P7 Die Nebenwirkung von ACE-Hemmer am Geschmack

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P7
Die Nebenwirkung von ACE-Hemmer am Geschmack und der Schleimhaut der Mundhöhle
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*P. Pavlidis , G. Kekes , M. Herzog
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Carl-Thiem-Klinikum, HNO, Cottbus, Deutschland
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Aristotle University of Thessaloniki, Thessaloniki, Griechenland
Einleitung:
Geschmackstörungen können bei Patienten auftreten, die mit ACE-Hemmer behandelt werden. Die vorliegende
Studie wurde durchgeführt, um mögliche Änderungen in elektrogustometrischen und chemogustometrischen
Schwellen und in der Form, Dichte und Vaskularisation der fungiformen Papillen (FP) zu erkennen.
Materialien und Methoden:
Die Studie wurde an 10 Nichtraucher-Probanden, die mit Captopril behandelt werden (50 mg 1mal täglich),
durchgeführt. Es erfolgte eine elektrogustometrische (Electrogustometer TR-06, Sensonics USA) und
chemogustometrische Schwellenbestimung (Geschmack-Streifen, Burghart GmbH, Deutschland) sowie die Erfassung
der Morphologie und Dichte der fungiformen Papillen (FP) an der Zungenspitze. Die fungiformen Papillen wurden
mittels Kontakt-Endoskopie (KE) untersucht und entsprechend der Neogro-Klassifikation kategorisiert. Die Befunde
der Patienten wurden mit den Befunden von 10 gesunden Probanden verglichen . Zusätzlich wurden 4 von diesen
Patienten 3-6 Monaten nach dem Absetzen vom Medikamente erneut untersucht. Für die statistische Analyse wurden
der Kruskal-Wallis, den Mann-Whitney und den Kendall- Tests angewendet.
Ergebnisse:
Die elektrogustometrischen und chemogustometrischen Schwellen (Mittelwerte) der erkrankten Patienten waren
höher als die der gesunden Teilnehmer. Es wurde eine deutliche Änderung in der Form, Vaskularisation und Dichte
von fungiformen Papillen der Patienten-Gruppefestgestellt. Nach dem Absetzen der Therapie mit Captopril zeigte sich
kein Unterschied zwischen den Patienten und den gesunden Probanden.
Diskussion:
Die Anwendung von Kendals Kriterium zeigte eine Kreuzkorrelation zwischen den elektrogustometrischen Schwellen
und der Gefäßversorgung von fPap, zwischen den elektrogustometrischen Schwellen und der Form von fPap und
schließlich zwischen den elektrogustometrischen Schwellen und der Dichte von fPap für alle Patienten, die als
Monotherapie Captopril bekommen.
P2
Cochlea Implantation und Fazialisparese: Ergebnisse einer retrospektiven Studie
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*M. Teschner , T. Lenarz , F. Alzhrani
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Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover, Deutschland
Einleitung.
Aufgrund seiner anatomischen Lage ist der Nervus facialis während einer Cochlea Implantation potentiell gefährdet,
vor allem während der Durchführung der posterioren Tympanotomie. Bisher liegen Untersuchungen zum Risiko der
Entstehung einer Fazialisparese vor, die auf einer kleineren oder mittelgroßen Patientenzahl beruhen. Ziel war es
daher, eine valide Aussage über das Gefahrenpotential einer Parese basierend auf einem großen Patientenkollektiv
zu generieren.
Material und Methode.
Es wurden alle Cochlea-Implantationen analysiert, die zwischen den Jahren 2000 und 2012 durchgeführt worden sind.
Ergebnisse.
3403 Operationen konnten in die Studie eingeschlossen werden. 0,76% (26/3403) der Patienten erlitten eine
Fazialisparese. 5/26 Patienten litten unter einer primären Parese, bei 21/26 Patienten trat eine sekundäre Parese auf.
Die Rückbildungsrate insgesamt betrug 80,8%. Bei einer primären Parese lag die Rückbildungsrate bei 40%, bei einer
sekundären Parese bei 90,5%.
Diskussion.
Cochlea Implantationen bergen nur ein minimales Risiko einer Fazialisparese. Die Rückbildungsrate ist davon
abhängig, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Parese handelt.
P3
Therapie eines senilen Entropiums mit Nahttechnik
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L. Jahreiß , *T. Schrom
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Helios Klinikum Bad Saarow, HNO, Bad Saarow, Deutschland
Einleitung:
Das involutive Entropium senile (spasticum) des Unterlides entsteht im Alter durch Erschlaffung des
Aufhängeapparates des Unterlides mit konsekutivem Einwärtskippen des Tarsus und Verlagerung der
Orbikularisfasern. Es führt bei den Patienten durch ständigen Kontakt der Wimpern auf der Oberfläche von Binde- und
Hornhaut (Trichiasis) zu einem Blepharospasmus, einem Fremdkörpergefühl, einer Erosion der Hornhaut bis zur
Ulzeration und Pannusbildung. Neben konservativen Therapieversuchen existieren diverse operative Lösungen. Eine
chirurgische Therapie soll im Folgenden dargestellt werden.
Methodik:
Es wurden eine Patientin, die unter den typischen Beschwerden eines Entropiums litt, einer operativen Therapie
mittels sogenannten Snellen- oder Schöpfer-Nähten unterzogen. Bei diesen handelt es sich um transverse
evertierende Zügel- Nähte, die das Reiten des präseptalen Orbikularis auf dem prätarsalen verhinderen. Es wurden
dabei pro Seite drei doppeltarmierte Nähte unter dem Tarsus entlanggeführt und verknotet. Der Effekt der Eversion
hängt von der Stichrichtung und davon ab, wie fest der Faden angezogen wird. Bei dieser Patientin wurde prä- und
postoperativ eine Fotodokumentation durchgeführt.
Ergebnisse:
Die Technik der Snellen-/Schöpfernähte erwies sich als einfach durchzuführende Prozedur mit zufriedenstellendem
postoperativen funktionellen Ergebnis. Auch das kosmetische Ergebnis wurde durch die Patientin als positiv
empfunden. Im Verlauf war das operative Ergebnis auch nach 6 Monaten bei dieser Patientin unverändert gut.
Schlussfolgerungen:
Die Technik der Snellen-/Schöpfernähte ist eine einfach durchzuführende Naht-Technik, die zu einem guten
kosmetischen und funktionellen Ergebnis führt. Die Indikation zur Durchführung von Snellen-/Schöpfernähten sollte
jedoch ausgewählten Fällen vorbehalten bleiben und nicht bei einem Entropium anderer Genese (z.B. durch
Narbenzug) angewendet werden.
P4
Ein ungewöhnlicher Tumor des Felsenbeins
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*L. Huhnd , T.- N. Lehmann , T. Schrom
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Helios Klinikum Bad Saarow, Klinik für HNO, Bad Saarow, Deutschland
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Helios Klinikum Bad Saarow, Neurochirurgie, Bad Saarow, Deutschland
Hintergrund
Epidermoide sind benigne Tumore, die sich aus ektopem Gewebe während der Embryogenese entwickeln. Sie
machen ca. 1% aller intrakraniellen Tumore aus, wobei sie meist innerhalb der Schädelknochen auftreten. Eine
Lokalisation im Felsenbein wird in 8,1% beschrieben. Die klinische Manifestation erfolgt meist in der 2. - 4.
Lebensdekade mit Kopfschmerzen, Hörminderung, Schwindel oder Facialisparese infolge der raumfordernden
Wirkung. Häufig werden Epidermoide als Zufallsbefunde detektiert.
Klinischer Fall
Ein 54-jähriger Patient wurde uns aufgrund einer kombinierten Schwerhörigkeit und peripherer Facialisparese links
vorgestellt. Der HNO-Befund zeigte einen Z.n. Mastoidektomie mit stenotischem Gehörgang nach sanierender
Ohroperation, sowie eine periphere Facialisparese Grad V nach House-Brackmann. In der Audiometrie ergab sich
eine pantonale Schallleitungsschwerhörigkeit von 40-50 dB bei intakter Innenohrfunktion. In der CT imponierte ein
runder Substanzdefekt der Felsenbeinpyramide mit Verbindung zum Meatus acusticus internus und zum Vestibulum
der Bogengänge. Dieser ließ sich in der MR-Differenzierung inhomogen iso- bzw. leicht hyperintens darstellen, so
dass sich der V.a. ein Epidermoid der Pyramidenkante ergab. Zusammenfassend fiel die Entscheidung zur operativen
Exstirpation. Histologisch bestätigten sich massenhaft Hornlamellen, vereinbar mit einem Epidermoid.
Fazit
Epidermoide des Felsenbeins sind selten. Da sich klinisch meist ein intaktes Trommelfell präsentiert besteht der
diagnostische Goldstandart in der Bildgebung. Typischerweise zeigt die CT zystische Knochenaussparungen,
während in der MRT die T1-Wichtung ein hypointenses und die T2-Wichtung ein hyperintenses Signalverhalten
nachweist. Therapeutisch wird stets die operative Tumorexstirpation empfohlen.
P5
Die präoperative Knochenleitungsschwelle als Prädiktor der gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach
Stapesplastik?
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*S. Lailach , T. Schenke , T. Beleites , T. Zahnert , M. Neudert
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Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden, Deutschland
Einleitung
Höhergradige kombinierte Schwerhörigkeiten bei Patienten mit Otosklerose stellen bei der Beratung bezüglich der
Therapieoptionen unter Berücksichtigung der cochleären Reserve eine besondere Herausforderung dar.
Grundvoraussetzung für eine solide Entscheidungsfindung ist hierbei neben der Kenntnis der Prädiktoren einer guten
postoperativen Hörfunktion das Wissen um Vorhersagevariablen einer zufriedenstellenden gesundheitsbezogenen
Lebensqualität (HRQOL) nach Stapesplastik.
Material und Methoden
Die HRQOL wurde prospektiv bei 25 Patienten vor und 6 Monate nach Stapesplastik mittels Stapesplasty Outcome
Test 25 (SPOT-25), Hearing Handicap Inventory for Adults (HHIA) sowie Glasgow Benefit Inventory (GBI) bestimmt.
Zusätzlich wurden die audiometrischen Daten (Reinton- und Sprachaudiometrie) entsprechend den Committee on
Hearing and Equilibrium Guidelines(1995) ausgewertet und mit den HRQOL-Daten korreliert.
Ergebnisse
Die präoperative Knochenleitungsschwelle zeigt eine sehr gute Korrelation mit der postoperativen Speech Reception
Threshold (r=0,7) und dem Gesamtscore sowie den Subscores des HHIA (r=0,8) postoperativ. Bezüglich der HRQOL
zeigt sich eine mäßige Korrelation mit dem Gesamtscore des SPOT-25 (r= 0,3) sowie eine gute Korrelation mit dem
Subscore der Hörfunktion (r=0,5). Für die anderen Aspekte der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Tinnitus,
psychisches Befinden und soziale Einschränkung) kann nur eine schwache Korrelation (r=0,1 bis r =0,2) dargestellt
werden. Mit dem GBI lässt sich generell ein Gewinn an Lebensqualität nach Stapesplastik bestimmen, wobei nur eine
schwache negative Korrelation mit der präoperativen Knochenleitungsschwelle (r = -0,2) besteht.
