Prinzipversuch zu Orbo/Steorn Wie im „Net-Journal“ Nr. 1/2, 2010, auf den Seiten 13 und 14 ausführlich dargelegt wird, hat JeanLouis Naudin in seinem Labor bei Paris einen Nachbau des Orbo-Steorn-Magnetmotors realisiert, wobei er noch eigene Ideen, insbesondere mit dem Konzept der Toroidspulen eingebracht hat, siehe: http://www.borderlands.de/net_pdf/NET0110S11-15.pdf sowie: http://jnaudin.free.fr/steorn/html/orboeffecten.htm Gemäss seiner Analyse werden die Neodym-Magnete des Rotors vom ferromagnetischen Kern (Nanoperm) der Stator-Ringmagnetspulen (Torroid-Spulen) angezogen, womit der Rotor ein Drehmoment erhält, siehe Bild Sobald die Permanentmagnete den stärksten Anziehungspunkt (TDC = Top Dead Center) erreicht haben und wieder aus dem Feld der Ringmagnete austreten, würden die nach wie vor wirksamen Anziehungskräfte den Weiterlauf des Rotors nunmehr abbremsen und diesen wieder zum Stillstand bringen. Damit würde die gewonnen Rotationsenergie wieder vollständig durch den Bremsvorgang aufgebraucht, d.h., der Nettoenergiegewinn wäre erwartungsgemäss Null. Wenn jedoch dafür gesorgt wird, dass das magnetische Feld der Ferritmagneten in den Torroidspulen während der Austritts-Phase neutralisiert wird, kann der Rotor den Totpunkt (TDC) ohne ein bremsendes Drehmoment verlassen. Um eine solche kurzfristige Depolarisation zu erreichen, genügt es, einen ausreichend grossen kurzzeitig wirkenden Stromimpuls auf die Toroidspulen einwirken zu lassen. Da das mit dem Stromimpuls gekoppelte Induktionsfeld in der Toroidspule konstruktionsbedingt nicht nach aussen treten kann, wirkt es in keiner Weise auf die Läufermagnete ausüben. Somit entfällt bei dieser Konstruktion das bei klassischen Motoren übliche Gegendrehmoment. Man kann in einem solchen Fall von einer „gebrochenen Symmetrie“ sprechen, weil das magnetische Potenzial bei der Annäherungsphase der Rotormagneten geringer ist als das Potenzial bei der Austrittsphase. Durch diesen Prozess findet eine Art „Renormierung“ (englisch “magnetic regauging”) statt, eine sogenannte asymmetrische Eichung. Man spricht in diesem Fall auch von einem sog. „nichtkonservativen“ Kraftfeld, weil das Umlaufintegral, d.h. die Summe der KraftWege-Produkte, nicht Null ergeben, s.a. http://www.borderlands.de/net_pdf/NET0306S18-21.pdf Der Vorteil einer derartigen Anordnung beruht darauf, dass die erforderliche Energie für die Umpolarisierungsimpulse völlig unabhängig vom mechanischen Drehmoment, also von der erzeugten mechanischen Leistung des Rotors ist. Daraus lässt sich auch ableiten, dass die erzielbare Ausgangsleistung des Rotors bzw. der Leistung, die in einer normalen Induktionsspule elektrisch ausgekoppelt werden kann, unabhängig vom Energieaufwand zum Triggern der Umpolarisation der Ferritkerne in den Ringspulen ist. Jean-Louis Naudin weist auch auf die Tatsache hin, dass ferromagnetische Materialien eine gewisse Trägheit gegen Umpolarisationen aufweisen, was man als magnetische Viskosität bezeichnet. Diese Verzögerungszeit gegenüber einer Umpolarisierung ist ggf. auch zu berücksichtigen. Hinweis: Der Erfinder Gary Magratten hat einen Permanentmagnet-Motor nach einem ähnlichen Prinzip gebaut, wobei er für die Statoren normale Spulen mit Ferritkernen verwendet. Wenn die Magneten des Rotors die Ferrikerne der Statorspulen passieren, wird jedoch ein Stromimpuls in die Spulen geschickt, der nicht nur eine Neutralisation, sondern auch eine Umpolarsierung der Ferritkerne bewirkt. Auf diese Weise entsteht einerseits bei der Annäherung der Magnete ein anziehendes Drehmoment und beim Passieren der Magnete ein zusätzliches abstossendes Drehmoment. Die beim Abschalten der Spulen entstehenden hohen Abschaltspannungsspitzen bzw. Ströme (back emf) werden in eine zweite Batteriebank geleitet entsprechend dem Konzept von John Bedini, s.a. http://www.borderlands.de/net_pdf/NET0110S11-15.pdf, S. 14-15, sowie http://v3.