NEST – Gemeinsam an der Zukunft bauen Forschung – Wirtschaft – Gesellschaft Gestalten Sie die Zukunft des Bauens Die gebaute Umwelt ist ein Schlüsselelement unserer Zivilisation. Die Qualität von Wohn- und Arbeitsräumen beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Infrastrukturbauten für Verkehr, Energie, Versorgung und Entsorgung ermöglichen uns Mobilität, Kommunikation und Wohlstand. Gleichzeitig stehen wir grossen Herausforderungen gegenüber: Der durch Bau und Betrieb verursachte Ressourcenverbrauch muss drastisch reduziert werden, insbesondere in den Bereichen Energie, Materialien und Landverbrauch. Zusätzlichen Anpassungsdruck verursacht eine wachsende und gleichzeitig alternde Bevölkerung – auf den ersten Blick ein perfektes Umfeld für innovative Firmen mit neuen, bahnbrechenden Ideen. Tatsächlich ist es aber so, dass es kaum einen anderen Wirtschaftsbereich gibt, in dem es so schwierig ist, neue Konzepte und Ideen am Markt umzusetzen. Die hohen Investitionskosten, die über lange Zeiträume amortisiert werden müssen, führen zu einer geringen Risikobereitschaft, die durch die hohe Regeldichte noch weiter reduziert wird. Vor einer erfolgreichen Markteinführung muss ein neues Material oder System erst seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen. Dafür braucht es Demonstrationsprojekte, die unter realen Bedingungen durchgeführt und wissenschaftlich begleitet werden – und genau das ist die Zielsetzung von NEST. NEST beschleunigt den Innovationsprozess im Gebäude- und Energiebereich. Forschung, Wirtschaft und die öffentliche Hand arbeiten zusammen. Ihr NEST Team. Mit NEST kommen neue Bau- und Energietechnologien schneller auf den Markt Gebäudehülle Benutzerakzeptanz Energie Neue Materialien & Systeme Innenklima Umwelteinflüsse Wasserverbrauch Intelligente Gebäude NEST ist eine Forschungs- und Innovationsplattform für Bau- und Energielösungen der Zukunft. Führende Forschungs- und Wirtschaftspartner entwickeln gemeinsam neue Technologien und Systeme. Die Vision von NEST ist es, innovative Bau- und Energietechnologien schneller in den Markt zu bringen, um den Durchbruch nachhaltiger Bauten zu ermöglichen, in denen sich die Bewohner und Bewohnerinnen wohl fühlen, und die gleichzeitig • einen minimalen Energiebedarf ausweisen • kaum Treibhausgase verursachen und den ökologischen Fussabdruck reduzieren • sparsam mit Wasser umgehen und Wasser teilweise wiederverwerten. NEST schafft einmalige Voraussetzungen und reduziert die Risiken, um diese Herausforderungen anzugehen. Ziel ist es, das Gebäude fast ausschliesslich mit erneuerbaren Energien zu betreiben. NEST wird als akademisches Gästehaus und als Büroumgebung der Empa und der Eawag dienen, für Forscher aus aller Welt, für Wirtschaftspartner und andere Gäste. Diese Nutzung ermöglicht ein echtes Praxislabor, das die Anforderungen und Bedürfnisse der Benutzer real berücksichtigt. NEST bringt Ihrem Unternehmen einen Mehrwert! © istockphoto NEST hat zum Ziel, innovative Firmen bei der Umsetzung ihrer Ideen unter optimalen Bedingungen zu unterstützen und gleichzeitig neues Wissen aus Forschung und Entwicklung einzubringen. NEST bildet eine Brücke zwischen Forschung und Anwendung. NEST bietet der Bauwirtschaft eine Plattform zur Erprobung neuer Ideen und Produkte und schafft gleichzeitig ein Schaufenster für nationale und internationale Zielgruppen. Beschleunigung Go2Market und Business Development • Test-Plattform für neue Technologien und Produkte • Zugriff auf nationale und internationale Netzwerke von Forschern und Firmen • Zugriff auf Startups und Ideen • Showcase für nationale und internationale Zielgruppen • Informations-Transfer und Trainings Branding und Marketing • Unterstützung für Marketing und Kommunikation (erhöhte Sichtbarkeit, eigene Anlässe, Nennungen in Artikeln, auf Newsletter und Website) • Unterstützung der Positionierung der Marke im