Schlussfolgerung
Die präoperative Knochenleitungsschwelle muss als Prädiktor der subjektiv bewerteten postoperativen Hörfunktion
angesehen werden. Zur Beurteilung der postoperativen gesundheitsbezogenen Lebensqualität sind im individuellen
Entscheidungsprozess zusätzlich krankheitsspezifische Lebensqualitätsmessinstrumente heranzuziehen, da neben
dem Hörergebnis psychische und soziale Aspekte die Lebensqualität wesentlich beeinflussen.
P6
Expression des Programmed Death Ligand 1 (PDL1) auf Tumorzellen HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome
(OSCC) und Korrelation mit Überlebensdaten
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*N. Würdemann , B. Schubotz , S. E. Gültekin , S. Wagner , S. Evers , B. Yildirim , B. Sengüven , E. Baris , L.
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Tharun , A. Quaas , T. Dreyer , S. Gattenlöhner , C. Wittekindt , J. P. Klußmann
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UKGM, Standort Gießen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Gießen, Deutschland
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Gazi Universität, Ankara, Institut für Oralpathologie, Ankara, Türkei
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Universitätsklinikum zu Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
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UKGM, Standort Gießen, Institut für Pathologie, Gießen, Deutschland
Einleitung:
Der Programmed Death Ligand 1 (PDL1) bindet an den Programmed Death (PD)-Rezeptor, der auf T-, B- und NKZellen vorkommt. Antigen-präsentierende Zellen exprimieren PDL1 und dessen Bindung an den PD Rezeptor von
Immunzellen reduziert physiologisch deren Aktivität, um z.B. vor einer Autoimmunreaktion zu schützen. PDL1 wird
ebenfalls von einigen Tumoren exprimiert und schützt diese mutmaßlich vor Immunzellen. Ziel dieser Arbeit war es
herauszuarbeiten, ob die PDL1 Expression bei OSCC eine Rolle spielt.
Methoden:
FFPE Gewebeproben von n = 207 OSCC wurden zur Erstellung eines Tissue Micro Arrays verwendet. Schnitte
dieses Arrays wurden immunhistochemisch angefärbt und die PDL1 Expression bestimmt. Diese Expressionsdaten
wurden in Korrelation zu klinischen Daten der Patienten statistisch ausgewertet.
Ergebnis:
PDL1 Expression wurde bei 64 von 157 OSCC Proben nachgewiesen. Die Expression von PDL1 war signifikant
häufiger assoziiert mit positivem HPV-Status (75% vs. 32%, p<0,001) und negativ korreliert mit Nikotin- (34% vs. 73%,
p<0,001) und Alkoholabusus (30% vs. 54%, p<0,001).
Die 5-Jahres-Überlebensrate (5JÜR) bei OSCC mit PDL1 Expression ist signifikant besser als ohne PDL1 Expression
(60% vs. 32%, p = 0,001). Bei Patienten mit HPV-negative OSCC und PDL1-positiven OSCC war die 5JÜR signifikant
besser als bei PDL1-negativen OSCC (49% vs. 28%, p=0,014).
Schlussfolgerung:
Die PDL1 Expression wirkt sich interessanterweise positiv auf die 5JÜR der gesamten Kohorte und der HPVnegativen Fälle aus. Literaturdaten zeigen dies ebenfalls für Kolorektalkarzinome. Signifikanter Einfluss auf das
Überleben der Patienten mit HPV-positiven OSCC wurde nicht gefunden. Zusammenhänge zwischen der PDL1
Expression, dem HPV Status und Immunzellen werden aktuell eingehender untersucht.
P7
Ausgeprägte frontale Osteomyelitis und subperiostaler Abszess der Orbita bei einer akut exazerbierten
Sinusitis
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M. Härtel , R. Hirt , K. Stock ,S. Knipping
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*M. Haertel , R. Hirt , K. Stock , S. Knipping
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Klinikum Dessau, HNO, Dessau, Deutschland
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Städtisches Klinikum Dessau, HNO, Dessau, Deutschland
Einleitung:
Sinugene Orbitakomplikationen und Osteomyelitiden stellen schwerwiegende Erkrankungen dar, die ein rechtzeitiges
Erkennen, kompetentes Handeln und eine adäquate Therapie erfordern. Im Zeitalter moderner Antibiotikatherapie
sind schwerwiegende entzündliche Komplikationen eher selten.
Methode:
Wir berichten über eine 48 jährige Patientin, welche uns konsiliarisch mit einer seit mehreren Tagen zunehmenden
Rötung und Schwellung des rechten Auges und der Frontalregion vorgestellt wurde. Ambulant war die Patientin
wegen einer Sinusitis mit Cephalgie mit Schleimlösern behandelt worden. Unter dem Verdacht einer allergischen
Reaktion wurde sie dann vom Dermatologen mit Prednisolon therapiert. Unter dieser Therapie kam es zur massiven
Exazerbation.
Ergebnisse:
In der HNO-Untersuchung zeigte sich eine ausgeprägte Protusio bulbi rechts sowie eine massive fluktuierende
Schwellung der Stirn bis zum Hinterhaupt reichend. Die Patientin erhielt umgehend ein CT der Nasennebenhöhlen.
Hier zeigte sich eine permeative Sinusitis des Sinus frontalis und des Sinus maxillaris rechts mit Osteodestruktion der
Vorderwand des Sinus frontalis und ausgeprägter Abszessbildung der Weichteile supraorbital bds. Aufgrund der
erhobenen Befunde und Bildgebung erfolgte die sofortige osteoplastische Stirnhöhlen-OP via Bügelschnitt mit Anlage
einer Mediandrainage und eine endonasale Sanierung. Intraoperativ entleerte sich massiv Pus. Zusätzlich erfolgte
eine Breitspektrumantibiose. Postoperativ zeigten sich die frontale Schwellung sowie die Entzündungsparameter
schnell regredient. Im weiteren Verlauf waren weder Diplopie, Visusminderung oder Motilitätseinschränkung zu
verzeichnen. Die Patientin konnte nach zwei Wochen beschwerdefrei und ohne Folgeschäden in die ambulante
Weiterbetreuung entlassen werden.
Schlussfolgerung:
Sinugene Orbitakomplikationen treten meist im Kindes- und Jugendalter und eher selten im Erwachsenenalter auf. Bei
rechtzeitigem Erkennen der orbitalen Symptomatik im Stadium I und II nach Chandler kann eine alleinige konservative
Therapie erfolgreich sein. Ab Stadium III sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden um schwerwiegende
Folgezustände zu verhindern. In Kombination mit einer Stirnosteomyelitis besteht eine absolute Operationsindikation.
P8
Einfluss von HPV-Typ und Therapie auf das outcome bei juveniler und adulter Larynxpapillomatose
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*K. Ahrens , T. Kroll , J. P. Klußmann , C. Wittekindt
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HNO-Uniklinik Gießen, HNO, Gießen, Deutschland
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Einleitung:
Einheitliche Therapieempfehlungen für die rezidivierende Papillomatose des Larynx (RRP) existieren weder für im
Kindesalter erkrankte Patienten (juvenile onset-type/JORRP) noch für Erwachsene (adult onset-type/AORRP).
Material und Methoden:
Wir analysierten eine Kohorte aller Patienten, die zwischen 2002 und 2015 an RRP behandelt wurden. Analysiert
wurden Biometrie, HPV-Typ, Befall (Advanced disease = Derkay-Score >7) OP-Intervalle und OP-Typ (hot vs. cold,
Virostatika). Outcome-Paramter waren Surgery free-Survival/SFS (OP-freies Intervall nach der 1. Operation) und
Tumorkontrollzeit (OP-freies Intervall nach der letzten Operation).
Ergebnisse:
Bei 15/79 (19,0%) JORRP und 64/79 (81,0%) AORRP wurden knapp über 1000 Operationen (davon n=263 im Haus)
durchgeführt. Auch AORRP war stets rezidivierend. JORRP hatten signifikant häufiger die Merkmale: weiblich, nonHPV Typ 6, Advanced disease. JORRP wurden signifkant häufiger operiert (15,0 vs. 3,5 Operationen; p=0,001), die
Operationsmethoden unterschieden sich nicht signifikant. Hinsichtlich des outcomes ergab sich ein negativer Einfluss
auf ein kürzeres SFS für die Faktoren weiblich und Advanced disease sowie auf die Tumorkontrollzeit für den Faktor
Advanced disease. Die Operationsmethode und der HPV-Typ waren statistisch ohne signifikanten Einfluss auf das
outcome. Eine Heilung im eigentlichen Sinne konnte nie erreicht werden. Alle Patienten mit Tumorkontrollzeit >5
Jahren lebten mit Papillomen.
Schlussfolgerung:
HPV-Typ und Operationsmethoden haben möglicherweise keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der RRP.
Sicher herausarbeiten ließ sich in dieser retrospektiv untersuchten Kohorte, dass der Schweregrad des Befalls mit
Papillomen den weiteren Verlauf mitbestimmt. Eine Heilung ist unwahrscheinlich
P9
Cochlea Implantat-Versorgung bei Patienten mit Mittel- und Innenohrfehlbildungen
Intraoperatives Vorgehen, postoperatives Ergebnis
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*J. Langer , W. Pethe , K. Begall
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AMEOS Klinikum Halberstadt, HNO-Klinik, Halberstadt, Deutschland
Fragestellung:
Die CI-Versorgung bei hochgradigen Schwerhörigkeiten stellt mittlerweile einen Routineeingriff in der HNO-Heilkunde
dar. Die Komplikationsrate der Operation ist mit der von Mittelohreingriffen vergleichbar. Eine Herausforderung für
eine erfolgreiche CI-Versorgung stellen jedoch weiterhin Fehlbildungen des Mittel-und Innenohres dar. Am häufigsten
findet sich das sogenannte Gusher-Phänomen, meist ausgelöst durch ein Large Vestibular Aquaeduct Syndrome
(LVAS).
Patienten und Methoden:
Im Zeitraum von 07/1998 bis 05/2016 erfolgten an der HNO Klinik Halberstadt 1188 CI-Operationen. 257 Operationen
wurden bei 191 Patienten im Alter von 0 bis 18 Jahren durchgeführt (21,6 Prozent).
Ergebnisse:
Bei 23 Patienten (31 Operationen) fanden sich anatomische Auffälligkeiten im Bereich des Mittel- oder Innenohres.
Am häufigsten konnte ein LVAS diagnostiziert werden (N=8). 6 Operationen erfolgten bei 4 Patienten mit MONDINIMalformation der Cochlea. 2 dieser Patienten mussten wegen fortbestehender Liquorrhoe operativ revidiert werden, in
einem Fall mehrfach. Bei zwei männlichen Patienten bestand eine X-linked deafness mit fehlender Begrenzung
zwischen der basalen Cochlea-Windung und dem inneren Gehörgang. In beiden Fällen wurde die CI-Elektrode
zunächst in den inneren Gehörgang inseriert, in einem Fall gelang die erfolgreiche Korrektur direkt intraoperativ, der
zweite Junge konnte in einem zweiten Eingriff erfolgreich durch den Einsatz der CT-Navigation implantiert werden.
Eine Patientin wurde trotz in der MRT-Bildgebung nachgewiesener Aplasie des N. cochlearis bilateral implantiert.
