Die elektrische Ladung

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Einführung in die Physik fü
für Studierende der Pharmazie
Kapitel 4
Elektrizitätslehre
4.1 Ladung
4.2 Strom und Spannung
4.3 Stromkreise
4.4 Magnetfelder
4.5 Schwingkreise
4.6 Magnetismus
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4.1 Ladung
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4.1 Ladung
Grundlegendes zur Ladung
Ein Vielzahl von Erscheinungen in der Natur können nur verstanden werden,
wenn man sich einer weiteren Eigenschaft der Materie bewusst wird:
Die elektrische Ladung.
Materie (oder genauer die die Materie aufbauenden Elementarteilchen) besitzt
nicht nur eine Masse, sondern auch eine innere elektrische Ladung.
•
Es gibt zwei Arten von Ladung, die man als positiv und negativ
bezeichnet und durch ein Vorzeichen unterscheidet. Gleichnamige
Ladungen stoßen sich ab.
•
Ladungen treten stets in Vielfachen einer Elementarladung auf,
Ladungen sind also gequantelt.
gequantelt Der Wert der Elementarladung
ist e = 1,602 10-19 C (1 C = 1 Coulomb).
•
Ladung ist in der Natur erhalten, die Summe aller Ladungen in einem
System ist konstant.
konstant
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4.1 Ladung
Historisches
In der Natur ist Materie meistens neutral, da sie zu
gleichen Teilchen positive und negative Ladungen
enthält. Läuft man z.B. bei sehr trockener Luft mit
Schuhen über einen Teppichboden, so kann man Ladung
einer Polarität „abstreifen“ und sich dabei aufladen!
Historisches Beispiel:
Reibt man Bernstein mit einem (Katzen-) Fell, so wirkt er
anziehend (z.B. auf Haare, Federn).
• „ηλεκτρον“ = Bernstein, „elektrisch“
• Thales von Milet (626 - 547 v. Chr.)
• hohe Elektronenaffinität des Tuchs (Wolle, Fell)
Entladung nach Ladungstrennung: Blitz
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4.1 Ladung
Elementare Ladungsträger
• Materie ist aus Atomen aufgebaut, diese
wiederum aus Atomkern & Elektronenhülle.
Elektron
Proton
• Atomkern:
Atomkern elektrisch ungeladene Neutronen,
Neutronen
positiv geladene Protonen.
Protonen Die Ladung eines
Protons entspricht gerade einer Elementarladung +e.
+e Der Atomkern hat also eine
positive Nettoladung: Ze,
Ze wobei die
Ordnungszahl Z die Anzahl der Protonen im
Kern ist.
• Elektronenhülle: Elektronen,
Elektronen die jeweils eine
negative Elementarladung –e tragen.
• Grundzustand: die Zahl der Hüllenelektronen
ist gleich der Zahl Z der Protonen im Kern.
Damit ist die Summe aller positiven und
negativen Ladungen im Atom gleich null, das
Atom ist nach außen elektrisch neutral.
Neutron
Atomkern
10 fm
0.1 nm
Faktor 10000
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4.1 Ladung
Elektrische Leiter und Isolatoren
In Isolatoren (Holz, Glas) sind die
Elektronen fest an die Atome gebunden,
können sich also nicht innerhalb des Stoffes
bewegen.
In so genannten elektrischen Leitern
(Kupfer…) hingegen wird die Wechselwirkung der Elektronen mit dem Kern durch
die Anwesenheit benachbarter Atome
gestört, so dass sich ein Teil der Elektronen
frei innerhalb des Stoffes bewegen kann.
Vgl. zur thermischen Leitfähigkeit!
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4.1 Ladung
Influenz
Bringt man einen positiv geladenen Körper in die Nähe eines neutralen
Leiters, so bewegen sich aufgrund der elektrostatischen Kräfte die →
Ele
Elektronen im Leiter in Richtung des geladenen Körpers. Diesen
kt r
os
Vorgang nennt man Influenz.
