Zahngesundheit Bleaching: Wellness für die Zähne Was ist Bleichen? Hintergrund Ziel des Bleichens von Zähnen ist die Beseitigung von Verfärbungen der Zähne. Es können einzelne Zähne, aber auch ganze Zahnreihen gebleicht werden. Aus dem verwendeten Bleichmittel wird, ähnlich wie beim Blondieren von Haaren, Wasserstoffperoxid freigesetzt. Sowohl die natürliche Pigmentierung des Zahnschmelzes, als auch später eingelagerte Pigmente können gebleicht werden. Die aufhellende Wirkung von Wasserstoffperoxid ist bereits seit gut 100 Jahren bekannt. In dieser Zeit hat sich die Bleichtechnik zu einem erfolgreichen und umfangreich klinisch getesteten System entwickelt. Das ursprünglich als orales Antiseptikum verwendete Carbamidperoxid wurde seit den 80-er Jahren aufgrund seiner bleichenden Wirkung zunehmend zum Aufhellen von Zähnen benutzt. Zahlreiche Studien haben belegt, dass es keine Anhaltspunkte auf ungesunde Nebeneffekte des Bleichens gibt. Auch Reizungen und Empfindlichkeiten können in sorgsamer Absprache mit dem Zahnarzt vermieden werden. Wenn Hollywoodstars mit ihrem strahlenden Leinwandlächeln verführen, spielen blendend weiße Zähne eine Hauptrolle. Das Geheimnis heißt in vielen Fällen „Bleaching“. Auch hierzulande rückt das Bleichen der Zähne immer mehr ins Scheinwerferlicht. Ästhetik nimmt auch in der Zahnheilkunde einen immer größeren Stellenwert ein. Laut einer Emnidumfrage aus dem Jahr 2004 interessieren sich drei Viertel der Bundesbürger für Bleaching. Und die Sensibilität für schöne Zähne steigt. Das künstliche Aufhellen der Zähne (bleichen, englisch: to bleach) kann entscheidend das Aussehen der Zähne verbessern. Bleaching ist zwar aus zahnmedizinischer Sicht nicht notwendig. Der Wunsch nach weißen Zähnen hat jedoch oft zur Folge, dass den Zähnen und der Zahnpflege größere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Häufig wächst die Motivation, die Mundhygiene zu verbessern und sich gesund zu ernähren. Auch der psychologische Effekt, dass man sich „in seiner Haut viel wohler fühlt“, wenn einem aus dem Spiegel ein frisches Lächeln entgegenstrahlt, ist nicht zu unterschätzen. Ob ein Zahn von Natur eher weiß oder ein wenig gelblich erscheint, hängt von der Zahnfarbe des Patienten ab. Sie ist etwas sehr Individuelles und abhängig von der Struktur und der Funktion der Zähne sowie ihrer Umgebung. Dabei verändert sich die Zahnfarbe im Laufe des Lebens. Zahnfarbe und Zahnschmelz Die äußerste Schicht des Zahns bildet der Schmelz. Dieser ist relativ transluzent, also durchscheinend und hat keine ausgeprägte Eigenfarbe. Je dicker jedoch die Schmelzschicht ausgebildet ist, desto weniger scheint das darunterliegende Dentin mit seiner dunkleren Farbe durch und desto heller wirkt der Zahn. Über die Jahre schwindet die Schmelzschicht. Wird Zahncreme mit Schleifkörpern verwendet, läuft man Gefahr, die Schmelzschicht abzutragen. Zur Aufhellung der Zähne eingesetzt, bewirken sie das Gegenteil! Unter der Schmelzschicht liegt das Dentin, das Zahnbein. Seine Eigenfarbe variiert zwischen hellerem und dunklerem Gelb bis hin zu Braun. Nach manchen Reizungen, z.B. durch Karies, wird so genanntes Reizdentin gebildet, das häufig eine ungewöhnlich dunkle Farbe aufweist. Durch das Bleichen der Zähne kann nicht die Struktur der Zahnoberfläche verbessert werden, sondern eben nur die Zahnfarbe aufgehellt werden. Ursachen der Zahnverfärbung Zähne, bei denen der Zahnnerv abgestorben ist, nehmen mit der Zeit eine gräuliche Farbe an. Wurde ein Zahn durch einen Schlag verletzt, können Blutreste dunkel durchscheinen. Wurzelbehandelte Zähne erscheinen dunkler, wenn Wurzelfüllmaterialien