Name:_____________________________________ Elektrotechnik Mechatronik Abschlussprüfung Elektronische Bauelemente WS2013/14 Mechatronik + Elektrotechnik Bachelor Prüfungstermin: 22.01.2014 (90 Minuten) Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Großmann, Prof. Dr.-Ing. Frey Hilfsmittel: Taschenrechner Schriftliche Unterlagen Generelle Hinweise: • Bei Aufgaben, die mit einem * gekennzeichnet sind, können Sie neu ansetzen. • Überprüfen Sie als Erstes die Vollständigkeit der Prüfungsangabe anhand der Seitennummerierung. Beschriften Sie die Prüfungsangabe und alle losen Blätter, die Sie abgeben, mit Ihrem Namen. • Mobiltelefone ausschalten und wegpacken! • Lösungen ohne erkennbaren Lösungsweg werden nicht gewertet. Viel Erfolg! ELBAU-BAC WS1314 Fr, Gr 1. Spule, Kondensator und Diode (Σ 31 Pkt) Im Bild rechts ist das Prinzip eines Schaltreglers gezeigt. Dieser wird zum effizienten Wandeln einer Eingangsspannung in eine Ausgangsspannung eingesetzt. Neben der Induktivität und der Kapazität wird hierfür eine Diode und ein gesteuerter Schalter verwendet. Zum Zeitpunkt 0 wird der Schalter geschlossen und zum Zeitpunkt geöffnet. Betrachtet wird der eingeschwungene Zustand der Schaltung: 1,5 Es soll der Strom durch die Spule mit 100 zeitunabhängigen, konstanten Spannungen wieder . betrachtet werden. Gehen Sie dabei von 6 und 1,5 aus. Phase 1: Schalter geschlossen a) (*) Berechnen Sie den Verlauf des Spulenstroms in Abhängigkeit der Zeit für 0 Hinweis: Am Beginn fließt kein Strom durch die Spule: 0 0 . !" ! Allgemein gilt: Hier: ∆ # (1 Pkt) 6 # 1,5 # 0 . 4,5 '() *'+,- ∙∆ ∆" ∙ ∆ .,/0 1123 (2 Pkt) ∙ # 0 4,5 ∙ 4 10. 5 ∙ (1 Pkt) Das Diagramm rechts zeigt den (idealisierten) Zusammenhang zwischen Strom und magnetischer Flussdichte der Spule. Wichtig für einen hohen Wirkungsgrad des Schaltreglers ist der Betrieb im linearen Bereich aus dem Ursprung heraus. b) (*) Warum ist der lineare Bereich wichtig für den Schaltreglerbetrieb (Stichwörter)? Hinweis: Überlegen Sie die Folge eines Stromanstiegs in der Spule z.B. bis 900 mA. Wird der Strom hier größer als 450 mA befindet sich die Spule im Bereich der Sättigung. Als Folge wird die elektrisch eingespeiste Leistung nicht mehr im magnetischen Feld gespeichert und ist damit verloren. Die Effizienz der Pegelwandlung sinkt. (2 Pkt) c) (*) Mit welcher Maßnahme kann der im Allgemeinen nichtlineare Zusammenhang zwischen B und H-Feld (bzw. Strom) in der Spule linearisiert werden, damit sich ein Verhalten wie oben im Diagramm gezeigt ergibt (Stichwort)? Scherung (1 Pkt) d) (*) Entspricht das Verhalten im Diagramm eher einer Spule mit weich- oder hartmagnetischem Kernmaterial? Begründen Sie Ihre Antwort (Stichworte). weichmagnetisches Material hartmagnetisches Material würde deutliche Hysterese zeigen. (1 Pkt) (1 Pkt) Seite 2/9 ELBAU-BAC WS1314 e) (*) Berechnen Sie nun die Zeit der Energie in der Spule? Aus Diagramm ablesen: 678 4509 Fr, Gr bis zum Öffnen des Schalters für eine optimale Speicherung 4509 678 4 4,5 ∙ 10. 