Vorprojekt Netzmodernisierung Kabelfernsehanlage Märstetten

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Vorprojekt Netzmodernisierung
Kabelfernsehanlage Märstetten
Auftragsnummer:
A-09-2037
Auftraggeber:
Gemeinde Märstetten
Jürg Schumacher
Gemeindeammann
Dorfstrasse 17
8560 Märstetten
Unternehmung:
Helltec Engineering AG
Buzibachring 1
6023 Rothenburg
Rothenburg, 25. November 2009
© Copyright by Helltec Engineering AG
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
Ausgangslage / Zielsetzung / Vorgehen ................................................................... 3
1.1 Ausgangslage ..................................................................................................... 3
1.2 Zielsetzung ......................................................................................................... 3
1.3 Vorgehen ............................................................................................................ 3
Beschreibung des Ist-Zustandes .............................................................................. 4
2.1 Übertragungssystem .......................................................................................... 4
2.2 Hub Märstetten ................................................................................................... 4
2.3 Glasfasernetz ..................................................................................................... 4
2.4 Koaxialnetz ......................................................................................................... 4
2.4.1 Aluminium-Rohrkabel................................................................................... 5
2.4.2 RG11-Kabel ................................................................................................. 5
2.4.3 Stecker und Adapter .................................................................................... 5
2.4.4 Netzdokumentation ...................................................................................... 6
Wahl der Aktivmaterialtechnologie ........................................................................... 7
3.1 Allgemeines ........................................................................................................ 7
3.2 Optische Sender ................................................................................................. 7
3.3 Optische Empfänger ........................................................................................... 7
3.4 HF-Verstärker ..................................................................................................... 8
Projektbeschreibung ................................................................................................. 9
4.1 Schnittstelle ........................................................................................................ 9
4.2 Neuer Hubstandort ........................................................................................... 10
4.3 Node A1 ........................................................................................................... 10
4.4 Glasfasern und Faserzahlen ............................................................................ 10
4.5 Vorwärtsweg ..................................................................................................... 11
4.6 Rückweg........................................................................................................... 11
4.7 Optische Zellen ................................................................................................ 11
4.8 Netzarchitektur Koaxialnetz .............................................................................. 12
4.9 Node und Verstärkerkabinen ............................................................................ 12
4.10 Hausübergabepegel ......................................................................................... 12
Hausverteilanlagen ................................................................................................. 13
Kostenberechnung ................................................................................................. 13
6.1 Verteilnetz ........................................................................................................ 13
6.2 Hub ................................................................................................................... 13
6.3 Anpassungen im Glasfasernetz ........................................................................ 14
6.4 Ersetzen der Glasfaserkabel ............................................................................ 14
6.5 Nicht berücksichtigte Kosten ............................................................................ 14
6.5.1 Suchen und Beheben von Ingress ............................................................. 14
6.5.2 Ersatz von beschädigten Kabinen und Hausanschlusskästen ................... 14
6.5.3 Ersatz von RG11-Kabel ............................................................................. 14
Anforderungen an den Signallieferanten TB Weinfelden ........................................ 14
Übersichtsplan Netzmodernisierungskonzept ........................................................ 15
Helltec Engineering AG
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1 Ausgangslage / Zielsetzung / Vorgehen
1.1 Ausgangslage
Die Gemeinde Märstetten beabsichtigt, ihre Kabelfernsehanlage bis Ende 2010 auf den
neusten Stand der HFC-Technik aufzurüsten.
Das jetzige Netz besteht aus 12 optischen Zellen und überträgt eine Vorwärtsbandbreite von 862 MHz. Die Signalzuführung erfolgt über eine Glasfaserzubringerstrecke von den Technischen Betrieben Weinfelden mittels eines 1550nm-Systems.
Das bestehende Netz weist folgende Schwachstellen auf, welche es zu lösen gilt:
- Hub, Standort und Ausrüstung
- Geforderte Werte bei einigen Netzverstärkern werden nicht erreicht
- Signaltechnische Schwachstellen bei einigen Hausanschlüssen
- Fehlender Retourpfad für das Anbieten von interaktiven Dienstleistungen wie
schnelles Internet, Telefonie, Datenverbindungen
- HF-Verteiler und altes Steckermaterial
Das gesamte Netzgebiet in Märstetten und Ottoberg umfasst gemäss den kürzlich
erfolgten Netzerhebungen 732 Teilnehmer in 435 erschlossenen Liegenschaften. Der
Durchschnittswert von ca. 60 Teilnehmern pro Zelle entspricht im Quervergleich zu
vergleichbaren Netzen bereits einem sehr guten Wert.
