Das Projekt Stolpersteine

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Gegen das Vergessen
Das Projekt
Stolpersteine
F.d.I.v.: Thomas Randisek, Gert Kerschbaumer,
Ingeborg Haller, Sigrid Langer, Paul Donner
Patenschaft
Stolpersteine Salzburg
Unterstützen Sie das Projekt Stolpersteine und das
Personenkomitee in Salzburg mit der Übernahme
einer Patenschaft.
Getragen wird das Projekt Stolpersteine in Salzburg durch
ein unabhängiges und überparteiliches Personenkomitee
mit VertreterInnen aus dem Bereich der Wissenschaft,
Kultur, Verwaltung und engagierten Privatpersonen.
STOLPERSTEINE sollen das Bewusstsein für die Vertreibung
und Vernichtung von Juden, Roma und Sinti, Homosexuellen und Zeugen Jehovas sowie für die Opfer der Euthanasie
und der politischen Verfolgung während des Nationalsozialismus 1938 – 1945 schärfen.
Vor dem letzten selbstgewählten Wohnort erinnern
»Pflastersteine« aus Messing mit den wichtigsten Daten an
das Schicksal dieser Menschen.
Das Personenkomitee Stolpersteine, eine überparteiliche
Plattform von mehr als 220 Personen, hat mit Unterstützung der Stadt Salzburg die europaweite Kunstaktion
STOLPERSTEINE des deutschen Künstlers Gunter Demnig
nach Salzburg gebracht.
Das Projekt finanziert sich durch die private Initiative in
Form von Patenschaften, die einzelne Personen für
STOLPERSTEINE übernehmen.
Mit der einmaligen Zahlung von EUR 95 ermöglichen Sie
die Verlegung eines Stolpersteins in Salzburg und unterstützen damit die Mahnmale gegen das Vergessen.
Interessierte sind herzlich eingeladen, mit diesem Projekt
ihren Teil gegen das Vergessen beizutragen.
Alle Infos unter:
www.stolpersteine-salzburg.at
Mehr Informationen dazu unter:
www.stolpersteine-salzburg.at
The STOLPERSTEINE (STUMBLING BLOCKS) project is
directed against forgetting.
Gunter Demnig
Personenkomitee Stolpersteine
c/o Dachverband Salzburger Kulturstätten
Dreifaltigkeitsgasse 3/3, 5020 Salzburg
Tel.: +43 / (0)662 / 87 99 57
[email protected]
www.stolpersteine-salzburg.at
STUMBLING BLOCKS should sharpen awareness of the
expulsion and extermination of Jews, Roma and Sinti, homosexuals, Jehovah’s Witnesses and victims of euthanasia
and political persecution under the Nazis from 1938-1945.
In front of the last place of residence of their own choosing
brass »paving stones« with their key data commemorate
the fate of these people.
Geboren 1947 in Berlin, Abitur 1967,
Studium Kunstpädagogik, Industrial
Design und Freie Kunst in Berlin und
Kassel
1990: Erste Aktionen zur Erinnerung
an die Deportation von Sinti und
Roma in Köln
1991: Entwurf zum Projekt STOLPERSTEINE
1997: Erstverlegung der Steine in Berlin-Kreuzberg
Bis dato hat Gunter Demnig über 25.000 Steine in
Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Italien, Norwegen,
Österreich, Polen, Tschechien, der Ukraine und Ungarn
gesetzt.
Spendenkonto:
Personenkomitee Stolpersteine
Konto: 806.05.052.808
Notariatstreuhandbank AG, BLZ 31500
The »Stumbling Block Committee«, a non-partisan platform of over 220 people, with support from the city of
Salzburg, brought the Europe-wide STOLPERSTEINE project of the German artist Gunter Demnig to Salzburg.
Impressum:
Herausgeber Stadt Salzburg, Informationszentrum.
Fotos: T. Neuhold, W. Schweinöster, J. Killer
Gestaltung: academy Werbeagentur.
Stand: 01/2011
The project is financed through the private initiative in the
form of sponsorships which citizens assume for the stumbling blocks.
Ein Mensch ist erst vergessen,
wenn sein Name vergessen ist.
Talmud
Detailed information in English can be found at:
www.stolpersteine-salzburg.at
Stolpersteine in Salzburg
(Auswahl)
www.stolpersteine-salzburg.at
Anna POLLAK
geboren am 28. Dezember 1873 in Salzburg, Jüdin, war
die Tochter von Adolf und Katharina Pollak.
Das Geschäft der Eltern, eine Trödlerei und Weissnäherei,
führte Anna Pollak bis zur Reichspogromnacht.
Marie HASLAUER, geboren am 27. Dezember 1899,
Ehefrau von Johann, Zeugin Jehovas, wurde am 10.
November 1939 wegen ihres Glaubens verhaftet, ins KZ
Ravensbrück deportiert, ins KZ Auschwitz überstellt und
dort am 27. September 1942 ermordet.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde
das Geschäft von SA-Leuten verwüstet und geplündert.
