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Communications
Biozentrum, University of
15.07.2016
Basel
Klingelbergstrasse 50/70
CH-4056 Basel / Switzerland
Email: communicationsbiozentrum-at-unibas.ch
Protein-Pärchen machen’s möglich: Zellen erinnern sich
Auch einzelne Zellen sind fähig, sich an Informationen zu
erinnern, wenn ihre Proteine ihnen dazu den Befehl erteilen. Die
Forschungsgruppe von Prof. Attila Becskei am Biozentrum der
Universität Basel hat herausgefunden, dass sich Proteine zu
Pärchen verbinden und so das Signal zur Speicherung von
Informationen im Zellgedächtnis geben. Die Ergebnisse der
Studie sind jetzt im Fachjournal «Cell Reports» veröffentlicht.
Wie unser Gehirn haben auch einzelne Zellen
eine Art Gedächtnis, mit dem sie
Informationen speichern können. Damit dies
Zellen mit Proteinpaaren speichern
langfristig Informationen (blau).
Zellen mit nur einzelnen Proteinen
speichern keine Informationen (rot
und hellblau).
tatsächlich gelingt, brauchen die Zellen eine
positive Rückkopplung durch ihre Proteine. Die
Forschungsgruppe von Attila Becskei am
Biozentrum der Universität Basel hat nun
herausgefunden, dass sich die Proteine dazu zu
Paaren zusammenfinden müssen.
Zellgedächtnis funktioniert nur mit Protein-Pärchen
Die Rückkopplung durch Proteinpärchen funktioniert dabei nur unter ganz
bestimmten Bedingungen: «Die Proteine müssen in der richtigen
Konzentration vorliegen, damit sie sich paarweise miteinander
verbinden», so Attila Becskei. Sind zu wenig Proteine im Spiel, finden sich
keine Paare und die Zelle speichert keine Informationen. Doch auch wenn
die Konzentration der Proteine zu hoch ist, klappt es mit der Partnersuche
nicht. «Es ist ähnlich wie bei uns Menschen. In Grossstädten, in denen es
nur so von Menschen wimmelt, ist die Partnersuche schwierig. Doch auch
wenn man einsam auf dem Land lebt, findet sich nicht so schnell ein
Partner. Auch wir müssen also zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein»,
so Becskei.
Erst die Protein-Pärchen geben der Zelle das Signal, Informationen im
Gedächtnis zu speichern. So ist die Zelle empfindlicher für bekannte Reize
aus der Umwelt und kann zukünftig schneller auf diese reagieren.
Protein im Doppelpack auch wichtig für Zellreifung
Die richtige Rückkopplung durch Proteinpärchen benötigt die Zelle nicht
nur, um sich an Informationen zu erinnern, sondern auch für die
Zellteilung und Zelldifferenzierung – der Bildung spezialisierter Zellen.
Denn das Wissen um die Funktionsweise solcher Feedbackloops gibt auch
Aufschluss darüber, wie man das Gedächtnis von Zellen wieder löschen
kann. Dies ist zum Beispiel die Voraussetzung dafür, dass man
spezialisierte Zellen, wie eine Hautzelle, in eine Stammzelle
zurückverwandeln kann. «Damit sie wieder zu einer unspezialisierten
Zelle wird, muss sie zunächst vergessen, dass sie eine Hautzelle war», so
Becskei. «Um solche Prozesse besser steuern zu können, möchten wir
Weitere Informationen
Research group Attila
Becskei
nun mit den von uns entwickelten mathematischen Modellen untersuchen,
welche anderen Feedbackloops dazu beitragen, dass sich Zellen
erinnern.»
Originalartikel:
Chieh Hsu, Vincent Jaquet, Mumun Gencoglu & Attila Becskei: Protein
dimerization generates bistability in positive feedback loops. Cell Reports,
published online 14 July 2016.
Kontakt: Kommunikation, Heike Sacher
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