Die vorhandenen Glasfaserkabel weisen nur beschränkte Faserzahlen auf. Der
verwendete Glasfasertyp ist für die Übertragung bei 1550 nm optimiert und wird als
dispersionsgeschobene Faser bezeichnet.
1.2 Zielsetzung
Ziel der vorliegenden Projektarbeit ist das Aufzeigen von Lösungen für die Aufrüstung
des Netzes auf den neuesten Stand der HFC-Technik, die Implementierung des
Rückweges und die Berechnung der Investitionskosten als Grundlage für den
anstehenden Modernisierungsentscheid der Gemeinde Märstetten.
1.3 Vorgehen
Aufgrund der oben genannten Zielsetzung wählte die Helltec Engineering AG das
nachfolgend beschriebene Vorgehen:
- Festlegung der zu verwendenden Technologie im Bereich Aktivmaterial
- Systemwertberechnung (Netzstatik) für den Vorwärts- und Rückweg sowie
Ermittlung der optimalen Betriebswerte
- Weiterverwendung der bestehenden Glasfaserinfrastruktur. Umgehung der
Faserengpässe mittels CWDM-Technologie für die Implementierung des
Rückweges
- Planung und Kostenberechnung in den Referenzgebieten B3 / B4 und C2,
welche 154 Liegenschaften (1/3 des Gesamtpotenzials Liegenschaften) und 179
Teilnehmeranschlüsse (1/4 des Gesamtpotenzials Teilnehmeranschlüsse)
umfassen
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-
Ermittlung der Modernisierungskosten
Kostenschätzung für die mittelfristige Ablösung der bestehenden dispersionsgeschobenen Glasfaserleitungen durch neue Glasfaserkabel.
2 Beschreibung des Ist-Zustandes
2.1 Übertragungssystem
Die Vorwärtssignale werden ab der Zentrale der Technischen Betriebe Weinfelden
(TBW) mittels eines 1550nm-EDFA-Lasersenders über eine Glasfaserzuleitung dem
Hub an der Bahnhofstrasse zugeführt. Diese Glasfaserzubringerleitung ist Eigentum der
TB Weinfelden und umfasst 72 Fasern bis zur EKT Schaltstation und 12 Fasern bis in
den Hub. (
Übersichtsplan). Bei diesen Fasern handelt es sich um dispersionsnormale Fasern. Im Hub Märstetten befindet sich die Schnittstelle zwischen den TB
Weinfelden und dem Netz Märstetten am LWL-Stecker zum EDFA-Lasersender.
2.2 Hub Märstetten
Der Hub befindet sich in einem 19“-Rack in einem kleinen Anbau an der
Bahnhofstrasse 13. Das Gebäude ist baufällig und wird möglicherweise abgerissen.
Von einer Weiterverwendung dieses Standortes als zentrale Hubstation muss
abgeraten werden. Im Hub befindet sich der EDFA-Lasersender mit der optischen
Verteilung und der Node 1 mit der koaxialen Verteilung.
2.3 Glasfasernetz
Die vorhandenen Glasfaserkabel im CATV-Netz weisen auf allen Teilstrecken generell
nur vier Fasern auf, womit eine individuelle Erschliessung der 12 optischen Empfänger
mit einer separaten Vorwärts- und Rückwegfaser nicht möglich ist. Diese dispersionsgeschobenen Fasern sind wie bereits erwähnt für die Übertragung bei 1550 nm
optimiert.
Zwischenzeitlich sind in Märstetten auch neue Glasfaserverbindungen erstellt worden,
welche teilweise in das Konzept eingebunden werden (
Übersichtsplan). Neue
Glasfaserkabel sind ausschliesslich mit dispersionsnormalen Glasfasern bestückt,
welche für die Übertragung bei 1310 nm optimiert sind. Dieser Umstand führte dazu,
dass eine technische Lösung gewählt werden musste, welche diesem „Fasermix“
einerseits sowie den minimalen Faserzahlen andererseits Rechnung trägt.
2.4 Koaxialnetz
Das koaxiale Verteilnetz verfügt bereits über eine Bandbreite im Vorwärtsweg von
862 MHz. Mit dem eingesetzten Aktivmaterial (Jerrold, Arcodan, Bosch) lässt sich der
Rückweg aber aus folgenden Gründen nicht mehr realisieren.
- Rückwegbandbreite nur bis 45 MHz möglich
- Sehr hohe Störanfälligkeit im Retourweg durch alte Technologie (Einpegelungen
mit Potentiometer)
Zudem beträgt die Lebensdauer eines Koaxialverstärkers 10 bis maximal 15 Jahre. Das
bedeutet aber nicht, dass der Verstärker nach dieser Zeit nicht mehr funktioniert.