Influenz
k
op
Dieses Phänomen kann man mit Hilfe eines Elektroskopes nachweisen.
Influenz kann auch zur Aufladung von Leitern genutzt werden. Bringt
man zwei miteinander verbundene Leiter in die Nähe eines geladenen
Körpers und trennt diese anschließend, so ist aufgrund der Influenz der
eine Körper negativ, der andere positiv geladen.
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Coulomb Waage
• Abstoßung zweier gleichnamig geladener
Kugeln aufgrund der elektrischen Kraft
• Der Versuch erlaubt es, die AbstandsAbhängigkeit der elektrischen Kraft
(Coulomb-Kraft) quantitativ zu
untersuchen.
Abstand
4.1 Ladung
Coulomb-Kraft
• Trägt man doppelt-logarithmisch den
Abstand beider Kugeln gegen die
Auslenkung (Kraft) auf, folgt:
Die Coulomb-Kraft ist umgekehrt
proportional zum Quadrat des Abstands
der beiden Kugeln.
Auslenkung ~
Kraft
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4.1 Ladung
Coulomb-Gesetz
Zwei elektrische Punktladungen q1 und q2, die sich in einem Abstand r
voneinander befinden, üben eine elektrostatische Kraft aufeinander aus.
Die Kraft wird beschrieben durch das Coulomb-Gesetz:
q1q2
F12 (r ) =
4πε 0 r 2
1
mit der Dielektrizitätskonstanten ε0 = 8,85 10-12 C2 N-1 m-2.
Die Kraft wirkt in Richtung der Verbindungslinie zwischen q1 und q2. Je nach
Vorzeichen von q1 und q2 kann die Kraft anziehend oder abstoßend sein.
Beachten Sie die Ähnlichkeit zum Newtonschen Gravitationsgesetz, allerdings ist
Gravitation stets anziehend, da es nur Massen eines Vorzeichens gibt.
q1
q2
q1
q2
+
+
+
-
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4.1 Ladung
Beispiel: Coulomb – Gravitations-Kraft
• Vergleichen Sie die Stärke der Coulomb- mit der Gravitations-Kraft, die zwei
Protonen aufeinander ausüben!
1 q pq p
F (r) =
,
2
4 πε 0 r
C
12
F (r ) = G
G
12
m pm p
r2
G = 6 , 67 ⋅ 10 −11 Nm 2 kg − 2 , ε 0 = 8 ,85 ⋅ 10 −12 C 2 N −1 m − 2
m p = 1, 673 ⋅ 10 − 27 kg , q p = 1e = 1, 602 ⋅ 10 −19 C
m 2p
F12G
− 37
πε
G
=
4
=
8
⋅
10
0
F12C
q 2p
1036
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4.1 Ladung
Das Elektrische Feld
Die Fernwirkung einer Kraft führt zu dem konzeptionellen Problem, wie die Kraft
zwischen zwei Körpern eigentlich vermittelt wird, ohne dass diese sich berühren.
Dies führt zur Einführung des Begriffes des elektrischen Feldes. Man stellt sich
vor, dass eine elektrische Ladung Q den sie umgebenden Raum mit einem
elektrischen Feld E erfüllt. Dieses Feld bewirkt die elektromagnetische Kraft, die
auf eine zweite Ladung ausgeübt wird.
Denken wir uns eine zweite Ladung q, die klein sein soll gegen Q, so dass sie
das elektrische Feld von Q nicht beeinflusst. Man spricht dann von einer
Probeladung.
Probeladung Diese Probeladung erlaubt es uns, das elektrische Feld (bzw.
Feldstärke) E an jedem Ort r zu bestimmen, indem das Feld als der Quotient der
Kraft F auf die Probeladung am Ort r geteilt durch q definiert wird:
E(r ) =
F(r )
q
• Das elektrische Feld E ist wie die Kraft F ein Vektor, r ist der Ortsvektor .