Bereich Innovation und Energieeffizienz NEST – eine flexible Plattform für Zukunftstechnologien NEST ist ein vertikales Quartier, in dem verschiedene Wohn- und Bürogebäude übereinander platziert sind. NEST besteht aus einer zentralen Struktur, dem «Backbone» und den Forschungs- und Innovations-Einheiten, den «Units». Der Backbone stellt die Tragkonstruktion und die notwendigen Medien (Elektrizität, Wasser usw.) für die Units zur Verfügung. Der Backbone gewährleistet eine grosse Flexibilität für den Einbau von neuen Units in der Zukunft. Der Backbone ist eine Parkgarage für Units. Die Forschungs- und Innovations-Units sind als Wohnungen oder Büros ausgelegt und sollen es ermöglichen, aktuelle Entwicklungen, Marktbedürfnisse und Fragestellungen gezielt zu verfolgen und konkrete Antworten zu finden. Eine spezielle Unit ist der Energy-Hub, der das Energie-Management zwischen den Units, dem Nest und den Gebäuden in der Umgebung optimiert. Backbone – die zentrale Infrastruktur und Parkgarage für Units Der Backbone ist einerseits Parkgarage für die Units, anderseits stellt der Backbone auch Funktionsräume zur Verfügung. • Empfang des Campus mit Lobby und Konferenzräumen im Erdgeschoss • Präsentations- und Ausstellungsraum, in dem NEST-Inhalte in digitaler und analoger Form dargestellt werden können • Cateringbereich mit attraktiver Terrasse für 40 Personen für Anlässe • Allgemeiner Aufenthaltsraum für Bewohner und Arbeitende • Ausgewählte Präsentationsräume für Führungen und gemeinschaftliche Nutzungen auf jeder Etage • Kellergeschoss mit der umfangreichen, zentralen Gebäudetechnik (Wasserbehandlung, zentrale Luftaufbereitung, Energy Hub) Der Backbone ermöglicht es, ein Quartier von innovativen und energieeffizienten Bauten unter einem Dach zu realisieren. Technologien, die besser im Verbund mehrerer Gebäude realisiert werden, finden im Backbone Platz. Dazu gehören die Abwasserbehandlung, der Energy Hub und teilweise auch der Einsatz alternativer Energiesysteme. Der Backbone ist Anfang 2016 einsatzbereit. Forschungs- und Innovationseinheiten Die experimentellen Wohn- und Arbeitsbereiche sind thematisch ausgerichtet, um gezielte Entwicklungsschwerpunkte zu setzen und Ideenwettbewerbe zu lancieren. Zur Zeit sind folgende Themenschwerpunkte programmiert: • Büro der Zukunft – Zukünftiges Arbeitsumfeld für kreatives und vernetztes Arbeiten • Glasarchitektur – Glas als Zukunftsbaustoff, intelligent eingesetzt • Leichbaukonstruktionen – Flexibilität und Ressourcenschonung • Modulares Bauen – Wirtschaftlichkeit und Flexibilität dank hohem Vorfertigungsgrad • Natürliches Bauen – Nachhaltige Lebensqualität mit natürlichen Ressourcen • «Digitales» Wohnen – Intelligente Technik für zukünftige Generationen • Bauen im Bestand – Nachhaltige Konzepte und Technologien zur Erneuerung des Gebäudeparks • Fitness/Wellness der Zukunft – Gesundheit und Erholung mit optimiertem Energieverbrauch Diese Themen werden für jeweils mehrere Wohneinheiten oder einen Bürobereich ausgeschrieben und mit den innovativsten Design-Teams, ForschungsTeam und Wirtschaftspartner realisiert. Diese Themenschwerpunkte werden mit Vertretern aus Forschung und Wirtschaft diskutiert, angepasst und erweitert. Unit Meet2Create Das Büro-Labor Übergeordnetes Thema der Unit Meet2Create ist die Transformation. Bürogebäude sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Arbeitswelten befinden sich in einem ständigen Wandel und bedingen räumliche und technische Strategien für die Transformation. Gelingt es nicht mit den Gebäuden darauf zu reagieren, droht der Leerstand, später der Abriss. Ziel ist es, Officegebäude zu erforschen, die als offene Systeme auf Veränderungen und neue Anforderungen reagieren können und somit möglichst lange dauerhaft wertbeständig und in ihrer Wirkung nachhaltig sind. Aktuelle Fragestellungen im Umfeld Office und Open System, die im NEST erforscht