SERVICE Tipps aus Ihrem Fleischer-Fachgeschäft Käse für gesunde Knochen Richtig essen – besser in Form: Zusammengestellt von Dipl.-Oecotrophologin Barbara Krieger-Mettbach Ob in Kuchen, Gratin oder als Brotbelag – Käse ist ein wahres Multitalent in der Küche. Mit seinem hohen Kalziumgehalt leistet er einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Knochen und Zähnen. äse wird hierzulande immer beliebter. Das Verbraucherverhalten spiegelt sich in einem kontinuierlich wachsenden Angebot wider. Neben einheimischen Sorten wie Quark, Harzer oder Allgäuer Emmentaler erobern Spezialitäten aus europäischen Nachbarländern die Käsetheke. Aus Frankreich stammen vor allem Weichkäse wie Brie, Camembert und Ziegenkäse. Die Schweiz ist berühmt für Appenzeller und Greyerzer, Griechenland für Feta und die Niederlande für Gouda und Edamer. Die wohl bekanntesten italienischen Käse sind der weiche Schimmelkäse Gorgonzola, der Schafkäse Pecorino, Parmesan, Mascarpone und natürlich die „weiße Kugel“, der Mozzarella. Ursprünglich wurde er nur aus Büffelmilch hergestellt. Inzwischen überwiegen am Markt Produkte aus Kuhmilch. Sie enthalten 45 Prozent Fett in Trockenmasse (i.Tr.), der originale Büffelmozzarella 52 Prozent Fett i.Tr. Viele Fleischer-Fachgeschäfte führen eine umfangreiche Käsetheke mit ausgewählten Produkten. Die Beratung durch geschulte Verkäuferinnen gibt es selbstverständlich gratis zum Einkauf dazu. K Labkäse ist kalziumreich Der Kalziumgehalt im Käse richtet sich danach, ob die Milch mit Lab oder Säurekulturen dickgelegt wurde. Sauermilchkäse wie 76 Quark und Harzer zählen zu den kalziumärmeren Sorten. Bei der Herstellung fließt der Mineralstoff mit der Molke ab. 120 Milligramm Kalzium liefert der Magerquark, Harzer 180 Milligramm je 100 Gramm. Bringt Lab, ein Ferment aus dem Kälbermagen, die Milch zum Gerinnen, bleibt das Kalzium im Käse. Die meisten schnittfesten Käse enthalten zwischen 700 und 800 Milligramm Kalzium je 100 Gramm, Weichkäse wie Camembert, Brie und auch Mozzarella rund 400 Milligramm. Auch die Milchsorte bestimmt den Gehalt mit. So sind Ziegen- und Büffelmilch kalziumreicher als Schafund Kuhmilch. Wird ein Käse aus einer anderen Milch als Kuhmilch hergestellt, muss dies gekennzeichnet sein. Über 50-Jährige achten besonders auf eine ausreichende Kalziumversorgung. In dieser Altersgruppe ist jedoch der Energiebedarf verringert, Pölsterchen kommen leichter und gehen schwerer. Ideal sind fettarme Milchprodukte mit 1,5 Prozent Fett und Käse mit maximal 30 Prozent Fett i.Tr. Sie enthalten weniger Kalorien, aber genauso viel Kalzium wie fettere Sorten. ’FLEISCHEREI‘-HINTERGRUND Das Fett im Käse Der Hersteller darf frei wählen, ob er das Fett „absolut“ oder „in Trockenmasse (i.Tr.)“ kennzeichnet. Wird das Fett direkt im Käse analysiert, handelt es sich um das absolute. Für die Analyse in Trockenmasse wird dem Käse zunächst das Wasser entzogen, danach der Fettgehalt in der wasserfreien Masse bestimmt. Der trocken ermittelte Wert liegt deutlich höher als der absolute. Beim Einkauf heißt Abbau. Eine hohe Knochendichte in jungen Jahren beugt Osteoporose vor. Zahlreiche Faktoren wirken auf den Knochenstoffwechsel. So beschleunigen unter anderem Nikotin, Alkohol und die Einnahme cortisonhaltiger Medikamente den Abbau, während körperliche Aktivität und eine kalziumreiche Ernährung die Mineralisierung fördern. Pro Tag benötigen Erwachsene 1000, Jugendliche 1200 Milligramm Kalzium. Gute Lieferanten sind Milch, Joghurt, Käse, aber auch einige Mineralwässer und Gemüse wie Broccoli, es also aufgepasst und umrechnen. Hier eine grobe Formel: Ist in einem schnittfesten Käse der Fettgehalt i.Tr. angegeben, teilen Sie den Wert durch zwei und runden ihn großzügig auf, um das absolute Fett zu errechnen. Ein Schnittkäse mit 30 Prozent Fett i.Tr. enthält absolut zwischen 12 und 15 Prozent Fett. Umgekehrt multiplizieren Sie den absoluten Fettgehalt mit zwei, um das Fett i.Tr. zu ermitteln. Porree, Fenchel und Sellerie. Um die Zufuhr zu verbessern, greifen manche Menschen nach ärztlicher Verordnung oder aus Eigeninitiative zu Nahrungsergänzungsmitteln. Kalzium und Magnesium blockieren sich gegenseitig. Werden beide Mineralstoffe als Präparate zugeführt, sollte dies in einem großen zeitlichen Abstand voneinander geschehen. Auch Eisen und Kalzium vertragen sich nicht. Genießen Sie deshalb eisenreiches Fleisch wie Rind, Kalb, Lamm und den kalziumreichen Käse in getrennten Mahlzeiten. Ihr Ihr Fleischer-Fachgeschäft: Fleischer-Fachgeschäft: Kalzium und Eisen vertragen sich nicht Der Mineralstoff Kalzium ist der wichtigste Baustoff der Knochen. Bis etwa zum 30. Lebensjahr wird Knochenmasse aufgebaut. Danach erfolgt ein kontinuierlicher Die Fleischerei 10/2004