• Die Einheit der elektrischen Feldstärke ist:
[E] = N/C = V/m, 1V = 1Nm/C = 1J/C
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4.1 Ladung
Elektrische Feldlinien
Der Verlauf des elektrischen Feldes kann durch
Feldlinien veranschaulicht werden. Dafür gibt es
folgende Regeln:
• Die Feldlinien zeigen in Richtung der Kraft, die auf
eine positive Probeladung wirkt. Sie sind also stets
von einer positiven zu einer negativen Ladung
gerichtet.
gerichtet Beim Feldlinienbild einer einzelnen
Punktladung nimmt man an, die Feldlinien enden auf
Ladungen, die im Unendlichen liegen.
• Die Anzahl der Feldlinien,
Feldlinien die auf einer Ladung
beginnen oder enden, ist proportional zur Größe der
Ladung, die das Feld erzeugt.
• Die Dichte der Feldlinien ist proportional zur
Feldstärke an diesem Ort.
• Feldlinien können sich niemals schneiden!
schneiden
→
Q
Fe
ldl
i
nie
n
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4.1 Ladung
Elektrische Feldlinien
+
-
+
+
+ -
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4.1 Ladung
Potential und Spannung
Bewegt man eine Probeladung im elektrischen Feld entgegen der auf sie
wirkenden Coulombkraft vom Ort 1 zum Ort 2, so muss Arbeit verrichtet werden.
Dadurch gewinnt die Ladung die potentielle Energie W
2
2
1
1
W = − ∫ F dr = − q ∫ E dr = q (φ (1) − φ ( 2 ))
Die Größe φ(r) nennt man das elektrische Potential.
Potential Wie im Fall der potentiellen
Energie im Schwerfeld der Erde sind nur Differenzen von Potentialen
physikalisch relevant. Die elektrische Potentialdifferenz zwischen 1 und 2 nennt
man auch die elektrische Spannung U:
U =| φ (1) − φ (2) |
Die Spannung hat die Einheit 1 Volt (V) = 1 J/C.
Für den Unterschied der potentiellen Energie einer Ladung q zwischen zwei
Orten 1 und 2, zwischen denen die Spannung U herrscht, gilt demnach
W = qU
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4.1 Ladung
Beschleunigung im Elektrischen Feld
Durchläuft ein geladenes Teilchen der Ladung q die Potentialdifferenz U, so
wird die potentielle Energie Wpot=qU in kinetische Energie umgewandelt, das
Teilchen wird im elektrischen Feld E entlang der Feldlinien beschleunigt (a):
W pot
r
r
= qU = W kin , F = m a = q E
In der Regel erreicht das Teilchen (z.B. ein Elektron) dabei sehr hohe
Geschwindigkeiten, so dass die relativistische Massenzunahme nach Einstein
nicht zu vernachlässigen ist. Dazu folgendes Beispiel:
• Welche Potentialdifferenz muss ein Elektron durchlaufen, um auf 99% der
Lichtgeschwindigkeit beschleunigt zu werden?
Klassische
Dynamik:
Relativistische
Dynamik:me=f(v)
1
mv 2 , v = 0 ,99 c , q = e
2
2
⎤
1 m 2 ⎡ kg m
J
9 ⋅ 10 − 31
U =
v ⎢ 2
0 ,99 2 ⋅ 3 ⋅ 10 8 = 10 − 3 V = 1 mV
=
=V⎥ =
−19
2 e
C
⎦ 2 ⋅ 1, 6 ⋅ 10
⎣ s C
W pot = qU = W kin =
Ue = Wkin
⎛
⎞
1
⎜
= me c
− 1⎟, U = 3,1 MV
⎜ 1 − (v / c )2
⎟
⎝
⎠
2
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4.1 Ladung
Leiter im elektrischen Feld
Bringt man einen leitenden Gegenstand in ein statisches äußeres elektrisches
Feld, so werden sich die frei beweglichen Ladungen innerhalb des Leiters
bewegen: Influenz
Die Bewegung der Ladungsträger wird so lange erfolgen, bis im Inneren des
Leiters keine elektrische Feldlinien mehr vorhanden sind. Die Feldlinien des
äußeren Feldes enden damit auf Ladungen, die auf der Oberfläche des Leiters
sitzen. Diesen Zustand nennt man elektrostatisches Gleichgewicht.