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Vielmehr verschlechtert sich die Bildqualität beim Kunden zunehmend, was zu Abonnementskündigungen und Abwanderungen zu einem alternativen Anbieter führen kann.
Wir empfehlen daher, alle aktiven Bauteile, Nodes und Verstärker durch neueste
Produkte mit entsprechender Technologie zu ersetzen. Bei den passiven Bauteilen ist
die Bandbreite 862 MHz ebenfalls vorhanden und sie könnten theoretisch
weiterverwendet werden. Aus den Netzaufnahmen und Bildern von Kabinen konnte
jedoch entnommen werden, dass es sich bei den verbauten Abzweigern ausschliesslich
um sogenannte „Miniatur-Abzweiger“ handelt. Diese sollten aufgrund der
Umgebungsbedingungen ausschliesslich in Hausverteilanlagen und nicht im Verteilnetz
verbaut werden. Die Problematik liegt dabei nicht bei der HF-Dichtigkeit, sondern bei
der mangelhaften Abdichtung der Anschlüsse gegen Feuchtigkeit und den
mechanischen Eigenschaften der koaxialen Verbindungen. Zudem bedingen diese mit
F-Anschlüssen bestückten Verteiler zusätzliche Übergänge und Verbindungskabel.
Beispiel Miniaturabzweiger: (Sollten ausschliesslich in Hausverteilanlagen eingesetzt werden)
2.4.1 Aluminium-Rohrkabel
Die eingesetzten Aluminium-Rohrkabel sind marktüblich und verursachen keine
Probleme, sofern sie keine mechanischen Beschädigungen aufweisen.
2.4.2 RG11-Kabel
Erfahrungen aus realisierten Netzmodernisierungen haben gezeigt, dass RG11-Kabel
unter Umständen altersbedingte Schäden im Dielektrikum aufweisen können. Diese
führen zu stark erhöhten Dämpfungswerten. Eine diesbezügliche Rückfrage bei Herrn
Gautschi (Fa. Gautschi & Blättler, zuständige Firma für das Kabelfernsehnetz) hat
ergeben, dass im Netz Märstetten bis heute keine Dämpfungszunahmen bei den RG11Kabeln festgestellt wurden.
Eine diesbezügliche Nachfrage schien uns wichtig, da im gesamten Netz ca. 15
Kilometer RG11-Kabel verbaut sind.
2.4.3 Stecker und Adapter
Auf den uns vorliegenden Kabinenaufnahmen ist ersichtlich, dass im Verteilnetz sehr
häufig noch Aluminium-Stecker, teilweise mit Pin-Stiften wie auch mit durchgeführten
Innenleitern, verwendet sind. Dieses Steckermaterial muss ersetzt werden. Es hat sich
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herausgestellt, dass diese Steckertypen im Rückweg häufige und teilweise starke
Störungen verursachen. Ebenfalls sollten im Zuge einer Netzmodernisierung alle
Gehäuseanschlüsse (Verstärker/Node) mit 3.5/12-Verschraubungen bestückt werden.
Diese Anschlusstechniken zeichnen sich durch hervorragende mechanische und
elektrische Eigenschaften aus. Einen weiteren Vorteil bieten diese Gehäuseanschlüsse
beim raschen Auswechseln von defekten Netzkomponenten.
Verbaute Stecker im Netz Märstetten
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass möglichst einheitliches Steckermaterial
verbaut werden sollte. Im vorliegenden Fall heisst das, dass alle Gehäuseanschlüsse
wie oben beschrieben bestückt werden sollten. Neuwertige Cablecon-Stecker, welche
teilweise bereits eingesetzt worden sind, werden jedoch beibehalten. Alle anderen
Steckertypen und Reduktionen sollten im Zuge der Netzmodernisierung ausgewechselt
werden.
Mechanische Zug- und Stosskräfte auf Steckverbindungen, welche durch nicht
entlastete Kabel verursacht werden, führen zu losen Steckverbindungen und somit zu
einer schlechten Kontaktierung. Schlechte Kontaktierungen wiederum bilden zusammen
mit den Ingresseinkopplungen in den Hausverteilanlagen die Hauptursache für
Störungen im Rückweg. Dies bedeutet, dass im Zusammenhang mit den Installationsarbeiten in den Kabinen alle Kabelabgänge zusätzlich auf Montageschienen
mechanisch abgefangen werden.