Intraoperativ gelang der Nachweis von NRT. Bei 2 Patienten mit komplexen Fehlbildungen des Mittelohres verlief die
Cochlea Implantation einer Seite frustran. Beide Kinder konnten jedoch kontralateral erfolgreich implantiert werden.
Schlussfolgerungen:
Gerade bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einem Cochlea Implantat muss in einem erhöhten
Prozentsatz mit Mittel- und/oder Innenohrfehlbildungen gerechnet werden. In unserem Patientengut liegt dieser Anteil
bei 12,1 Prozent. Um eine erfolgreiche CI-Versorgung gewährleisten zu können, muss eine genaue präoperative
Diagnostik und OP-Planung erfolgen. Die postoperativen Rehabilitationsergebnisse liegen unter den Ergebnissen von
Kindern, die ohne Mittel- oder Innenohrfehlbildungen mit einem CI versorgt wurden. Insgesamt profitieren aber alle
versorgten Kinder von Ihren Cochlea Implantaten.
P10
Rekonstruktive Chirurgie bei einem Riesenzelltumor des Unterkiefers
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*C. Bucur , S. Knipping , T. Bauer , J. Knolle , R. Hirt
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Städtisches Klinikum Dessau, HNO, Dessau-Roßlau, Deutschland
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MKG-Dessau, MKG, Dessau-Roßlau, Deutschland
Einleitung:
Riesenzelltumore (Osteoklastome) sind seltene benigne, lokal aggressive Neoplasien und stellen ca. 10 % aller
Knochentumore dar. Sie meistens an den Extremitäten bzw. am Rumpf lokalisiert und können in ca. 10 %
Lungenmetastasen ausbilden. Das Prädilektionsalter ist die 3. -4. Lebensdekade. Der Riesenzelltumor muss
differentialdiagnostisch vom sog. „Braunen Tumor“ bei Hypoparathyreoidismus abgegrenzt werden. Im Kopfbereich
stellen sie eine Rarität dar.
Kasuistik:
Ein 46-jähriger chinesischer Patient wurde uns mit einer langsam größenprogredienten, retroaurikulären, indolenten
Raumforderung vorgestellt. Es zeigt sich eine N. fazialis-Parese sowie eine eingeschränkte Mundöffnung.
Bildmorphologisch konnte ein destruierendes Tumorwachstum im Kiefergelenk mit Ausdehnung in die laterale
Schädelbasis und die Fossa pterygopalatina festgestellt werden. Die histologische Untersuchung erbrachte das Bild
eine Riesenzelltumors.
Es erfolgte die komplette Tumorresektion mit Hemimandibulektomie und totaler Parotidektomie. Das Kiefergelenk
wurde mittels Transplantaten aus der Kalotte und Rippe rekonstruiert. Als Ersatz der Fossa articularis wurde ein
Kalotten-Transplantat angepasst. Eine adjuvante Radiatio wurde diskutiert
Schlussfolgerung:
Die vollständige Resektion des Riesenzellgranuloms stellt auch bei anatomisch ungünstiger Lokalisation die Therapie
der Wahl dar. Die Patienten müssen einer regelmäßigen Nachsorge mit Bildgebung unterzogen werden.
Der vorliegende Fall zeigt, dass die aufwendige operative Sanierung mit Funktionserhalt ohne postoperative
Bestrahlung zu einem guten Ergebnis führen kann.
P11
Histopathologisches vs. klinisches Staging beim Oropharynxkarzinom
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*M. Thranitz , A. Theunert , S. Knipping
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Städtisches Klinikum Dessau, HNO-Klinik, Dessau-Roßlau, Deutschland
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St. Georg Klinikum Leipzig, Klinik für Innere Medizin, Leipzig, Deutschland
Einleitung:
Die multimodale Tumortherapie erfordert eine möglichst genaue Planung des Therapieregimes. Für die während 11
Jahren in unserer Klinik behandelten Oropharynxkarzinome haben wir eine vergleichende, retrospektive Auswertung
des präoperativen zum histopathologischen Stagings erhoben. Hierbei wurde die Genauigkeit der Prädiktion der
präoperativen Untersuchung, sowie das Gesamtüberleben in Abhängigkeit zum histopathologischen Ergebnis
untersucht.
Methode:
Wir untersuchten insgesamt 84 Fälle von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx mit primär kurativ intendiertem
chirurgischem Therapieregime und Neck dissection im Zeitraum 01/2000-12/2011 und einem
Nachbeobachtungszeitraum bis 04/2013. Die präoperativen und histopathologischen Tumorformeln wurden in
Kreuztabellen dargestellt, die Überlebenswahrscheinlichkeiten m.H. der Methode nach Kaplan-Meier erhoben. Für die
statistische Auswertung nutzten wir das Softwareprogramm SPSS 20.0.
Ergebnisse:
Für die T-Klassifikation fanden sich in der CT-Bildgebung eine Übereinstimmung in 62,7% der Fälle, eine klinische
Überschätzung in 17,9%, eine Unterschätzung in 19%. Bei der N-Klassifikation zeigte sich eine Übereinstimmung von
50% der Fälle, eine klinische Überschätzung von 22,1%, eine Unterschätzung von 27,9%. Das UICC-Tumorstadium
konnte in 65,2% aller Fälle übereinstimmend korrekt präoperativ bestimmt werden, die klinische Überschätzung lag
hier bei 15,2%, die Unterschätzung bei 19,7%. In der MRT-Untersuchung zeigte sich eine Übereinstimmung in 61,1%
der Fälle, wobei 27,8% eine klinisch Überschätzung und 11,1% unterschätzt wurden. Die
Überlebenswahrscheinlichkeiten wurden getrennt nach Geschlecht, histopathologischer T- und N-Klassifikation
ermittelt. Hier zeigten sich geringere Gesamtüberlebenswahrscheinlichkeiten bei höheren T- und N-Stadien.
Schlussfolgerung:
Im Vergleich zeigt sich die Notwendigkeit, die prätherapeutische Vorhersagbarkeit des exakten TNM-Stadiums zu
optimieren. Das klinische Staging ist nur partiell in der Lage eine Vorhersage treffen zu können. Sowohl die
Tumoroperation als auch die Neck dissection sind im Hinblick auf ein genaues Staging des Tumors für eine
Multimodaltherapie von Bedeutung.
P12
Alters- und geschlechtsspezifische Normwerte für Sprechstimmprofile in der Allgemeinbevölkerung:
Ergebnisse aus der Leipziger LIFE-Adult-Studie
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*T. Berger , M. Berg , C. Engel , M. Fuchs , A. Dietz
1
Universität, HNO-Klinik, Leipzig, Deutschland
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Universität, HNO-Klinik, Sektion für Phoniatrie und Audiologie, Leipzig, Deutschland
3
Universität, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
4
Universität, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE), Leipzig, Deutschland
Hintergrund:
Zur Beurteilung einer Stimmstörung und zur Verlaufskontrolle einer therapeutischen Maßnahme wird in der
phoniatrischen Routineuntersuchung das Sprechstimmprofil erfasst. Daten für alters- und geschlechtsspezifische
Normwertbereiche des Sprechstimmprofils fehlen oder beruhen auf wenig repräsentativen Gruppen. In der
vorliegenden Studie wurden anhand einer sehr großen Probandenanzahl Daten des Sprechstimmprofils der
Normalbevölkerung erhoben
Material und Methoden:
m Rahmen der bevölkerungsbezogenen Studie für Erwachsene des Leipziger Forschungszentrums für
Zivilisationserkrankungen (LIFE) mit insgesamt 10.000 zufällig ausgewählten Probanden wurde bei 2.446 Probanden
ein Sprechstimmumfangsprofil gemessen (DIVAS Stimmanalyse von XION medical, Berlin). Für die Sprechstimme
wurden vier Messintensitäten definiert: Leiseste Sprechstimme (I), Gesprächsstimme (II), Vortragsstimme (III) und
Rufstimme (IV). Neben Assoziationen der Messparameter mit dem Alter und dem Geschlecht wurden auch die
Einflussfaktoren Rauchen und der Sozialökonomischen Status (SES) untersucht.
Ergebnisse:
Insgesamt flossen Daten von 1.301 weiblichen und 1.145 männlichen Probanden zwischen 40-79 Jahren in die
Auswertung ein. GESCHLECHT: Die weibliche Sprechstimme liegt etwa sechs Halbtöne über der männlichen
Sprechstimme. ALTER: Mit zunehmendem Alter zeigt sich bei den männlichen Probanden eine signifikante
Frequenzerhöhung, für die weiblichen Probanden zeigt sich kein Zusammenhang zwischen Alter und Frequenz. Die
Intensität steigt für beide Geschlechter für (I) bis (III). Für männliche Probanden sinkt die Intensität bei (IV). SES: Die
Sprechstimmdynamik erhöht sich mit steigendem SES. RAUCHSTATUS: Es zeigen sich kaum Unterschiede
zwischen Nichtrauchern und ehemaligen Rauchern. Aktuelle Raucher haben eine tiefere Stimme.
Diskussion:
Die Studie erlaubt erstmals die Definition von Normwertbereichen des Sprechstimmprofils für den Altersbereich von
40-80 Jahren. Die mittlere Frequenzlage der weiblichen Sprechstimme ist tiefer als bisher in der Literatur beschrieben.
Die Zunahme der Frequenz bei Männern mit dem Alter ist möglicherweise auf altersbedingte Umbauprozesse im
Kehlkopf zurückzuführen. Eventuell haben Probanden mit einem hohen SES weniger Hemmungen in einer
Messsituation ihre Stimmdynamik auszureizen. Die Effekte des Rauchens auf Frequenz und Intensität erscheinen
reversibel.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
P13
Fremdkörper des Mittelohres als Differenzialdiagnose eines unklaren Ohrbefundes
1
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*O. Hadidi , C. Pistor , P. Issing
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Klinikum Bad Hersfeld, HNO , Bad Hersfeld, Deutschland
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Praxis, HNO, Schwalmstadt, Deutschland
Kasuistik:
Ein 16 Jahre alter Patient stellt sich fachärztlich wegen rezidivierender linkseitiger Otorrhoe vor. Bei Z.n
Paukendrainage in der Kindheit und aktuelle granulierend Verändertem, intaktem Trommelfell mit CT-radiologisch
weichteildichter Verschattung des basalen Mittelohres bei gut pneumatisiertem Mastoid und geringer
Schallleitungsstörung erfolgt die Überweisung des Patienten mit der Verdachtsdiagnose eines Cholesteatomes zur
Tympanoplastik.
Intraoperativ zeigte sich eine granulierende Masse im Paukenkeller, die als gummiartige, komplex geformte Struktur
imponiert. Destruktion an der Gehörknöchelchenkette oder ein Aufbrauch grenzgebender Strukturen finden sich nicht.
Patientenhistorie und der Befund eines Abdruckmaterial entsprechenden Fremdkörpers im Mittelohr legen eine
frühere Ingestion dieses bei vorbestehender Paukendrainage zur Anfertigung eines Wasserschutzstöpsels nahe.
Fazit:
Diese Kasuistik macht deutlich, dass bei unklarem Trommellfellbefund eine explorative Tympanotomie trotz modernen
bildgebenden Methoden indiziert sein kann.