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=2003127928A1&KC=A1& FT=D&date=20030710&DB=EPODOC&locale=de_EP Da elektrische Leistung nur für den kurzen Moment der Umpolarisation der Ferrritmagnete benötigt wird, ist die elektrische Leistungsaufnahme sehr gering. Das eigentliche Antriebsdrehmoment bzw. die entsprechend der Drehzahl erzielbare Leistung wird primär von den Permanentmagneten geliefert - bzw. aus deren (vermuteten) Kopplung zum Vakuumquantenfeld. Näheres siehe unter: http://www.angelfire.com/ak5/energy21/erpem3.htm Vorgeschlagenes Experiment zum Test des Orbo/Steorn-Systems: Um einerseits die Kosten gering zu halten und andererseits baldmöglichst zu beweisbaren Erkenntnissen zu gelangen, wird ein vereinfachter Orbo-/Steorn-Aufbau vorgeschlagen: - Der Rotor trägt nur einen einzigen Neodym-Magneten Der Stator enthält nur eine einzige Toroid-Spule mit Ferritkern Es wird nur ein Reed-Kontakt vorgesehen Es erfolgt keine Rückladung der Back-EMF aus der Spule in eine Batterie Der Reed-Kontakt wird von einem kleinen Magneten gesteuert, der am Rotor (z.B. Innenrand) fixiert ist und triggert einen Impulsgenerator, dessen Pulse sowohl in der Phase – zeitlicher Abstand zum Triggerzeitpunkt - als auch Dauer elektronisch einstellbar sind – siehe Bild Der in der Schaltung vorgesehene Impulsgenerator kann ggf. auch als kleine Elektronikbaugruppe bezogen werden. Lieferanten für die Elektronik-Bauteile sind z.B. Conrad Elektronik oder Distrelec. Bauteile: - Toroidspule L1 mit ferromagnetischem Kern (Material 3E25), spez. Induktivität Al=3820 mit den Massen 23 x 14 x 7 mm, einer rel. Magn. Permeabilität von = 6000, bewickelt mit insgessamt 7.5 m lackisoliertem Kupferdraht von 0.4 mm Dicke. - NeodymMagnet NdFeB27, 22mm Durchmesser, 10 mm dick. - Elektronikkomponenten, siehe Schaltplan Skalierungsmöglichkeiten Die Konstruktion sollte von Anfang so ausgelegt werden, dass sich später weitere Neodym-und Steuer-Magneten im Rotor einsetzen und zusätzliche Reedkontakte und Ringspulen im Stator vorsehen lassen. Die Leistung des Motor steigert sich linear mit der Zahl der Magneten und Ringspulen sowie überproportional bei Verringerung des Luftspaltabstandes zwischen Rotormagneten und den Kernen der Statorspulen. Ebenso lässt sich die Leistung erhöhen, wenn im Rotor mehrere parallel geschalteten Systeme auf mehreren Ebenen vorgesehen werden. Vorgeschlagene Mess-Technik Einerseits geht es darum, die erzielbare mechanische Leistung des Rotors zu messen oder die in einer bestimmten Zeit erzeugte mechanische Energie. Andererseits ist es wichtig, die erforderliche Steuerleistung zu bestimmen bzw. die in einer bestimmten Zeiteinheit aufgewendete Steuerenergie. Es erscheint auf den ersten Blick einfacher, die Energien zu messen und miteinander zu vergleichen. Die mechanische Energie kann z.B. dadurch ermittelt werden, dass z.B. auf der Achse des Rotors, ggf. über eine kugelgelagerte Umlenkrolle, ein Faden aufgewickelt wird, an dem