2.4.4 Netzdokumentation
Die dem Vorprojekt zugrunde liegenden Netzunterlagen bestehen aus von Hand
gezeichneten HF-Schemas, welche im Zuge der kürzlich erfolgten Netzaufnahmen
ergänzt worden sind, und einer schematischen Glasfaserübersicht. Im Zusammenhang
mit den Netzerhebungen ist daneben auch ein Verstärkerverzeichnis mit den
angeschlossenen Liegenschaften erstellt worden.
Laut Herr Gautschi besteht auch ein Ordner mit Leitungsplänen, in denen die
Änderungen und Netzerweiterungen nachgeführt werden.
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3 Wahl der Aktivmaterialtechnologie
Im folgenden Kapitel werden Evaluationskriterien für die Wahl des Aktivmaterials
aufgezeigt.
3.1 Allgemeines
Neben Aspekten wie Materialkontinuität und Investitionsschutz sollte bei Netzmodernisierungen prinzipiell von den neusten zur Verfügung stehenden Technologien
Gebrauch gemacht werden. Deren Einsatz erlaubt in der Regel einen kosteneffizienten
Netzbau, ermöglicht neue Anwendungen und erhöht die Netzperformance (u.a.
Signalqualität beim Teilnehmer). Ein gutes Beispiel dafür ist der Einsatz von Power
Doubling Gallium Arsenid Verstärkern (PD GaAs).
3.2 Optische Sender
Bei den optischen Sendern für die Übertragung von CATV-und Datensignalen stehen
als Kernkomponenten DFB-Lasersender (Distributed Feedback) und FP-Lasersender
(Fabry-Perot) zur Verfügung. Für die optische Übertragung im Vorwärtsweg kommen
ausschliesslich DFB-Laserdioden zum Einsatz, da diese über eine hohe Linearität
verfügen. Im Rückweg sollten im Sinne der Zukunftssicherheit trotz höheren
Investitionskosten ebenfalls nur DFB-Laser eingesetzt werden. Bei diesem Sendertyp
können dank guten Rausch- und Intermodulationswerten neben analogen
Videosignalen auch hochwertige Modulationsverfahren wie QAM-64 oder höher
übertragen werden. Mit solchen Verfahren kann die maximale Übertragungskapazität im
Rückweg gesteigert werden.
Ein weiterer Vorteil der DFB-Laser ist die Tatsache, dass dank dem schmalen optischen
Ausgangsspektrum Sender mit unterschiedlicher, aber genau definierter Wellenlänge
erhältlich sind. Diese Sender, deren Wellenlängen im Bereich 1470-1610 nm einem
international standardisierten Raster folgen, können für die Realisierung von CWDMund DWDM-Systemen eingesetzt werden. Somit ist es möglich über eine Glasfaser 8
oder 16 und mehr optische Signale zu übertragen.
3.3 Optische Empfänger
Moderne optische Empfänger sind heute mehrheitlich in Kombination mit einem HFVerstärker zu finden. Der HF-Teil des optischen Empfängers ist meistens identisch mit
dem eines Verstärkers.
Diverse Fabrikate von optischen Empfängern erlauben heute den Einsatz von mehreren
Vorwärtswegempfängern sowie Rückwegsendern. Typische Kompaktempfänger
erlauben eine 2 + 2 Konfiguration. Daraus ergeben sich einerseits die Möglichkeit einer
Redundanzschaltung, und andererseits die Möglichkeit einer Zellverkleinerung. Von der
zweiten Möglichkeit wird in der Praxis eher Gebrauch gemacht, sofern ab dem
Nodestandort zwei Koaxialstränge mit ähnlich grossen Teilnehmerzellen abgehen.
Im Weiteren sollte bei der Evaluation eines optischen Empfängers darauf geachtet
werden, dass jeder aktive Koaxialausgang über einen Rückwegschalter verfügt. Ebenso
sollte der optische Empfänger mit einem HMS-tauglichen Transponder ausgerüstet
werden können.
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3.4 HF-Verstärker
Generell bieten sich bei der Modernisierung von Kabelfernsehnetzen zwei unterschiedliche Verstärkerkonzepte an. Das eine Konzept verwendet ein Verstärkerdesign,
welches neuste Technologien mit geringen Gehäuseabmessungen verbindet, während
das andere Konzept traditionelles Design mit drei und mehr aktiven Verstärkerausgängen anstrebt. Der Unterschied des Designs beruht primär auf unterschiedlichen
Einsatzbedingungen (Art der Montage, Umwelteinflüsse) und kann nur bedingt mit den
Erfordernissen einer bestimmten Netzarchitektur in Verbindung gebracht werden. Bei
den beschränkten Platzverhältnissen in den Kabinen, wie sie in den meisten CATVAnlagen zu finden sind, sollte der Kompaktheit und der Gehäuseabmessung ein
entsprechender Stellenwert zugeordnet werden.