P14
Plattenepithelkarzinommetastase nach Sklerosierung bei lateraler Halszyste. Gibt es einen Zusammenhang?
J. Keller, J. Knolle, St. Knipping
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*J. Keller , J. Knolle , S. Knipping
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Städt. Klinikum Dessau, HNO, Dessau, Deutschland
Einleitung:
Die Sklerosierung von lateralen Halszysten mit dem Wirkstoff OK-432 (Picibanil) ist eine alternative Methode bei
Ablehnung einer operativen Therapie. Die Patienten müssen über den off-label-use aufgeklärt werden. Eine
zytologische Untersuchung der Zyste ist immer erforderlich.
Kasuistik:
Wir berichten über eine 55-jährige Patientin mit einer initial lateralen Halszyste. Es zeigte sich das typische
Beschwerde- und Sonographiebild einer lateralen Halszyste. Die Patientin lehnte die Operation ab, so dass eine
Sklerosierung mit Picibanil in 2 Sitzungen erfolgte. Nach erfolgreicher Sklerosierung war die Patientin beschwerdefrei.
Die Patientin stellte sich erneut nach 3 Jahren wegen einer cervikalen Schwellung, jedoch an anderer Lokalisation,
vor. Sonomorphologisch zeigte sich nun ein untypischer Befund, so dass eine Probeentnahme erfolgte. Die Histologie
ergab ein schlecht differenziertes Plattenepithelkarzinom. Im PET-CT konnte kein Primum bzw. Fernmetastasen
gefunden werden. Bei V.a. CUP-Syndrom erfolgte die operative Therapie, wobei ein Plattenepithelkarzinom in der
linken Tonsille gefunden werden konnte. Bei einem HPV 16-positivem Oropharynxkarzinom (pT1pN2b) wurde eine
adjuvante Radiochemotherapie angeschlossen. Ein Jahr nach Erstdiagnose kam es trotz der multimodalen,
aggressiven Therapie zu einer erneuten cervikalen Metastasierung. Nach einer radikal erweiterten Neck dissektion
wurde eine adjuvante Radiotherapie mit Cetuximab eingeleitet.
Schlussfolgerung:
Im vorliegenden Fall scheint es sich um zwei unabhängige Erkrankungen zu handeln. Eine Beziehung der initial
sklerosierten lateralen Halszyste konnte weder histologisch noch auf Grund der Lokalisation gesehen werden. Bei
Sklerosierung einer unklaren zystischen Raumforderung ist demzufolge unbedingt eine zytologische Untersuchung
zur Abklärung der Dignität erforderlich. Bei unklarer Entwicklung, Persistenz oder V.a. Malignität ist immer eine
histologische Abklärung erforderlich. Es ist weiterhin zu diskutieren, ob OK-432 bei Sklerosierung einer lateralen
Halszyste (mit möglicher Verbindung zur Tonsille der gleichen Seite) ein Malignom verursachen kann. Zusätzlich ist
anzumerken, dass es selten branchiogene Karzinome gibt, welche schwer von einer HLK-Metastase bei CUP zu
unterscheiden sind.
P15
Therapieresistente Sinusitis - funktionelle HWS-Störung
1
1
*J. Krüger , K. Koch
1
Sana-Klinikum Borna, Borna, Deutschland
Einleitung:
Sinusitiden können als seltene Komplikation auch Meningitiden verursachen. Hierbei ist eine frühzeitige operative
Sanierung neben einer Antibiotikatherapie notwendig. Bei unklaren Befunden müssen jedoch auch andere Ursachen
in die Differenzialdiagnostik einbezogen werden. Funktionsstörungen der HWS sind ein relativ wenig beachtetes
Gebiet bei HNO-Beschwerden, wie folgender Fall zeigt:
Wir berichten über eine 22-jährige Patientin, die seit mehreren Jahren in HNO-ärztlicher Behandlung wegen
rezidivierender sinusitischer Beschwerden war. Eine aktuelle Einweisung ins Krankenhaus erfolgte wegen des
Verdachts auf eine Meningitis als Komplikation einer Sinusitis frontalis zur operativen Therapie. Bei negativer
radiologischer und klinischer Diagnostik wurde vom Neurologen zunächst eine atypische Migräne diagnostiziert, die
jedoch therapieresistent blieb. Erst eine manualmedizinische Behandlung führte zu einer unmittelbaren Verbesserung
der Beschwerdesymptomatik.
Fazit:
Bei Verdacht auf Sinusitis und nicht eindeutiger Diagnostik bzw. bei Therapieresistenz sollten auch
Funktionsstörungen der Halswirbelsäule in die Differenzialdiagnostik einbezogen werden.
P16
Das atypische Fibroxanthom der Haut als seltene mesenchymale Differentialdiagnose- ein Fallreport
1
1
2
1
*K. Koch , J. Krüger , D. Barth , T. Wilhelm
1
SANA Klinikum Borna, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-/Hals- und plastische Gesichtschirurgie, Borna,
Deutschland
2
Dermatologische Praxis, Borna, Deutschland
Einleitung: Das atypische Fibroxanthom ist ein mesenchymaler Tumor der Haut, welcher in der HNO-Heilkunde
selten auftritt, aber eine Differentialdiagnose zu den malignen epidermalen Tumoren (meist Basaliom und
Plattenepithelkarzinom) darstellt.
Fall: Anhand der Vorstellung eines 76- jährigen Patienten soll das Erscheinungsbild, die Diagnostik und Therapie
verdeutlicht werden. Bei dem Patienten bestanden multiple Effloreszenzen der Kopfhaut, welche regelmäßig durch
den betreuenden Dermatologen kontrolliert wurden. Hier erfolgte bei rasch wachsendem Tumor hochparietal links die
Probeexzision mit Nachweis eines atypischen Fibroxanthoms. Mittels CT Thorax und Abdomen und Sonographie des
Halses konnte eine Metastasierung ausgeschlossen werden, so dass die großzügige Exzision und der zweitzeitige
plastische Wundverschluss erfolgte.
Schlussfolgerung: Klinisch ist eine Abgrenzung zwischen epidermalen und mesenchymalen Tumoren der Haut
selten möglich. An diese sollte gedacht werden, da in der Regel größere Sicherheitsabstände bei der Resektion zu
beachten sind. Ein mehrzeitiges Vorgehen hilft, die Diagnose und komplette Resektion zu sichern und die richtige
Defektrekonstruktion zu wählen.
P17
Erblindung bei invasiver Aspergillose der Kieferhöhle mit Infiltration der Orbita, der Schädelbasis sowie der
Fossa pterygopalatina
1
1
1
*A. Pfürstinger , C. Baum , J. Lautermann
1
Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische
Operationen, Halle, Deutschland
Einleitung
Die invasive Aspergillose der Nasennebenhöhlen tritt überwiegend bei Patienten mit Immunsuppression auf. Dabei
erfolgt die Infektion dieser Pilzerkrankung am häufigsten durch Inhalation der Sporen des Aspergillus fumigatus.
Die Verlaufsformen können, ähnlich wie Malignome, lokal aggressiv auftreten und lebensbedrohliche Komplikationen
verursachen.
Fallbericht
Ein 76-jähriger Patient mit bekanntem rezidivierten Mantelzelllymphom stellte sich erstmals 06/2015 mit
rezidivierendem Gesichtsschmerz links und Gefühlsstörungen der linken Oberlippe in der neurologischen Klinik
unseres Hauses vor.
Hier erfolgte eine symptomatische Schmerztherapie bei Trigeminusneuropathie und -neuralgie V1/V2 links sowie eine
Neudiagnose eines Diabetes mellitus II.
Klinisch stellte sich bereits eine leichte Ptosis links und eine faziale Mundastschwäche links dar.
In der durchgeführten cMRT zeigten sich diffuse Weichteilstrukturen in der linken Fossa sphenopalatina mit diffuser
Infiltration des Os sphenoidale links, des Musculus pterygoideus lateralis sowie ein Einbruch in die Orbita von kaudal,
die linke Kieferhöhle dorsolateral und links in den Sinus sphenoidalis von ventral.
Bei Aufnahme in der HNO-Klinik 10/15 berichtete der Patient von weiterhin bestehenden Schmerzen der linken
Gesichtshälfte, zunehmender Ptosis links sowie zunehmendem Taubheitsgefühl der linken Gesichtshälfte und darüber
hinaus eine Erblindung links. Es erfolgte eine Probenentnahme.
Intraoperativ ergab die Schnellschnittuntersuchung sowie die nachfolgende Histologie das Bild einer invasiven
Aspergillose. Die weitere antimykotische Therapie mittels Variconazol erfolgte in der Klinik für Innere Medizin unter
HNO-ärztlich konsiliarischer Mitbetreuung. Im weiteren Verlauf führten wir eine transantrale Revisionsoperation mit
Entfernung von Nekrosen durch.
Unter systemischer Therapie und lokaler Amphotericin-Instillation in die linke Kieferhöhle kam es zu einem deutlichen
Rückgang der mykotischen Herde.
Schlussfolgerung
Bei immunsupprimierten Patienten und bestehendem Verdacht auf eine invasive Aspergillose sollte aufgrund der
hohen Komplikationsrate sowie hoher Letalität eine schnelle umfassende Diagnostik und Therapieeinleitung erfolgen.
Die Therapie erfolgt mittels systemisch antimykotischer Behandlung, weitestgehender chirurgischer Entfernung von
Nekrosen und ggf. lokaler Instillation der Antimykotika.
P18
Leiomyosarkom im Epipharynx
1
1
1
*J. Pawliczak , E.- J. Schock , J. Lautermann
1
KH Martha-Maria Halle Dölau, HNO-Klinik, Halle, Deutschland
Das Leiomyosarkom ist ein maligner, mesenchymaler Tumor ausgehend von der glatten Muskulatur.
Leiomyosarkome machen ca. 7% der Sarkomerkrankungen aus und kommen überwiegend im Gastrointestinaltrakt,
Uterus und subkutanen Gewebe vor.
Sie bilden häufig hämatogene Metastasen, vorwiegend in der Lunge.
Äußerst selten gibt es Leiomyosarkome im HNO-Bereich, im Nasopharynx sind nur Einzelfälle beschrieben.
Wir stellen einen 67-jährigen Patienten vor, der sich bei Nasenatmungsbehinderung zur Septumplastik vorstellte.
Klinisch und CT-morphologisch zeigte sich eine glatte, gestielte Raumforderung im Epipharynx, welche histologisch
als Leiomyosarkom diagnostiziert wurde.
Nach tumorfreier Nachresektion erfolgte eine adjuvante Radiatio. Seitdem befindet sich der Patient in Remission.
P19
Fernmetastasen im Kopf-Hals-Bereich atypischen Ursprungs
1
1
2
3
*J. Schröer , S. Knipping , J. Knolle , K. Stock
1
städtisches Klinikum Dessau , HNO , Dessau-Roßlau, Deutschland
2
städtisches Klinikum Dessau, Pathologie , Dessau-Roßlau, Deutschland
3
städtisches Klinikum Dessau, Radiologie, Dessau-Roßlau, Deutschland
Einleitung:
Lymphogene Metastasen im Kopf-Hals-Bereich sind häufig. Ursprung sind meist Karzinome, die von der Schleimhaut
der oberen Atem- und Speisewege oder den Speicheldrüsen ausgehen. Außerdem kann es zu Spätmetastasen, meist
auch lymphogen bedingt, bei bösartigen Tumoren anderer Organe kommen. Am häufigsten stammen diese von
Malignomen der Lunge, Brust, Prostata, Magen, Niere oder Uterus. Hämatogene Fernmetastasierung im Kopf-HalsBereich sind selten.