werden: • Wie kann ein Office als Open System konzipiert und realisiert werden? • Wie können Bürogebäude auf veränderte Arbeitswelten und neue Anforderungen räumlich und technisch reagieren? • Was macht Bürogebäude und -konzepte dauerhaft wertbeständig? • Wie kann ein hohes Identifikationspotenzial bei den Mitarbeitenden durch die Arbeitsumgebung umgesetzt werden? Aus der Beantwortung dieser Fragen erhofft sich das Forschungsteam wichtige Inputs für den Bau künftiger und die Sanierung bestehender Bürogebäude. Meet2Create geht im Frühling 2016 in Betrieb. Unit Vision Wood Holz-Innovationen und modulares Bauen www.plavisdesign.it Die Forschungsunit Vision Wood ist die Heimat für eine Vielzahl von Holzinnovationen. So kommen extrahierte Zellulosefasern als Isolationsmaterial oder Verdickungsmittel in Sanitärsilikon zum Einsatz. Ebenso entstehen Furniere, welche vollkommen hydrophob oder aber flammhemmend oder witterungsbeständig sind und dadurch die Erschliessung eines neuen Einsatzgebietes innerhalb von Gebäuden ermöglichen. Im Gegensatz zu Laboruntersuchungen sind die Bauteile hier realen Bewitterungssituationen z. B. an der Fassade ausgesetzt. Nutzer bewohnen die Unit und beanspruchen die Holzmaterialien in ihrem Wohnalltag. Materialien werden so also einem realistischen Härtetest unterzogen und darüber hinaus wird es Forschern möglich, eine Aussage zur Nutzerakzeptanz ihrer im Labor neu entwickelten Materialprototypen zu machen. Ein weiteres Innovationsthema betrifft die modulare Bauweise: Vision Wood besteht aus 3 Wohneinheiten und einem gemeinsamen Aufenthaltsbereich. Die Wohneinheiten wiederum bestehen aus mehreren Modulen, welche sich in ihren Massen an Standard-Containern für den Frachtverkehr orientieren. Es besteht also ein grosser Spielraum bei der Gestaltung des Grundrisses und entsprechend in der gewünschten Nutzung. So ist z.B. denkbar, dass ein bestehendes Modul bei Bedarf nach einem anderen Raum-Typ einfach ausgewechselt wird. Die Container-Bauweise ermöglicht einen äusserst hohen Vorfertigungsgrad im Werk, so dass nur noch wenig auf der Baustelle angepasst werden muss. Die Bauzeit lässt sich dadurch auf ein Minimum reduzieren. Gemäss dem Baukastenprinzip werden Module in einem Skelettbau platziert, verbunden und über eine normierte Dockingstation mit Wasser, Strom und Internet versorgt. Auf diese Weise kann in kürzester Zeit, günstiger Wohnraum erstellt werden. Vision Wood geht im Frühling 2016 in Betrieb. Unit HiLo Leichtbau und adaptive Fassaden Mit HiLo sollen neuartige Lösungen für superleichte Betontragstrukturen und adaptive Fassaden entwickelt und demonstriert werden. Die optimal geformten Betonstrukturen lassen eine wesentliche Reduktion des Materialaufwands und damit der verbauten grauen Energie zu. Sie bestehen einerseits aus extrem dünnen gewölbten Betondachschalen von 3–4cm Dicke, die mittels gespannter Textilschalungen hergestellt werden, sowie aus leichten Zwischendecken, die aus dünnwandigen Rippenkonstruktionen geformt werden. Dadurch wird das Konstruktionsgewicht reduziert, was den Einsatz dieser Lösung bei Aufstockungen interessant macht. Anspruchsvoll ist die Planung und Ausführung, die mit neuen technischen Risiken und ungewohnten Bauprozessen umgehen muss. Es werden dazu verschiedene Prototypen getestet und statisch überprüft. Im Bereich der Fassade werden bewegliche Sonnenschutzpaneele realisiert, die zweidimensional der Sonne nachgeführt werden können. Dadurch lässt sich der Sonnenschutz bedarfsabhängig steuern und gleichzeitig optimal als PV-Anlage ausrichten. Das Neuartige an der Fassade ist auch das hydraulische Ausrichten der Sonnenschutzpaneele mittels aufpumpbarer Silikonkissen. HiLo wird Ende 2016 in Betrieb gehen. Unit Solares Fitness und Wellness Energetisch nachhaltig gesund bleiben Unsere Gesellschaft verbraucht zunehmend Energie zur Steigerung des Komforts und der Lebensqualität. Die NEST-Unit «Solares Fitness Wellness (SFW)» demonstriert, dass Fitness und Wellness auch weitgehend ohne fossile Energien möglich ist. Das Projekt sieht auf 280m2 einen Fitnessbereich und eine modulare Wellnessanlage vor. Der Fitnessbereich dient primär der körperlichen Fitness und Gesundheit. Die Energie der geleisteten Arbeit wird nicht wie üblich vernichtet, sondern so effizient wie möglich in Elektrizität umgewandelt, gemessen und motivierend kommuniziert. