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Kapitel 6
Optik
6.1 Licht
6.2 Strahlenoptik
6.3 Linsen
6.4 Optische Systeme
Prof. J. Stroth
Einführung in die Physik für Studierende der
Pharmazie
1
6.1 Licht
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Einführung in die Physik für Studierende der
Pharmazie
2
Einfü
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für Studierende der Pharmazie
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6.1 Licht
Die Lichtgeschwindigkeit
3
Licht breitet sich mit einer endlichen, aber für unser alltägliches Empfinden sehr hohen
Geschwindigkeit aus. Die erste historische Messung der Lichtgeschwindigkeit,
Lichtgeschwindigkeit die einen
brauchbaren Wert lieferte, geht zurück auf den dänischen Astronomen Ole Roemer (1675).
(1675)
Er versuchte, die Umlaufdauer des Jupitermondes Io zu bestimmen, indem er die Zeit
zwischen zwei aufeinander folgenden Eintritten von Io in den Schatten des Jupiter
beobachtete. Dabei machte Roemer folgende Entdeckung: Er erhielt einen größeren Wert
für die Umlaufdauer, wenn sich die Erde während ihrer Drehung um die Sonne von Jupiter
weg bewegt, als wenn sich die Erde zu Jupiter hin bewegt. Er führte dies auf die endliche
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes zurück.
Jupiter
Sonne
B
A
Erde
Io
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6.1 Licht
Messung Lichtgeschwindigkeit durch Roemer
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Um die Lichtgeschwindigkeit zu bestimmen, ging er folgendermaßen vor: In der Nähe der
Position A bestimmte er die Umlaufdauer von Io mit möglichst hoher Genauigkeit (ca. 42,5
h). Dann berechnete er den Zeitpunkt eines Schatteneintritts von Io ein halbes Jahr später
voraus, also wenn die Erde in Position B ist. Tatsächlich erfolgte der Schatteneintritt 996 s
später als berechnet. Dieser akkumulierte Effekt entsprach der Zeit, die das Licht benötigt,
um einmal den Erdbahndurchmesser (3·1011 m) zu durchqueren. Daraus ergibt sich für die
Lichtgeschwindigkeit c:
∆x 3 ⋅1011 m
8 m
c=
=
= 3 ⋅10
s
∆t
996 s
Der offizielle Wert wurde 1983 festgelegt:
c = 2,99792458 ⋅108 m/s
Nicht nur Licht, sondern alle elektromagnetische Wellen breiten sich im Vakuum mit dieser
Geschwindigkeit aus.
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6.1 Licht
Das Spektrum elektromagnetischer Wellen
Sichtbares Licht ist nur ein Beispiel elektromagnetischer Wellen. Andere Formen
elektromagnetischer Strahlung sind z.B. Radiowellen, UV-, Röntgen- oder
Gammastrahlung, die sich voneinander durch ihre Wellenlänge λ bzw. Frequenz ν
unterscheiden.
Im Vakuum gilt:
c =ν ⋅ λ
c ist die AusbreitungsGeschwindigkeit
elektromagnetischer
Strahlung
(Lichtgeschwindigkeit):
c = 299 792 km/s
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6.1 Licht
Das Huygenssche Prinzip
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Wellen beschreiben Phänomene aufgrund der Übertragung periodischer Prozesse auf die
unmittelbare Umgebung.
Wir betrachten eine punktförmige Lichtquelle, von der aus sich eine kugelförmige
Wellenfront ausbreitet. Nach der Zeit t hat die Wellenfront den Abstand r = ct erreicht. Die
Wellenfront zu einem späteren Zeitpunkt t+∆t ergibt sich aus dem Huygensschen Prinzip,
Prinzip
das besagt:
Jeder Punkt einer bestehenden
Wellenfront ist Ausgangspunkt
einer neuen kugelförmigen
Elementarwelle,
Elementarwelle die die gleiche
Ausbreitungsgeschwindigkeit
hat, wie die ursprüngliche
Wellenfront. Die Einhüllende
aller Elementarwellen ergibt die
Wellenfront zu einem späteren
Zeitpunkt.
c∆ t
r
Einhüllende
Vergleiche mit den
Beobachtungen mit der
Wellenwanne.
kugelförmige Elementarwellen
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6.1 Licht
Licht als ebene Welle
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Die Überlagerung vieler Kugelwellen, deren Zentrum entlang einer Geraden liegen führt
zur Ausbildung einer ebenen Welle.
