Hörtest bei Babys in den DRK-Kliniken Westend, Berlin Seite 1 von 2 Hörtest bei Babys in den DRKKliniken Westend In Deutschland kommen jährlich etwa 2.000 Babys mit erheblichen Hörstörungen zur Welt. Erkannt werden diese Schäden vielfach spät, oft zu spät, um therapeutisch optimal eingreifen zu können. Die DRK-Frauenklinik und die Neonatologie der Kinderklinik Westend verfügen jetzt über ein Testgerät, mit dem bereits bei Neugeborenen die Hörfähigkeit gemessen werden kann. "Das entscheidende Plus -auch bei Betrachtung der Kostenseite- liegt in der Früherkennung", so Chefarzt Prof. Dr. med. Heribert Kentenich, "den Betroffenen können wir damit viel Leid ersparen." Das Zauberwort heißt Otoakustisches Emissions-Screening. Etwa 30.000 Babys werden jährlich in Berlin geboren, 70 bis 80 von ihnen mit einer genetisch, infektiös oder durch Frühgeburt bedingten, gravierenden Hörschwäche. Im Durchschnitt wird diese Beeinträchtigung der Hörfähigkeit erst im Alter von mehr als zwei Jahren erkannt, weil es vielerorts an entsprechenden, verläßlichen Routineuntersuchungen fehlt. Das Fatale daran ist: zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung der Hörbahnen, also der Nervenstränge vom Ohr zum Gehirn, bereits weitgehend abgeschlossen. Nur mit einem extrem hohen Aufwand der Betroffenen, ihrer Eltern und der beteiligten Therapeuten ist es dann noch möglich, das Hörvermögen so zu entwickeln, daß eine Integration in das Umfeld normal Hörender möglich wird. Bei rechtzeitiger Feststellung einer Hörschädigung dagegen kann die Entwicklung der Hörbahnen, die sich hauptsächlich in den ersten neun Lebensmonaten vollzieht, beeinflußt und gezielt unterstützt werden. Führende HNOExperten haben deshalb schon 1998 in ihrer Mailänder Erklärung gefordert, valide Tests zur Früherkennung vor allem in Geburtskliniken generell durchzuführen. Die Frauenklinik und die Kinderklinik der DRK-Kliniken Westend verfügen jetzt über ein Testgerät, mit dem die Hörfähigkeit der Neugeborenen getestet werden kann. Angewendet wird das sog. Otoakustische EmissionsScreening. Das OAE-Screening nutzt ein natürliches Phänomen: ein funktionsfähiges Innenohr reagiert auf einen akustischen Reiz mit einem Antwortton. Diese positive Reaktion wird von den hochempfindlichen Sensoren des Testgerätes aufgenommen und ausgewertet. Die Messung ist völlig risikolos, dauert nur wenige Augenblicke und kann am schlafenden Säugling durchgeführt werden, ohne daß dieser es überhaupt bemerkt. Ermöglicht durch eine Spende der Internationalen Lions Clubs: in der DRKFrauenklinik und Kinderklinik Westend können Hörstörungen jetzt schon im Babyalter entdeckt werden. Bei der Übergabe des Messgerätes (von li.): Nicole Schweitzer (Vertr. des Lions Clubs), Dr. Thomas Kersting (Ärztlicher Geschäftsführer der DRK-Krankenhaus GmbH), Dr. Thomas Selke (Oberarzt in der DRK-Kinderklinik Westend), Fritz Mack (Geschäftsführer der Mack GmbH, zuständig für den Vertrieb des Gerätes). "Ohne Befund": Im Anschluss an die Übergabe eines Messgerätes zur Aufdeckung von Hörstörungen demonstrierte Fritz Mack in der DRKFrauenklinik die "kinderleichte" Durchführung des OAE-Screenings. Für die Früherkennung einer eventuellen Hörstörung wird mit dem neuen Verfahren wertvolle Zeit gewonnen, die für die geistige und sprachliche Entwicklung eines betroffenen Kindes von ausschlaggebender Bedeutung ist. Prof. Dr. Erwin Löhle, FB Pädaudiologie und Phoniatrie der Universität Freiburg: "In den USA sind solche Tests seit langem obligatorisch. In Deutschland sind sie bei HNO- und Kinderärzten seit etwa zwei Jahren im Einsatz. Nur die frühe Diagnose einer Hörstörung -idealerweise schon im Säuglingsalter- gibt dem Kind die Chance, heutige Therapiemöglichkeiten optimal zu nutzen." Ermöglicht wurde die Einführung des OAE-Tests an der DRK-Frauenklinik und der Kinderklinik Westend durch die Lions Clubs International sowie eine großzügige Spende des Gemeinnützigen Vereins für Hörgeschädigte e.V. in Tamm/Ludwigsburg. Dessen Mitglied Dr. Wolfgang Peters: "In Baden-Württemberg konnten infolge unserer Hilfsaktion http://www.drk-kliniken-berlin.de/intro/newsarchiv/hoertest.htm Im Schlaf und völlig risikolos: die Neugeborenen nehmen vom OAEScreening nur wenig Notiz. 19.06.2006 Hörtest bei Babys in den DRK-Kliniken Westend, Berlin Seite 2 von 2 für hörgeschädigte Kinder bereits ein Drittel aller Geburtskliniken mit OAE-Geräten ausgestattet werden. Mit der Übergabe an Chefarzt Prof. Kentenich wollen wir in der Bundeshauptstadt ein Zeichen setzen und die hiesigen Lions Clubs und andere Spender zu Folgeaktionen animieren. Wer unsere Aktivitäten unterstützen möchte, kann Spenden auf das Konto des Vereins 6066 / Kreissparkasse Ludwigsburg (BLZ 604 500 50) überweisen. Hinweise, welche Geburtsklinik bedacht werden soll, werden berücksichtigt. Interessierte können sich über OAE-Tests in der DRKFrauenklinik informieren: Telefon 030 - 30 35 44 05. Die Frauenklinik und die Neonatologie (Früh- und Neugeborenenstation) der DRK-Kliniken Westend befinden sich seit Anfang Juni in ihrem neuen Gebäude auf dem Hauptgelände der DRK-Kliniken Westend am Spandauer Damm 130. 24. April 2001 DRK-Schwesternschaft Berlin Gemeinnützige Krankenhaus GmbH / Geschäftsführung Brabanter Straße 18 - 20 / 10713 Berlin Tel.: 030 - 30 35 52 05 Fax: 030 - 30 35 52 30 Redaktion: PRISMA Marketing GmbH Cicerostraße 21 / 10709 Berlin Tel.: 030 - 89 06 89 26 Fax: 030 - 89 06 89 16 [email protected] Zurück | Homepage http://www.drk-kliniken-berlin.de/intro/newsarchiv/hoertest.htm 19.06.2006