Glaukom (Grüner Star) Weltweit ist es die häufigste Augenerkrankung. Rund 150.ooo Österreicher leiden unter Glaukom. Die Dunkelziffer ist etwa doppelt so hoch. Der Grüne Star kann im Anfangsstadium selbst gar nicht wahrgenommen werden, sondern nur durch die Diagnostik von Ihrem Augenarzt. Personen ab 40 Jahren sollten deswegen in regelmäßigen Abständen Ihren Augendruck messen lassen. Diese Untersuchung ist schmerzfrei, dauert lediglich einige Minuten und reduziert bei Ihnen die Gefahr einer Erblindung. Unter Glaukom werden Augenerkrankungen zusammengefasst, die in der Regel durch einen erhöhten Augeninnendruck den Sehnerv schädigen und bei unzureichender Therapie zu Gesichtsfeldausfällen und Erblindung führen können. Das Glaukom ist einer der häufigsten Erblindungsursachen in den westlichen Industrienationen. In Europa und den USA sind nahezu 2 % aller Menschen über 40 Jahre am Glaukom erkrankt. Daher wird ab dem 40. Lebensjahr eine regelmäßige Untersuchung zur Glaukom-Früherkennungs empfohlen. Weltweit haben nach einer Schätzung aus dem Jahr 2000 ca. 67 Millionen Menschen einen manifesten Glaukomschaden und ein Zehntel von diesen Menschen wird erblinden, weil die Krankheit nicht rechtzeitig diagnostiziert wurde. Zirka 15 % aller Erblindungen weltweit können auf das Glaukom zurückgeführt werden. Das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter. Es tritt einschließlich seiner Vorstufen bei gut 2,4 % aller Personen ab dem 40. Lebensjahr auf. Jenseits des 75. Lebensjahres liegt die Häufigkeit bereits zwischen 7 und 8 %, jenseits des 80. Lebensjahres bei 10 bis 15 %. Das Glaukom verläuft meist ohne Symptome. Geschädigt werden die nervalen Strukturen, das heißt die Netzhaut und der Sehnerv. Ausfälle im Gesichtsfeld sind die Folge. Wenn Betroffene den Verlust der Sehfunktion selbst wahrnnehmen, ist die Schädigung des Sehnervs schon weit fortgeschritten. Jahrelang galt ein erhöhter Augeninnendruck von über 21 mmHg als Synonym für das Glaukom. Als Patienten wurden damals nur jene Menschen eingestuft, deren Augeninnendruck jenseits der (heute als überholt betrachteten) Grenze von 21 mm Hg lagen. Bei diesen wurde eine Glaukomtherapie eingeleitet. Heute weiß man, dass man auch mit niedrigerem Augenin- nendruck glaukomkrank sein kann und einer Therapie bedarf. Obwohl der erhöhte Augeninnendruck nach wie vor einer der wichtigsten Risikofaktoren ist, musste dieses Verständnis der Erkrankung reformiert werden. Erhöhte Augeninnendruck als alleiniger diagnostischer oder prognostischer Faktor ist laut medizinischen Studien unzureichend. - Zirka. 80 % aller Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck (Okuläre Hypertension) entwickeln kein Glaukom, und - bei zirka 30 % aller Patienten, die bereits einen Glaukomschaden entwickelt haben, konnte niemals ein erhöhter Augeninnendruck gemessen werden (Normaldruckglaukom). Das Verständnis des Krankheitsbildes hat sich erneut grundlegend geändert. Ein Glaukom wird heute als eine multifaktorielle Erkrankung verstanden, die neben der augenärztlichen Beurteilung der Anatomie und Funktion des Auges eine Vielzahl von Risikofaktoren berücksichtigt. Die zwei wichtigsten sind: - ein erhöhter Augeninnendruck und - Abweichungen von der normalen Durchblutung des Sehnervs und der Retina, z.B. eine unzureichende Durchblutung oder eine gestörte Blutversorgung der Ner- venzellen der Netzhaut (gestörte okuläre Autoregulation). Insbesondere dem Zusammenspiel von Störungen der Autoregulation und erhöhtem Augeninnendruck wird im heutigen Verständnis des Glaukoms eine besondere Rolle beigemessen. Am häufigsten ist das primäre Offenwinkelglaukom, das lange Zeit keine Beschwerden macht, früh genug erkannt aber sehr gut mit Augentropfen behandelt werden kann. Ein Glaukomschaden lässt sich leider nicht wieder rückgängig machen. Ziel einer Therapie ist es, das noch verbliebene Sehvermögen zu erhalten und die drohende vollständige Blindheit zu verhindern. Weitere Formen sind das akute Glaukom, das einen augenärztlichen Notfall darstellt und sehr rasch zu Erblindung führen kann, sowie das angeborene Glaukom und das sekundäre