ein Gewicht hängt. Wenn die Drehzahl in etwa ermittelt wurde, lässt sich abschätzen, wie lang der Faden sein muss, um z.B. ein Gewicht von 1000 g einen Meter hoch zu heben. Danach wird der Motor gestoppt. Der hierfür erforderliche Energieaufwand lässt sich berechnen zu: 1 kpm = 0.102 Nm. Dieser Wert entspricht somit rund 0.1 Ws, siehe http://www.zum.de/dwu/pwl106vs.htm Wenn man diese Energie elektrisch optimal umsetzen würde, könnte man damit eine Leuchtdiode mit einer Spannung von 2 V und einer Stromaufnahme von 0.02 A, also einer Leistungsaufnahme von 0.04 W rund 2.5 Sekunden lang leuchten lassen. Die elektrische Energie errechnet sich im wesentlichen aus dem Strom, der während der Neutralisierungsphasen des Ferritkerne durch die Toroidspule fliesst. Hierzu können z.B. die Spannungs- und Stromimpulse an der Spule mit Hilfe eines präzisen Oszilloskops vermessen, miteinander multipliziert und über die gesamte Laufzeit summiert werden. Einfacher geht es, wenn die elektrische Leistung aus einer Batterie zur Verfügung gestellt wird und der in die Schaltung fliessende Gleichstrom während der Laufzeit über eine echte Effektivwertmessung erfasst und mit der Batteriespannung multipliziert wird. Aufbau eines geschlossener Kreises (autonome Betriebweise) Statt oder ergänzend zur Bestimmung der Eingangs- und Ausgangsleistung des Motorsystems kann auch versucht werden, die gesamte Anordnung autonom zu betreiben. Dies wird möglich, wenn die Messergebnisse erwarten lassen, dass die Steuerleistung deutlich geringer ist als die erzielte Ausgangsleistung. Eine Möglichkeit besteht darin, dass die mechanische Ausgangsleistung über einen hocheffizienten Generator Strom erzeugt und dieser in einer Batterie zwischengepuffert wird. Wenn sich diese Batterie im betrieb stärker auflädt, als die Batterie zum Energetisieren der Steuerspulen entladen wird, können diese periodisch ausgetauscht werden. Noch besser ist es, wenn für beide Zwecke die gleiche Batterie benutzt wird und diese sich mit der Zeit nicht entlädt. Da die Verwendung elektrochemischer Zwischenspeicher immer etwas problematisch ist bzw. das Verhalten des Systems in Bezug auf Autonomie nicht unmittelbar beurteilt werden kann, sind Lösungen ohne chemische Batterien vorzuziehen. Denkbar wäre z.B. die Verwendung von SuperCaps, die zwar ebenfalls elektrische Speicher darstellen, aber keine schwer beurteilbaren chemischen (Trägheits-)Effekte aufweisen (z.B. ist die Spannung einer chemischen Batterie nicht unbedingt ein eindeutiges Mass für deren Ladezustand). Statt elektrischer Speicher bieten sich natürlich auch induktive Speicher an oder auch ein entsprechend massives Schwungrad. Derartige Lösungen können und sollten im Detail ausgearbeitet werden, wenn die Messergebnisse für das Verhältnis von Ausgangs- zu Eingangsleistung wesentlich über 100% liegen und somit prinzipiell eine autonome Betriebsweise möglich und sinnvoll erscheint. Es ist unbestritten, dass eine Vorführung eines solchen Gerätes am überzeugendsten ist, wenn keine oder nur sehr kleine Zwischenspeicher erforderlich sind. Denn wenn die Ausgangsleistung die Eingangsleistung erheblich übersteigt, kann der grössere Teil der Ausgangsleistung direkt für verschiedene energetische Zwecke genutzt werden (mechanischer Direktantrieb, Kopplung von Generatoren zum Direktbetrieb elektrischer Geräte oder zur Aufladung von Batterien, etwa von Solaranlagen oder für Elektrofahrzeuge usw.)