Welle Bei dieser Welle ist die Wellenfront gerade.
•
•
•
Als Lichtstrahl bezeichnet man eine
Linie, die senkrecht auf der
Wellenfront steht und in Richtung der
Wellenausbreitung zeigt.
Diese Linie entspricht der
geradlinigen Bewegung der
Photonen.
Die Ausbreitung des Lichtes ist ein
Beispiel für Prozesse die letztlich nur
durch die Quantenmechanik korrekt
und erschöpfend beschrieben wird.
Welle – Teilchen Dualismus
Lichtstrahlen
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6.1 Licht
Reflexion
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Treffen Lichtwellen auf eine ebene Fläche, dann entstehen neue Wellen, die von der Ebene
weglaufen. Betrachtet man die Lichtstrahlen, so gilt für Einfalls- und Ausfallswinkel:
α =β
also Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel.
Ausfallswinkel Man spricht in diesem Fall auch von regulärer
Reflexion oder Spiegelreflexion. An rauhen Oberflächen kommt es im Gegensatz dazu zur
diffusen Reflexion,
Reflexion ein Beobachter sieht dann kein Spiegelbild.
α
β
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Brechung
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An der Grenzfläche zweier Medien (z.B. Luft und Glas) wird ein Teil des Lichts reflektiert,
ein anderer dringt in das Medium ein. Dabei ändert sich die Richtung des Strahls. Man
bezeichnet dies als Brechung.
Brechung
α1
β
reflektierter Strahl
gebrochener
α2 Strahl
Grund für die Brechung sind die unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten des
Lichtes in den beiden Medien. Für die Lichtgeschwindigkeit im Medium cM gilt:
cM =
c
n
Der Brechungsindex n hängt vom jeweiligen Medium ab.
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Brechung II
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Im Vakuum gilt natürlich n = 1, in Luft ist der Brechungsindex ebenfalls sehr nahe an eins.
In Glas ist der Brechungsindex etwa n = 1,5 , in Wasser n = 1,33, Diamand n = 2,417
Für die Brechung gilt das Snelliussche Brechungsgesetz:
Brechungsgesetz
n1 sin α1 = n2 sin α 2
Dies lässt sich aus dem Huygensschen Prinzip herleiten!
Beim Übergang von einem optisch
dünneren Medium in ein optisch
dichteres Medium (n2 > n1, z.B.
von Luft nach Glas) wird der
Lichtstrahl also zum Lot hin gebrochen.
α1
β
reflektierter Strahl
gebrochener
α2 Strahl
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Totalreflexion
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Beim Übergang vom optisch dichteren zum optisch dünneren Medium gilt natürlich das
umgekehrte: der Lichtstrahl wird vom Lot weg gebrochen. Vergrößert man den
Einfallswinkel, beträgt der Brechungswinkel irgendwann genau 90°. Dies ist der Fall, wenn
für den Einfallswinkel gilt:
sin α1K =
n2
n1
Für Einfallswinkel größer als a1K wird kein Licht mehr gebrochen, das gesamte Licht wird an
der Grenzfläche reflektiert. Man nennt a1K deshalb auch den Grenzwinkel der
Totalreflexion.
Für den Übergang von Glas nach Luft beträgt der Grenzwinkel der Totalreflexion etwa 42°.