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht in der Energiegewinnung, die verhältnismässig klein sein wird, sondern in der Thematisierung der Energie, unserer eigenen Leistung und unseres Konsums. Drei weitgehend autarke Wellnessmodule versorgen sich selber mit Solarenergie. Ziel ist eine neutrale Energiebilanz über das Jahr. Die im Sommer erzielten Überschüsse stehen im Winter zur Verfügung. Die Module von ca. 20 m2 Grösse enthalten alles, was es für eine kompakte Wellness-Oase braucht: Garderobe, Dusche, Sauna oder Dampfbad und natürlich die benötigte Technik. Damit sind diese Wellness-Module auch interessant für kleinere Hotels oder für Private, die Wellness nachhaltig betreiben wollen. Als technische Innovationen werden u.a. Hochtemperatur-CO2-Wärmepumpen und Wasserzerstäubung anstelle von Verdampfung verfolgt. Kombiniert mit optimierter Dämmung und Wärmerückgewinnung lässt sich damit der Energieverbrauch von Sauna und Dampfbad um ca. 80% reduzieren. Solares Fitness und Wellness geht im Herbst 2016 in Betrieb. Unit Urban Mining Mit Abfall bauen Unit Digitale Fabrikation Digital planen und bauen Ressourcenknappheit, Treibhausgasemissionen, Verschmutzung von Trinkwasser und vieles mehr sind Symptome einer Wegwerfmentalität in einer Gesellschaft, die jeden Tag mehr Abfall produziert und diesen in der Umwelt verteilt. Eine gute Abfallwirtschaft ist daher für den Übergang zu einer nachhaltigeren Gesellschaft notwendig. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist es, den Kreis der Materialströme zu schliessen. Recycling ist dabei eines der Schlüsselkonzepte. Im Baubereich geht es sowohl um die Reziklierfähigkeit der eingesetzten Materialien als auch um die Wiederverwendung von bereits einmal gebrauchten Materialien als Baustoffe. Die geplante Unit fokussiert sich im Wesentlichen auf drei Bereiche, in denen neue Lösungsansätze und Verbesserungspotenzial erwartet werden: • Neue Baumaterialien aus Abfallprodukten und das Bauen damit • Neue Konstruktions- und Fügetechniken für den geordneten Rückbau («Design for Disassembly») • Der digitale Planungsprozess unter Abbildung der urbanen Minen («Building Information Modelling») Die Unit Urban Mining wird voraussichtlich 2017 in Betrieb gehen. Die digitale Fabrikation verspricht, die Architektur zu revolutionieren. Die nahtlose Verbindung digitaler Technologien mit dem physischen Bauprozess ermöglicht die Umsetzung bisher ungeahnter Architekturen und kann die Effizienz in der Produktion und die Nachhaltigkeit von Gebäuden entscheidend erhöhen. Die Unit erlaubt nicht nur die Realisierung vollkommen neuer Entwurfs-, Material- und Herstellungstechnologien, sondern ebenso die gesamthafte Analyse unter realen Bedingungen. Konkret sind mit der Unit die folgenden Zielsetzungen verbunden: • Die erste Forschungsphase wird in eine zusammenhängende reale Anwendung überführt. • Die zugrundeliegenden baulichen Innovationen und Technologien werden der Öffentlichkeit und Privatwirtschaft unmittelbar zugänglich gemacht und sinnvoll vermittelt. • Die Unit kann über einen längeren Zeitraum analysiert und ausgewertet werden, so dass digitale Fabrikationstechniken erstmals unter Langzeitbedingungen getestet und entwickelt werden können. Die Unit Digitale Fabrikation wird voraussichtlich 2018 in Betrieb gehen. Energy Hub Energie produzieren, speichern, konvertieren und Verbrauch optimieren Gebäude einzeln