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4 Projektbeschreibung
Kurz zusammengefasst:
- Der Hubstandort wird in den neuen Werkhof versetz
- Der Node A1 wird in eine neue Kabine eingebaut
- Der grösste Teil der bestehenden Glasfaserkabel mit dispersionsgeschobenen
Fasern wird weiterverwendet
- In den zwischenzeitlich neu erstellten Glasfaserleitungen in Märstetten werden
für die Netzmodernisierung auch Fasern belegt
- Zwischen dem neuen Hubstandort im Werkhof und dem Node B1 muss eine
neue Glasfaserleitung erstellt werden
- Ein Teil der optischen Vorwärtssplitter wird weiter benutzt
- Im Vorwärtsweg werden zwei Netzzellen gebildet
- Vorwärtsweg und Rückweg werden über getrennte Fasern gefahren
- Der Rückweg wird im CWDM-Wellenlängenspektrum auf einer Faser pro
Netzzelle in den Hub übertragen
- In jedem Node ausser den jeweils letzten in der Kaskade ist neben dem
Vorwärtswegsplitter auch der CWDM-Add/Dropmultiplexer untergebracht
- Netzarchitektur mit Linien und Stammverstärker
- Im Koaxialnetz werden alle aktiven und passiven Komponenten ersetzt
- Die Hausanschlüsse (Signalübergabestellen) werden saniert und abgefiltert
- Die bestehenden Kabinen werden umgebaut, die Gehäuse werden
weiterverwendet
- Nur minimale Kabelauswechslungen
- Erhöhung der Hausanschlusspegel in Fällen mit zu tiefen Pegelwerten
(Bedarfspegel)
4.1 Schnittstelle
Die Schnittstelle des vorliegenden Projektes für die Netzmodernisierung des HFCNetzes der Gemeinde Märstetten befindet sich im neuen Hub auf dem LWL-Patchfeld.
Prinzipschema:
Hub Märstetten
Schnittstelle
Rückweg
Netzzelle 1
Vorwärtsweg
Rückweg
4 Fasern Richtung TB Weinfelden
Rückweg
Netzzelle 2
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Vorwärtsweg
Vorwärtsweg
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4.2 Neuer Hubstandort
Im Werkhof ist ein Raum von ausreichender Grösse vorhanden. In diesem Raum
befinden sich bereits die beiden Glasfaserkabel zur EKT-Station (48 Fasern) und zur TS
Grubmühlestrasse (24 Fasern). Der Raum sollte noch mit einem Doppelboden
versehen werden. Die neuen Ausrüstungen werden in einem 19“-Schrank untergebracht. Dieser sollte so aufgestellt werden, dass er beidseitig bedient werden kann.
In diesen Schrank werden die beiden neuen EDF-Vorwärtssender, die Rückwegsender
nach Weinfelden, die elektrische Verschaltung, die optischen Splitter und die
Glasfaserverteilung eingebaut.
4.3 Node A1
Der Node A1 ist in der alten Hubstation eingebaut. Im Zuge der Netzmodernisierung
muss diese Nodestation aus dem Gebäude entfernt und in eine neu zu erstellende
Kabine eingebaut werden. Der neue Kabinenstandort sollte sich jedoch in unmittelbarer
Nähe des alten Hubstandortes befinden.
4.4 Glasfasern und Faserzahlen
Im bestehenden CATV-Netz verfügen die vorhandenen Glasfaserkabel auf allen
Abschnitten generell über vier Fasern, wodurch eine sternförmige Erschliessung der
Nodes ab dem Hub mit je einer Faser für den Vorwärts- und einer Faser für den
Rückweg nicht möglich ist. Die dabei verwendeten dispersionsgeschobenen Fasern
sind zudem für die Übertragung bei 1550 nm optimiert.
Die neuen Glasfaserkabel, welche zwischenzeitlich verlegt worden sind und in der
Netzmodernisierung auch teilweise weiterverwendet werden, sind wie heute üblich mit
dispersionsnormalen Glasfasern bestückt, welche für die Übertragung bei 1310 nm
optimiert sind. Das bedeutet, dass im modernisierten HFC-Netz zwei verschiedene
Fasertypen Verwendung finden.
Dieser Umstand führt dazu, dass eine technische Lösung gewählt werden muss, welche
diesem „Fasermix“ einerseits sowie den minimalen Faserzahlen andererseits Rechnung
trägt.