Gleichgewicht
Die Feldlinien stehen auf der Leiteroberfläche
senkrecht, besitzen also keine Tangentialkomponente
entlang der Oberfläche. Wäre dies nicht so, würden
sich die Ladungen weiter entlang der Oberfläche
verschieben, bis alle Tangentialkomponenten
verschwunden sind. Die Tatsache, dass keine
Feldlinien im Inneren des Leiters verlaufen, bedeutet
außerdem, dass sich die gesamte Oberfläche des
Leiters auf demselben elektrischen Potential befindet.
Die Oberfläche eines Leiters im elektrostatischen
Gleichgewicht bildet also eine Äquipotentialfläche.
← Prinzip der Minimierung der Energie!
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4.1 Ladung
Leiter im elektrischen Feld
Also:
– Das Innere von Leitern ist im elektrostatischen Gleichgewicht feldlinienfrei. Dies gilt
auch für einen vom Leiter umschlossenen Hohlraum Æ Faraday-Käfig
→
Bl
i tz
sc
hu
tz
– Die Feldlinien eines äußeren Feldes stehen senkrecht auf der Leiteroberfläche.
– Im elektrostatischen Gleichgewicht bildet die Oberfläche eines Leiters eine
Äquipotentialfläche.
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4.1 Ladung
Van-de-Graaff-Generator
→
Va
n-d
e-G
raa
ff
• Die Metallkugel ist im Innern feldfrei → Ladung wandert nach außen,
weitere Ladung kann gesammelt werden
• Aufladung bis zu mehreren Millionen Volt möglich
• Beschleunigung geladener Teichen: (Tandem-) Van-de-Graaff
Beschleuniger (weltweit eingesetzt, u.a. auch in Frankfurt)
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4.2 Strom und Spannung
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4.2 Strom und Spannung
Wasser-Analogie
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4.2 Strom und Spannung
Elektrischer Strom
Verbindet man die Enden eines Leiters mit den Polen einer
Spannungsquelle, fließt ein elektrischer Strom durch den Leiter.
Der Strom wird verursacht durch die Bewegung der freien Ladungsträger
im Leiter. Die Stromstärke I ist definiert als die Ladungsmenge dQ, die
innerhalb der Zeit dt durch den Querschnitt des Leiters tritt:
dQ
I=
dt
Die Stromstärke ist eine Basisgröße des SI.
Ihre Einheit ist das Ampere (A): 1 A = 1 C/s
Durch Konvention wurde die positive Stromrichtung als diejenige
Richtung festgelegt, in die eine positive Ladung bei einer gegebenen
Spannung fließen würde. Sie zeigt also etwa vom Pluspol einer Batterie
zum Minuspol.
Eigentlich sind jedoch die negativ geladenen Elektronen für den
Stromfluss verantwortlich. Die Elektronen bewegen sich also entgegen
der positiven (technischen) Stromrichtung.
+
-
Positive Stromrichtung I
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4.2 Strom und Spannung
Elektrischer Strom
Die Geschwindigkeit der einzelnen Elektronen durch den Leiter ist
aufgrund zahlreicher Stöße mit dem Gitter recht klein (0,01 mm/s).