Methodik:
Zusammenstellung von Patienten mit ungewöhnlicher Fernmetastasierung.
Fall 1: In einem cCT, welches aufgrund von zunehmender Demenz durchgeführt wurde, zeigte sich eine
temporoparietale Raumforderung mit Kalottendestruktion und extrakranieller Ausdehnung. Hierbei handelte es sich
um eine Metastase eines Nierenzellkarzinoms.
Fall 2: Vorstellig wurde ein Patient mit Dyspnoe bei Larynxschwellung. Die Histologie der panendoskopiesch
gesicherten Raumforderung endolaryngeal ergab eine Metastase seines Rektumkarzinoms.
Fall 3: Bei beidseitiger Parotisschwellung erfolgte eine Sonographie, in der sich homogene, echoarme, glatt begrenzte
Raumforderungen darstellten. Histologisch handelte es sich um Metastasen eines Nierenzellkarzinoms.
Fall 4: Klinisch zeigte sich eine Chemosis, Protrusio bulbi und Motilitätsstörung. CT morphologisch bestand der V. a.
eine Sinusitis mit orbitaler Komplikation. Histologisch handelte es sich um eine Metastase eines Mammakarzinoms.
Fall 5: Bei einem Patient mit zunehmendem Exophthalmus zeigte sich im CT eine Raumforderung des Sinus frontalis,
ethmoidalis und der Orbita. Die Biopsie ergab eine Metastase seines Prostatakarzinom.
Fall 6: Der Patient kam mit peripherer Fazialisparese und Raumforderung in der Glandula parotis links. Histologisch
handelte es sich um eine Metastase seines Transitionalzell-Harnblasenkarzinoms.
Schlussfolgerung:
Bei raumfordernden Prozessen im Kopf-Hals-Bereich handelt es sich selten um hämatogene Fernmetastasen. Wir
berichten über die Diagnostik, Therapie und Verlauf dieser speziellen Fälle.
P20
Unklare Halsschwellung
1
1
*H. Atie , P. Issing
1
Klinikum Bad Hersfeld, HNO, Bad Hersfeld, Deutschland
Einleitung:
Halsschmerzen und -schwellungen gehören zu den häufigsten Symptomatiken mit denen ein HNO-Arzt konfrontiert
werden kann. In der Regel handelt es sich um banale Ursachen. Seltener können sich andere Genesen dahinter
verbergen, wie es der folgende Fall eindrucksvoll zeigt.
Kasuistik:
Die 50-jährige Patientin wurde uns von Kollegen der Innere Medizin mit zunehmender Schwellung des rechten Halses
vorgestellt. Die HNO-ärztliche Spiegeluntersuchung zeigte eine stark druckdolente, geschwollene sowie gerötete Haut
im Level II/III rechts. Bei der am Aufnahmetag durchgeführten Ultraschalluntersuchung konnte ein Abszess
ausgeschlossen werden. Unter der Verdachtsdiagnose Lymphadenitis colli wurde zunächst die intravenöse
antibiotische Therapie begonnen. Unter der oben genannten Maßnahme kam es lediglich zur Regression der Rötung
bei gleichbleibender Schwellung. Bei der erneuten sonographischen Untersuchungen konnte eine nicht perfundierte
V. jug. int. nachgewiesen werden, womit sich der dringende Verdacht auf eine Jugularvenenthrombose rechtsseitig
ergab. Bei der daraufhin vernlassten Computertomographie zeigte sich eine ausgedehnte Venenthrombose der Vena
jugularis interna bis zum Sinus sigmoideus. Therapeutisch wurde eine Antikoagulationstherapie mit Clexane und im
Anschluss mit Xarelto eingeleitet. Unter der oben genannten Therapie kam es im Verlauf zur einer deutlichen
Regredienz der Schwellung.
Fazit:
Bei anhaltender Halsschwellung sollte eine Jugularvenenthrombose in die differenzialdiagnostischen Überlegungen
einbezogen werden.
P21
Enorales Speicheldrüsengangkarzinom mit multiplen Spätfernmetastasen bei einem 32-jährigen Patienten
1
1
1
1
*M. Drira , K. Stock , J. Knolle , S. Knipping
1
Städtisches Klinikum Dessau, HNO , Dessau, Deutschland
Einleitung:
Die Speicheldrüsengangkarzinome sind sehr seltene und aggressive Tumore, die meistens aus pleomorphen
Adenomen in den großen Speicheldrüsen entstehen. Am häufigsten ist die Glandula parotidea betroffen. Tumore der
kleinen enoralen Speicheldrüsen sind mit ca. 2% aller Malignome dieser Drüsen extrem selten. Bis heute gibt es keine
standardisierten Therapieprotokolle auf Grund fehlender klinischer Studien.
Methode:
Wir berichten über einen 32-jährigen Patienten, der initial mit dem Verdacht auf ein Adenom des rechten
Weichgaumens auswärts operiert wurde. In der histopathologischen Erstbeurteilung zeigte sich ein adenoidzystisches
Karzinom mit R1-Resektion. Der Patient wurde uns zur Komplettierung der Therapie vorgestellt.
Ergebnis:
Histologisch zeigte sich bei der erneuten Probeentnahme ein Speicheldrüsengangkarzinom. Es wurde eine
ausgedehnte Tumorresektion mit rechtsseitiger Neck dissection sowie eine Defektdeckung mittels Radialislappen
durchgeführt. Aufgrund einer N0-Situation und einem T2-Tumor (R0-Resektion) wurde auf eine adjuvante
Radiotherapie verzichtet.
Nach 2 Jahre Tumorfreiheit zeigten sich beim Re-Staging mehrere BWS-Metastasen. Trotz einer Radiotherapie mit
Chemotherapie nach Extreme-Protokoll traten in der Folge weitere Lungen- und Lebermetastasen auf. Der Patient
verstarb im fünften postoperativen Jahr bei diffuser Fernmetastasierung.
Schlussfolgerung:
Die Speicheldrüsengangkarzinome sind seltene Karzinome und zeigen ein aggressiveres Verhalten als andere
Speicheldrüsenmalignome. Sie treten meist bei Männern in der 6. Lebensdekade auf. Der klinische Verlauf ist durch
die Entwicklung von lokoregionären und Fernmetastasen gekennzeichnet. Eine adjuvante Radiotherapie ist aufgrund
der Aggressivität des Tumors zu empfehlen, obwohl es unklar ist, ob hierdurch das Gesamtüberleben verbessert
werden kann. Der Stellenwert einer Antikörper-targeted-Therapie ist noch nicht abzusehen. Die Prognose ist mit einer
5-Jahresüberlebensrate zwischen 23-42% schlecht.
P22
Rasche Progredienz eines undifferenzierten pleomorphen Sarkoms im Hypopharynx: eine Kasuistik
1
1
*J. Wittlinger , T. Wilhelm
1
SANA Kliniken Leipziger Land, HNO, Borna, Deutschland
Einleitung:
Mit etwa einem Prozent machen Sarkome nur einen geringen Anteil aller im Kopf-Hals-Bereich vorkommenden
Malignome aus. Eine definitive histopathologische Aussage bei Biopsien ist erschwert, entpuppt sich doch ein kleiner
Anteil der initial als Sarkome diagnostizierter Tumoren nach vollständiger Resektion als sarkomatoides Karzinom.
Kasuistik:
Eine 65-jährige Patientin mit seit wenigen Wochen bestehenden und progredienten Schluckbeschwerden zeigt in der
flexiblen Endoskopie einen vom linken Sinus piriformis und der aryepiglottischen Falte ausgehenden Tumor, welcher
in der folgenden Panendoskopie probeexzidiert wird. Die erste Befundung ergibt einen epitheloiden, teils
spindelzelligen Tumor, die Patientin wird nach den Staginguntersuchungen bis zur Besprechung der Immunhistologie
entlassen, erscheint jedoch mit beginnender Dyspnoe vor der geplanten Wiedervorstellung und muss aufgrund der
Progredienz tracheotomiert werden. Zusammen mit der Immunhistologie wird schließlich von einem Sarkom
ausgegangen, eine Referenzanfrage erscheint erst zweieinhalb Wochen nach Erstdiagnose und bestätigt das
undifferenzierte pleomorphe Sarkom.
Fazit:
Bei Sarkomen scheint eine definitiv histopathologische Aussage erschwert und durch referenzpathologische
Zusatzuntersuchungen verzögert. Im Bereich von Hypopharynx oder Larynx ist insbesondere bei undifferenzierten
Sarkomen mit rascher Größenprogredienz eine zeitnahe Aussage jedoch wichtig, um begleitendende Komplikationen,
wie die Verlegung der Atemwege zu vermeiden.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
P23
Synovialsarkom im HNO-Bereich- Ein seltener Fall
1
*M. Hengst
1
Martha Maria Halle Dölau, HNO, Halle, Deutschland
Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern eine Falldarstellung
Hintergrund:·Maligner Weichgewebstumor der Extremitäten junger Erwachsener => meist ungünstige Prognose




Monophasische Differenzierungen auf (biphasisch, monophasisch-fibrös,Monophasisch-epithelial, schlecht
differenziert) -Verkalkungen mit und ohne Ossifikation sind häufig => prognostisch günstig
Trotz des Namens meist paraartikuläre Lokalisation (80-95%), Wächst gern v.A. in Verbindung zu Sehnen,
Bursae und Gelenkkapseln
Weniger als 10% in Bereichen ohne Synovialstrukturen (Kopf-Hals-Bereich,(5%), Thorax (7%), Becken
(7%),selten innere Organe -Meist bei jüngeren Patienten (Erkrankungsalter: 15-40. LJ.)
ca. 8-12% aller Weichgewebstumoren (bei Erwachsenen) => vierthäufigster maligner Weichgewebstumor des
Erwachsenen nach dem Maligenen fibrösen Histiozytom, Liposarkom und Rhabdomyosarkom
Dann Falldarstellung mit Anamnese,, Diagnostik, Histologie, Verlauf/Therapie, Nachbehandlung,mit Bildern
Therapie:




radikale Tumorresektion mit ausreichendem Sicherheitsabstand
postoperative Bestrahlung zur lokalen Rezidivkontrolle
Eine präoperative Bestrahlung nur empfohlen, wenn R1 Situation wahrscheinlich
mäßige Chemosensibilität (Therapieversuch bei R1, Fernmetastasierung und schlecht differenziertem Subtyp
mit Kombinationen von Adriamycin, Cisplatin, Vincristin, Isofosfamid und Doxorubicin (50% Wirksamkeit))
Prognose:






neigen zu Rezidiven und Metastasen (50%), späte Metastasen häufig
besonders häufig regionale Lymphknoten (10-20%), Lunge (90%) und Knochenmark.
prognostisch günstig ist das Vorkommen von ausgedehnten Verkalkungen
ungünstig scheint das Auftreten von rhabdoiden Zellen und das Vorliegen eines undifferenzierten Subtypes zu
sein
Die Prognose hängt vom Malignitätsgrad ab
5-Jahres -Überlebensrate ca. 40-70%, die 10-Jahres- Überlebensrate ca. 20-50%.