Mit der Verwendung der zwei optischen Verstärker (EDFA) mit 13 dBm Ausgangsleistung können die vorhandenen dispersionsgeschobenen Fasern wie auch die
zwischenzeitlich verlegten dispersionsnormalen Fasern weiterverwendet werden. Eine
Vorwärtsübertragung der Signale bei der Standardwellenlänge von 1310 nm ist unter
diesen Umständen nicht möglich. Dazu wäre das vollständige Ersetzen der verlegten
Glasfaserkabel nötig.
Die Übertragung im Vorwärtsweg erfolgt bei 1550 nm. Die Übertragung im Rückweg
erfolgt bei den Wellenlängen 1470 nm / 1490 nm / 1510 nm / 1530 nm / 1570 nm /
1590 nm / 1610 nm. Dabei ist jeder Node mit einem Rückwegsender mit fest
zugeordneter Wellenlänge bestückt.
Bezüglich der eingesetzten Technologien im Vorwärts- und Rückweg kann gesagt
werden, dass die neu vorgesehenen Aktivkomponenten ohne Einschränkungen
weiterverwendet werden können, sollten die bestehenden Glasfaserkabel zu einem
späteren Zeitpunkt durch Standardfasern ersetzt werden (Investitionsschutz).
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Für diesen Glasfaserersatz müsste bei der Totallänge von ca. 6'500 m1 Glasfaserkabel
mit Kosten von 80'000 bis 100'000 Fr. inklusive Tiefbau- und Spleissarbeiten gerechnet
werden.
4.5 Vorwärtsweg
Das HFC-Netz Märstetten wird in zwei Netzzellen für den Vorwärtsweg aufgeteilt. Jede
Netzzelle wird mit einem neuen 13dBm-EDFA-Lasersender mit Signalen versorgt. Mit
dieser Aufteilung besteht die Möglichkeit, zukünftig pro Zelle ein zusätzliches
Narrowcastsignal individuell einzuspeisen. Eine weitergehende individuelle Programmeinspeisung pro Node ist mit dieser Variante jedoch nicht möglich.
Netzzelle 1 besteht aus Node B1 bis B4 und C1 bis C4 und umfasst 384
Teilnehmer.
Netzzelle 2 besteht aus Node A1 bis A4 und umfasst 348 Teilnehmer.
Die optischen Splitter für die Aufteilung der Vorwärtssignale zu den einzelnen Nodes
sind in den Spleissboxen bei den jeweiligen Nodes eingebaut. Diese Splitter würden
jedoch bei einem Glasfaserkabelersatz in den Hub zurückversetzt werden.
4.6 Rückweg
Im Hub werden die Rückwärtssignale aus der Netzzelle 1 und der Netzzelle 2 auf 12
Rückwegempfänger geführt. Die elektrischen Signale werden zusammengeschaltet und
mit je einem Rückweglasersender auf 2 separaten Fasern nach Weinfelden übertragen.
Durch die Verwendung von zusätzlichen Fasern auf den LWL-Verbindungen vom neuen
Hub bis Node A1 und der neuen LWL-Verbindung auf den Node B1 können die
Rückwegsignale von den Nodes A1 bis A4 und B1 / B2 auf separaten Fasern in den
Hub geführt werden. Die Rückwegsignale vom den sechs Nodes B3 / B4 und C1 bis C4
müssen wegen dem Faserengpass ab dem Node B1 Richtung Ottoberg mit einem 1:9„Low Loss CWDM-Demultiplexer“ selektiert und dem Rückwegempfänger zugeführt
werden.
Theoretisch könnten die Rückwegausrüstungen auch in Weinfelden installiert werden,
jedoch mit der Konsequenz, dass lokal in Märstetten keinen Zugriff auf das HF-Signal
mehr möglich ist. (z. B. für Ingressmessungen).
4.7 Optische Zellen
Im Rückweg werden zwei CWDM-Segmente mit den Wellenlängen 1510 nm bis 1570
nm und 1470 nm bis 1610 nm aufgebaut. Die Wellenlänge 1310 nm kann als Reserve
genutzt werden.
1. CWDM-Rückwegsegment
Node A1
Node A2
Node A3
Node A4
142
69
116
21
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
2. CWDM-Rückwegsegment
Node B1
Node B2
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77 Teilnehmer
32 Teilnehmer
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Node B3
Node B4
Node C1
Node C2
Node C3
Node C4
108
21
41
50
51
4
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
Teilnehmer
4.8 Netzarchitektur Koaxialnetz
Das koaxiale Verteilnetz ist als Linien-/Stammnetz projektiert. Die Stammverstärker für
die Versorgung der Hausübergabepunkte werden ab einer maximalen Kaskade von drei
Linienverstärkern angespiesen. Die Kaskade von Stammverstärker beträgt maximal
zwei Einheiten. Ab den Linienverstärkern selber werden keine Teilnehmer versorgt.
