte zwischen zwei kleine Objekte (Kreuz und Dreiviertelskreis) auf einem
Werbeplakat. Die das offene Auge treffenden Lichtstrahlen des Ausschnitts
ergeben auf der Netzhaut das links gezeigte Abbild. Zeichnen Sie den Ausschnitt mit den beiden Objekten so wie er auf dem Plakat gedruckt vorliegt,
im freien Feld rechts vom Abbild.
Für Ihre Zeichnung oben rechts haben Sie physikalische Aspekte des Sehens
berücksichtigt. Dazu gehört der Verlauf der Lichtstrahlen eines betrachteten
Objekts, der sog. Strahlengang. Skizzieren Sie diesen in der angefangenen
Abbildung fertig und erläutern Sie ihn unterhalb in Worten.
Betrachtetes
Objekt
5.5P
Erläuterung in Worten:
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18 Punkte
13.
Genetik
13.1
Der Stammbaum einer autosomal vererbten Krankheit
des Menschen (Bild rechts).
Wird die Krankheit dominant
oder rezessiv vererbt?
Hinweis: Tragen Sie die Genotypen ein. (Symbole: A, a)
Entscheid:
Begründung für den Entscheid (in Worten):
5P
Falls noch nicht vollständig ausgeführt: Tragen Sie im Erbgang oben die Genotypen aller Personen ein.
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13.2
Winter 2014
Bei einer Pflanzenart wird die Vererbung der Merkmale Blütenfarbe und Blütengrösse untersucht. Beide Merkmale gehen auf je zwei Allele (F und f, bzw.
G und g) zurück. Aus zwei Pflanzen der Elterngeneration entstand eine F1Generation. Diese wurde „unter sich“ weiter gekreuzt. Die F2-Generation zeigte
vier Phänotypen P1 - P4 in folgenden Häufigkeiten:
P1: 239 Individuen mit roten, kleinen Blüten
P2: 75
Individuen mit weissen, kleinen Blüten
P3: 696 Individuen mit roten, grossen Blüten
P4: 230 Individuen mit weissen, grossen Blüten
Geben Sie den Genotyp der F1-Individuen an:
Hinweis: Der Erbgang gehorcht streng den Mendel’schen Regeln.
Begründung des F1-Genotyps:
6P
Geben Sie sämtliche möglichen Genotyp-Kombinationen der Individuen der
Eltern-Generation an, die zu den oben genannten F1- und F2-Resultaten führen (ohne Begründung):
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13.3
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Manche der unten stehenden Aussagen zur DNA sind korrekt, andere fehlerhaft. Unterstreichen Sie die fehlerhaften Stellen und notieren Sie die korrigierte
Version in den freien Raum rechts auf der richtigen Höhe.
Nicht erkannte Fehler oder als falsch markierte korrekte Stellen führen zu Abzügen. Die Punktezahl für diese Teilaufgabe kann durch Abzüge natürlich nicht unter 0P sinken.
Korrektur
1. DNA ist die Abkürzung für den englischen Namen der Erbsubstanz
2. Chromosomen enthalten ausser DNA noch
weitere Stoffe
3. DNA enthält pro Nukleotid mehr Sauerstoff als
RNA
4. Der Zusammenhalt zwischen den beiden DNASträngen beruht auf kovalenten Bindungen
5. 1 Treppenstufe der DNA-Doppelhelix besteht
aus je einem Phosphatrest, einem Molekül
Desoxyribose und einer Nukleotidbase
6. DNA enthält 4 verschiedene Nukleotidbasen
7. In der DNA ist die Anzahl Adenin-Nukleotide
gleich gross wie die Anzahl Guanin-Nukleotide
8. Ein Abschnitt der DNA-Doppelhelix von 100
Basenpaaren Länge enthalte 34 AdeninNukleotide. Für die Replikation dieses Abschnitts sind 66 Adenin-Nukleotide nötig.
13.4
4P
In einem Reagenzglas liegen alle
Komponenten für die Herstellung
eines bestimmten Proteins in ausreichender Menge vor: Wasser,
Ribosomen, Enzyme, Nukleotide,
Aminosäuren etc. Einzig von den
transfer-RNA-Molekülen (t-RNA)
fehlen die Typen, die im Ribosom
mit den folgenden Tripletten (Anticodons) an die mRNA koppeln:
AAG, GCU, UUU und CAC
Das herzustellende Protein besteht
aus lauter sich wiederholenden
Abfolgen der Aminosäuren:
...Asp – Thr – Gly – Pro...