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6.1 Licht
Brechung im Prisma
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Beim Prisma wird die Totalreflexion zur verlustfreien Ablenkung von Lichtstrahlen benutzt.
Trifft der Lichtstrahl unter einem Winkel von 45° auf die Grenzfläche zwischen Glas und
Luft, wird er totalreflektiert und somit um 90° abgelenkt.
45°
45°
90°
90°
45°
45°
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6.1 Licht
Lichtleiter
Beim Lichtleiter wird die Totalreflexion zur Übertragung von Licht benutzt. Wenn die
Krümmung nicht zu groß ist, kann kein Licht an der Seite austreten.
austreten Lichtleiterbündel
können zur Übertragung von Bildern benutzt werden, etwa in der Medizin (Endoskopie).
Auch in der Kommunikationstechnik gewinnen Glasfasern zunehmend an Bedeutung, da
durch sie sehr hohe Datenmengen übertragen werden können.
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6.1 Licht
Fata Morgana
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Eine Fata Morgana entsteht an heißen Tagen, wenn die Luft sich in Bodennähe so stark
erwärmt, dass der Brechungsindex sich verringert. Dies führt dazu, dass zum Boden
gerichtete Lichtstrahlen nach oben zurück gebogen werden. Dadurch sieht der Beobachter
ein scheinbares Spiegelbild auf dem Boden.
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6.1 Licht
Dispersion
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Der Brechungsindex jeder Substanz ist geringfügig von der Wellenlänge des Lichts
abhängig.
ngig Für die Wellenlänge charakteristisch ist die Farbe des Lichtes, so hat blaues
Licht Wellenlängen von etwa 400 nm, rotes Licht von etwa 700 nm.
Die Wellenlängenabhängigkeit des Brechungsindex führt dazu, dass blaues Licht in
Gläsern etwas stärker gebrochen wird als rotes Licht. Diesen Effekt nennt man Dispersion.
Dispersion
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6.1 Licht
Regenbogen
Ein Regenbogen entsteht, wenn schräg einfallendes Sonnenlicht an kleinen
Wassertröpfchen in der Luft gebrochen wird. Dabei spielen zwei Effekte eine Rolle:
– Brechung und Totalreflektion an runden Wassertropfen führt dazu, dass die
Lichtstrahlen bevorzugt unter einem Winkel von 42° zum einfallenden Sonnenlicht
austreten.
– Die Dispersion führt dazu, dass dieser Winkel etwas von der Wellenlänge, also der
Farbe des Lichtes abhängt.
Beide Effekte zusammen führen dazu, dass ein Beobachter einen farbigen Bogen am
Himmel wahrnimmt.
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6.1 Licht
Warum ist der Himmel blau
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Licht kann an einzelnen Molekülen gestreut werden (Rayleigh-Streuung). Diese Streuung
ist Frequenzabhängig. Dabei wird blaues Licht viel häufiger gestreut als rotes Licht.
Die mittlere freie Weglänge beträgt:
– Für Rot
λrot = 6500 nm; Lrot = 180 km
– Für Blau
λblau = 4700 nm; Lblau = 49 km
Kommt das Licht senkrecht (von oben) zum Beobachter wird nur das blaue Licht wesentlich
gestreut.
6.2 Strahlenoptik
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6.2 Strahlenoptik
Strahlenoptik
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Die Strahlenoptik geht von einer geradlinigen Ausbreitung der Lichtstrahlen aus und
berücksichtigt nicht die Welleneigenschaften des Lichtes. Sie beschreibt die Erzeugung von
optischen Abbildung mit Hilfe von Spiegeln und Linsen,
Linsen also unter Ausnutzung der vorher
diskutierten Phänomene Reflexion und Brechung.
Beispiel: Berechnung eines Spiegelteleskop
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6.2 Strahlenoptik
Ebener Spiegel
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Ein Beobachter sieht ein Bild, das hinter der Spiegelfläche liegt. Da von diesem Bild keine
Lichtstrahlen ausgehen, nennt man es virtuelles Bild.