5 ∙ 4,5∙10#1 9;< 4 # 0 → 10 4,5∙104 4,5∙10 (2 Pkt) Phase 2: Schalter geöffnet f) (*) Zeichnen Sie im Bild rechts das richtig orientierte Diodensymbol ein. Wozu dient die Diode in der Phase mit geöffnetem Schalter (Stichwort)? Wenn Schalter offen ist, ermöglicht die Diode einen geschlossenen Stromkreis zusammen mit Spule (2 Pkt) und Kondensator. Im Folgenden soll das Verhalten der Diode als Knickkennlinie mit Schwellenspannung differentiellem Widerstand => 0Ω beschrieben werden. 5 und g) (*) Welcher Wert für die Schwellenspannung 5 ist anstrebenswert (groß oder klein)? Begründen Sie die Antwort. Mit welchem Diodentyp lässt sich das realisieren? sollte möglichst klein sein, um den mit dem Spannungsabfall verknüpften Wirkleistungsverlust zu (3 Pkt) vermeiden. Schottky-Dioden sind hierfür geeignet. 5 h) (*) Welche Spannung @A fällt über der Spule bei geöffneten Schalter ab, Schwellenspannung den Wert 5 0,5 hat (=> 0Ω)? @A # 5 # (2 Pkt) #2 i) (*) Berechnen Sie die Zeitdauer zwischen Öffnen und Schließen des Schalters Δ so, dass der Strom gerade wieder auf null absinkt. Hinweis: Falls Sie h) nicht bearbeitet haben verwenden Sie hier @A #4,5 . @A #2 →∆ ∙ ∆" ∙∆ * 9;< ∙ 100 14*"DEF ∆ 4509 ∙ 2 G2 für @A A # !" ! Allgemein gilt: Hier: wenn die #4,5 : ∆ ∙ * 9;< G2 *"DEF ∆ #4 (2 Pkt) ∙ 10 ∙ 10#4 ∙ ∙ 0,45 2 ∙ 0,45 4,5 22,5 10 (1 Pkt) Seite 3/9 ELBAU-BAC WS1314 Fr, Gr Im Folgenden wird ein Schaltregler betrachtet mit: • • • 6 und 3 Diode: 5 0 , => 0Ω unbelasteter Ausgang Der Verlauf des Stroms durch die Spule ist für zwei Perioden im Bild rechts gezeigt. Eine Periode setzt sich dabei jeweils aus der Phase 1 (Schalter ein) und Phase 2 (Schalter aus) zusammen. j) (*) Wie groß muss der Kondensator mindestens dimensioniert werden, damit die unbelastete Ausgangsspannung nach 10 Perioden um maximal 1 % vom Nominalwert abweicht? mittlerer Strom in den Kondensator: Periodendauer: ∆ "L̅ J 0,01 ∙ M 1,1 "L̅ ∙'+,- ∙ ∙ K@ ∙∆ "L̅ J /164 ∙ N160 ∙ ̅ J K@ (1 Pkt) (1 Pkt) 1509 20 (2 Pkt) ∙ K@ 10 ∙ 20 (2 Pkt) 19O Die Datenblätter zu den verwendeten Bauelementen liefern folgende Angaben: Kondensator: self-inductance ESL ESR (Typ.) 100 nH 20 mΩ Spule: self resonant frequency DC resistance (Max.) 5 MHz 25 mΩ k) (*) Schätzen Sie den Wirkungsgrad des Wandlers ab. Hinweis: Berücksichtigen Sie die Eigenschaften der Diode wie oben angegeben und die Werte aus den Datenblättern. Verluste an der Diode werden vernachlässigt wegen: P P= QE,R QS() 5 0 , => 0Ω. '() *'+,- ∙"L̅ ∙ 125T'+,- ∙"L̅ ∙ 125*"LU̅ ∙ VWXL TVWXY ∙A125 '() *"L̅ ∙ VWXL TVWXY ∙A = '() ∙"L̅ ∙ 125 '() Z0*1,N4∙1,1./[ = Z0 0,998 (1 Pkt) (2 Pkt) (1 Pkt) Seite 4/9 ELBAU-BAC WS1314 2. Fotodiode Fr, Gr (Σ 20 Pkt) a) (*) Erklären Sie stichpunktartig das Funktionsprinzip der Fotodiode. • • Fotonen mit Energie größer als der Bandabstand erzeugen Elektron-Loch-Paar (2 Pkt) Feld in der RLZ trennt Elektron-Loch-Paar -> Fotostrom (1 Pkt) b) (*) Zeichnen Sie im Diagramm rechts die Kennlinie der Fotodiode jeweils für die Beleuchtungsstärken \0 0, \0 \ (definieren Sie sich selbst einen passenden Wert) und für \0 2 ∙ \ ein. Hinweis: Es gilt ein linearer Zusammenhang zwischen dem Fotostrom > und der