Zwecks Optimierung der Übertragungsqualitäten werden die Ausgangspegel der Linienverstärker gegenüber den Stammverstärkern um 4 dB reduziert. Die Stammverstärker
werden mit 48 dBmV ausgesteuert.
4.9 Node und Verstärkerkabinen
Im Zuge der Netzmodernisierung werden alle Node- und Verstärkerkabinen wie auch
die passiven Parzellenverteilkonsolen neu installiert.
Damit die vorhandenen Installationsflächen besser genutzt werden können, werden in
allen Kabinen Lochbleche eingebaut. Auf diesen Lochblechen können die Bauteile
übersichtlich und servicefreundlich angeordnet werden.
Nodekabine
Verstärkerkabine
4.10 Hausübergabepegel
Bei den vorgenommenen Detailplanungen wurde vom Prinzip der Besitzstandwahrung
ausgegangen. Dies bedeutet, dass die Hausübergabepegel nach der Modernisierung
mindestens den heutigen Pegelwerten entsprechen müssen, sofern diese Pegel nicht
zu tief sind. Im Zusammenhang mit den Netzberechnungen in den Referenzzonen sind
verschiedentlich sehr tiefe Signalpegel < 80 dBuV bis < 70dBuV festgestellt worden. Bei
den heutigen Netzen mit einer Belegung bis 862 MHz darf und sollte eigentlich kein
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Hausanschluss weniger als 82 bis 85 dBuV bei 862 MHz aufweisen. Zu tiefe Anschlusspegel werden im Zuge der Netzmodernisierung erhöht.
5 Hausverteilanlagen
Die Hausverteilanlagen (HVA) sind nach wie vor das schwächste Glied in der Kette
eines Kommunikationsnetzes. Einerseits endet am Hausübergabepunkt das Hoheitsrecht des Kabelnetzbetreibers und andererseits ist der Markt für Installateure in diesem
Bereich frei. Während die Verteilung der Vorwärtssignale keine grösseren Probleme
verursacht, ist die Planung und Fehlersuche im Rückweg anspruchsvoll. Für einen
möglichst problemlosen Betrieb der HVA sollte der Kabelnetzbetreiber folgende
Vorkehrungen treffen:
-
Genügend Hausübergabepegel anliefern, um ohne Hausverstärker drei bis vier
Datendosen anspeisen zu können
Hausübergabepegel erhöhen, falls die Installationsumgebung einen
Hausverstärker erfordern würde
Hilfestellung seitens des Kabelnetzbetreibers bei der Planung der HVA
Regelmässige Workshops für Installationsfirmen
Ständiger Dialog mit den Installationsfirmen
Installationsanmeldungen verlangen und kontrollieren
6 Kostenberechnung
Bei den Materiallieferungen basieren die Berechnungen der Investitionskosten auf
Listenpreisen. Die Preisen für die Arbeitsleistungen stützen sich auf uns bekannten
Montagepreisen aus durchgeführten Ausschreibungen.
Für das Aktivmaterial (Node und Verstärker) wurden Teleste-Produkte der neuesten
Generation eingesetzt. AC 8800 / AC 3200 / AC 3000. Beim Passivmaterial sind Preise
von gängigen Standardprodukten eingesetzt worden.
Für die Kostenberechnungen wurden die Referenzgebiete B3 / B4 und C2 ausgewählt.
Diese umfassen 145 Liegenschaften (1/3 des Gesamtpotenzials Liegenschaften) und
179 Teilnehmeranschlüsse (1/4 des Gesamtpotenzials Teilnehmeranschlüsse).
Die Zahlen betreffend angeschlossene Liegenschaften basieren auf den zur Verfügung
gestellten Netzdokumentationen.
6.1 Verteilnetz
Die Kostenhochrechnung erfolgte über die Anzahl der Liegenschaften.
Anzahl Liegenschaften: 435 Liegenschaften = 100%
Anzahl Liegenschaften im Referenzgebiet: 145 Liegenschaften = 33.33%
Hochrechnungsfaktor: 3
6.2 Hub
Die Kostenberechnung für das Material basiert auf Listenpreisen. Die Berechnung der
der Arbeitsleistungen beruht auf dem geschätzten Aufwand für Planung, Installation,
Inbetriebnahmen und Schulung / Instruktion.