Bild
Gegenstand
Beobachter
P
Spiegel
Bild
P‘
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6.2 Strahlenoptik
Sphärischer Spiegel
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Wir betrachten einen sphärischen Spiegel oder Hohlspiegel.
Hohlspiegel Lichtstrahlen, die von einem
Gegenstand P auf der optischen Achse A ausgehen, werden vom Spiegel in einen
gemeinsamen Bildpunkt P‘ reflektiert. Dies stimmt näherungsweise jedoch nur für achsnahe
Strahlen (kleine Einfallswinkel). Achsferne Strahlen werden nicht in den Punkt P‘ reflektiert,
was zu einem unscharfen Bildpunkt führt. Man nennt diesen Effekt sphärische Aberration.
Aberration
S
A
P
(Gegenstand)
C
P‘
(Bild)
Man nennt das Bild P‘ reelles Bild,
Bild weil von ihm wirklich Strahlen ausgehen. Das Bild ließe
sich am Punkt P‘ beobachten, wenn man dort eine Mattscheibe aufstellt. Dies ist bei
virtuellen Bildern nicht möglich.
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6.2 Strahlenoptik
Die Abbildungsgleichung
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Wir betrachten einen Lichtstrahl, der vom Punkt P unter dem Winkel a zur optischen Achse
ausgeht und vom Hohlspiegel zum Punkt P‘ reflektiert wird.
α + θ + (180° − β ) = 180° ⇒ β = α + θ
α + 2θ + (180° − γ ) = 180° ⇒ γ = α + 2θ
⇒
2β = α + γ
θ θ
β P’ γ
α
P
C
b
r
g
Näherung für kleine Winkel:
mit α ≈
l
l
; β≈
g
r
und γ ≈
Für große Gegenstandsweiten
1 2
1
≈ ⇒b≈ r
b r
2
l
1 1 2
⇒
+ =
b
g b r
l
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6.2 Strahlenoptik
Brennweite
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Für die Brennweite f eines sphärischen Hohlspiegels ergibt sich:
f =
1
r
2
Daraus folgt also, dass Lichtstrahlen, die von sehr weit entfernten Objekten ausgehen, im
Brennpunkt F des Hohlspiegels vereinigt werden,
werden der im Abstand f vor dem Spiegel liegt.
Steht der gedachte Gegenstand im Unendlichen, so fallen die von ihm ausgehenden
Lichtstrahlen achsenparallel auf den Spiegel. Wir fassen dies zu folgender Aussage
zusammen:
Achsenparallele Strahlen werden im Brennpunkt des Spiegels vereinigt.
Wir erhalten außerdem durch Einsetzen die Abbildungsgleichung des sphärischen
Spiegels:
1 1 1
= +
f g b
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6.2 Strahlenoptik
Bildkonstruktion beim Hohlspiegel
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• Der achsenparallele Strahl verläuft nach der Reflexion durch den Brennpunkt (magenta).
• Der Brennpunktsstrahl verläuft durch den Brennpunkt und wird dann achsenparallel
reflektiert (blau).
• Der radiale Strahl verläuft durch den Krümmungsmittelpunkt und wird dann in sich selbst
reflektiert (rot).
• Der zentrale Strahl ist auf den Scheitelpunkt S des Spiegels gerichtet und wird unter dem
gleichen Winkel zur optischen Achse reflektiert (grün).
Der Schnittpunkt aller
reflektierten Strahlen bildet
den Bildpunkt.
Bildpunkt Dieses
Verfahren lässt sich für
jeden Punkt des
Gegenstands durchführen,
wodurch man das
vollständige Bild B des
Gegenstands G erhält
(blauer Pfeil).