Beleuchtungsstärke \0 . (2 Pkt) c) (*) Die Fotodiode soll als Beleuchtungssensor in der Schaltung recht verbaut werden. Die Schaltung wird mit ] 75 M 0 betrieben. Zeichnen Sie die Fotodiode in die Schaltung in die Lücke rechts ein (Orientierung beachten). Hinweis: Es handelt sich bei der Schaltung um einen I/U-Verstärker bei dem durch die Rückkopplung gilt: * ] 75 . Symbol + Orientierung (2 Pkt) d) Zeichnen Sie im Diagramm aus Aufgabe b) jeweils eine Arbeitsgeraden ein, die sich für den Betrieb der Fotodiode in der Schaltung aus c) für ] 75 0 und ] 75 ^ 0 (definieren Sie sich selbst einen passenden Wert) ergibt. (2 Pkt) e) Worin besteht der Unterschied des Betriebs der Fotodiode mit RLZ-Kapazität wird kleiner für ] 75 ^ 0. ] 75 0 und ] 75 ^ 0? (1 Pkt) Seite 5/9 ELBAU-BAC WS1314 Fr, Gr Zur Bearbeitung der folgenden Teilaufgaben benötigen Sie ggf. folgende Konstanten: 1,5 ∙ 10 1 9*N a = 1,38 ∙ 10*AN c⁄d _ = 1,6 ∙ 10* ` f1 = 8,85 gO ⁄9 fW =11,9 Sie lassen bei einem Hersteller eine Fotodiode für die Schaltung in Aufgabe c) entwickeln. Die Spannungsfestigkeit des Bauelements soll festgelegt werden. Die Spezifikation ergibt sich aus einer Geschwindigkeitsanforderung. Der Widerstand h = 1iΩ ergibt zusammen mit der Diodenkapazität eine Zeitkonstante (Operationsverstärker hat ideale Eigenschaften und spielt für das Zeitverhalten der Schaltung keine Rolle). Die Betriebsspannung der Fotodiode soll eine Zeitkonstante von maximal 5 ∙ j = 10 ermöglichen. Sie haben vom Hersteller folgende Informationen zur geplanten Fotodiode: abrupter pn-Übergang mit: k4 = 1 ∙ 10 l 9*N , k> = 1 ∙ 10 l 9*N quadratische Diodenfläche mit Kantenlänge 100 9 • • Gehen Sie zur Bestimmung der erforderlichen Diodenbetriebsspannung entsprechend der Reihenfolge der nachstehenden Teilaufgaben vor. f) (*) Berechnen Sie die maximal erlaubte Diodenkapazität aufgrund der Zeitkonstante. 5 ∙ j = 10 =5∙h∙ 678 → 678 ⁄1im = 2gO = 2 (1 Pkt) g) (*) Berechnen Sie die Diffusionsspannung der Fotodiode. Hinweis: K = 300d. ! nn = rs ∙rt o ∙p q U ( u = 0,0259 ∙ p w A 1xy { ,/ 1xz = 0,814 (2 Pkt) h) (*) Berechnen Sie die Diodenkapazität für = 0 , um zu prüfen ob diese ggf. schon passt. Hinweis: Falls Sie g) nicht bearbeitet haben verwenden Sie hier ! nn = 0.8 }X W ~ A€ = •• ∙ > nn = f1 ∙ ŠW ∙ ! 4 ∙ wr + r { = • t s A∙ „… = 11,9 ∙ 8,85 6 ∙ ‹YŒ ,`∙ƒ,ƒ/„…⁄6 ,Z∙ 1†x‡ J U • 1†Ž 6• ,.Z∙ 1†y 6 A 1xy ˆ6†‰ ∙ 0,814 ∙ = 7,21gO > = 1,46 ∙ 10*l 9 678 (3 Pkt) i) (*) Falls = 0 nicht funktioniert, berechnen Sie nun die notwendige Betriebsspannung. Hinweis: Falls Sie g) nicht bearbeitet haben verwenden Sie hier ! nn = 0.8 }X ~ = f1 ∙ ŠW ∙ ˆ = → = 0,814 − → =• €z ∙‘’( ∙• → > nn − 4 DEF x x A∙q T u “t “s A∙€z ∙‘’( • ∙ wˆ 4 ∙• A DEF ,`∙ ,Z∙ 1†x‡ J . > nn { = − • ∙ wr + r { > nn ∙ 8,85 ∙ 10* = 0,814 − 10,5315 = −9,72 − t €z ∙‘’( ∙• . A… 6 ∙ 10 s (1 Pkt) ∙ k4 ∙ wˆ 4 DEF l A { (1 Pkt) U • 1†Ž 6• ∙ 10Z 9*N ∙ q A∙ A u 1†xU … (2 Pkt) Seite 6/9 ELBAU-BAC 3. FET-Schaltungen WS1314 Fr, Gr (Σ 38 Pkt) Eine reine Wechselspannung uQ soll mit einem FET-Schalter mit Ust ein- und ausgeschaltet werden (siehe Bild). U0 = 5 V ist eine