Kann es hergestellt werden?
Antwort (ja / nein):
Begründung:
3P
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17.5 Punkte
14.
Umwelt und Evolution
14.1
Im 18. Jahrhundert schrieb ein Wissenschaftler folgende Textstelle über die
Eroberung des Festlandes durch die Wirbeltiere:
„Wenn durch starke Sonneneinstrahlung und
Mangel an Niederschlägen die Gewässer
austrockneten, in denen Frühformen der
Quastenflosser (Bild rechts) lebten, mussten
die Tiere ersticken.
Um dem Erstickungstod zu entgehen, bildete ein Teil von ihnen Ausstülpungen
des Vorderdarms aus, mit denen es gelang, atmosphärische Luft zu atmen.
Mittels ihrer kräftigen, paarigen Flossen war es ihnen ferner möglich, auf dem
Festland an neue Wasseransammlungen zu gelangen. Die weiten Wanderungen über das Land stärkten Ihre Flossen, so dass sie zu brauchbaren Gehwerkzeugen wurden.“
Welche Vorstellung von der Evolution lässt der Autor des Textes deutlich werden? Belegen Sie anhand kurzer Passagen (wenige Worte) aus dem Text.
kurze Passagen aus dem Text
Vorstellung von der Evolution
4P
Wer war der Autor? Sein Name:
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14.2
Winter 2014
Die Diagramme links und rechts zeigen die Veränderungen des Gehirns im
Lauf der Entwicklung zum heutigen Menschen.
Formulieren Sie den jeweils sichtbaren Entwicklungstrend in je 1 Satz.
Trend im linken Diagramm (1 Satz):
5P
Trend im rechten Diagramm (1 Satz):
Hat die Evolution des Gehirns zum heutigen Menschen dazu geführt, dass die
einzelne Nervenzelle einen höheren Ruheumsatz hat, also stärker „energiefressend“ geworden ist? Klären Sie dies anhand des Ruheumsatzes bei Australopithecus africanus (A. africanus) und Homo sapiens ab und belegen Sie
Ihre Antwort mit Daten aus den Diagrammen.
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14.3
Winter 2014
Zum Kohlenstoff-Kreislauf: Eine 80-jährige
Buche mit einer Höhe von 25 Metern, enthält sämtliches Wasser einmal abgezogen - eine
Trockenmasse von etwa 6'000 kg Kohlenstoff.
Welcher CO2-Menge entsprechen 6'000 kg
Kohlenstoff? Berechnungsschritte angeben.
(mC: 12 u, mO: 16 u).
4.5P
Sehen wir von den Einflüssen des Menschen auf den Kohlenstoff-Kreislauf ab:
Welche beiden natürlichen Prozesse halten den CO2-Gehalt der Atmosphäre
über kurze Zeiträume (wenige Jahrzehnte) in etwa konstant? 2 Stichworte
•
•
Langfristig (über Jahrmillionen) betrachtet, können unter geeigneten Bedingungen andere natürliche Prozesse dazu führen, dass CO2 aus der Atmosphäre entzogen wird. Welche? 2 Angaben
•
•
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14.4
Winter 2014
Manche Pflanzen scheinen Blüten nur
dann auszubilden, wenn die Tagesund Nachtlänge passend sind - die
Blütenbildung unterliegt bei ihnen offenbar einem Photoperiodismus. Dabei kann zwischen Kurztagpflanzen
und Langtagpflanzen unterschieden
werden. Die Forschung hat es nun
genauer wissen wollen: Entscheidet
die Tageslänge oder eher die Nachtlänge darüber, ob Kurz- bzw. Langtagpflanzen Blüten bilden oder ist die
Sache ev. komplizierter?
Das Diagramm rechts zeigt zusammengefasst die Ergebnisse dreier
Versuche mit Kurz- und Langtagpflanzen, die jeweils bestimmte Zeit hell
bzw. dunkel gehalten wurden.
Beurteilen Sie aufgrund des Diagramms die Aussage:
„Die Blütenbildung wird bei Pflanzen mit Photoperiodismus durch die Gesamtlänge der Dunkelphase(n) gesteuert.“
4P
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