oder im Verbund sind nicht nur Energieverbraucher, die sinnvollerweise auch im Verbund optimiert werden, sondern neu ebenso Energieproduzenten. Die Energie kann in Form von erneuerbarem Strom (Solarmodule, Kleinwindanlagen, Blockheizkraftwerke, etc.) oder in Form von Wärme (Abwärme mit Wärmerückgewinnung, thermische Solarenergie, Erdwärme, etc.) geerntet werden. Während ein Gebäude einen Energieüberschuss aufweist, benötigt möglicherweise ein anderes Gebäude zur gleichen Zeit Energie. Allfällige Überschüsse können ins öffentliche Netz gespeist werden. Der Energieverbrauch und das Ernten der Energie sind nur teilweise planbar, zeitlich und mengenmässig entstehen grosse Differenzen. Im Sommer erntet ein Gebäude überschüssige Solarenergie; im Winter übersteigt der Energieverbrauch dagegen oft das Angebot. Deshalb werden im Energy Hub verschiedene Technologien von Energieernten, Umwandeln und Speichern im Gebäude und im Netzverbund implementiert. Damit kann das dynamische Zusammenspiel der Technologien und der damit verbundenen Energienetze optimiert werden. Die damit verbundenen Forschungs- und Entwicklungsfragen sind: • Welche Energieleistungen werden für Niedrigenergiebauten vorteilhafterweise zentralisiert? • Welche Technologien können zum Ernten, zur Umwandlung und zur Speicherung im Verbund wie eingesetzt werden? • Welchen Einfluss hat dies auf die Netze und damit verbunden auf die Netzkosten? • Wie viel Energieautarkie ist machbar und sinnvoll; welchen Einfluss hat das auf die von extern benötigten (Systemdienst-)leistungen? • Welche steuerungs- und regelungstechnischen Herausforderungen stellen sich auf der thermischen und der elektrischen Seite? • Was bedeuten die gewonnenen Erkenntnisse für ein Quartier oder eine Stadt? • Unter welchen Bedingungen kann Überschussenergie in Treibstoff für Fahrzeuge umgewandelt werden? • Wie sind die ökonomischen Eckdaten eines solchen Systems? Viele praktische Fragen, die mit der konkreten Realisierung verbunden sind, geben Hinweise für den späteren Einsatz. Mit dem Energy Hub ist der Future-Mobility-Demonstrator «move» der Empa verbunden. Dieser wird das künftige Zusammenspiel von Mobilität und lokal erzeugter Energie untersuchen. Darüber hinaus steht das Empa-Areal mit seinen vielfältigen Energienetzen als reale Testumgebung zur Verfügung. Intelligente Regelplattform für Energie-Themen SmartHome, SmartBuilding, SmartDistrict Siemens Building Technologies In der modernen Gebäudetechnik, aber auch zur energetischen Optimierung, sind immer komplexere Regel- und Steuerungsaufgaben zu bewältigen. Dies betrifft die thermische und elektrische Energieversorgung, aber auch vermehrt wartungsbezogene Aufgaben. Den Komfort für den Benutzer zu erhöhen und eine nachhaltige Energieeffizienz zu erreichen, ist gleichermassen das angestrebte Ziel. Der Gebäudebenutzer hat generell keine Kenntnis der installierten Regelalgorithmen und wundert sich über das unverständliche Verhalten der installierten Anlagen. Gleichzeitig ist der Spezialist mit immer neuen Regel- und Steuersystemen konfrontiert, deren Kompatibilität selten gewährleistet ist. Diesen Umstand gilt es zu ändern. Viele technische Komponenten für unterschiedlichste Nutzungsszenarien (wie Einfamilienhaus, Bürogebäude, Quartierverbund usw.) sind frei miteinander kombinierbar. Das macht die Planung komplex. Gilt es einen Systementscheid zu fällen, besteht eine grosse Unsicherheit bei Planern oder Bauherren gegenüber alternativen Systementwürfen und deren Regelbarkeit. NEST wird eine Plattform sein, um neue Mess-, Steuerungs- und Regeltechnikkonzepte (MSR) zu testen und unterschiedliche Nutzungsarten zuzulassen. Ein offenes System soll zeigen, wie sich zukünftige MSR-Lösungen entwickeln könnten. Folgende Fragen stehen im Vordergrund: • • • • • • Aufteilung komplexer Aufgaben in zentrale und dezentrale MSR-Systeme Benutzerakzeptanz vs. energetisches