Obst und Gemüse für starke Knochen - allgemeinarzt

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Ärzte Zeitung online, 03.12.2008
Viel Obst und Gemüse sind gut und wichtig
für starke Knochen
BOSTON (gwa). Wer viel Obst und Gemüse ist, tut seinen
Knochen Gutes. Denn eine solche Ernährung erhöht den
Bikarbonatanteil. Das hilft, Säuren aus Proteinen und
Getreide zu neutralisiern. Das ist wichtig, weil sonst etwa
Kalzium, Phosphat und alkalische Saze aus den Knochen zur
Neutralisation genutzt werden. Das aber fördert den
Knochenabbau.
Die Vorteile für ein Plus an Bikarbonat ergab eine Studie an der Tufts
Universität in Boston mit 171 Teilnehmern ab 50 Jahren. Per
Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer vier Gruppen zugeordnet. Sie
erhielten drei Monate entweder Placebo, Natriumbikarbonat,
Kaliumbikarbonat, Natriumchlorid oder Kaliumchlorid. Gemessen
wurde die Kalziumausscheidung im Urin.
Nur in den beiden Bikarbonat-Gruppen war die Kalziumausscheidung
signifikant reduziert. Das wertet das Team um Dr. Bess DawsonHughes von der Uni Boston als Zeichen für eine reduzierte
Knochenresorption.
Eine zusätzliche Zufuhr von Bikarbonat kann aber auch mit Obst und
Gemüse erreicht werden: Obst und Gemüse geben Bikarbonate, also
eine basische Komponente, an den Körper ab, so Dawson-Hughes in
einer Mitteilung der Uni. Da die aktuelle Studie einen positiven Effekt
von Bikarbonat auf Knochenresorption und Kalziumausscheidung
ergab, liege die Vermutung nahe, dass eine basenreiche Ernährung
den Knochenabbau bei gesunden älteren Menschen reduzieren
könne.
Veranlagung sowie Ernährung und andere Lebenstilfaktoren wie
Bewegungsmangel sind Ursachen von Knochenabbau, Osteoporose
und Knochenbrüchen. Eine Protein- und Getreide-reiche Ernährung
führt dem Körper Säuren zu. Die können die Kalziumausscheidung
erhöhen, was den Knochenabbau fördern kann.
Ältere Menschen würden besonders säurereiche Nahrungsmittel
bevorzugen, so Dawson-Hughes. Zusätzlich nehme die Fähigkeit des
Körpers, Säuren auszuscheiden, mit dem Alter ab. Eine Möglichkeit
sei es dann, die Säuren mit Phosphat, Kalzium und basischen Salzen
aus den Knochen zu neutralisieren.
Bislang lag das Augenmerk bei der Osteoporose-Prophylaxe vor
allem auf der ausreichenden Zufuhr von Kalzium und Vitamin D.
Jetzt gebe es immer mehr Hinweise, dass auch das SäureBasenverhältnis für die Knochengesundheit wichtig sei, so DawsonHughes.
Der Artikel "Treatment with Potassium Bicarbonate Lowers Calcium
Excretion and Bone Resorption in Older Men and Women" soll in der
Januar-Ausgabe der Zeitschrift "The Endocrine Society's Journal of
Clinical Endocrinology & Metabolism" (JCEM) erscheinen.
Homepage der Zeitschrift: http://jcem.endojournals.org
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