durchschimmern. Richtige Vorgehensweise Ganz gleich, für welche Bleaching-Methode man sich entscheidet, ob nur zu Hause, nur beim Zahnarzt oder in Kombination von „Home-“ und „Office-“Bleaching: Eine ausführliche Untersuchung beim Zahnarzt sollte der Behandlung unbedingt vorausgehen (siehe Kasten „Bleaching-Beratung“). Vor der Behandlung sollte ein Gespräch stattfinden, in dem die medizinischen Gegebenheiten und ästhetischen Erwartungen abgeklärt werden: Welche Zahnfarbe wird angestrebt? Ist das zu erreichen und mit welchem Aufwand? Spätestens nach drei Jahren wird das Nachdunkeln auch bei guter Pflege sichtbar. Die professionelle Zahnreinigung kann das Nachdunkeln verzögern. Bleachingmethoden Abgestimmt auf Geldbeutel, Zeitaufwand und gewünschter Intensität der Veränderung bedient der Markt fast alle erdenklichen Kundenwünsche. Die Methoden sind umso günstiger, je geringer die Begleitung durch den Zahnarzt ausfällt. Auf der anderen Seite wächst die Gefahr von Nebenwirkungen mit dem Verzicht auf den medizinischen Beistand. Von den Anwendungen her empfiehlt sich aus praktischen Gründen eine Schiene, in die das Bleichmittel eingegeben wird und die auf die Zahnreihe gedrückt wird. Auch hier gilt: Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach den Vor- und Nachteilen. Er wird Ihnen eine ehrliche Antwort geben. Bettina Peuckert Abb: Zahnästhetik vor (oben) und nach der BleachingBehandlung; Verfärbungen verschwinden Bleaching-Beratung In jedem Fall sollte durch einen Zahnarzt abgeklärt werden, worin die Ursache für die Verfärbung der Zähne liegt. Zahnverfärbungen können ein Hinweis auf Erkrankungen des Zahnnerves und der Zahnhartsubstanz sein. Vor der Anwendung von Zahnaufhellungsmaßnahmen muss unbedingt die Ursache der Erkrankung abgeklärt und die Zähne saniert werden. Es ist darauf zu achten, dass das Gebiss kariesfrei ist und keinerlei Symptome für Zahnbetterkrankungen zu finden sind. All diese Irritationen des Zahnfleischs können durch das Bleichmittel angegriffen werden, so dass es zu Entzündungen kommen kann. Vorhandene Karies, insbesondere an den zu bleichenden Zähnen, muss unbedingt vor Beginn der Zahnaufhellung durch Füllungsmaßnahmen beseitigt werden. Über die erkrankte Stelle kann das Bleichmittel sonst in den Zahn eindringen und den Nerv des Zahns schädigen. Häufig sind massive Schmerzen die Folge. Bevor gebleicht wird, ist es sehr empfehlenswert, eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchzuführen. Einmal erscheinen die Zähne nach einer PZR heller, weil die Beläge komplett entfernt wurden, zum anderen kann das Bleichmittel erst dann optimal wirken, wenn es direkt auf den Zahnaufgebracht wird. Hintergrund Anlaß für eine Verfärbung gesunder, vitaler Zähne können Auflagerungen von Belägen sowie Einlagerung von Farbstoffen in die Zahnhartsubstanz sein. Zahnverfärbungen durch Auflagerungen rühren von Nahrungs- und Genussmitteln, hauptsächlich Zigaretten, schwarzem Tee und Kaffee her. Es kann aber auch eine Entzündung im Zahn auftreten, die durchschimmert und den Zahn dunkler erscheinen lässt. Tetrazyclinflecken, Verfärbungen, die nach der Einnahme des heute nicht mehr verwendeten Antibiotikums Tetrazyklin auftreten, können gemildert, nicht aber beseitigt werden. Bei allen Patienten läßt die Aufhellung in den ersten Wochen nach Abschluss der Behandlung nach. Das ist durch den Wasserentzug, der mit dem Bleichen einhergeht und die Zähne anfangs noch heller erscheinen läßt, zu erklären. Nach dem Beenden der Bleichbehandlung setzt eine sukzessive Rehydrierung, also die Wiedereinlagerung von Wasser, ein. Dadurch dunkeln die Zähne nach.