Konstant-Spannungsquelle. uQ ~ U0 = uE 10 kΩ a) (*) Zeichnen Sie in das Bild einen Enhancement-nMOSFET als Serienschalter ein. (2 Pkt) Ust Der MOSFET hat folgende Daten: Ron = 10 Ω bei UGS = 2 V, Reststrom IDS = 5 nA bei UGS = 0 V. b) (*) Wie groß ist das Verhältnis uE/uQ, wenn der Schalter „ein“ bzw. „aus“ ist? (Zwei Werte!) Spannungsteiler: „ein“: uE/uQ = 10kΩ / (10kΩ+10Ω) = 0,999 „aus“: am Kanal liegt U0 = 5 V an → Roff = 5V/5nA = 1 GΩ uE/uQ = 10kΩ / (10kΩ+1GΩ) = 10-5 (3 Pkt) c) (*) Wie groß muss Ust beim Einschalten ungefähr sein? Vernachlässigen Sie dabei uQ ≪ U0. zwischen Source und Masse liegen ca. 5 = •W + 5 = 7 (1 Pkt) 1 5 → d) (*) Welchen Sinn hat U0? Kurze Begründung! Die Spannung am Kanal muss immer größer als 0 sein, damit ein Strom fließen kann (Arbeitspunkt!) (2 Pkt) Seite 7/9 ELBAU-BAC WS1314 Fr, Gr 10V Die eingeschaltete Wechselspannung wird mit einer weiteren FET-Schaltung verstärkt (siehe rechts). RD uA Ron=50Ω e) (*) Wie heißt diese Verstärkerschaltung? Source-Schaltung (1 Pkt) uQ ~ U0 uE = 10kΩ f) (*) Geben Sie folgende 4 Eigenschaften des FET (BF841) an: (4 Pkt) 1MΩ RS MOSFET oder JFET? __JFET_______ selbstleitend oder selbstsperrend? _selbstleitend n-Kanal oder p-Kanal? ___n______ Einsatzzweck: __“F“ → Hochfrequenz__ Der Arbeitspunkt UDS = 4 V und ID = 1 mA soll eingestellt werden. g) (*) Bestimmen Sie UGS aus der Kennlinie und berechnen Sie daraus RS. (3 Pkt) #5009 •W # XW #hW ⋅ 1 9 → •W 5009 hW ‚ 500Ω 19 h) Berechnen Sie damit RD. X> h> (2 Pkt) 10 # 4 # 0,5 5,5 5,5 aΩ 19 5,5 i) (*) Bestimmen Sie aus der Kennlinie die Werte für S (Übertragungssteilheit) und rDS im Arbeitspunkt. =>W — s’ —s .0 1,NN64 12 aΩ; ˜ —s — ™’ 64 1160 109˜ (Unterschied zweier Kennl.) (4 Pkt) j) (*) Zeichnen Sie das Wechselstrom-Ersatzschaltbild der gesamten Schaltung (ohne Kapazitäten). Bezeichnen Sie alle Elemente! 50 Ω (3 Pkt) uQ uA = uDS uE = uGS 10 kΩ ( || 1 MΩ) iT=S⋅uGS RD ( || rDS ) Seite 8/9 ELBAU-BAC WS1314 Fr, Gr Für einen anderen Arbeitspunkt UDS = 3 V und ID = 4 mA ergeben sich folgende Werte: RD = 1,7 kΩ, RS = 50 Ω, S = 15 mS, rDS = 7,5 kΩ k) (*) Wie groß ist die Wechselspannungsverstärkung uA/uE? š' #h> ⋅ ˜ #1700 ⋅ 0,015 = −26 (2 Pkt) l) (*) Zeichnen Sie den neuen Arbeitspunkt und die Wechselstrom-Arbeitsgerade in die Kennlinie ein. (in orange; Steigung ~ 1/RD) (2 Pkt) m) Wie groß dürfen die Amplituden von uA, iD und uE maximal sein? da UGS < 0 sein muss, kann man auf der Arbeitsgeraden ablesen: max. Änderung aus dem AP: Δ›•W = ûV = 2009 ;î> ≈ 1,39 ;û4 ≈ 2,2 (3 Pkt) n) (*) Welche Gleichleistung wird im Transistor umgesetzt? GŸ = >W ⋅ > = 3 ⋅ 49 = 129 (1 Pkt) o) (*) Welche Leistung wird für îD = 1 mA im Transistor in Wärme umgesetzt? G~ = − A ⋅ îA> ⋅ h> = −0,859 → G¢•5 = GŸ + G~ = 11,159 (3 Pkt) p) (*) Die effektive Transistor-Kapazität durch den Miller-Effekt ist 100 pF. Welche Grenzfrequenz f4 für die Verstärkung uA/uQ ergibt sich dadurch? Spannungsteilung durch Schalterwiderstand Ron und Millerkapazität ceff (s. unten) → £. = A¤⋅/1[⋅ 11„… = 32i ¥ (2 Pkt) Ron=50Ω uQ ~ 10kΩ ceff=100pF (Bild nicht verlangt!) Seite 9/9