Fazit
Bild 1
Bild 2
Bild 3
P24
Isolierte oesophago-tracheale Fistel bei einem Neugeborenen als Ursache einer Dysphagie
1
2
3
3,4
*R. Müller , C. Kruppa , M. Laaß , C. Vogelberg
1
Med. Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden, Deutschland
2
Med. Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Dresden, Deutschland
3
Med. Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dresden, Deutschland
4
Med. Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dresden, Deutschland
Einleitung:
Ursache einer Dysphagie im Säuglingsalter können angeborene Fisteln bei einer Fehlbildung von Speise- und
Luftröhre sein (Häufigkeit 1 von 2000 bis 4000 Lebendgeburten). Isolierte Fisteln treten bei 1 zu 80 000 Geburten auf.
Fallbericht:
Anamnese: Nach Geburt zeigte das reife Neugeborene (41 SSW) beim Füttern auffällige Sättigungsabfälle, kurze
Bradykardien, Hustenanfälle. Nach Übergang auf Sondierung war ein problemloser Kostaufbau möglich. Es bestand
der Verdacht auf eine Larynxspalte oder oesophago-tracheale Fistel.
Befunde: Röntgen-Thorax: keine pneumonischen Infiltrate, kein Pleuraerguss, Röntgen-Oesophagus-Breischluck:
Oesophago-tracheale Fistel (H-Typ), Phoniatrischer Befund: Stimmlippen weiß, glatt, seitengleich beweglich, bei
Phonation dichter Schluss, Arytenoidregion bds. deutliche Rötung, Epiglottis regelrecht, keine Residuen von Speichel,
geringe Milchrückstände als einzelne Fäden,Schluckreflex auslösbar, Logopädischer Befund: bei Stimulation sofort
kräftiges, physiologisches Saug-Schluckmuster, Phonation danach nicht brodlig, Mundmotorik unauffällig, Speichel
wird offensichtlich abgeschluckt, Sonografie Schädel und Nieren, ableitende Harnwege o. B., Echokardiografie:
kleines PFO, noch offener Ductus arteriosus, Tracheobronchoskopie und Oesophaguskopie: hohe oesophagotracheale Fistel.
Therapie: Es erfolgte der operative Verschluss der 3 mm großen, ca. 1 cm oberhalb der oberen Thoraxaperatur
gelegenen oesophago-trachealen Fistel.
Schlussfolgerung: Bei Schluckstörungen im Neugeborenenalter sollte differentialdiagnostisch auch an eine
Larynxspalte oder eine oesopgago-tracheale Fistel gedacht werden.
P25
Management des kindlichen Atemweges bei Trachealstenose infolge zervikal/mediastinalem Tumor
1
2
2
1
1
*M. Kemper , V. Schäl , P. Spieth , T. Zahnert , V. Gudziol
1
Universitätsklinik Dresden, HNO-Klinik, Dresden, Deutschland
2
Universitätsklinik Dresden, Klinik für Anästhesiologie, Dresden, Deutschland
Einleitung
Das Management des schwierigen kindlichen Atemweges gehört zu den größten Herausforderungen in der HNOärztlichen Notfallmedizin.
Methodik
Vorgestellt wird das interdisziplinäre Management einer akuten Atemnot eines 16-jährigen Jungen. Die Dyspnoe war
so ausgeprägt, dass er bereits bei längerem Sprechen Pausen einlegen musste. In einem MRT des Halses/Thorax
fand sich ein Tumor tief zervikal bis in das Mediastinum reichend, der zu einer Stenose der Trachea geführt hatte. Zur
Überbrückung der Trachealstenose wurde die Indikation zur Tracheotomie ggf. inklusive Sternotomie gestellt. Die
alleinige konventionelle oder fiberoptische Intubation des Patienten sowie eine Tracheotomie in Lokalanästhesie
erschien bei unklarer Passierbarkeit der Trachealstenose und agitiertem, incompliantem Patienten mit großer
mediastinaler Raumforderung äußerst riskant.
Ergebnisse
Nach interdisziplinärer Diskussion mit allen beteiligten Fachdisziplinen wurde der Entschluss zur Anlage einer
extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) in Lokalanästhesie vor Einleitung der Narkose getroffen. Die ECMO
ermöglicht einen suffizienten Gasaustasuch auch ohne Ventilation der Lungen. Im vorliegenden Fall konnte mit der
ECMO die Tracheotomie zur Sicherung des Atemweges risikoarm erfolgen. Das Ergebnis der histologischen
Untersuchung der die Trachea einengenden Raumforderung ergab ein Hodgkin-Lymphom, welches mit zwei Zyklen
Chemotherapie so effektiv behandelt war, dass das Tracheostoma bereits einen Monat nach Diagnosesicherung
plastisch verschlossen werden konnte.
Schlussfolgerung
Das Management des unsicheren, insbesondere kindlichen Atemweges, bedarf einer guten interdisziplinären
Zusammenarbeit erfahrener Kollegen. Der Einsatz der ECMO kann nach sorgfältiger Risiko- / Nutzenabwägung die
Patientensicherheit bei zu erwartender Verlegung der Atemwege erhöhen.
P26
TNM-Klassifikation des Larynxkarzinoms: Modellierung und Validierung des Bayesʼschen Netzwerks
1,2
2
1
*M. Stöhr , M. A. Cypko , A. Dietz
1
Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde/Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland
2
Universität Leipzig, Innovation Center Computer Assisted Surgery, Leipzig, Deutschland
EINLEITUNG: Die TNM-Klassifikation stuft solide Tumoren nach Ausdehnung von Primärtumor (T), regionären
Lymphknotenstatus (N) und Fernmetastasen (M) ein und bildet die Basis für Therapieentscheidungen. Besonders
beim Larynxkarzinom (LC) erscheint die Evaluation des T-Stadiums wegen der feingliedrigen Anatomie komplex. Eine
Vielzahl von Strukturen muss mittels differenter diagnostischer Untersuchungen evaluiert werden. Die ermittelten
Informationsentitäten (IEs) eines Tumors wurden in ein probabilistisches Patientenmodell integriert um so das TNMStadium anhand der Primärbefunde zu ermitteln und perspektivisch Entscheidungsprozesse zu unterstützen.
METHODEN: Als Teil des digitalen Patientenmodells (DPM) LC wurde das TNM-Stadium erarbeitet. Aus den IEs
wurde entsprechend der Abhängigkeit zueinander eine Graphenstruktur auf Basis eines Multi-Instanz Bayes‘schen
Netzwerks (MEBN) konstruiert und patientenspezifische Daten aus Primärbefunden (Radiologie, Pathologie,
Panendoskopie etc.) extrahiert und in das Modell integriert. Der Teilgraph TNM-Stadium wurde anhand der Daten von
(n=66) Patienten mit LC validiert.
ERGEBNISSE: Das Modell TNM-Stadium umfasst über 303 IEs, die durch 334 Kanten verbunden sind. Die
retrospektive Auswertung der LC-Fälle zeigte in der ersten Analyse eine Genauigkeit von 76% des durch das Modell
berechneten TNM im Vergleich zum ärztlich festgelegten TNM-Stadium. Eine Detailanalyse der Daten ergab folgende
Probleme: 1. Informationen, die in Befunden nicht explizit Erwähnung finden (z.B. eine nicht vorhandene Infiltration)
führten zu erhöhter Ungenauigkeit; 2. Interpretations-/Übertragungsfehler bei der Dateneingabe aus den Befunden; 3.
Fehlinterpretationen bei der klinischen Einschätzung des TNM (u.a. durch fehlende Informationen). Nach Korrektur
wurde das TNM-Stadium zu 100% korrekt durch das Modell berechnet.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Validierung des Teilmodells TNM-Stadium war nach entsprechender
Datenüberprüfung erfolgreich und bestätigt die Praktikabilität modellbasierter Entscheidungsunterstützung.
Insbesondere durch zunehmende Komplexität und Diversifikation der Therapiealgorithmen können DPM auf Basis
von MEBN einen wertvollen Beitrag in Entscheidungsprozessen zukünftiger onkologischer Therapien leisten.
Unterstützt durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
P27
Vorkommen von Meningeomen bei Mammacarzinomen- Fallvorstellung
1
1
*B. Didczuneit-Sandhop , S. Beherndt
1
HNO-Klinik Brandenburg an der Havel, HNO, Brandenburg an der Havel, Deutschland
Wir berichten über eine zum Operationszeitpunkt 50 jährige Patientin bei der eine Kalottenverbreiterung der lateralen
Orbitawand links übergreifend auf den Boden der mittleren Schädelgrube links im MRT sichtbar war. Vorausgegangen
war ein Paget-Mamillencarzinom ED 04/13. Im Rahmen des Re-Stagings war in der Knochenszintigrafie dieser
Befund aufgefallen. Eine klinische Relevanz bestand nicht, keine Schmerzen, keine Schwellungen, keine
neurologischen Symptome. Im September 2013 erfolgte unter Neuronavigation über einen lateralen Orbitarandschnitt
eine Biopsie aus dem suspekten Knochenareal. Histologisch wurde ein knocheninfiltrierendes meningotheliomatöses
Meningeom (WHO Grad I) diagnostiziert ohne Anhalt für Atypien oder Malignität. Meningeome werden bei Frauen mit
Brustkrebs überdurchschnittlich häufig angegeben. Dies wird auf eine mögliche Hormonsensitivität beider Tumoren
zurückgeführt. 70% der Meningeome exprimieren den Progesteron Rezeptor, nur 31 % den Östrogen-Rezeptor.
Das histologisch festgestellte Wuchsmuster als Versprengung meningealen Gewebs in den Knochen findet sich nach
Literaturangaben im Bereich der Orbita und des Jochbogens, oft auch symmetrisch.
Die bildgebende Kontrolle des Befundes durch die Neurochirurgen ergab in der Folge 4/2014 und 9/2015 eine
vollständige Befundkonstanz.
P28
Therapierefraktäre beidseitige Otitis media als Erstmanifestation einer Granulomatose mit Polyangiitis (ehem.
Mb. Wegener)
1
1
2
1
*A. Bendas , A. Berberich , M. Meinhardt , T. Zahnert
1
Universitätsklinikum Dresden, Klinik für HNO-Heilkunde, Dresden, Deutschland
2
Universitätsklinikum Dresden, Institut für Pathologie, Dresden, Deutschland
Einleitung:
Die Granulomatose mit Polyangiitis (ehem. Mb. Wegener) gehört zu den Autoimmunvaskulitiden und stellt in der
Initialphase aufgrund heterogener und teilweise unspezifischer Manifestationen eine diagnostische Herausforderung
dar. Oft sind hierbei die oberen Atemwege betroffen, weshalb HNO-Ärzten eine entscheidende Rolle bei der
zeitnahen Diagnosestellung zukommt. Seltener liegt eine isolierte Beteiligung im Bereich des Mittelohrs vor.
Fallbericht:
Es wird exemplarisch über die Diagnosefindung bei einer 46-jährigen Patientin berichtet, die sich aufgrund einer
therapierefraktären beidseitigen Otitis media in unserer Klinik vorstellte.