Das Umlegen eines Lichtschalters zeigt dennoch unmittelbare Wirkung,
da die Elektronen – ähnlich einer Flüssigkeit – durch den Leiter
„durchgeschoben“ werden
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4.2 Strom und Spannung
Widerstand und Ohmsches Gesetz
In vielen leitenden Materialien, insbesondere Metallen, stellt man fest, dass die
Stromstärke zur angelegten Spannung proportional ist. Dies wird durch das
Ohmsche Gesetz zum Ausdruck gebracht:
Georg Simon Ohm
(1787-1854)
I = G U, oder U = R I
• Die Proportionalitätskonstante G ist der Leitwert, der in Siemens (S) angegeben
wird. Der Kehrwert des Leitwerts R = 1/G ist der elektrische Widerstand. Ist R
groß, so fließt bei gegebener Spannung weniger Strom.
• Die Einheit des Widerstandes ist [R] = 1 V/A = 1 Ω (Ohm).
• Erfüllt ein gegebener Leiter das Ohmsche Gesetz, so bezeichnet man ihn als
ohmschen Leiter oder ohmschen Widerstand.
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4.2 Strom und Spannung
Elektrischer und spezifischer Widerstand
Ein Widerstand eines Leiters der Länge l und der Querschnittsfläche A
ist gegeben durch:
R=ρ
l
A
Der spezifische Widerstand ρ ist eine Materialkonstante und wird in Ωm
angegeben.
Bei steigender Temperatur nehmen die Gitterschwingungen zu. Dadurch werden
die Elektronen in ihrer Bewegung durch einen metallischen Leiter behindert,
wodurch bei steigender Temperatur der spezifische Widerstand eines
metallischen Leiters i.A. zunimmt:
ρ (T ) = ρ 0 (1 + α ⋅ ∆ T )
Hierbei ist ρ0 der spezifische Widerstand bei einer Referenztemperatur
(z.B. 20 °C), ∆T der Temperaturunterschied zur Referenztemperatur,
und α der spezifische Temperaturkoeffizient.
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4.2 Strom und Spannung
Spezifischer Widerstand
Spezifische Widerstände und Temperaturkoeffizienten einiger Materialien:
Material
Silber
Kupfer
Eisen
Germanium
Silizium
Glas
Hartgummi
Bernstein
spezifischer
Widerstand ρ0 bei 20 °C
(Ωm)
1,6 ⋅10 −8
1,7 ⋅10 −8
10 ⋅10 −8
0,45
640
1010 K1014
1013 K1016
> 1016
Temperaturkoeffizient
α bei 20 °C
(K-1)
3,8 ⋅10 −3
3,9 ⋅10 −3
5,0 ⋅10 −3
− 4,8 ⋅10 − 2
− 7,5 ⋅10 − 2
Leiter
Halbleiter
Isolator
Spezielle Legierungen zeichnen sich dadurch aus, eine besonders
geringe Temperaturabhängigkeit des spezifischen Widerstandes
aufzuweisen, z.B. Konstantan (54% Kupfer, 45% Nickel, 1% Mangan).
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4.2 Strom und Spannung
Elektrische Leistung
Wird die Ladungsmenge ∆Q durch einen Leiter transportiert und
durchläuft dabei die Spannung U, so ändert sich dabei die
potentielle Energie des Systems um
∆W
∆W = ∆Q ⋅ U ⇔
Mit der Definition der Leistung erhält man
P=
∆t
∆Q
U = U ⋅I
∆t
Bei der Bewegung durch den Leiter geben die Elektronen ständig
Energie an das Kristallgitter ab (elektrische Verlustenergie). Dies ist
ja gerade die Ursache für den Widerstand, der durch den
Zusammenhang zwischen Strom und Spannung definiert war. Nach
dem Ohmschen Gesetz gilt also:
U2
P = UI = RI =
R
2
In einem ohmschen Leiter (Widerstand) wird elektrische Energie in
Wärme umgesetzt, der Leiter wärmt sich auf, …wird u.U. zerstört.
(Prinzip von Schmelz-Sicherungen)
=
∆Q
U
∆t
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