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6.3 Anpassungen im Glasfasernetz
Die Kostenberechnungen für die Anpassungen im Glasfasernetz betreffen die neu zu
erstellende LWL- Verbindung von der TS Grubmühlestrasse bis zum Node B1 und die
Anpassungsarbeiten für den Node A1 welcher in eine neue Kabine eingebaut wird.
Zudem müssen bei allen Nodestationen die Retourfasern und teilweise die Add- TropSplitter eingespleisst werden. Ebenso müssen Anpassungen im Zusammenhang mit
den bestehenden optischen Splittern im Vorwärtsweg vorgenommen werden.
6.4 Ersetzen der Glasfaserkabel
Die Kostenberechnung für das Ersetzen der Glasfaserkabel beruht auf einer groben
Schätzung über die Länge der bestehenden Glasfaserstrecken und einem Erfahrungswert bezüglich des Laufmeterpreises.
Für eine exakte Kostenberechnung müssten folgende Faktoren berücksichtigt werden.
- Notwendige Grabarbeiten für Sondierungen und ggf. neue Kabelschächte
- Optional Riefenrohre als mechanischer Schutz der Glaskabel in den EW-Rohren
- Abklärungen betreffend Faserbedarf für weitere Nutzer
- Trasseabklärungen
6.5 Nicht berücksichtigte Kosten
6.5.1 Suchen und Beheben von Ingress
Das Suchen und Beheben von Ingress-Störungen erfolgt nach Aufwand und ist nicht in
der Kostenrechnung enthalten. Erfahrungsgemäss sind diese Aufwendungen mit den im
Projekt vorgesehenen Aufwendungen wie z.B. das Abfiltern der Hausanschlüsse sowie
das konsequente Wechseln von Steckern, Verbindern und Jumperkabeln überblickbar.
6.5.2 Ersatz von beschädigten Kabinen und Hausanschlusskästen
Die Kosten für Reparaturen und Ersatz von bestehenden defekten Kabinen, Konsolen
und Hausanschlusskästen sind im vorliegenden Projekt nicht berücksichtigt.
6.5.3 Ersatz von RG11-Kabel
Wie bereits unter Punkt 2.4.2 beschrieben, können altersbedingte Probleme bei den
Koaxialkabeln auftreten. Da solche Dämpfungszunahmen gemäss Aussage von Herrn
Gautschi bis heute nicht bemerkt wurden, sind keine Kosten für den eventuellen
Kabelersatz in den Kostenrechnungen berücksichtigt worden.
7 Anforderungen an den Signallieferanten TB Weinfelden
Damit im Netz eine hohe Signalqualität erreicht werden kann, müssen mit dem
Signallieferanten, TB Weinfelden, folgende Punkte definiert und abgesprochen werden.
- Anlieferung der Signale auf 2 Fasern mit je 8 dBm Leistung (=die in Weinfelden
eingekoppelte Leistung auf die Fasern nach Märstetten).
- Verwendung eines extern modulierten Lasersenders beim Signallieferanten
ist Voraussetzung!
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-
Wenn möglich soll der extern modulierte Lasersender über eine DWDM-ITUWellenlänge verfügen, um zu einem späteren Zeitpunkt auf jede Faser eine
weitere ITU-Wellenlänge mit Narrowcastsignalen einspeisen zu können
(optisches Overlay).
8 Übersichtsplan Netzmodernisierungskonzept
Übersicht Ausführungskonzept
24 Fs
N B4
N B2
Neues Kabel
24 Fs
N B1
24 Fs
8 Fs für
HFC- Netz
Netzzelle 1
384 TN
48 Fs
N B3
8 Fs für
HFC- Netz plus 4 Fs
für Signalanbindung
N C1
N C2
N A1
12 Fs
Ottoberg
8 Fs für
HFC- Netz
Netzzelle 2
348 TN
N C3
N A2
N C4
72 Fs
N A3
N A4
TB Weinfelden
Neuer Hub- Standort / Werkhof
N B3
Bestehender Hub- Standort / wird demontiert
N A4
N C1
Standorte bestehende Optischer Empfänger
Glasfaserkabel CATV- Netz
Glasfaserkabel Gemeinde
EKT- Station
Glasfaserkabel Zuleitung TB W
Gemeindehaus
Neue LWL Verbindungsleitung
TS Grubmühlestrasse
Glasfaserkabel ausser Betrieb
Helltec Engineering AG
Vorprojekt Netzmodernisierung Kabelfernsehanlage Märstetten
Seite 15
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