Bei persistierender linksbetonter Otitis media mit Zeichen einer Mastoiditis wurde bereits in einer auswärtigen Klinik
eine Mastoidektomie links und eine Parazentese/Paukendrainage beidseits durchgeführt. Nach erneuter
resistogrammgerechter Antibiose sahen wir eine Patientin mit entzündlich-verdickter Trommelfellebene beidseits,
anhaltender wässriger Otorrhoe linksseitig sowie neu aufgetretener Schwindelsymptomatik mit Reiznystagmen.
Endonasal zeigten sich regelrechte Schleimhautverhältnisse.
Bei CT-morphologischen Zeichen einer chronischen Mastoiditis und progredienten Schwindelbeschwerden
entschlossen wir uns zur Re-Mastoidektomie. Hierbei zeigten sich entzündliche Schleimhautverhältnisse ohne Anhalt
für ein Cholesteatom oder eine Liquorrhoe. Bei auffällig hoher BSG (75 mm/1h) und klinischem Verdacht auf eine
Granulomatose mit Polyangiitis verliefen die serologischen Untersuchungen (cANCA, Proteinase-3-AK) deutlich
positiv. In der histopathologischen Untersuchung zeigte sich eine mit dem Krankheitsbild vereinbare gefäßassoziierte
Entzündungsreaktion mit Nekrosen, sodass wir nach subjektivem Ansprechen auf eine intravenöse
Prednisolontherapie eine Verlegung in die Abteilung für Rheumatologie veranlassten. Hier erfolgte der Ausschluss
einer Mitbeteiligung von Lunge, Niere und zentralem Nervensystem und die Anpassung eines medikamentösen
Therapieschemas mit Prednisolon und Methotrexat.
Schlussfolgerung:
Die Granulomatose mit Polyangiitis sollte bei therapierefraktären entzündlichen Krankheitsbildern im HNO-Bereich
differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden. Für eine zeitnahe Diagnosestellung ist die Gesamtheit aus
klinischen, histopathologischen und laborchemischen Untersuchungen entscheidend.
P29
Extranodales NK/ T-Zell-Lymphom vom nasalen Typ - ein interdisziplinärer Fallbericht
1
1
1
A.- K. Hencke , *C. Pelikan , J. Lautermann
1
Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, HNO, Halle (Saale), Deutschland
Einleitung:
Periphere NK/ T-Zell-Lymphome stellen ein seltenes Krankheitsbild dar. Sie machen maximal 10% aller Fälle der
malignen Lymphome aus. Da sie bevorzugt in Nase und Nasennebenhöhle auftreten, sind sie auch für das
Fachgebiet der HNO-Heilkunde von erheblicher Bedeutung.
Methode:
Fallbeschreibung eines 51-jährigen Patienten, bei dem im Rahmen eines Routineeingriffs an den Nasenhöhlen nach
weiterer Diagnostik die Diagnose eines NK/ T-Zell-Lymphoms gestellt wurde.
Ergebnisse:
Bei Erstvorstellung erfolgte zunächst bei seit mehreren Jahren bestehender chronischer Sinusitis maxillaris et
ethmoidalis links die endonasale Kieferhöhlen- und Siebbein-Operation links. Nebenbefundlich war zudem eine seit
vier Wochen bestehende progrediente periorbitale Schwellung links ohne Visusminderung, sowie ein schmerzhafter
Ulkus am Hartgaumen links auffällig. Im stationären Verlauf zeigte sich auch eine Schwellung paranasal zunehmend.
Es wurde die transnasale Probeentnahme veranlasst, die histologisch das Vorliegen eines extranodalen NK/ T-ZellLymphoms vom nasalen Typ erbrachte. Zur Optimierung der Schmerztherapie, bei schmerzhaftem Gaumenulkus,
wurde die Abteilung für Anästhesie hinzugezogen. Zur weiteren Diagnostik wurde der Patient in die Klinik für Innere
Medizin verlegt. Diese leitete die Chemotherapie ein. Etwa 6 Monate nach Diagnosestellung wurde erneut die
endoskopische Kieferhöhlen-Operation links in der Klinik für HNO-Heilkunde durchgeführt, welche histologisch kein
vitales Tumorwachstum nachwies. Bei kompletter Remission wurde eine autologe Stammzelltransplantation
durchgeführt. Ein Jahr nach Erstdiagnose zeigte sich in der HNO-ärztlichen Vorstellung eine Knochennekrose im
Bereich des Hartgaumens, klinisch ergaben sich keine Hinweise für ein Tumorrezidiv. Die Defektdeckung des
perforierenden Hartgaumendefektes mit freiliegender Nasenhaupthöhle bei Zustand nach multimodaler Therapie
erfolgte letztlich durch die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.
Schlussfolgerung:
NK/ T-Zell-Lymphome stellen ein seltenes Krankheitsbild dar, das bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge die
interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert.
P30
Eine wichtige Differentialdiagnose des CUP-Syndroms bei Patienten ohne Noxen - Das okkult-sklerosierende
papilläre Schilddrüsenkarzinom
1
1
2
2
*H. Park , J. Patscheke , R. Schäffer , S. Gattenlöhner , J. P. Klußmann
1
Universität, HNO-Klinik, Gießen, Deutschland
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Universität, Pathologie, Gießen, Deutschland
1
Einleitung:
Bei einer malignen Raumforderung der Halsweichteile sind eine Plattenepithelmetastase oder ein Lymphom die
häufigsten Diagnosen. Aber auch seltenere Differenzialdiagnosen müssen in Betracht gezogen werden.
Falldarstellung:
Wir berichten von einer 45-jährige Patientin, die sich mit einem zervikalen CUP-Syndrom vorstellte und bei der sich
zytopathologisch ein papilläres Schilddrüsenkarzinom zeigte. Sonografisch zeigten sich multiple pathologisch
vergrößerte Lymphknoten zervikal links, während die Schilddrüse sich beidseits sonografisch vollkommen homogen
ohne Knoten darstellte. Das PET-CT zeigte weder in den Halsweichteilen noch in der Schilddrüse eine FDGAnreicherung. Wir führten eine totale Thyreoidektomie, radikal modifizierte Neck Dissection links und eine
Lymphknotenausräumung im zentralen Kompartiment durch. Die Histologie des OP-Präparates ergab ein okkultsklerosierendes papilläres Schilddrüsenkarzinom des Stadiums pT1apN1b (8/27). Damit konnte der Primarius in der
linken Schilddrüse lokalisiert werden. Im Anschluss erfolgte eine Radiojodtherapie.
Schlußfolgerung:
Beim CUP-Syndrom ist ein Schilddrüsenkarzinom möglich, auch wenn sich die Schilddrüse palpatorisch, sonografisch
und im PET-CT unauffällig darstellt. Dies sollte insbesondere bei Patienten ohne Noxen in Betracht gezogen werden.
Wegweisend ist entweder die zyto- oder histopathologische Untersuchung des pathologischen Halslymphknotens.
Bild 1
Bild 2
P31
Massive Mediatinits - ein Fallbericht
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1
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*C. Schmidt , J. Stadler , S. Decker
1
Heinrich-Braun-Klinikum gGmbH, Standort Zwickau , Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und HalsChirurgie, Zwickau, Deutschland
2
Heinrich-Braun-Klinikum gGmbH, Standort Zwickau, Klink für Thoraxchirurgie, Zwickau, Deutschland
Die Mediastinitis stellt auch heute noch eine gefürchtete Komplikation von abszedierenden Entzündungen im KopfHals-Bereich dar.
Wir berichten über einen Patienten, der in unserem Klinikum mit einer massiven Mediastinitis entstanden auf dem
Boden eines Halsabszesses behandelt wurde. Hierbei war es bereits zur Spontanperforation von Hypopharynx und
Tracheobronchialsystem sowie einem erheblichen Pericarderguss gekommen. Auf Grund der Ausdehnung des
Befundes war dabei ein interdisziplinäres Vorgehen notwendig.
An Hand der durchgeführten Therapie wird das schrittweise Vorgehen von HNO-Arzt und Thoraxchirurgen
beschrieben. Letztendlich konnte der Patient dadurch trotz des massiven Befundes geheilt werden.
Die eitrige Mediastinitis ist auch heute noch eine vital bedrohliche Erkrankung. Sie bedarf einer intensiven, auf die
Ausdehnung des Befundes abgestimmten Therapie.
P32
Streuung der TMN-Klassifikationen in ausgewählten Patientendaten bei der Diagnose C.32
1
2
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*K. Heuermann , K. Birnbaum , A. Dietz , A. Boehm
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Universität, HNO-Klinik, Leipzig, Deutschland
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Universität, ICCAS, Leipzig, Deutschland
1
Einleitung:
In der HNO-Klinik Leipzig wird seit November 2012 das Assistenzsystem oncoFlow zur Verlaufsdokumentation von
Tumorpatienten genutzt. Mit den Daten zur Variabilität der TNM-Klassifikation in wird das bestehende System auf
seine Datenkonsistenz überprüft. Es sollen Verbesserungsmöglichkeiten in der Dokumentation, und damit in der
Patientenversorgung, aufgezeigt werden.
Methode:
Für die Analyse wurden alle Patienten aus dem Jahr 2013 (Nachbeobachtungszeit 2 Jahre) mit der Hauptdiagnose
C.32 (Bösartige Neubildung des Larynx) ausgewählt. Patienten mit einem Rezidiv im Verlauf wurden zugunsten einer
späteren Vergleichbarkeit nicht berücksichtigt. Für 41 Patienten wurden alle Dokumente (440), die im K.I.S.
vorhanden sind, auf die TNM-Klassifikation überprüft. Dabei wurden fünf Kategorien unterschieden: 1.
Nomenklaturabweichungen (z. B. innerhalb eines TNM-Stadiums wie cT1 zu cT1a), 2. Keine TNM- Klassifikation, nur
namentliche Beschreibung des Tumors, 3. Unvollständige Klassifikation, 4. Abweichung des TNM-Stadiums oder
keine Beschreibung des Tumors und 5. Abweichung des TNM-Stadiums mit Auswirkungen auf evtl.
Therapieentscheidungen.
Ergebnisse:
In den Dokumenten wurden insgesamt 80 % der TNM-Klassifikationen als richtig betrachtet, darin wurden auch die
Abweichungen der Kategorien 1 (13,7 %), 2 (11,7 %) und 3 (14,3 %) eingeschlossen. In die 4. Kategorie fallen 17,7 %
der dokumentierten TNM-Klassifikationen, 2,3 % der Dokumente entsprachen der 5. Kategorie. Bei 37 (90,2%)
Patienten liegt ein p-TNM vor, dies weicht in 36,6 % von dem c-TNM ab. Die Abweichungen betreffen in 50 % das TStadium, in 25 % das N-Stadium, in 25% der Fälle das T-und N-Stadium und keine im M-Stadium. Postoperativ
wurden 89,2 % im interdisziplinären Tumorboard vorgestellt, präoperativ erfolgte die Vorstellung zu 41,5 %.