Anna Pollak, die hier 65 Jahre lebte, wurde im November
1938 nach Wien vertrieben, im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und im September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka überstellt, wo sie ermordet wurde.
Johann HASLAUER, geboren am 5. Jänner 1890, von
Beruf Bierbrauer, war Zeuge Jehovas. Er wurde am
9. November 1939 wegen Verweigerung des Kriegsdienstes verhaftet, ins KZ Sachsenhausen deportiert und
am 12. August 1940 ermordet.
7
Standort: Getreidegasse 33
Standort: Rainerstraße 4
1
Walter SCHWARZ
geboren 1884 in Wien, Jude, war bis 1938 Geschäftsleiter des Kaufhauses S. L. Schwarz am Alten Markt. Er war
verheiratet mit Dora und hatte drei Kinder.
Walter Schwarz wurde im August 1938 verhaftet, in der
Gestapohauptstelle München inhaftiert, wo er laut Polizeiarzt am 1. September 1938 Suizid beging – vermutlich
aber ermordet wurde.
Standort: Alter Markt 12
1
6
Johanna STANDL, geboren 1887 in Lengau, ledig, war
Dienstmädchen. Sie arbeitete seit 1926 in Salzburg und wohnte bei ihren Dienstgebern, zuletzt im »Dienstmädchenheim«
Marianum. Im Februar 1934 wurde sie in die Landesheilanstalt
Salzburg-Lehen eingewiesen, am 21. Mai 1941 nach Hartheim – Stätte gezielter Tötung behinderter Menschen durch
die Nationalsozialisten – deportiert und dort ermordet.
7
2
5
3
4
2
Heinrich SCHÖNBERG
geboren am 29. April 1882 in Wien, war der Bruder des
berühmten Komponisten Arnold Schönberg. Heinrich
Schönberg, Opernsänger, war mit der Tochter des Salzburger Bürgermeisters Max Ott verheiratet. Das Ehepaar
hatte eine gemeinsame Tochter. Die Familie wohnte über
zwanzig Jahre im Haus Chiemseegasse 6.
Vom 10. März bis 23. April 1941 war Heinrich Schönberg wegen seiner jüdischen Herkunft in Gestapohaft.
Am 1. Juni 1941 starb er 59-jährig an den Verletzungen,
die er in der Gestapohaft erlitten hatte.
3
Standort: Chiemseegasse 6
Gottfried NEUNHÄUSERER
geboren 1882 in Welsberg bei Bruneck (Südtirol), war
Benediktinerpater im Stift St. Peter.
Pater Romuald, so sein Ordensname, war seit 1920
Pflegling in der Nervenheilanstalt Salzburg-Lehen. Er
wurde am 17. April 1941 nach Hartheim bei Linz –
Stätte gezielter Tötung behinderter Menschen durch die
Nationalsozialisten – deportiert und dort am 8. Mai 1941
ermordet.
Jakob FÖRTSCH
geboren 1896 in Neuensee (Bayern), war Benediktinerbruder im Stift St. Peter. Nach Vertreibung der
Mönche durch das NS-Regime kehrte er in seinen
Heimatort zurück. Er wurde dort wegen seiner regimekritischen Haltung verhaftet, im Oktober 1943
ins KZ Dachau und hierauf ins KZ Ravensbrück
deportiert. Bruder Coelestin wurde am 10. Februar
1944 im Außenlager Barth ermordet.
Standort: Stiftshof St. Peter
4
Rosemarie DAXER, geboren am 1. Februar 1942 in Salzburg, war ein lediges Kind, das im Marianum untergebracht
wurde. Rosemaries Mutter, ein Dienstmädchen, wohnte bei
ihren Dienstgebern. Tochter Rosemarie wurde auf Antrag des
Reichsstatthalters Gustav Adolf Scheel in die »Wiener städtische Nervenklinik für Kinder« (Am Spiegelgrund) eingewiesen.
Aufnahme im Juli 1943, Pavillon 15 (Todespavillon), Ermordung der 1½-jährigen Rosemarie am 21. August 1943.
6
Standort: Griesgasse 8 (Marianum)
August GRUBER
geboren 1894 in Aurolzmünster, war Fahrdienstleiter der Salzburger
Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft (heute Lokalbahn), Mitglied der
SPÖ, des Republikanischen Schutzbundes, der Freien Gewerkschaft und,
nach dem Verbot der Sozialdemokratie im Februar 1934, Mitglied der
illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs. Im Februar 1942 wurden
76 Eisenbahner, unter ihnen August Gruber, verhaftet. Der Gestapo war
es gelungen, diese Widerstandsgruppe durch einen Spitzel aufzurollen.
August Gruber wurde wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zum Tode
verurteilt und am 23. März 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Standort: Herbert-von-Karajan-Platz 2 (vormals Sigmundsplatz) 5
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