Glaukom als Folge einer anderen Augenerkrankung. Sind Augentropfen nicht ausreichend, so erfolgt die Behandlung mit dem Laser oder durch eine Operation. Ursachen Durch Abflussstörungen des Kammerwassers kommt es zu einer Druckerhöhung im Auge. Das Glaukom ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen des Auges, die meist drei Charakteristika gemeinsam haben: - erhöhter Augeninnendruck - Gesichtsfeldausfall - Papillenexkavation mit einem Substanzverlust (Atrophie) des Sehnervenkopfes In den meisten Fällen spielt die Erhöhung des Augeninnendruckes eine wesentliche Rolle als Entstehungsursache für ein Glaukom. Durch Abflussstörungen des Kammerwassers in den so genannten Kammerwinkeln kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen der fortwährenden Produktion im Ziliarkörper und dem Abfluss. Die Flüssigkeit staut sich im Auge, der Druck erhöht sich. Dieser erhöhte Augeninnendruck schädigt vor allem die empfindlichen Sehnerven. Geschädigtes Nervengewebe kann aber nicht mehr alle Informationen an das Gehirn weitergeben und es kommt zu den für das Glaukom typischen Gesichtsfeldausfällen. Da es aber auch Glaukompatienten mit einem normalen Augeninnendruck gibt, werden als Ursache weiter Faktoren diskutiert. So könnten beispielsweise Durchblutungsstörungen am Sehnerven und der Netzhaut eine Rolle spielen. In Frage kämen dann Gefäßerkrankungen und zu hoher oder zu niedriger Blutdruck. Üblicherweise werden vier verschiedene Formen des Glaukoms unterschieden: - primäres Offenwinkelglaukom - primäres Winkelblockglaukom (= akutes Glaukom/Glaukomanfall) - primäres kongenitales (kindliches/angeborenes) Glaukom - Sekundärglaukom, eine Augeninnendruckerhöhung als Folge einer anderen Augenerkrankung oder einer Allgemeinerkrankung. Häufigkeit und Risikofaktoren Die weitaus häufigste Form des Glaukoms ist das primäre Offenwinkelglaukom. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Die Häufigkeit der Erkrankung ist in der Gruppe der 70 bis 80jährigen mindestens achtmal so hoch wie in der Gruppe der 30 bis 40jährigen. Insgesamt spielen bei dem Offenwinkelglaukom folgende Risikofaktoren eine Rolle: - Alter über 65 Jahre - gehäuftes Auftreten in der Familie - Diabetes mellitus - Herz-Kreislauf-Erkrankungen - schwere Entzündungen am Auge - starke Kurzsichtigkeit - Kortisonbehandlungen Männer und Frauen sind in jüngeren Jahren gleich häufig betroffen, ein Glaukom zu entwickeln. Das akute Glaukom kann prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten, allerdings nimmt die Häufigkeit mit höherem Lebensalter deutlich zu. Frauen sind im Alter hierbei etwas häufiger betroffen als Männer. Wichtige Risikofaktoren sind: - ein zu kurzer Augapfel, der häufig bei Hyperopie (Weitsichtigkeit) auftritt - gehäuftes Auftreten in der Familie Das primäre kongenitale Glaukom kommt selten vor und tritt normalerweise innerhalb des ersten Lebensjahres auf. Dabei liegt eine erbliche Disposition vor, der genaue Vererbungsmodus ist aber noch nicht exakt bekannt. Symptome Das primäre Offenwinkelglaukom verläuft lange ohne sich für den Betroffenen bemerkbar zu machen. Typischerweise treten auch keine Schmerzen auf. Bei hohem Augeninnendruck können jedoch durch ein so genanntes Epithelödem farbige Ringe oder Höfe um Lichtquellen auftreten. Unter einem Epithelödem versteht man eine Wassereinlagerung in der äußersten Schicht der Hornhaut. Im späteren Verlauf kommt es zu Gesichtsfelddefekten bis hin zur völligen Erblindung. Das akute Glaukom zeichnet sich durch ein steinhartes, rotes Auge mit lichtstarrer Pupille aus und geht mit Schmerzen und Sehstörungen einher. Häufig sind auch allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen zu beobachten. Das primäre kongenitale Glaukom fällt durch lichtscheue, tränende Augen und Lidkrampf bei den betroffenen Kindern auf. Bei sehr großen Augen von Säuglingen besteht ein dringender Verdacht und es sollte unbedingt ein Facharzt zu Rate gezogen werden. Das Sekundärglaukom kann je nach zugrundeliegender Erkrankung ohne Symptome oder mit all den vorher beschriebenen Symptomen einhergehen. www.medicine-worlwide.de