Schlussfolgerung:
Obwohl im klinischen Ablauf viel Wert auf eine korrekte Dokumentation gelegt wird, ist in 2,3 % der Dokumente eine
ggf. therapieentscheidende Abweichung der TNM-Klassifikation zu beobachten. Eine Weiterentwicklung des
Assistenzsystems OncoFlow im Sinne einer intelligenten, das Therapiestadium berücksichtigende, Kontrollfunktion ist
daher sinnvoll. - Eine interne Konsistenzprüfung der Staging-relevanten Tumordaten ist für die nächste
Entwicklungsstufe geplant.
P33
Probleme mit implantierbaren Hörsystemen- individuelle Lösungansätze
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*S. Koscielny
1
HNO-Klinik UKJ, Jena, Deutschland
Mit der zunehmenden Verbreitung von implantierbaren Hörsystemen insbesondere den implantierbaren aktiven
Mittelohr- und Knochensystemen, können individuelle Probleme beobachtet werden, die dann individuell gelöst
werden müssen.
Wir möchten anhand unserer Erfahrungen einzelne individuelle Lösungsmöglichkeiten darstellen. Dabei handelt es
sich um Patienten mit speziellen Ankopplung der VSB an die Stapesfußplatte, fehlendem Hörgewinn bei Ankopplung
an den kurzen Amboßfortsatz, Rezidivcholesteatom nach VSB und Superinfektion der Radikalhöhle nach Implantation
einer VSB.
P34
Ergebnisse einer kontrollierten zweijährigen Follow-Up-Studie zu Singstimmparametern und
Nachsingefähigkeit von Grundschülern im klinischen Kontext
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*F. Wagner , L. Pieper , M. Körner , M. Schubotz , M. Fuchs
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HNO Uniklinik Leipzig, HNO, Leipzig, Deutschland
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Musikschule „Johann Sebastian Bach“, Leipzig, Deutschland
Hintergrund: Bei nur spärlichen Informationen über die Nachsingefähigkeit und Entwicklung des Singstimmprofils von
Kindern, sollen epidemiolog.Daten erhoben und Erkenntnisse eines mögl.Benefits einer musikpädagogischen
Intervention auf die kindliche Stimmentwicklung gewonnen werden.
Methoden: An einer Stichprobe aus 9 Leipziger Grundschulen wurden 126 Kinder an 3 Messzeitpunkten untersucht:
A.Ausgangswert zu Schuljahresbeginn der 3. Klasse, B.Nachuntersuchung Ende der 3. Klasse, C.Follow-Up Ende der
4. Klasse. Die Interventionsgruppe (IG, 38 Mädchen/32 Knaben) erhielt eine 1-jährige musikpädagogische
Intervention in Form eines intensivierten musikpädagog.Unterrichts gegenüber der Kontrollgruppe (KG, 31
Mädchen/25 Knaben).Es wurden jeweils die Daten des Singstimmprofils [SSF] (max./min. Schalldruckpegel,
max./min. Frequenz, max. Phonationszeit, Jitter und Dysphonia Severity Index) und der Nachsingefähigkeit [NF]
(Reproduktion 3 vorgegebener auf- und absteigende Dreiklänge D-Dur, F-Dur, B-Dur) unter Verwendung eines
selbstkalibrierenden Mikrofons (DiVAS®, Xion medical GmbH) erhoben.
Ergebnisse: In der NF zeigten sängerisch aktive Kinder (10,5%) tendenziell über alle Messzeitpunkte hinweg
geringere Zielfrequenz-Abweichungen als inaktive Kinder. Alle Kinder verbesserten sich über 2 Jahre signifikant für
beide Grundtöne und die Quinte in B-Dur. Die IG zeigt deutlichere, teils sign. Verbesserungen als die KG (s.Tab.1). Im
SSF finden sich über 2 Jahre sign. Verbesserungen in beide Gruppen für F0max, F0min, MPT und DSI, zusätzlich in
der IG für SPLmin (s.Tab.2).Postinterventionell zeigen sich sign. Verbesserungen für IG bei SPLmin, MPT und DSI;
bei KG nur für MPT. Mädchen zeigen sign. niedrigere Werte bei SPLmin, Jungen hingegen sign. höhere Werte bei
SPLmax und MPT (p≤0,05) (s.Tab.3).
Diskussion/Fazit: Die NF sowie das SSF bei Kindern unterliegen einer altersphysiologischen Entwicklung.Sie zeigen
mit zunehmendem Alter eine verbesserte NF und erweiterte Frequenz- & Dynamikumfänge.Es bestehen
geschlechtsspezifische Unterschiede.Die Studie belegt zudem einen positiven Effekt einer musikpädag.Intervention
auf die kindliche Stimme.Diese scheint sich auch über den Interventionszeitraum hinaus positiv auf die Entwicklung
der NF auszuwirken.Die Ergebnisse weisen auf Auswirkungen auf die Exaktheit der Messungen im Singstimmprofil
hin und sollten bei der Auswertung im klinischen Kontext berücksichtigt werden.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
P35
Einseitige Tonsillenasymmetrie bei einem 33-jährigen Mann
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*M. Al-Ani
1
SRH Klinkum Suhl , HNO, Suhl, Deutschland
Ein 33 Jahre alter Patient wurde wegen einer monströsen Tonsille links zur histologischen Abklärung aufgenommen.
Der Patient beschreibt eine 5 Monate vorangegangene Odynophagie mit anschließendem raschem Wachstum der
linken Tonsille. Zum Zeitpunkt der Aufnahme besteht bereits eine behinderte Atmung, massive Dysphagie sowie
verstärktes Schnarchen. Eine B-Symptomatik wird negiert. Inspektorisch zeigte sich eine deutlich zerklüftete Tonsille
mit deutlicher Asymmetrie zugunsten der linken Seite. Zur Abklärung erfolgte die einseitige Tonsillektomie links.
Basierend auf Anamnese und Klinik kann differentialdiagnostisch einTumor der Tonsille (PLECA, Lymphom o.
Fibrom), aufgrund der längeren Vorgeschichte weniger ein entzündliches Geschehen (Plaut-Vincent Angina,
Peritonsillarabszess) angenommen werden. Letztlich zeigte sich in der histologischen Abklärung (inkl.
Referenzhistologie) ein Neurinom der Tonsilla palatina.
In der Literatur zeigen sich 25-48% aller Schwannomas im Kopf und Halsbereich. Der Nervus Vestibulocochearis ist in
den meisten Fällen betroffen. Ein Schwannom in der Tonsille ist extrem selten und wurde in unserer Nachschau der
Weltliteratur bisher nur 5 Fälle publiziert.
P36
Tubenfunktionsprüfung in der Druckkammer: Registrierung durch Ableitung physiologischer
Knackgeräusche des Mittelohres
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*H.- G. Fischer , A. Koch , W. Kähler , M. Pohl , H. W. Pau , T. Zehlicke
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Universitätsklinikum Halle (Saale), HNO-Universitätsklink, Halle (Saale), Deutschland
2
Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine, Kronshagen, Deutschland
3
Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hamburg, Deutschland
4
Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Rostock, Deutschland
Hintergrund
Die genaue Funktionsweise der menschlichen Tuba auditiva für die druckabhängige Mittelohrbelüftung ist bis heute
noch weitgehend unklar. Es existiert bis heute keine praxistaugliche Messmethode, um quantitative und qualitative
Informationen Informationen über die Tubenfunktion zu gewinnen. Ziel der Machbarkeitsstudie war die Entwicklung
eines validen Langzeitmessverfahrens zum Einsatz in der Druckkammer.
Methode
Ein Lavaliermikrofon wurde zur Aufnahme der beim Mittelohrdruckausgleich ausgelösten charakteristischen
Knackgeräusche genutzt. Fünf freiwillige Taucher mit normaler Tubenfunktion wurden in der Überdruckkammer am
Schifffahrtmedizinischen Institut (Druckänderung: 2 bar) untersucht. Alle aktiven und passiven
Druckausgleichsereignisse wurden aufgezeichnet und mit dem subjektiven Empfinden korreliert.
Ergebnisse
Die registrierten Signale waren klar und reproduzierbar. Die akustische Auswertung ermöglichte eine genaue
Unterscheidung zwischen verschiedenen Druckausgleichsmanövern. Das subjektive Empfinden deckte sich mit der
Anzahl aufgezeichneter akustischer Ereignisse. Während der Kompression zeigten sich die Signale der aktiven
Druckausgleichsmanöver in einem regelmäßigeren und stetigeren Muster als die Signale der Dekompression, in
welchen die Knackgeräusche ungleichmäßig in Lautheit und Frequenz auftraten.
Schlussfolgerung
Es konnte eine valide und technisch einfache Methode zur Charakterisierung der Funktion der Eustachischen Röhre
etabliert werden. Dieses auch zur Langzeitmessung anwendbare Verfahren bietet neue Informationen über die
druckänderungsbedingte Mittelohrbelüftung und könnte zukünftig helfen, die Diagnostik der Tubenfunktion
entscheidend zu verbessern.
P37
Der besondere Fall - Unklare Lymphknotenschwellung und Gewichtsverlust nach Zeckenstich
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*S. Pratsch , D. Eßer , H. G. Sayer , M. Pletz
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Helios Klinikum Erfurt , HNO, Erfurt, Deutschland
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Helios Klinikum Erfurt, Hämatologie und internistische Onkologie, Erfurt, Deutschland
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Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Jena, Deutschland
Wir möchten über einen ungewöhnlichen Fall einer Lymphknotenschwellung nach Zeckenstich mit folgender starker
Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Gewichtsabnahme berichten.
Kasuistik:
Ein 48 jähriger Patient stellte sich in unserer Ambulanz erstmalig im September 2015 mit cervikaler
Lymphknotenschwellung vor. Er berichtete über einen Zeckenstich vor ca. 3 Monaten, anschließend kam es wenige
Tage später zu einer schmerzhaften und starken Schwellung im Halsbereich. Sonographisch fand sich eine reaktive
Lymphknotenschwellung cervikal beidseitig. Anamnestisch bestand zudem ein 2008 erstmalig diagnostizierter Lupus
erythematodes, welcher sich unter Chloroquin in Remission befand. Im weiteren Verlauf kam es zu einem
Gewichtsverlust von bis zu 17 kg. Es erfolgte erstmalig eine Lymphknotenexstirpation im Februar 2016. Histologisch
zeigten sich vereinzelte Granulome vom Pseudotuberkulosetyp. Zum definitiven Ausschluss einer Tuberkulose fand
eine zweite Lymphknotenexstirpation im März statt und es folgten eine Reihe von Spezialuntersuchungen. Hierbei
fand sich in der Serologie der Hinweis auf eine Yersinien-Infektion. Daraufhin veranlassten wir die konsiliarische
Vorstellung in der Ambulanz des Infektionszentrums der Universitätsklinik Jena. Die serologischen Untersuchungen
bezüglich möglicher Infektionen, übertragen durch Zecken, wurden hier vervollständigt. Beruflich ist der Patient als
Koch tätig, daher wäre ein möglicher Übertragungsweg durch rohes Fleisch ebenfalls denkbar. Eine antibiotische
Therapie mit Doxycyclin wurde für 14 Tage durchgeführt, anschließend kam es zu einer Besserung des
Allgemeinzustandes und einer kontinuierlichen Gewichtszunahme.
Fazit:
Bei Vorliegen eines Zeckenstiches mit nachfolgenden unspezifischen Symptomen sollte immer eine umfassende
serologische Untersuchung zur Klärung einer spezifischen Infektion erfolgen.
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