G
S
B
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6.2 Strahlenoptik
Abbildungsmaßstab beim Hohlspiegel
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Wir betrachten nur den zentralen Strahl:
G
θ
θ
B
b
g
Der Abbildungsmaßstab ist das Verhältnis aus Bildgröße B zu Gegenstandsgröße G. Es
gilt:
tan θ =
G
B
=−
g
b
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6.2 Strahlenoptik
Vorzeichenkonvention für Reflexion am Spiegel
Im folgenden legen wir die Vorzeichen für die Gegenstands-, Bild- und Brennweite für die
Reflexion am Spiegel fest:
Gegenstandsweite g:
– positiv,
positiv wenn der Gegenstand vor der reflektierenden Fläche steht
– negativ,
negativ wenn der Gegenstand hinter der reflektierenden Fläche steht
Bildweite b:
– positiv,
positiv wenn das Bild vor dem Spiegel ist (reelles Bild)
– negativ,
negativ wenn das Bild hinter dem Spiegel ist (virtuelles Bild)
Brennweite f und Krümmungsradius r:
– positiv für konkave Spiegel (Hohlspiegel)
– negativ für konvexe Spiegel (Wölbspiegel)
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6.2 Strahlenoptik
Abbildung durch Brechung
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Wir behandeln nun Bilder, die durch Brechung erzeugt werden. Dies wird schließlich auf
das wichtigste optische Element führen, die Linse.
Linse Wir betrachten zwei optische Medien mit
Brechungsindizes n1 und n2, die durch eine sphärische Oberfläche voneinander getrennt
sind.
Der vom Punkt P auf der optischen Achse ausgehende Lichtstrahl trifft unter dem Winkel a1
auf die Oberfläche und wird unter dem Winkel a2 zum Lot hin gebrochen. Es entsteht ein
reeller Bildpunkt P‘ auf der Transmissionsseite. Für Ein- und Ausfallswinkel gilt nach dem
Brechungsgesetz von Snellius:
Snellius
n1 sin α1 = n2 sin α 2
Daraus lässt sich für kleine Winkel
folgender Zusammenhang herleiten:
n1 n2 n1 − n2
+ =
g b
r
n1
n2
α1
α2
P
g
C
r
b
P‘
Einfü
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6.2 Strahlenoptik
Vorzeichenkonvention bei Brechung
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Gegenstandsweite g:
– positiv,
positiv wenn der Gegenstand vor der brechenden Fläche steht
– negativ,
negativ wenn der Gegenstand hinter der brechenden Fläche steht
Bildweite b:
– positiv,
positiv wenn das Bild hinter der brechenden Fläche ist (reelles Bild)
– negativ,
negativ wenn das Bild vor der brechenden Fläche ist (virtuelles Bild)
Brennweite f und Krümmungsradius r:
– positiv,
positiv wenn der Krümmungsmittelpunkt auf der Transmissionseite ist
– negativ,
negativ wenn der Krümmungsmittelpunkt auf der Einfallsseite ist
Beachten Sie, dass die Bildweite b für reelle Bilder wieder positiv ist, wie bei der Reflexion.
Bei der Reflexion liegt das reelle Bild jedoch vor dem Spiegel, während es bei der Brechung
hinter der brechenden Fläche liegt.
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6.2 Strahlenoptik
Brechung an einer Wasseroberfläche
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Aufgrund der Lichtbrechung an der Wasseroberfläche erscheinen uns Gegenstände im
Wasser in einer geringeren Tiefe, als sie wirklich sind. Es gilt der bekannte
Zusammenhang:
n1 n2 n1 − n2
+ =
g b
r
Für Brechung an einer ebenen Oberfläche ist der Krümmungsradius unendlich, woraus
folgt:
n1 n2
n
+ =0 ⇒ b=− 2 g
g b
n1
Die Bildweite b ist negativ, es entsteht also
ein virtuelles Bild.
Bild Für n1 > n2 ist der Betrag
der Bildweite b kleiner als die Gegenstandweite g, der Gegenstand erscheint für einen
Betrachter also näher an der Wasseroberfläche.
che
n2
n1
b
g
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