Optimum Integrativität zukünftiger Systeme Einbindung des MSR-Systems in das Kommunikations- und Informationssystem Minimierung des Energieverbrauchs Optimaler Systementwurf bezogen auf die Nutzungsszenarien Urbanes Wasser- und Abwassermanagement Die Bedeutung des sparsamen Umgangs mit Wasser ist weltweit ebenso wichtig wie die nachhaltige Nutzung energetischer Ressourcen. Das Potenzial der Wasserbewirtschaftung im Gebäude und im Quartier soll untersucht werden. Unter der Leitung der Eawag werden Konzepte entwickelt und getestet, die eine Mehrfachnutzung von Wasser und Abwasser ermöglichen. NEST soll dazu beitragen, viel versprechende Lösungen zur Reduktion des Wasserverbrauchs und zur Nutzung der Stoffe im Abwasser zu testen und weiterzuentwickeln. Technologien, die im Vordergrund stehen: • • • • Moderne, umweltschonende und wassersparende Toiletten Abwasserbehandlung Lokale Abwasser-Reaktoren Flexible Leitungsführung für vereinfachte Abwassersysteme Forschungs- und Entwicklungsthemen sind unter anderem: • Entwicklung innovativer Abwasserbehandlungs- und Separationsmethoden • Nutzung von Regenwasser und rezykliertem Grauwasser • Wertstoffgewinnung aus Abwässern « Was ich an dieser gemeinsamen Initiative besonders spannend finde, sind die realitätsnahen Möglichkeiten, die NEST unseren Wirtschaftspartnern bietet, um deren Innovationen zu testen, zu evaluieren und zu optimieren. NEST ist eine einzigartige Plattform für Entwicklung und Technologievermittlung im Bauwesen.» Gian-Luca Bona Direktor Empa « NEST wird es uns ermöglichen, energieeffiziente, CO2-neutrale Gebäude mit hohem Komfort und Nutzen zu entwickeln. Dieses Projekt passt ausgezeichnet zur Nachhaltigkeitsinitiative der ETH Zürich im Baubereich.» Ralph Eichler Präsident ETH Zürich « Im NEST vereinen Institute des ETH-Bereichs ihre Kräfte, um die besten und innovativsten Ideen auf den Gebieten der Baustoffwissenschaften, Bautechnologien und baulichen Systemintegration zu verwirklichen. Es wird nicht versucht, eine einzelne Innovation zu entwickeln, hier wollen wir echte Fortschritte für nachhaltige Gebäude erreichen.» Patrik Aebischer Präsident EPF Lausanne « NEST verspricht unter anderem einen Erkenntnisgewinn im Bereich Energie. Für den Kanton Zürich ist dies von besonderer Bedeutung. Unsere gesamte Lebenswelt ist durchzogen von energierelevanten Prozessen, die miteinander zusammenhängen. Mit seinem modularen Aufbau eignet sich NEST besonders gut, um diese Zusammenhänge aufzudecken und synergetisch nutzbar zu machen. Um unsere Energieprobleme zu lösen, spielt ferner eine ganz besondere Energie eine zentrale Rolle: die Energie, die in unseren Köpfen fliesst. NEST ist hierfür das perfekte Symbol und steht für Innovation und Offenheit. Auf solche Forschungsstätten sind wir heute dringend angewiesen.» Markus Kägi Baudirektor Kanton Zürich « Um die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen, benötigen wir neue, innovative Technologien. Gleichzeitig müssen wir unser Verhalten bei der Energienutzung anpassen. NEST ermöglicht die konkrete Erprobung solcher zukunftsweisender Entwicklungen.» Walter Steinmann Direktor Bundesamt für Energie « Im Kontext der zunehmenden Urbanisierung, des Bevölkerungswachstums und der Klimaänderung sind neue Lösungen für die Wasserver- und entsorgung gefordert. Der sparsame Umgang mit Wasser, dessen Rückgewinnung und Wiederverwendung sowie die Nutzung der Energie und der Wertstoffe sind anzustreben. Gleichzeitig sind Langzeitinvestitionen in wenig flexible Infrastrukturen zu vermeiden. NEST bietet eine einmalige Plattform, um innovative Technologien für die lokalen wie auch für globale Märkte in der Realität zu testen.» Janet Hering Direktorin Eawag Unsere Partner – ein starkes Team! Kontakt Reto Largo Empa, Geschäftsführer NEST Überlandstrasse 129 8600 Dübendorf, Schweiz [email protected] +41 58 765 65 63 nest.empa.ch